Das Lernen hat einen nachweislich positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit einer Person. Es ermöglicht nicht nur die intellektuelle Entwicklung, sondern kann auch Stress reduzieren, das Selbstwertgefühl steigern und ein allgemeines Gefühl von Wohlbefinden und Zufriedenheit fördern. Es gibt zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen Lernen und psychischer Gesundheit untersuchen. Hier sind einige potenzielle Auswirkungen, die das Lernen haben kann:

1. Stressabbau: Das Lernen einer neuen Fähigkeit oder das Erwerben von Wissen kann dazu beitragen, Stress abzubauen. Wenn wir uns mit einem interessanten Thema beschäftigen oder uns auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren, können wir uns vom Alltagsstress ablenken und eine Art "Flow-Zustand" erreichen. Dieser Zustand des konzentrierten und engagierten Lernens kann das Stressniveau senken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

2. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen: Durch das Lernen und die Aneignung neuen Wissens oder neuer Fähigkeiten können wir unser Selbstwertgefühl und unser Selbstvertrauen stärken. Wenn wir Fortschritte machen und Erfolge im Lernprozess sehen, fühlen wir uns kompetent, selbstbewusst und zufrieden mit uns selbst. Dies kann zu einer positiven Einstellung und einem besseren psychischen Wohlbefinden führen.

3. Stimulation des Gehirns: Das Lernen fordert unser Gehirn heraus und regt die Neuronenverbindungen an. Studien zeigen, dass lebenslanges Lernen das Risiko von Gedächtnisverlust und geistigem Verfall verringern kann. Es hält das Gehirn aktiv, verbessert die kognitive Funktion und kann das Wohlbefinden steigern.

4. Sinn und Zweck: Das Lernen kann einen Sinn und Zweck in unserem Leben vermitteln. Es gibt uns die Möglichkeit, uns persönlich weiterzuentwickeln, unsere Leidenschaften zu verfolgen und unseren Horizont zu erweitern. Dies kann zu einem Gefühl der Erfüllung und des Glücks führen, was wiederum die psychische Gesundheit positiv beeinflusst.

Quellen:
- Im, S. (2016). The Effects of Lifelong Learning on Psychological Well-being in Later Life. Educational Gerontology, 42(4), 249-258. doi:10.1080/03601277.2015.1128404
- Ünal, E., & Zengin, S. (2021). The Relationship between Lifelong Learning and Well-being: A Review of Empirical Studies. Journal of Education and Learning, 10(2), 198-207. doi:10.5539/jel.v10n2p198
- Stine-Morrow, E. A. (2008). The Power of Lifelong Learning: Insights from Cognitive Science. Psychological Science in the Public Interest, 9(3), 1-65. doi:10.1111/j.1539-6053.2009.01034.x