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Das Angebot

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„Lass mich dich begleiten." Erneut muss ich die störrische Überzeugungskraft bemühen, um Dwalin davon abzubringen, mich in einer bedeutungsvollen Situation zurückzulassen. Jedoch weniger entschieden ist der Unwille dieses Mal. Oder weiß er nur darum, dass ich sowieso nicht kleinbeigeben werde, egal wie viel Kraft er aufbringen wird, um das Mitkommen abzuwehren.

Mit, „ich will dir den Anblick ersparen", als Argument, versucht er es dennoch. „Welch Ort könnte schon entsetzlicher sein als DolGuldur?", gebe ich erinnernd den Einwand. Wahrlich schreckliches sah ich bislang in meinem jungen Leben, aber kein Ort, kein Ereignis, keine Wunde könnte die Verliese der verlassenen Festung in Gräuel und Grässlichkeit übertreffen. Er schnauft daraufhin kleinbeigebend und hält die Tür des Kommandantenzimmers auf, um das Vorangehen zu erlauben.

Jedoch weniger schrecklich, als ich ihn mir vorstellte, eröffnet sich mir der Kerkergang. Von Fackeln hell erleuchtet ist er. Sauber und lediglich der Geruch des Berges, Stein und Erde und Mineralien, ist wahrnehmbar. Nichtsdestotrotz sind es die Geräusche der Insassen, die durch die fest verschlossenen und zumeist vergitterten Türen dringen, die diesem Ort das befürchtete Grauen einhauchen. Stöhnen und Schreie. Heisere Bitten um Wasser. Verstörtes Gemurmel. Ein unbestimmbares Klackern, wie Zähne, die an Metall reiben. Das dumpfe, monotone Schlagen eines Kopfes gegen die Steinwand. Aber noch viel beängstigender, die apathische Totenstille von in dunklen Ecken zusammengekauerten Lumpenhaufen. Die Zellen an sich sind klein, karg ausgestattet mit lediglich strohbedeckten Liegen und bis auf das vom Gang hereinfallende Licht stockfinster.

„Hallo hübsches Mädchen ... willst du mir die Einsamkeit nicht etwas erträglicher machen", belästigt mich einer der Insassen, während ich mit Dwalin an seiner Zellentür vorbeilaufe. Gleichmütig ignoriere ich seine Aufforderung, aber mein Freund packt ihn schneller, als er reagieren kann, durch die Gitterstäbe hindurch am verlotterten Kragen. „Behalte deine Zunge lieber hinter den verfaulenden Zähnen, elendiger Halunke, bevor ich sie dir herausreiße." Der Zurechtgewiesene verzieht seinen Mund zu einem abstrusen Lächeln, sodass die Reihen tatsächlich bereits schwarz verwitterter Stümpfe erscheinen. Wenig scheint er noch zu besitzen, was er verlieren könnte, denn gefährlich in dieser Situation ist es, Dwalin weiterhin und nun sogar mit Hohn zu reizen. „Ah der Herr Kommandant genießt also die Vorzüge dieser kleinen Hure. Wenn das so ist, werde ich mich wohl gedulden müssen. Oder wollen wir sie uns gemeinschaftlich teilen?"

Ich bleibe stehen und beobachte die Szene interessiert. Warum nur verschwendet er Zeit, Aufmerksamkeit und Wut an solch einen armseligen Taugenichts? Noch nicht einmal als beleidigend empfand ich seine Worte, denn sie besagen nichts, haben weder Belang noch Bedeutung. Vielleicht wegen Mordes ist er hier. Vielleicht schändete er, stahl, betrog, übte Blutrache ... es ist mir gänzlich egal, da Einjeder der hier einsitzt, eines Verbrechens schuldig gesprochen wurde oder davor steht, rechtens verurteilt zu werden. Brodgar bewohnte einst eine dieser Zellen und der Gedanke, wie er litt, erfüllt mich mit verwerflicher Genugtuung.

„Dwalin", appelliere ich daher, „lass ihn, er ist es nicht wert." Langsam nur löst mein Freund daraufhin seinen Griff, jedoch vermute ich, nicht gänzlich abgeschlossen ist die Maßregelung, und weitere Konsequenzen werden folgen.

„Ich wollte nur deine Ehre verteidigen", entschuldigt er sich für den Ausbruch, während wir endlich weitergehen. Abwehrend schüttle ich den Kopf. „Keiner der hier Einsitzenden kann meine Hehrheit mindern ... dennoch dankbar bin ich dir dafür." Leicht nur streifen die Fingerspitzen seinen Arm, um den Worten noch wirksameren Ausdruck zu verleihen.

Schließlich gelangen wir ohne erneute Zwischenfälle an die Tür, hinter der Harbur weggesperrt wurde. Alltäglich erscheinend hat sie wenig gemein mit einer Zellentür, womöglich, damit niemand errät, wo der Attentäter einsitzt, der Thorin nach dem Leben trachtete. Jedoch dahinter befindet sich eine Zelle, die noch trostloser wirkt als all die anderen. Die Helligkeit des Ganges wirft eine gleißend helle Speerschneise in die bislang stockende Finsternis. Harbur kniet in ihr. Schmerzhaft getroffen von der nicht gewohnten Lichtfülle wendet er das Gesicht ab und stöhnt leise. Seine Arme verharren in einer unbequem anmutenden nach oben gestreckten Haltung, denn mit in der Wand verankerten langen Ketten wurden sie ihm gefesselt.

Sein Anblick erschreckt. Hager ist er geworden innerhalb weniger Tage und als wir näher herantreten, sehe ich im Schein der Fackel, die Dwalin vom Gang mit hereinbrachte und in eine Halterung neben der Tür steckt, dass Wunden über Wunden Gesicht und Körper überziehen. Stellenweise rot und eitrig entzündet sind sie, blutend, tief, ausgefranst, sie zeugen von der Beharrlichkeit, mit der der Nachrichter versuchte ein Geständnis zu erzwingen.

Tadeln darüber sehe ich Dwalin an, aber unberührt nimmt er die Verurteilung hin. Ein sauberes Tüchlein ziehe ich daraufhin aus der Tasche meines Kleides und beuge mich zu ihm hinunter. Äußerst vorsichtig versuche ich, die gröbsten Spuren der Misshandlungen zu behandeln. Harbur zuckt dennoch unter der schmerzhaften Berührung zusammen.

„Was tust du?", fragt Dwalin empört und greift nach der versorgenden Hand, aber bestimmt entreiße ich sie ihm wieder. „Willst du etwa, dass sich die Wunden noch weiter entzünden und er vorzeitig an einer Blutvergiftung stirbt?" Er schnauft brüskiert. „Ich weiß, was ich tue." Es schaudert mich ob dieser Erfahrung bei solcherlei Dingen vermittelnden Aussage. Mehr als einmal bereits wird er Delinquenten so dazu gebracht haben sich ihrer Verbrechen zu bekennen, und sei es nur aus Verzweiflung oder Angst um ihr Leben.

„Wasser", röchelt Harbur schließlich. Ich sehe mich suchend um und entdecke auf einem unweit stehenden Tisch tatsächlich Krug und Becher. Dwalin überreiche ich zusammen mit einem weiteren vorwurfsvollen Blick das blutbefleckte Tuch, um ihm etwas zu trinken zu holen. Viele Tage können wir Zwerge ohne Versorgung und Schlaf auskommen, aber mit Verwundungen ist ein Mangel an beidem auch für uns binnen kürzester Zeit tödlich.

Einen erschrockenen Schritt weiche ich allerdings zurück, nachdem ich den Tisch erreichte, denn neben den Krug aufgereiht, heraufbeschwören die Instrumente, die Dwalin wohl für die Folter benutzte, ein qualvolles Bild. Zangen, Schraubzwingen, lederne Riemen mit kleinen eingelassenen Eisenkugeln, Messer, Rollen gespickt mit spitzen Stacheln. Getrocknetes Blut und ekelerregender Gestank haften an allem. Schnell wende ich den Blick ab und versuche tief atmend, die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken. Anders werde ich Dwalin sehen nachdem. Eine seiner Seiten offenbarte sich mir, die ich erahnte, aber hoffte, niemals kennenzulernen und womöglich war dies der Grund, warum er mich anfangs nicht mit hierher nehmen wollte.

Hastig gieße ich etwas Wasser in den Becher und kehre zu Harbur zurück. Dürstend trinkt er, als ich ihn an die aufgesprungenen Lippen setze. „Nicht so schnell, du verschluckst dich", mahne ich, kann die Gier aber verstehen. „Ihr seid die Kriegerin, die mich mit festnahm", krächzt er, nachdem der erste Durst bekämpft wurde, und ich nicke bestätigend. „Wir sind hier, um dir ein Anerbieten zu unterbreiten, dass du dir nicht leisten kannst abzulehnen."

Er schüttelt den Kopf, schielt vielsagend zu Dwalin, der mit verschränkten Armen seine Überlegenheit demonstrierend neben und über uns steht wie ein unheilvoller Schatten. „Alles, was Ihr mir anbietet, muss ich verweigern", antwortet er eingeschüchtert. „Ich habe aus Verzweiflung eine Schuld auf mich geladen und nun, da ich Euch in die Fänge gegangen bin, muss ich mein Leben opfern, um die zu schützen, die mehr wert sind als dieses."

Wissend von wem er spricht, beteure ich, dass sie in Sicherheit sind. „Ihr lügt", behauptet er und eigentlich müsste ich dies als Beleidigung auffassen, jedoch verständlich sind die Zweifel allemal. Warum sollten gerade wir, die ihn fingen, foltern und der gerechten Strafe zuführen, seine Familie schützen. „Deine Frau, die Augen hat wie Smaragdgestein, und deine Tochter, die so zart ist, wie es nur eine Schwarzschmiedin sein kann, haben wir bei nahestehenden, vertrauenswürdigen Freunden untergebracht. Ihnen wird dort nichts geschehen." Weit und verschwommen ist sein Blick, so als richtete er sich auf ob der Worte heraufbeschworene Erinnerungen fern dieses schrecklichen Verlieses. Eine warme, liebvolle Umarmung. Das von der Mühe des Lebens belastete, aber dennoch unschuldige Lachen seines Kindes.

„Was verlangt Ihr dafür, dass Ihr sie in Sicherheit bewahrt?" Nun so weit wie ich im Sinn hatte getraut er mir, bietet sich an und hofft auf Zugeständnisse. „Nenne uns die Namen derer, die dich anheuerten das zu tun, was du vorhattest und die die Explosion herbeiführten. Sag uns, wer den Tod Prinz Thorins und Prinzessin Dís' sehen wollte, dann verspreche ich dir, werde ich ein gutes Wort bei ihnen einlegen. Möglicherweise entkommst du so der schrecklichen Strafe für den Hochverrat, die deine Gemahlin zur Witwe und deine Tochter zur Halbwaise werden ließe."

Er schluckt, wendet den Blick ab, überlegt und bittet sich dann Bedenkzeit aus. „Die sollst du bekommen ... bis morgen früh. Ich werde dir Wasser und etwas zu Essen bringen lassen und der Kommandant hält sich derweil zurück, weiterhin Geständnisse zu erpressen." Von genau diesem hinter mir ertönt ein verärgertes Knurren ob dieser Verfügung, die ich unverfrorenerweise eigenmächtig über ihn verhängte.

Schwerfällig erhebe ich mich und gebe Dwalin den Becher, sodass er ihn wieder an seinen Platz zurückstellen kann. Noch einmal sehe ich auf das Elend zu meinen Füßen hinab. Bittere Armut und die damit verbundenen Entbehrungen gestalteten den verworfenen Weg, der ihn hierher brachte. Vielleicht sowieso früher oder später auch ohne Abarrons Einfluss hätte ihn dieses Schicksal eingeholt, jedoch schrecklicher werden dadurch die Folgen für ihn und seine Familie sein.

„Wir riskieren viel ... du riskierst viel." Die Stirn an den kühlen Stein muss ich legen, als wir endlich den Kerkerstollen hinter uns ließen. Elend ist mir. Schwindelig. Übel. Von den Eindrücken, der stickigen Luft, Harburs Anblick und dem zähen Ringen um sein Vertrauen.

„Ich weiß", brumme ich, „jedoch nichts anderes wird uns übrig bleiben, wenn wir Abarron zweifelsfrei überführen wollen." Dwalin lässt eine Hand über meinen Rücken streichen, verweilt in der Kuhle oberhalb des Beckens, dort, wo es sich am wohlsten, vertrautesten anfühlt, Trost und Sicherheit spendet.

„Das meine ich nicht", flüstert er. „Denkst du wirklich, Thorin wird sich auf solch einen Warghandel einlassen?" Gewagt ist er, das stimmt. Befleckt von womöglich nicht einhaltbaren Zusagen und Risiken vor allem für diejenigen, die wir eigentlich schützen müssten. Wenn etwas bekannt wird von dem, was wir Harbur eben anboten, könnte dies weitreichende Konsequenzen haben. Für ihn, für mich und nicht zuletzt für Thorin, auch, wenn er nichts davon wusste. Erbarmen ist ein Wort, das wir Zwerge nicht kennen. Hochverrat dagegen eines der schlimmsten Verbrechen. Der Tod durch den Strang ist demjenigen gewiss.

Dennoch muss ich es versuchen Thorin davon zu überzeugen, dass er Gnade walten lässt, wenn sich Harbur zu seinen Taten bekennt und verrät, wer ihn dazu anstiftete. Diesen jedoch, wird eine umso grausamere Strafe drohen, egal, wer sie sind und welche Stellung sie innehaben.

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