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Azsâlul'abad


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Beharrlich schmerzhaft pickst das feuchte Stroh in die schwielige Haut der Hände, während ich damit immer wieder über die dunkelmarmorierten Steinfliesen des Ganges schrubbe um sie penibel so wie aufgetragen von allem Dreck und Schmutz zu befreien. Diese Arbeit ist mir wahrlich die verhassteste, denn nach bereits wenigen Minuten im gekrümmten Vor und Zurück schmerzt der Rücken und die Knie und Schweiß fließt in Bächen in die dadurch brennenden Augen. Allerdings auch diese Plackerei hält Jassin nicht davon ab, unablässig zu plaudern und ich kämpfe immer wieder damit ihr nicht an den Kopf zu werfen, wie es mir gerade hier jeglichen Nerv nimmt.

Rechtzeitig jedoch hören wir eine Tür knarzen und wie wenig später schwere Schritte auf uns zukommen. Blinzelnd versuche ich in der schummrigen Dunkelheit, hervorgerufen durch manch eine spät abends bereits verloschene Kerze, die Verursacher auszumachen, sehe aber nur zwei Gestalten, die aber unverkennbar an gestraffter Haltung und würdevollem Gang Angehörige der Herrschaft sein müssen. Schnell stehen wir auf, räumen die vollen Schmutzwassereimer zur Seite und drücken uns mit untertänig gesenktem Blick an die Wand um sie vorbeizulassen.


Es sind offenkundig Balin und Thorin. Den Berater erkenne ich an bedachten, immer vorausschauenden Schritten. Den Krieger hingegen an tief-brummender Stimme und der plötzlich schwer wie Winternebel und dennoch schimmernd, als würde sie aus Diamantenstaub bestehen, die Luft erfüllenden Präsenz, die mir erneut eine Gänsehaut nach der eher aufwühlenden ersten Begegnung am vorherigen Tag bescheren. Warum? Das weiß ich nicht. Aber es bereitet mir Furcht und bedrückt das Herz. Durchdringt es aber auch mit einer eigenartigen Verzückung, die kaum zu beschreiben ist. Enthusiastisch, ja beinahe kindisch begeistert hüpft und springt es wie ein junges Fohlen auf der saftigen Weide, freudetrunken von den Strahlen der Sonne und seinem unbeschwerten Leben.

Als sie auf unserer Höhe anlagen, knicksen wir ehrerbietig zur Begrüßung und ich streiche intuitiv eine dadurch vorfallende feuchte Haarsträhne hinter das Ohr zurück. Eine Bewegung, die wohl ungewolltes Interesse erweckt. Denn die wuchtigen Stiefel mit den abgeflachten Stahlspitzen verharren überraschend, kaum, dass sie mein Blickfeld betraten. Der Herzschlag beschleunigt sich nun beinahe schmerzhaft. Pumpt adrenalinübersättigtes Blut durch die Adern, das im Kopf pocht und in den Ohren rauscht. Das Betrachten vom Weiten, das Fühlen der Anwesenheit. Oh wie trügerisch sicher ist doch die Distanz und wie quälend jedwedes Zusammentreffen. Sekunden ziehen sich wie Stunden, in denen ich vor Entsetzen und Verwirrung zu Stein erstarre und mich dennoch am liebsten in Luft auflösen würde. „Sie mich an!", befiehlt mir Thorin schließlich und ich erzittere unter dem Donnern der Stimme wie Steinschläge und dem verursachten Schrecken, die die unerwartete Aufforderung mit ihr ausgesprochen heraufbeschwört.

Dienstwillig komme ich der Anordnung nach, sehe mutlos und demutsvoll zu ihm hinauf, und augenblicklich bannen mich diese faszinierenden Augen wie Eisseen, die mich eindringlich betrachten, ganz so, als wäre ich ein neu entdecktes Gestein. Oder eher noch: Fixieren wie eine begehrte Jagdtrophäe, kurz bevor der tödliche Pfeil sie aus der Deckung durchbohrt und die beschwerliche Hatz überflüssig macht. Hart und klebrig ist der Kloß in meinem Hals, der mir unter ihnen beinahe die Fähigkeit zum lebenserhaltenden Atmen nimmt und mich den nahenden Tod bereits bitterkalt spüren lässt. Nachdenklich schmälern sich die Ufer des Sees zu engen Kanälen, die die Intensität und Durchdringlichkeit des Blickes allerdings nicht um einen deut verringert ... eher im Gegenteil.

Aber dann wendet sich Thorin plötzlich schweigend ab. Läuft mit festen und hastigen Schritten weiter, sodass Balin ihm nach einem verwunderten Blick kaum folgen kann. Jählings erleichtert von der Todesangst, die nicht länger auf mir lastet, atme ich aus. „Was war denn das?", fragt Jassin eher sich selber als mich flüsternd, sodass er es ja nicht hört und oh wie gerne würde ich ihr doch eine Antwort darauf geben, denn auch mich würde sie interessieren.

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Balin wirkt schwermütig und nachdenklicher noch als sonst. Die zusammengefalteten Hände vor den Mund gelegt, sinniert er über einer detailreichen Karte Mittelerdes, die vor ihm ausgebreitet auf den großen Tisch der Bibliothek liegt. Die braunen Augen betrachten müde die sorgfältig gezeichneten Linien und schraffierten Flächen, scheinen einen Weg oder Ort zu suchen, den es vermutlich gar nicht gibt. Ab und an vermerkt er sich etwas auf Pergamentpapier, murmelt unverständliche und dennoch wehmütig klingende Worte und massiert nachdenklich den breiten Nasenrücken.

Bekümmert betrachte ich ihn immer wieder und hoffentlich unauffällig, während ich dadurch recht unkonzentriert Bücher und verteilte Kinkerlitzchen abstaube. In den nun bereite vier Monate fortdauernden Dienstes im Haus der Königsfamilie schloss ich den trotz des jungen Alters äußerst scharfsinnigen und wissenden Zwerg in wohlwollende Gebete ein. Aufgaben und damit einhergehende gewichtige Bürde und Verantwortung eines königlichen Beraters waren bisweilen deutlich auszumachen. Aber seit einigen Tagen scheinen sie schwerer zu Lasten als zuvor und sein von glanzloser Ermattung und trüben Sorgen gezeichnetes Gesicht bereitet mir unbeschreibliches Leid.

„Bei Durins grauen und uralten Barthaaren, wie stellt er sich das nur vor!", erschreckt mich plötzlich ein grollender Ausruf und im Zusammenzucken werfe ich eine zum Glück leere Vase um, die dennoch laut scheppernd auf den Holzdielen zerschellt. Balin fährt überrascht herum und ich versuche mich so klein und unsichtbar wie nur möglich zu machen, während ich mich eine Entschuldigung murmelnd hinunterbeuge um die Scherben aufzulesen.

„Astâ, Kind, wie lange bist du schon hier?", fragt er mich allerdings lediglich. „Bereits seit geraumer Zeit, Herr. Ihr bemerktet mich nicht, als ich eintrat und ich wollte Euch nicht bei wichtigen und Konzentration erfordernden Dingen stören." Ertappt senke ich den Blick, während ich die Rechtfertigung flüstere. „Verzeih, ich war so vertieft in Reisevorbereitungen, dass ich dich bislang nicht entdeckte", entschuldigt er sich hingegen unerwartet und ich schaue fassungslos nicht nur deswegen auf. „Ihr wollt auf eine Reise gehen?", frage ich bestürzter und kummervoller klingend, als es mir eigentlich zustünde.

Balin lächelt, unglücklich, bedrückt, und wendet sich wieder der Karte zu, streicht beinahe verdrossen wirkend das beigefarbene und an den Rändern ausgefranste Pergament glatt. „Wollen ist hierbei nicht der richtige Ausdruck, fürchte ich. Ungewiss ist der Ausgang der Mission und ich vorhersehe, dass es kein Guter wird." Herzerdrückende Angst ergreift bei seinen Worten von meinem Besitz. Er wirkt so verzweifelt und besorgt, ungewöhnlich für den immer eine Rettung aus der Krise findenden Zwerg. „Verzeiht mir Meister Balin, ich weiß, dass ich kein Anrecht dazu habe, aber ...", beginne ich zögerlich, werde allerdings am Weitersprechen gehindert. „Aber du möchtest wissen, was wir vorhaben?", beendet er scharfsinnig meine Bitte und ich nicke schüchtern.

Auffordernd winkt er mich zu sich und als ich schließlich dennoch unsicher neben ihn getreten bin, deutet er auf einen Berg, der einsam im nordöstlichen Teil Mittelerdes, unweit eines riesigen Waldgebietes und langen Sees kartografiert wurde. „Weißt du, was das für ein Ort ist?" Ich sehe ihn leicht lächelnd an, denn ja, ich kenne diesen aus immer wieder geforderten Erzählungen, nicht nur von meiner Mutter schillernd und funkelnd wie ein Edelstein vorgetragen. Welchem Kind wurden die Legenden vom einstigen Zwergenreich unter den schneebedeckten Hängen des Einsamen Berges; unerreichbar in Macht, Reichtum und Herrlichkeit, untergegangen vor über 70 Jahren in den Flammen des Drachen Smaug; nicht voller Demut und Gedenken von denen die seine Gloria noch erleben durften beschrieben. „Azsâlul'abad ... Erebor", flüstere ich demnach andächtig, beinahe so, als wäre allein der Gedanke eine zarte Schneeflocke, die unter der Wärme des unbedacht zu leidenschaftlich ausgestoßenen Atems vergehen könnte. In Balins Augen flackert daraufhin ein Lichtschattenspiel von bewegten und bewegenden Erinnerungen auf, schmerzlich und freudig zugleich.

Aber so schnell wie es entflammte, jählings vergeht es unter erneuter Sorge und er wendet verbergend den Blick ab. „Ihre Majestät plant, den Einsamen Berg aus den Klauen des Drachen zu befreien." Schockiert sehe ich ihn an. Erbebend durch Schreck und Bewunderung gleichermaßen unter der unerwarteten Offenbarung, die sich dennoch nur langsam ihren Weg in das die Auswirkungen begreifende Denken bahnt. „Nicht viele wissen um diese Zielsetzung, also bitte, erwähne es vor niemanden, besonders nicht in Gegenwart Ihrer Hoheiten", ermahnt er mich eindringlich und ich nicke hastig zur Bekräftigung seinem Befehl gewiss und verlässlich Folge zu leisten. „Einzig mich als engsten Vertrauten will er mitnehmen und einige Krieger der ersten Garde, unter der Führung des Hauptmannes als Schutz."

In meiner Brust wird es plötzlich ganz eng vor aufkommender Furcht und das Blut rauscht wie wildes Wasser durch die Adern, pocht dumpf in dem schlagartig nur von einem Gedanken übervollen Kopf: Der Hauptmann der ersten Garde ... Dwalin ... bei Mahals Willen. Getroffen von der Folgenschwere lege ich die Hand vor dem Mund, aus dem sich ungenierterweise ein verräterisches Schluchzen der Besorgnis entwindet.

Balins Blick wird sanfter als er die Erschütterung meiner Gefühlswelt auf diese ungeahnte Nachricht erfasst. „Ich weiß um die erstaunlich starke Verbundenheit, die sich zwischen dir und meinem Bruder innerhalb so kurzer Zeit knüpfte und sei versichert, er wird dich und eure gemeinsamen Abende und die heiteren Gespräche genauso schmerzlich vermissen wie du sie, auch, wenn er diese Tatsache niemals zugeben würde."

Erstaunt und ertappt, dass er von unschicklichen, da ohne angemessene Aufsicht miteinander verbrachten Stunden Kenntnis hat, senke ich den Blick und merke, wie sich die verschämt-heiß-brennende Röte sogar bis in die Ohrenspitzen ausbreitet. „Sei unbesorgt, Kindchen, einzig mir hat er es anvertraut und ich finde nichts Ehrenrühriges und Tadelndes daran, wenn ihr euch lediglich unterhaltet. Im Gegenteil, durch dich scheint er mir sogar aufgeschlossener und nicht mehr ganz so griesgrämig geworden zu sein. Etwas, das bislang noch niemand schaffte." Seine Worte bringen mich zum Lächeln, allerdings wandelt sich die Röte lediglich von Scham aufgrund befürchteter Unredlichkeit zu solcher infolge unverhoffter Anerkennung.

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„Vater, ich bitte dich noch einmal, du kannst nicht ..." Die Worte des jungen Prinzen sind eindringlich und nahezu bitterlich flehend, aber die Erwiderung auch seines Herrn und Gebieters, dem er bedingungslosen Gehorsam und Dienst schuldig ist, eindeutig. „Doch ich kann mein Sohn und ich werde", brummt König Thráin mit fester Stimme und sitzt schwerfällig auf. Das stämmige Pony tänzelt und schüttelt schnaubend die lange, struppige Mähne, das plötzliche zu den unzähligen Beuteln und Bündeln einer langen Reise dazukommende Gewicht verübelnd. „Mein Aufenthalt in den Eisenbergen wird nicht von langer Dauer sein, dennoch sind die Angelegenheiten, die ich mit Dáin besprechen muss, unaufschiebbar und bedürfen meiner persönlichen Anwesenheit."

Thorin schnauft resignierend vor der Starrköpfigkeit aus und Dís wimmert verzweifelt die Würde aufrechterhaltend unhörbar in ein vorgehaltenes Taschentuch, die Hand Vílis fest und haltsuchend umklammert. Ich hingegen beobachte die Abreise der Gemeinschaft zusammen mit einigen der anderen Bediensteten aus gebührendem Abstand. Die so früh am Morgen ihres Aufbruchs noch tief stehende Sonne schafft es dennoch auf den Grund der Schlucht, durch die die Blauen Hallen einzig zu erreichen sind, vorzudringen. Einzelne Strahlen fallen durch die weit geöffneten Tore der großen Eingangshalle. Bescheinen die gewaltige Statue Durins des Unsterblichen inmitten der Gewaltigkeit, die Ankömmlinge begrüßt und Reisende gebührend verabschiedet. Lassen die blauen Minerallinien die das Gestein wie ein Geflecht aus Adern durchziehen pulsieren, als würde tatsächlich Blut durch sie fließen. Angetrieben von einer energischen, unerschöpflichen Kraft tief im Inneren des Gebirges. Hingegen schwerfällig schlägt mein Herz. Sticht und pocht dumpf, unfähig die Ängste und Sorgen die es beherrschen unter Vernunft und auferlegten Verbergen meines Wissens um das eigentliche Ziel ihres langen Weges zu ersticken.

„In der Zeit meiner Abwesenheit wirst du die Blauen Hallen regieren und verwalten", befiehlt König Thráin und rückt sich eine möglichst bequeme Position für den anstrengenden Ritt einnehmend in den Sattel zurecht. „Treffe scharfsinnige Entscheidungen. Führe und beschütze unser Volk, wenn nötig sogar mit deinem Leben. Scheu nicht Hilfe anzunehmen, wenn sie dir angeboten wird, frage aber auch wenn nötig danach. Verliere niemals das Ziel aus den allzeit wachsamen und vorausschauenden Augen eines Herrschers. Erinnere dich daran, was ich dir über all die Jahre lehrte und vorlebte. Du bist ein Sohn Durins, ein direkter Nachfahre einer ehrenhaften und starken Linie und Erbe des Throns, vergiss das niemals und handle danach." Die Anweisungen sind unmissverständlich und erlauben kein Widersetzen. Sie sprechen Selbstvertrauen zu und sind dennoch belehrend. Und der Schauer der Ehrfurcht und gleichwohl Angst, der mich ergreift, ist eisig und kriecht über den Rücken wie Winterkälte.

Befangen und verzweifelt die Tränen der Beklemmung unterdrückend sehe ich auf, direkt in die auf mich gerichteten Augen von Dwalin. Lang und herzbewegend war unser Abschied bei Weitem nicht, aber dennoch, ich fühle, dass er weiß wie er mich schmerzt ... denn ich sehe den empfundenen Trübsinn ebenso sein sonst so willensstarkes Gemüt überschatten. Kurz schlucke ich besorgt und mich davor grauend, als mir gewahr wird, dass uns freundschaftliche Gefühle verbinden, die zwischen Herr und Dienerin niemals entstehen sollten, aber deren Aufkommen sich einfach still und unbemerkt zwischen uns schlich.

Die Gruppe setzt sich in Bewegung und er nickt mir ein letztes Mal zu. Kaum wahrnehmbar, würde man ihn nicht in diesem kurzen Moment genauso eindringlich betrachten wie ich. Dennoch, auch Balin scheint es bemerkt zu haben, denn er lächelt neben seinem Bruder reitend leicht und wissend und klopft ihn Trost spendend auf die breite Schulter. Mühselig wird das große, hölzerne und schmiedeeiserne Tor hinter ihnen geschlossen und ich vorhersehe tief in meinem Inneren Schreckliches.

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