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Jungkook
Es war Zeit. Schon lange war ich an dem Punkt angekommen, an dem es nicht mehr ging. Glaubt mir ich hab sogar alles durchplant.
Aber was würdet ihr denn tun, wenn ihr alleine seid? Wenn ihr euch in euren Arzt verliebt habt? Eine Chance habt von 30% hierrauszukommen, nur weil ihr krank seid. Das Leben zwingt dich in die Knie und ich will nicht mehr aufstehen. Die Kraft fehlt.
Meine Eltern sind tot. Beide bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Vor meinen Augen. Sie haben Ihr Leben für mich gegeben. Ich sehe es genau vor mir.
Flashback:
Meine Augen. Ich sehe nichts! Mit einer Augenbinde vor den Augenund gefesselten Armen und Beinen sitze ich nun hier und warte auf meinen Tot. Misshandelt und erpresst. Wie ich hierreingekommen bin? Keine Ahnung. Meine Eltern sind bei der Kriminalpolizei. Wahrscheinlich war einer ihrer Verdächtigen, doch nicht ganz so koscha.
,, Du wertloses Stück Dreck. Ich hoffe, Deine Eltern kommen dich bald abholen. Dann kann ich sie umbringen, damit sie mir nicht mehr im Nacken sitzen.", er lachte. Wer es ist? Ebenfalls, keine Ahnung.
Ich wurde einfach nach der Schule abgefangen.
Natürlich habe ich mich versucht zu wehren, doch nutzlos. Nach gefühlten 48 Stunden war ich nun wieder auf dem Stuhl. Seitdem habe ich nicht einmal etwas sehen können. ,, Du wirst deinen Eltern folgendes sagen..", damit las ich in den Hörer was sie mir vorhielten.
Ob ich Angst hatte? Ja, aber meine Eltern, haben mir von Kleinauf versprochen, mich immer vorallem zu beschützen. Ich weiß, dass sie mich holen kommen. Alles wird wieder beim alten sein.
Die Tür flog wenige Stunden später auf. ,, Jungkook-Ah!?", meine Mutter! Verzweifelt und glücklich liefen mir die Tränen. ,,Mama!", rief ich und bekam die Augenbinde und die Fesseln ab. Ich umarmte sie sofort. Mein Vater kam dazu und wir umarmten uns zu dritt. Das letzte mal.
Kurz darauf hörten wir nur noch. ,, Schöner Familienzusammentreff..", meine Eltern drehten sich um, hielten mich jeweils an einer Hand hinter sich. Das letzte was ich vernahm waren zwei Schüsse und die leblosen Körper von meinen Eltern die immernoch an meiner Hand hängen.
Flashback Ende
Auch jetzt noch lässt es mich nicht kalt. Dieses miese Schwein ist einfach spurlos verschwunden. Er wurde nicht gefunden. Irgendwann haben sie dann die Untersuchungen eingestellt, obwohl sie, und da war ich mir sicher, wussten wer es war. Gerechtigkeit gab es schon lange nicht mehr. An diese Erinnerungen liefen mir schon die Tränen und ich sah in den Spiegel.
Bald würde ich bei ihnen sein. Mich mit ihnen unterhalten und sie wieder in den Arm nehmen können.
Müde nahm ich das mühsam gesammelte Tablettennäpfchen mit Schlaftabletten. Clever huh? Ich hab einfach immer gesagt ich kann nicht einschlafen und sie brachten mir welche vorbei. Natürlich musst ich sie immer vor den Augen der Pfleger schlucken, doch ich war schlauer als sie.
Mit zittrigen Händen befüllt ich jetzt noch den großen Becher mit kühlem Leitungswasser. Alles war für einen kurzen Moment still. Jhope schlief und ich konnte tun und lassen was ich wollte. Mich würde hier niemand vermissen also könnte ich auch einfach gehen.
Das einzige was ich vermissen werde, sind seine Therapiestunden. Die wir zusammen verbrachten. Nur wir beide und haben über alles mögliche geredet. Er verstand mich. Er wusste, was passiert war. Doch in mich hineinversetzen könnte er sich nicht.
Nun hatte ich seinen Pullover an. Er hatte ihn mir gegeben als wir eines Tages draußen saßen und ich fror. An seine Worte will ich mich für immer Erinnern.
,, Du kannst ihn behalten! Dir steht er soviel besser als mir! Ach Kookie, ich glaube ich sollte dir Pullover kaufen, aber es ist verboten. Immer, wenn du zu mir kommst frierst du.", lachte er leise und niedlich.
Ich wusste, dass es verboten war, seine Sachen zu tragen, doch ich tat es ein letztes mal. Ich will mich in seiner Nähe spüren, wenn es soweit ist. Ich liebte ihn von Anfang an. Kim, Taehyung, meinen Arzt, meinen besten Freund, meinen Begleiter durch meine schwersten Zeiten hier.
Mit einem male ließ ich alle Pillen auf meine Hand gleiten, schmiss sie in meinen Mund und schluckte sie mit dem gesamten Wasser hinunter. Jetzt lege ich mich einfach ins Bett und warte darauf, dass meine letzte Seite zu ende geschrieben wird.
Ich würde ihm alles vermachen was ich noch hatte. Es war nicht viel. Ein wenig Geld, ein paar Klamotten, mein Tagebuch wo alles drinstand. Meine gesamten Gefühle und Gedanken. Über ihn, die Situation und wie sehr ich mir wünschte hier wegzukommen.
Meine Beine liefen wie von selbst zu meinem Bett. Leicht ließ ich mich nieder fallen und schloss die Augen. Ein letztes mal nahm ich einen kräftigen Atemzug von seinem Pullover. Wenig später driftete ich in einen tiefen, tiefen Schlaf in Gedanken an meine Geliebten Eltern und meinen Taehyung. Ich würde ihn Wiedersehen, wenn der Zeitpunkt gekommen wäre.
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