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Das Attentat

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Der Tag der Sommersonnenwende kam schneller als befürchtet. Keinen neuen Informationen konnten Myra und ihre Mädchen herausfinden, obwohl sich die Verschwörer weitere Male im Baraz Anâm trafen. Aber noch vorsichtiger wurden sie, je näher die Festlichkeiten rückten. Allerdings eine genauere Beschreibung des vermeintlichen Attentäters gaben sie uns. Harbur gibt sich jedoch unauffällig. Augenfälligen Schmuck trägt er nicht. Lediglich kleine Runensteine im unglamourös geflochtenen Bart, wie wohl jeder Zwerg gewöhnlicher Herkunft. Einzig und allein eine wulstige Narbe am Hals und dass seine Nase recht fein und spitz ist für einen Angehörigen der Langbärte, können ihn auszeichnen. Myra vermutet, dass einer seiner näheren Vorfahren aus der Sippschaft der Schwarzschmiede stammen könnte. Gleichwohl von den Frauen der Königslinie regiert, sind diese berüchtigt dafür, windige Geschäfte die ihnen nur zum Vorteil gereichen einzugehen.

Wenig ist es, was wir haben. Dennoch reicht es aus, dass Dwalin und Vilí einen geschickten Plan ausarbeiten können. Nicht nur auffällig wie sonst auch wollen sie Wachen ihrer Einheiten dort platzieren, wo Thorin geht und steht, sondern vor allem unscheinbare, als normale Feiernde getarnte Soldaten, die sich unter die Anwesenden mischen. Beobachten werden sie jede ungewöhnliche Bewegung. Ausschau halten nach dem Attentäter. Hoffentlich verhindern, was er beabsichtigt. Sie beide als Kommandanten werden ebenfalls diese Maskerade annehmen, um unseren Prinzen zu schützen.

„Bitte Dwalin, lass mich euch unterstützen!" Ich flehe und bettle und bemühe die sehnlichsten Rehaugen, um seine Meinung abzuändern, aber unberührt und unnachgiebig wie ich ihn mir gegenüber noch nie erlebte, schüttelt er den Kopf. „Nein!", unterstreicht er die Geste harsch, während er die schnörkellose Fibel an dem mausgrauen Mantel schließt. Bereits unter einer schlichten Tunika hält er die Rüstung verborgen und nur sein Schwert, untergebracht in einer pragmatischen Lederscheide, trägt er an der Seite.

Aber nicht hinnehmen werde ich die Ablehnung. „Genauso wie du schwor ich einst, die königliche Familie zu beschützen! Warum also verwehrst du mir die Ausübung dieser Pflicht!?" Dwalin schnauft verzagend und schließt die Augen. Manchmal hege ich das Gefühl, er bereut es das Selbstvertrauen so gestärkt zu haben. „Du hast schon genug getan und dich nun wirklich hinreichend in Gefahr gebracht. Diese Aufgabe sollen andere übernehmen."

Ebenfalls schnaubend gerate ich in Harnisch, obwohl ein solcher längst meine Gestalt mit seiner Undurchdringlichkeit schützt. Bereits, als ich gewandet in ihn sowie den zerschlissenen Reisemantel und nicht in ein festliches Kleid, das Kommandantenzimmer betrag, untersagte er das unausgesprochene Ansinnen. Wütend macht es mich erneut, dass er und wohl auch Thorin meine Dienste nicht in Anspruch nehmen wollen, obwohl die gleichen schützenden Beweggründe wie in Rohan dafür verantwortlich sein werden. Jedoch dieses Mal haben sie damit keinen Erfolg. Nicht seelenruhig könnte ich im Schatten Thorins stehen. Ohne Waffen. Ohne Möglichkeit ihn zu schützen. In meinem Herzen brodelt es allein bei den Gedanken daran. Es befiehlt mir geradezu, nicht kampflos klein bei zu geben.

Den Zorn über diese Hilflosigkeit nutzend, hebe ich den Blick, lege eine Hand auf den Knauf des Schwertes, das ich nicht umsonst Rabenschützer nannte, und setzte das widerspenstigste Gesicht auf, dass ich mir ihm gegenüber erlauben kann. „Ich werde mit dir kommen", erkläre ich mit erschreckend steinharter Stimme, ganz so, als hätte Mahal selber die Worte dieses Momentes geformt. Dwalin sieht mich an. Verwunderung über diese aufrührerische Haltung im Blick. Noch nie missachtete ich einen Befehl, den er mir als mein Kommandant auflud, und übersehbar keimt die aufkommende Erkenntnis, dass ich sogar aufbegehren würde, wenn Thorin ihn mir gebe. Dennoch kein Ingrimm erwächst daraus. Blüten des Verständnisses knospen indes. Des Mitempfindens. Des Stolzes. Der Anerkenntnis. Sie entfalten sich zu einem farbenprächtigen, bezaubernd anzusehenden Strauß.

„Du wirst an meiner Seite bleiben, egal was geschieht", bestimmt er letztendlich mit rosenblättersamtener Stimme, jedoch mit der Festigkeit von unnachgiebigem Stein ummantelt. „Wenn du Verdächtiges siehst, wirst du mir berichten. Keine Alleingänge. Keine Heldentaten. Hast du das verstanden!?" Eindringliche Befehle, die ich hingegen gerne befolge. Daher nicke ich mit noch immer standhaft auf ihn gerichteten Blick und er lächelt darüber. Kurz nur. Nicht mehr als ein leichtes Zucken der Mundwinkel. Aber dennoch ist es dieses Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten sowie grundtiefer Respekt, dass es allzu augenfällig ausdrückt.

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Voll und laut ist es auf dem kleinen Platz vor dem gerade rechtzeitig fertiggestellten Spital. Thorin wollte die Feierlichkeiten zum längsten Tag des Jahres nutzen, um die ersehnte Eröffnung gebührend zu ehren. Eigentlich an seiner Seite sollte ich dabei stehen. Lediglich als schmückendes Beiwerk. Stattdessen indes streife ich an der Dwalins durch die dichtgedrängte Menge. Jeden Feiernden besehen wir uns genauer. Jede Unregelmäßigkeit lässt uns stutzig werden. Immer im Verborgenen, die Mantelkapuzen tief in die Gesichter gezogen. Schwerter sowie unsere Identitäten verheimlichend. Aber weder Harbur noch sonst eine zwielichtige Gestalt konnten wir bisher erspähen. Manche der Soldaten äußerten bei der letzten Lagebesprechungen Zweifel an einem Attentat, das die Übeltäter von unserer Präsenz erfuhren und ihren Plan verwarfen, aber nicht nur ich fühle, das dem nicht so ist.

„Sieh, dort drüben steht Abarron." Dwalins Hinweis lässt meine Aufmerksamkeit zu der kleinen Tribüne vor dem Eingang des Spitals schweifen. Thorin und neben ihm Dís in einem herrlichen, rosenknospenähnlichen Kleid, stellten sich bereits auf. Etwas im Hintergrund Oin, die versammelten Ratsherren und Hanarr in seiner Funktion als oberster Baumeister. Ihnen allen sieht man die Freude über die Fertigstellung an. Dringend gebraucht wird jedes Einzelne der Betten und schon jetzt stehen die Heiler und Heilerinnen, Hebammen und all die anderen, die sich um die Kranken und Verletzten kümmern werden, in hoher Gunst. Viel bewirkten sie bereits, denn ein Minenunglück im letzten Monat hätte ohne ihre zusammenarbeitenden Hände, da umfangreiche Wissen und die Möglichkeit zur schnellen Versorgung noch mehr Opfer gekostet. Jedoch einer der Verweilenden verzieht sein Antlitz zu unverkennbarer Animosität. „Er sieht nicht glücklich aus", antworte ich mit bangschweren Herzen. „Vielleicht, weil das Attentat missglückte", mutmaßt Dwalin, aber ich schüttle den Kopf. „Eher, da es noch nicht stattfand."

Erneut sehe ich mich um. Laut feiern die Anwesenden. Einige von ihnen genossen deutlich schon etwas zu viel von dem reichhaltigen Ausschank in den seit den frühen Morgenstunden bereits geöffneten Lokalen. Gesang und grölende Ausrufe stören nicht bei der Beobachtung. Jedoch der graue Rauch kleiner knallender Feuerwerkskörper, die am Rande der Menge abgebrannt werden. In dicken Schwaden zieht er über die Köpfe der Anwesenden hinweg und verwehrt sogar, wenn auch nur kurz, den Blick auf die Tribüne. Eine Tradition des heutigen Tages ist es sie zu entzünden, vertreibt ihr Knallen doch böse Geister und Dämonen. Daher zu auffällig wäre ein Verbot gewesen. Der Geruch von Schwefel, der für die Treibladung und als Brennstoff benutzt wird, beißt für einen Atemzug in der Lunge.

Nicht weit von uns entfernt entdecke ich Vilí und Hagrid, Dwalins ehemaligen Adjutanten. Kurz nicken wir uns zu, um den jeweils anderen zu verstehen zu geben, dass alles in Ordnung ist. Etwas näher hin zur Tribüne, aber am Rande der Masse, positionieren wir uns schließlich verstohlen. Eine gute Sicht haben wir hier trotz alledem. Können sowohl Thorin wie auch die Menge beobachten. Jedoch dicht an dicht drängen sich alle nach vorne, als er beginnt zu reden.

Ich werde nervös. Schaue mich ständig um. Versuche, etwas zu erkennen. Alles so unauffällig wie möglich. Immer wieder sehe ich zu Thorin. Dís steht nahe bei ihm. Sollte der Angriff mit Fernwaffen erfolgen, so könnte genauso auch sie ein Ziel werden. Ich schlucke lediglich bei dem Gedanken daran. Zurück in die Masse taucht der Blick. Alle jubeln, prosten Thorin zu, lachen, singen ... es könnte so ein schönes, ausgelassenes Fest sein, wenn nicht vermutlich in ihrer Mitte ein Unhold umherwandeln würde.

Plötzlich stockt der wachsam schweifende Blick. Die Augen kneife ich zusammen, denn kaum zu erkennen ist die Person, die meine Aufmerksamkeit erregte. Gebeugt huscht er. Das Gesicht verborgen unter dem Saum der Kapuze eines schwarzen Leinenmantels. Jedoch etwas stört mich an ihm. Es ist die Art, wie er sich benimmt. So anders als all die Anderen an diesem freudenreichen Tag. So voller Heimlichkeit.

Er bleibt letztendlich stehen. Unweit der Tribüne. Direkt gegenüber von Dwalin und mir. Hin und her bewegt sich das Kapuzenhaupt, als suche er irgendjemanden oder will sich etwas vergewissern. Und dann streift er sie vom Kopf. Hervor kommen wild-zerzauste, kurz unter den Ohren endende Haare, sodass eine wulstige, wohl von einer einst schmerzhaften, lebensbedrohlichen Wunde übriggebliebene Narbe zu sehen ist. Ein unauffällig nur mit silbernen Runenperlen geschmückter Bart und eine kleine, spitze Nase.

„Da ist er", murmel ich. Dwalin lässt den Blick den meinem folgen. „Unverkennbar." Ruhig spricht er. Geradezu erschreckend ruhig dafür, dass wir den vermeintlichen Attentäter nur wenige Meter von seinem Opfer entfernt entdeckten. Ich hingegen beginne zu zittern. Losstürmen möchte ich sofort. Ihn überwältigen. Ihn niederreißen und abhalten von der Gräueltat. Aber ebenfalls zur Ruhe muss ich mich rufen. Noch verhält er sich unauffällig. Sieht Thorin zu. Lauscht seiner Rede. Applaudiert sogar.

Langsam und so diskret wie möglich müssen wir uns ihm nähern. „Du von rechts, ich von links. Sobald er eine Waffe zieht, können wir ihn angreifen." Dwalins Anweisungen sind so kurz wie unmissverständlich. Vorsichtig drängen wir uns hoffentlich außerhalb seiner Aufmerksamkeit durch die jubelnde Masse. Als sich Dwalin von mir trennt, beginnt mein verräterisches Herz wie wild zu pochen. Angst habe ich nicht. Angst liegt Kriegern fern. Jedoch ist es die Furcht vor dem Versagen, vor den schrecklichen Folgen, die mich erbeben lässt. Nahe bin ich ihm bereits gekommen. Keinen Verdacht scheint er zu hegen, denn bequem steht er dort, genau vor Thorin, zwischen ihnen nur wenige Zwerge, die einen Angriff behindern könnten.

Ich verweile, beobachte aufmerksam. Jeder Muskel des Körpers zum Bersten angespannt. Den Blick nicht einmal für ein Blinzeln lösend. Alle verschwimmt um mich herum. Die Jubelschreie. Der Applaus. Das Zischen und Knallen des Feuerwerks. All die Zwerge, die nichts argwöhnen und ihren Prinzen und diesen ausgelassenen Tag feiern.

Dann. Eine Veränderung. Ein Zurückschlagen des Mantels. Ein Aufblitzen. Oh bei Mahal, er hat ein Messer. Ein kleines Wurfmesser. Locker hält er es in der Hand.

Meine Füße setzten sich bei seinem Anblick wie von selbst in Bewegung. Er hebt den Arm, holt aus. Schneller werde ich. Stoße einige Zwerge zur Seite. Höre ihre wütenden, abfälligen Bemerkungen nicht. Nehme nicht die klebrige Nässe des Bieres war, dass sich auf mich ergießt. Wenige Schritte noch.

Wie ein zäher Fluss aus Blut erscheint mir jede Sekunde. Wie Klafter jeder Zentimeter. Oh ihr Valar, bitte lasst uns nicht zu spät kommen.

Beinahe erreicht habe ich ihn, da rollt eine Steinlawine in der Form Dwalins über den Übeltäter hinweg und begräbt ihn unter sich. Eine Frau neben ihnen schreit auf. „Er hat ein Messer!", jemand anderes. Ein Tumult beginnt. Als wär ein Feuer in ihrer Mitte ausgebrochen, stieben die eben noch so ausgelassen Feiernden auseinander. Plötzlich ist es still und vorbei mit all der Freude.

„Lass mich los!", murrt Harbur mit der wenigen Luft, die Dwalins ganzes Gewicht, das auf seinen Rücken drückt, ihm lässt. Seine Hand, die noch immer das Messer umklammert, ist allerdings frei und weiterhin gefährlich nun für den Kommandanten und so knie ich mich auf seinen Arm, um diesen ebenfalls zu bannen.

„Halt den Mund, elender Hochverräter", knurrt Dwalin mit Verachtung in der Stimme. „Was hattest du den vor mit deinem kleinen Messer?" Harbur schweigt daraufhin, obwohl er eben noch so mitteilungsbedürftig war und uns mit allerhand herabwürdigenden Beleidigungen beschimpfte, die sich vor allem auf die fehlende Bärtigkeit unserer Eltern oder Vergleiche unseres Aussehens mit denen von Orks bezogen.

Verächtlich schaue ich auf ihn hinab. Wenig bereite er den Eindruck eines gemeingefährlichen Verbrechers. Beinahe hübsch ist er anzusehen mit den stahlgrauen Augen, schwarzen glatten Haaren und feinen Gesichtszügen der Schwarzschmiede. Dennoch umso ekelhafter erscheint sein Innerstes.

Weiterhin schweigt er, auch als Vilí und Hagrid und noch einige andere Soldaten in Zivil oder Rüstung hinzustürmen. Dwalin befiehlt mir mit einem Blick, dass ich ihm das Messer entwenden soll und dann aufstehen kann. Ungern gibt er es aus der Hand, aber ein aggressiverer Druck meines spitzen Knies in die Innenseite seines Unterarmes, lässt den Widerstand erlahmen. Vilí reiche ich das Messer, damit er es gut verwahrt, und erhebe mich. Dwalin reißt ihn unsanft am Mantelkragen empor und sofort wickelt einer der Soldaten ihm einen Strick um die Handgelenke.

So gebannt kann er sich nicht wehren, als Vilí ihn zu durchsuchen beginnt. Weitere Wurfmesser kommen hervor, zudem ein etwas Größeres und letztendlich ein Leinensäckchen, in dem sich eine schwarze, zu kleinen Kugeln verdichtete Substanz befinden. Vilí schubst die vorsichtig Herausgeschütteten in seiner Handfläche hin und her. Niemand kann sie erklären, weiß, wofür sie da sind, aber sonderbar bekannt kommen sie mir vor. Wenn ich mich doch nur erinnern könnte, wo ich Vergleichbares bereits sah.

Schließlich kommt Thorin flankiert von vier Wachen durch die Menge zu uns geschritten. Missfällig ist auch sein Blick auf Harbur gerichtet. Furcht flößt er sogar mir in diesem Moment ein, denn gepaart mit den edlen Kleidern, dem schweren, fellbesetzten Mantel und der Würde eines (zukünftigen) Herrschers, ist seine Erscheinung mehr als einschüchternd erhaben über alles und jeden. Vilí übergibt ihm eines der Wurfmesser und die Kügelchen, aber auch er kann sie nicht deuten. Verdammt sei Balkûn, woher nur kenne ich sie.

„Führt ihn ab!", befiehlt Thorin schließlich. Einige Soldaten zerren den noch immer schweigenden aber nunmehr ein eigenartiges, beinahe verhöhnendes Grinsen auf den Lippen tragenden Harbur daraufhin fort aus der Menge. Von abfälligen Bemerkungen, Häme und Spott begleitet wird er dabei. Einige der Anwesenden bespucken ihn sogar voller Verachtung oder schütten ihm den Inhalt ihrer Bierhumpen in das Gesicht. Viel Schlimmeres wird ihn jedoch erwarten in den Kerkern.

Thorin betrachtet Dwalin und mich, dankt uns mit einem leichten, schweigenden Kopfnicken und danach erst allen anderen Mitwirkenden. Wir haben es geschafft, denke ich erleichtert. Aber dann fällt mein Blick auf Abarron. Mit herunter kam er von der Tribüne. Warum bloß? Wollte er womöglich eigenhändig verhindern, dass Harbur überhaupt abgeführt wird und ihn schlimmstenfalls verraten kann. Nein, viel zu auffällig, zu verdächtig, wäre dies gewesen. Anderweitiges muss ihn dazu gebracht haben Thorin zu folgen.

Erneut fällt mein Blick auf die kleinen Kugeln, die Thorin noch immer in der Hand hält. Und dann plötzlich, nehme ich den Geruch von Schwarzpulver wahr. Einen Hauch nur, aber dennoch zu intensiv ist er, um von den längst verloschenen Feuerwerkskörpern, die ihn zudem nur in geringen Mengen enthalten, zu stammen. Ich sehe auf. Hin zur Tribüne. Denn ungeahnt fällt mir die Herkunft der Kügelchen wieder ein. Sprengstoff ist es. Kleine, mit solchen gefüllt Metallzylinder, werden in den Minen genutzt, um das Gestein zu lockern. Dís steht noch dort oben. Schaut auf das Geschehen hinab. Neben ihr Balin und Oin, Hanarr, an seiner Seite Bifur, einige Ratsmitglieder, die Thorin und Abarron ebenfalls nicht folgten. Schreckliches erahne ich in diesem Moment.

Ohne eine Erklärung, denn keine Zeit bleibt für solcherlei, stürme ich los. Rufe panisch nach meiner Herrin, scheuche die Umstehenden fort. Fort, nur fort von der Tribüne, denn der Schießpulvergeruch wird stärker, je näher ich ihr komme. Eine Lunte wird brennen und den Gestank erzeugen. Wie lang sie ist weiß ich nicht. Wann sie die Zylinder erreicht, daher nur eine Frage der Zeit.

Endlich erreiche ich sie, helfe Dís sofort herunter, obwohl sie mich mit großen, verwunderten Augen ob der Beunruhigung, die wohl allzu deutlich in den meinen steht, ansieht. Dwalin und Vilí, die mir natürlich folgten, übergebe ich sie zusammen mit der schrecklichen Mutmaßung, die mich zu dieser Eile treibt. „Er will die Tribüne sprengen!" Panik bricht daraufhin aus. Alle Umstehenden entfernen sich hastig mit hohen Schreien, fallen und stolpern übereinander. Oin und Bifur begleiten Hanarr, aber nicht so schnell kommt er voran. Ich springe auf das Podest und ihnen entgegen, während Dwalin und Vilí und einige der Ratsmitglieder denen noch zurückgebliebenen helfen.

„Astâ, bleib hier!", höre ich Dwalins Rufen. Panik zittert darin, aber Beachtung findet sie nicht. In wenigen Schritten habe ich sie erreicht. Nun zu dritt können wir ihn tragen und entkommen so hoffentlich schneller der Gefahr. Wir heben ihn das Podium hinunter. Laufen weiter. Dwalin hinterher, der sich erst jetzt, wo ich zurückkehrte, ebenfalls in Sicherheit bringen will.

Aber plötzlich bleibt Oin zurück. Ich drehe mich um und entdecke, dass er sich unweit der Gefahr zu einem kleinen auf dem Boden kauernden Mädchen herunterbeugt, die sich vor Angst kaum bewegen kann und schluchzend ihre Puppe an die Brust drückt. „Meister Oin!", schreie ich, will zurücklaufen und ihnen ebenfalls helfen ... da erdröhnt ein donnernd lautes Rumsen und der Steinboden unter unseren Füßen erzittern ob der Unbeherrschtheit der Explosion.

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Balkûn – Melkor

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