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Dank schulde ich, den Worte nicht bekunden können

„Astâ, würdest du noch einmal nach den Pferden sehen, ich traue dem windigen Stallburschen, der sie uns abnahm, nicht." Thorins Bitte nach dem Essen führe ich gerne aus, denn auch ich sorge mich vor allem um Khajmel. Wenig einladend wirkten der Stahl und ja auch der Stallbursche mit seinem pockenvernarbten Gesicht und dem Loch wo eigentlich ein Auge sein sollte. Aber als unbegründet erweisen sie sich. Futter, Heu und Wasser stehen zur Verfügung und gründlich von dem Staub und Schlamm des zurückliegenden Weges befreit wurden sie alle. Freudig ist Khajmels begrüßendes Wiehern und dankend nimmt er den heimlich vom Abendbrottisch mitgebrachten Apfel an.

„Wir werden hoffentlich nicht lange hierbleiben", verspreche ich ihm und streichle den sehnigen Hals entlang. Ruhe schenkt mir sein bedächtiges Gemüt. Ausgeglichenheit nach einem anstrengenden Tag und oh wie brauche ich beides gerade heute nach dem Erlebtem am Abend. Wie es dem Mädchen wohl geht, frage ich mich, denn nachdem sah ich sie nicht mehr im Schankraum. Nur der Mann kehrte nach einer Weile zurück und setzte sich vermutlich selbstgefällig prahlend zu seinen Kumpanen. Brennender noch als vormals bereits loderte der Hass auf ihn und Dwalins besänftigende Hand ruhte erneut schwer auf meinem Arm.

Plötzlich schreckt mich ein lauter vom Innenhof des Gasthauses kommender Krach auf. Poltern und das feste Zuschlagen einer Tür. Und dann wütet eine bekannte schauderhafte Stimme durch die Dunkelheit der unlängst hereingebrochenen Nacht. „Hwelc scand! Zwei bislang am heutigen Tag. Du weißt, es müssen mindestens vier sein damit es sich überhaupt lohnt dich unnützes, hässliches Ding durchzufüttern. Earmlic myltestre." Ein weiteres dumpfes Poltern als würde ein leeres Fass umgestoßen und dann das Geräusch von erbarmungslos hart auf zartes Wangenfleisch treffenden Fingern.

Sofort stürme ich nach draußen, sehe gerade noch, wie Mysa von dem brutalen Schlag des Wirts getroffen zurücktaumelt, gegen ein weiteres Fass stößt und ob der Wucht zusammen mit ihm zu Boden stürzt. Erneute Wut steigt in mir auf. Heiß brennt sie durch die Adern, sticht im Herzen und macht den Kopf ganz leer. Genug ist genug. Schnellen Schrittes stampfe ich auf beide zu und halte die gerade zum erneuten Schlag ausholende Hand des Wirtes zurück. Fest ist mein Griff. Stark und entschlossen trotzt er sogar der Kraft eines Mannes, besonders, wenn er nicht damit rechnete an der Bestrafung seines Eigentums gehindert zu werden. Daher überrascht sieht er mich an, aber keine Gelegenheit lasse ich ihm seine Entrüstung darüber zu verlautbaren.

„Ich nehme sie", bestimme ich mit gefährlich gesenktem Tonfall und erschrecke, wie sehr er doch Thorins in manch einer Situation ähnelt. Noch größer werden seine Augen daraufhin, glänzen stärker als das Fett in seinen Haaren. „Ihr Herr? Was wollt Ihr denn schon mit solch einem schmutzigen Ding anfangen, kaum als würdig wird sie sich Euren Ansprüchen erweisen?!", sagt er mit entrüstet hoher Stimme. Wenig gebe ich darauf. „Das lasst meine Sorge sein. Wie viel verlangt Ihr für die ganze Nacht?" Er blinzelt verwirrt. Wohl noch nie erwünschte dies jemand als Leistungsdauer. „Zwei ... zwei Kupferpfennige", stammelt er schließlich. Ich schnaube verächtlich aus. Ein solch niedriger Preis verdeutlicht den Wert den er für sie und ihre harte Arbeit veranschlagt, wenn eine solche überhaupt bezahlbar ist. Ich krame in meiner Tasche und drücke ihm schließlich einen ganzen Silberpfennig in die noch immer zurückgehaltene Hand. Ungläubig starrt er das glänzend-kostbare Edelmetallstückchen an. Viel Geld ist es, bemisst man den angesetzten Wert. Ungenügend als Ausgleichszahlung für die tatsächlich erbrachte Leistung.

Keine weitere Diskussion möchte ich mit ihm und seinem kleinen Geist führen, denn zu tief ist Verachtung und zu heiß tobt der Zorn. Zu unbedacht und gefährlich könnte seine Hitze ausbrechen, denn allzu bereit fühle ich die Schwere meines Schwertes an der Seite und kein Dwalin ist hier, um mich zu besänftigen. Also greife ich Mysas Hand, ziehe sie auf die zitternden Beine und mit mir. Viel zu verwirrt von dem Ereignis, viel zu eingeschüchtert und ängstlich folgt sie mir ohne Widerstand über den Hof und die schummrig beleuchteten Treppenaufgänge hinauf bis zu meinem Zimmer. Ich schiebe sie durch die Tür und schließe sie hastig hinter uns. Sicherheit. Erleichtert atme ich aus und merke erst jetzt, wie schmerzlich schnell das Herz doch pocht.

Mysa steht inmitten des spärlich möblierten Raumes. Natürlich größer ist sie als ich, aber nicht viel. Ihre endlich in ganzer Pracht zu sehenden grünen Augen sind weit wie Sommerwiesen und feurig-brennend gerötet vom Weinen, genauso wie ihre Wange. Und erst jetzt im Schein des Kaminfeuers neben ihr erkenne ich mit Schrecken die vielen weiteren kleinen und großen Blessuren; blutstockende Flecke, weißliche Narben, bereits verschorfte aber auch frische Kratzer, sogar deutliche Bissmale; an Armen, Hals, Schultern und Dekolleté.

„Setz dich", fordere ich mit erstaunlich fester Stimme und augenblicklich lässt sie sich auf einen nahen Stuhl plumpsen. Ich ziehe den neben der Kommode stehenden Schemel heran, der niedrig ist für Menschen, aber für mich genau die richtige Höhe hat, und setzte mich ihr gegenüber. Missbehagen äußert ihr Blick. Unsicherheit und oh so viel an Furcht. Durch ihn hindurch kann ich sie sehen, die Qualen und Demütigungen, die vielen Stunden voller Entsetzen, Schmerz und Leid in denen die Wunden ihren Ursprung fanden.

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben", versuche ich mit leiser Stimme zu beruhigen, „ich werde dir nichts tun." Sie senkt den Blick, schiebt die Schultern weiter nach vorn und schlingt die Arme schützend um den mageren Körper. „Aber Ihr habt für mich bezahlt." Ich schlucke und schließe kurz die Augen, um die aufsteigenden Tränen zu bekämpfen. „Die Gegebenheit für dich bezahlt zu haben, beinhaltet nicht, dass ich dir auch etwas von dem Antun oder von dir verlangen darf, dass wohl andere taten." Nur kurz schaut sie auf, aber dennoch sehe ich die Verwunderung über diese Aussage in den glänzenden Augen aufblitzen. „Aber ... Ihr seid ein Mann ... nur eines begehren diese von mir und ein Zwerg noch dazu ... viel Grausames hört man über euch", stammelt sie leise.

Erfahrungen zumindest über Ersteres gestehe ich ihr ohne Zweifel zu, aber die verwirrende Aussage über uns Zwerge lässt mich stutzen. „Nun, ich mag ein Zwerg sein, und obwohl ich nicht weiß, wer und warum dieser dieses Trugbild von uns formte, kann ich dir versichern, wir sind keinesfalls gewalttätig, geschweige denn gnadenlos. Fernerhin ... bin ich kein Mann." Sie stockt, sieht auf. Nichtsahnenden Unglauben offenbart ihr Blick. „Ihr ... Ihr seid kein Mann?!" Ich schüttle sanft lächelnd den Kopf. „Ich bin ein Mädchen so wie du. Als Mann getarnt reise ich nur zu meinem eigenen und der meiner Gefährten Schutz. Aber auch sonst, nur wenig unterscheiden wir uns voneinander." Sie blinzelt noch immer zweiflerisch, sucht mit den Augen nach den weiblichen Merkmalen, aber noch immer gut verborgen werden sie durch die (un)vorteilhaft gefertigte Rüstung.

„Warum aber habt Ihr dann für mich bezahlt?", möchte sie berechtigterweise wissen. Ich stehe auf und gehe zum Bett hinüber, prüfe mit aufgestützten Händen die Matratze auf ihre Bequemlichkeit. Spürbar weiterhin misstrauisch verfolgt mich ihr kritischer Blick. Auch Frauen bezahlen bisweilen für andere Frauen, wie Männer gelegentlich für ihresgleichen. „Weil ich möchte, dass du wenigstens eine Nacht in Sicherheit verbringen kannst. Ohne die ständige Gefahr Übergriffen ausgeliefert zu sein. Ohne Angst." Noch immer groß sind ihre Augen, aber der Schimmer in ihnen verräterisch. Sprachlos habe ich sie nun werden lassen, dennoch sehe ich die unermessliche Dankbarkeit.

„Ich muss noch einmal zu meinem Herrn", sage ich schließlich. „Begib dich ruhig zu Bett, du siehst müde und erschöpft aus. Vielleicht werde ich auch bei einem meiner Gefährten übernachten, sodass du das Zimmer für dich allein hast." Noch immer schweigt sie in der Fassungslosigkeit über so viel ihr zuteilwerdender Güte gefangen, obwohl es doch nur das Auffangen eines kleinen Tropfens ist, der heute nicht kalt und hart auf sie herniederprasselt. Daher wende ich mich sie mit ihren Gedanken allein lassen wollend zur Tür.

„Euer Herr ... ist es der mit den eisblauen Augen?" Bereits den Knauf mit der Hand umfassend halte ich inne und nicke ihr bestätigend zu. Sie senkt den Blick. Schüchtern dieses Mal und für einen kurzen Moment denke ich im schummrigen Licht eine leichte Röte über die Wangen huschen zu sehen. „Er ist ein stattlicher Mann, hübsch für einen Zwerg ... und er ... er achtet Euch genauso wie seine anderen Gefährten. Kostbar ist dies, noch mehr, da Ihr wie ich nun weiß eine Frau und seine Dienerin seid."

Nichts vermag ich darauf zu erwidern. Angst und Stolz gleichermaßen bewegt mein Herz und lässt mich keine vernünftigen Worte finden. Gefährlich könnte diese Offenbarung werden. Die Hochschätzung der Leistungen als Zofe, Kriegerin und Beistand bei so manch gefährlicher und emotionaler Situation entging mir bei Weitem nicht. Allzu ersichtlich und oft lässt er sie anderen Vertrauten und mir gegenüber verlautbaren, aber welch kleine Handlungen oder Blicke sind es, die dies sogar einer gerade erst Getroffenen bloßlegen. „Es ist die Art, mit der er zu Euch spricht", klärt mich Mysa schließlich auf, „sie ist so voller Respekt, obwohl er etwas fordert. Noch nie habe ich einen Befehl gehört, der von so viel Höflichkeit begleitet wurde."

Bestürzt sehe ich sie an. Wie eine Selbstverständlichkeit ist mir Thorins Wohlsinnen im Laufe weniger Jahre geworden. Ich vergaß schnell und nur allzu gerne die Härte der Stimmen, die einstmals befahlen, zu mir sprachen oder straften. Die gefühllosen und abwertenden Kommandos, mit der man damals genauso schlimme Dinge von mir forderte wie jetzt von ihr. „Schlaf", bitte ich anstatt ihr davon zu berichten, „bis zum Morgengrauen wird dir hier kein Leid geschehen", und stürme hinaus.

Erwärmt vom dahinter lodernden Kaminfeuer ist das Holz der Tür, an das ich mich schwer ausatmend lehne. Wie gerne würde ich ihr über diese einzige lausige Nacht hinaus helfen. Wie viele Frauen und Mädchen in den Städten dieser Welt leiden wohl unter ähnlichen Schicksalen, nicht mehr wert als das Lausige, was man für ihren Körper und ihre Dienste bezahlt. Geschlagen, geschändet, gedemütigt. Ich lege die Hand über die Augen, versuche reibend das heimtückische Brennen zu lindern. Welch Segen mir jeden Tag erneut zuteilwird, ist kaum begreiflich. Umso mehr zu schätzen weiß ich ihn nach dem Heutigen. Bedankte ich mich jemals aufrichtig bei Thorin für die Chance auf ein Leben abseits selbst des eines einfachen Dienstmädchens. Nein. Als eine glückliche Fügung nahm ich es hin in seiner Gunst zu stehen, Bildung, Anerkennung, Kostbarkeiten und seine Nähe zu genießen. Wie schäme ich mich plötzlich des Versäumnisses.

Langsam gehe ich zu Thorins Zimmertür und klopfe an. Mit freundlicher Stimme hereinbittet er sofort, ganz so, als erwartete er nur mich als Ersuchenden. Auch die Ausstattung seines Zimmers ist wenig dafür geeignet, um als angemessen zu gelten, aber besser als die Zustände der kalten, feuchten und gefährlichen Wildnis allemal. Eine große Karte liegt ausgebreitet auf dem Boden, er darüber gebeugt, den Finger eine gestrichelte Linie inmitten einer ansonsten ungenau kartografierten Landschaft am Fuß eines Gebirges entlangfahren lassend. Sofort schaut er auf und mich an, als er meine Anwesenheit wahrnimmt, erlaubt mir damit zu sprechen.

„Den Pferden geht es gut", unterrichte ich ihn über die Erkenntnis, die ich aufgrund seines Befehls erlangte, „sie haben ausreichend Wasser und Futter und geschützte Stellplätze." Thorin nickt zufrieden. Mit etwas anderem rechnete er wohl.

„Setz dich zu mir", sagt er schließlich und deutet auf den Platz ihm gegenüber auf der anderen Seite der Karte, „ich will dir etwas zeigen." Nur zu gerne komme ich der Aufforderung nach. Seine beruhigende Nähe und Vertrauen entgegenbringende Gegenwart benötige ich gerade jetzt mehr als sonst. Genieße sie nun mehr, da ich mir ihrer Besonderheit bewusst wurde. „Der Weg durch Hülsten wird schwierig werden. Mir wurde zugetragen, dass dort seit einiger Zeit wilde Wölfe und Orks ihr Unwesen treiben." Trotz der beunruhigenden Verkündung ruhig ist seine Hand, mit der er auf das Gebiet zwischen Tharbad und dem Nebelgebirge zeigt. „Nördlich von Durins Türen beginnt ein Pass über das Nebelgebirge, ihn werden wir nehmen um hoffentlich noch vor Beginn des Herbstes die andere Seite zu erreichen." Ich nicke, weniger aus Zustimmung, denn kaum beurteilen kann ich seinen Plan, denn mehr als Hinnahme dessen.

„Kann ich Euch etwas fragen, Herr", will ich schließlich wissen, denn seit dem Gespräch mit Mysa, eigentlich bereits vorher, beschäftigt mich zusätzlich etwas. „Natürlich", stimmt er zu, beugt sich bequem zurück und führt das Glas Wein an die Lippen, dass vordem neben ihm stand. „Warum bringen uns die Menschen hier so viel Abneigung und Misstrauen entgegen, und warum scheint Ihr es ihnen gleich zu tun?" Thorin seufzt bitter. Nimmt einen weiteren Schluck Wein und bietet mir das Glas schließlich an. Dankend strecke ich die Hand danach aus. Süß und schwer schmeckt die purpurne Flüssigkeit und rinnt die trockene Kehle hinab.

„Einst, vor langer Zeit, waren die Menschen aus Tharbad und den umgebenden Städten und unsere in Khazad-dûm lebenden Vorfahren befreundet, Handelspartner und Verbündete. Aber währenddessen der Schwarze Tod verheerend über die Lande zog, kamen Gerüchte auf, dass wir Zwerge für seinen Ausbruch verantwortlich sein könnten. Das Wasser der Flüsse und Brunnen sollen wir mit bösen Zaubersprüchen und ätzendem Unheil aus den Tiefen des Berges vergiftet haben, einzig aus Habgier und Neid. Daraufhin zerbrachen die einstmals so starken Bündnisse. Die Menschen begannen uns zu misstrauen ... uns zu ächten. Auf dem Höhepunkt der Seuche wurden sogar einige von uns bei lebendigem Leib in Scheiterhaufen verbrannt." Schwere Wut und ebensolche Traurigkeit ergreift sein Herz, das helle Licht der Augen vergeht unter ihrem Ballast, bietet den dunklen Schatten der Vergangenheit die hassenswerte Chance aufzusteigen aus der Unergründlichkeit der Seele.

„Als ...", er schluckt, senkt den Blick, verwehrt mir so die Wahrnehmung der schmerzvollen Erinnerungen. „Als wir den Erebor an den Drachen Smaug verloren, zogen die wenigen Überlebenden notgedrungen und ziellos durch diese Lande. Ein damals bedeutendes und mächtiges Volk, abstammend von dem Ersten unserer Art, nun gebrochen, heimatlos und voller Ängste um die Zukunft." Der Kummer über diese so verbrachten Jahre berührt mich, trotz des starken Willens ihn zu verbergen, denn allzu offensichtlich zeigt er sich mir dennoch. In der bedrückten Haltung, als lastete er schwer wie Blei auf den jungen aber vom Schicksal grausam gebeutelten Schultern. Anhand des leichten Zitterns der halbgeschlossenen Augenlider, das sich überträgt auf die langen, dichten Wimpern.

„Einige Zeit verbrachte ich mit meinem Bruder und anderen hier in Tharbad. Wir nahmen jede Arbeit an, verkauften fein Geschmiedetes zu spöttischen Preisen, lebten wie Aussätzige am mücken- und rattenverseuchten Rand der Stadt, setzten uns jeden Tag der Häme aus, nur, damit unsere Familien überhaupt etwas zu Essen hatten." Seine Offenbarung erschreckt mich. Nie hatte ich vermutet, dass er ebenfalls weiß was Hunger bedeutet und wie quälend die Angst sein kann, darum zu bangen den nächsten Tag nicht zu überleben. Aber nachdem er wieder aufsah, sehe ich sie dort Funkeln in den geliebten eisblauen Iriden, diese Entschlossenheit, diese Stärke mit der er ... nein, sie alle ... trotzten diesen Umständen. Aus der Asche der Zerstörung und des Leids schürften sie neue Kräfte, setzten sich zur Wehr, ergaben sich nicht ihrem Schicksal, sondern stiegen erneut auf wie einst Durin aus den züngelnden Flammen unseres Schöpfers.

Aber da ich nun weiß wie sehr sein einstiges Leben dem Meinen ähnelte, bin ich umso mehr verpflichtet ihm aufrichtig dafür zu danken, dass er mir ein neues schenkte, unter dem Schutz ihrer Stärke und beseligt von der Wärme seines Herzens wandelnd in der Herrlichkeit des Lichts. Nur ein zartes Wispern ist das Zeugnis meiner Erkenntlichkeit. Leise gehaucht, zitternd ausgesprochen, begleitet von Tränen, denn mächtiger als erwartet ist das Wirken dieses einzelnen, kleinen Wortes. Danke.

Ich senke das Glitzern verhehlen wollend den Blick. „Verzeiht mir", bitte ich bänglich er könnte mir sowohl unerwarteten Ausspruch wie auch die hinzutretende Gemütsbewegung verargen. Aber keine Schelte, kein gleichgültiges Abtun oder schmähendes Verspotten trifft mich hart. Sondern raue Finger, die sich um mein Kinn schließen und mich zwingen wiederaufzublicken. Allerdings zärtlich sind sie, sanft und dennoch bestimmend, wie die eines Gebieters es sein sollten. Weit über die Karte gebeugt hat er sich erneut, um dazu nah genug heran zu gelangen, rutsch noch näher, als er wohl infolgedessen bemerkt, dass es keinesfalls eine einfache Erkenntlichkeit für die Erklärung war.

„Für was schuldest du mir Dank?", fragt er mit gedämpfter Stimme, aber dennoch spüre ich das entfachte Interesse darin wie lodernd-heiße Flammen auf der Haut. „Für alles", wispere ich von der Hitze betäubt. „Dwalin ermöglichte mir damals ein Leben fernab von Armut und Gewalt. Er rettete mich, half mir, als ich befürchtete, nie wieder Glück und Sicherheit empfinden zu können. Zeigte mir wie wichtig Vertrauen und Zuversicht ist. Schenkte mir so viel von sich selbst. Aber Euch, Euch verdanke ich weit mehr. Ansehen, Entfaltung, Abenteuer ... nur wegen Euch kann ich diese Welten entdecken, die ich nur aus Büchern kannte oder mir bislang verborgen blieben. Eigentlich, kein Wort und keine Tat, und seien sie noch so beachtenswert, könnten meine Dankbarkeit ausdrücken, denn wo würde ich nur sein, welch Leid erfahren, was für Abscheulichkeiten über mich ergehen lassen müssen, ohne euer beider Unterstützung und Wohlwollen."


Er sieht mich an. Lang. Schweigend. Seine Finger noch immer auf mir. Warm und sanft. Zusehens tief hinab in sein Herz drängt sich der Grund mit aller Macht und auf seinen langen Weg zerbricht er etwas. Sein Vertrauen, erarbeiten musste ich es mir hart, danach dennoch stetig beweisen, dass ich seinem würdig bin, aber nun, nun zerschellte auch der letzte Restzweifel an meiner Redlichkeit.

„Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, welch Glück ich doch habe. So viel davon, dass ich denke, zerspringen zu müssen." Erneut versuche ich verschämt den Blick zu senken, denn wie die Bekundung eines Kindes hörte sich die Begeisterung darüber an, aber noch immer hält er mich fest, sodass es lediglich die Augenlider sind, die sich schließen.

„Es ist wegen diesem Mädchen ... der Schankmaid ... nicht wahr?" Ich nicke stumm. „Ich habe deine Wut gesehen, regelrecht ihre Flammen gespürt, als ..." Selbst für ihn unaussprechlich ist das Gesehene und was danach geschah. Auch in ihm entfachte es wohl erbosten Zorn. Nach einem unzerbrechlichen Ehrenkodex lebt er, der ihm verbietet das Nein einer Frau zu missachten. Niemals würde er dieses nicht akzeptieren und übergriffig werden, keinerlei Zweifel hege ich daran.

Kurz hadere ich ihm endlich zu erzählen, welch schreckliches Erlebnis mir einst widerfuhr. In welcher Situation und vom wem dieser eigentlich für alle Krieger geltende Kodex verunglimpft wurde. Wie schrecklich es war, wie es oft in Träumen noch immer schmerzt, warum Mysas Schicksal genauso gut das meine hätte sein können. Aber etwas hält mich zurück. Nennt es weiterhin Scham oder Angst vor Mitleid oder was auch immer in meinem Kopf vorgeht, wodurch meine Lippen weiterhin schweigen, denn ich weiß es selber nicht.

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Hwelc scand! – Was für eine Schande!

Earmlic myltestre. – Armselige Hure.

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