Kapitel 37: Der Lavafluss
Oben angekommen, verschafften wir uns erst einmal einen Überblick. Die Landschaft war unglaublich. Hinter unserem Vulkan, auf dem wir uns immer noch befanden, erkannten wir, dass er nur einer von vielen war. Hier erstreckte sich eine ganze Vulkanlandschaft. Einer nach dem anderen reihte sich hier auf. Der Ausblick war beängstigend und schön zugleich. Zwischen all den Vulkanen schlängelte sich ein Lavafluss vorbei, bestehend aus dem heißen Tod der rot leuchtenden Flüssigkeit. Nicht ausmalen, fiele man da hinein.
„Sie doch", sagte ich und ging zu einem Felsen. Warum fiel mir das erst jetzt auf!
„Das Seil führt genau über dem Lavafluss entlang und endet dort drüben an diesem Vulkan ganz hinten", erklärte Florian.
„Du meinst wir sollten das Seil nehmen und bis da hinten hangeln?", fragte ich schockiert. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Unmöglich.
„Das wäre eine Möglichkeit, aber vielleicht nicht die Beste. Ich erinnere mich noch an deine Hangelkünste."
„Hey!", sagte ich verärgert.
„Ach komm."
„Ok das war nicht gerade meine beste Leistung", gab ich zu.
„Ich glaube das wäre aber für jeden zu viel. Der Weg ist einfach zu lang."
„Wir könnten auch hier runter klettern und unten rum gehen, am Fluss vorbei und hinten wieder hinauf klettern", schlug ich vor.
„Auch ne Möglichkeit. Aber das würde länger dauern."
„Wäre aber der sicherere Weg", sagte ich.
„Sieh da hinten!"
„Ist das Evel?", fragte ich.
„Ich denke schon", antwortete Florian.
Wir blickten beide in ihre Richtung. Sie war schon ein ganzes Stück weiter als wir und hatte sich für den sichereren Weg unten rum entschieden. Ihre blonden Haare wehten während sie rannte und obwohl sie schon so weit weg war, konnten wir es erkennen.
„Wir sollten unsere Möglichkeiten durchgehen", sagte Florian.
„Also wir könnten den Weg unten nehmen, das größte Risiko besteht dann beim auf und absteigen der Vulkane zu fallen. Unten scheint es aber dafür recht sicher ansonsten. Evel holen wir so aber nicht ein.Möglichkeit zwei wäre das Seil zu nehmen. Allerdings bezweifel ich, dass wir das schaffen. Bei diesem Weg ist alles gefährlich und das Absturzrisiko auf 200 % und ob das schneller geht weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Wir würden uns nur das klettern sparen aber doppelt so lange für den Weg brauchen."
„Ich denke ich habe noch eine Möglichkeit", sagte Florian plötzlich.
„Nehmen wir unsere Seile."
„Und dann? Da hängt doch schon eins." Ich wusste nicht was er wollte.
Er erklärte mir seine neue Methode, aber was ich da hörte, erfreute mich nicht gerade.
„Das ist jetzt nicht dein ernst?", fragte ich schockiert.
„Wieso denn nicht?"
„Es ist total..."
„Schnell", beendete er den Satz für mich.
„Und gefährlich", warf ich ein.
„Nicht so gefährlich wie hangeln", entgegnete er.
„Ungefähr auf dem gleichen Grad Gefährlichkeit würde ich sagen."
„Katy überleg doch mal. Klettern wir runter ist es sicher am ungefährlichsten aber auch am langsamsten. So holen wir Ewel nicht ein und das wollen wir doch oder? Wir wollen sie nicht nur einholen, sondern überholen. Das schaffen wir aber nicht wenn wir den sicheren Weg nehmen. Dafür ist sie zu weit vor uns. Hangeln dauert wahrscheinlich genauso lang da wir uns den Abstieg sparen aber oben dann viel langsamer voran kommen und außerdem würde unser beider Kraft nicht ausreichen. Unsere Seile zu benutzen ist der beste Weg. Vertrau mir. Außerdem der schnellste. Jeder nimmt seins, legt es über das hängende Seil hier und legt los. Überleg doch mal. Das Seil hier geht hinab. Der andere Vulkan da drüben ist niedriger als der hier. Wir kommen durch den Höhenunterschied super schnell ans Ziel, überholen Ewel und sind dann einen Platz weiter vorne. Ich sehe nur Vorteile."
„Du hast sicher recht Florian aber ob ich das halten kann weiß ich nicht. Was wenn meine Kraft mich verlässt und ich los lassen muss oder falle? Die Wahrscheinlichkeit dann in der Lava zu landen und zu verbrennen ist enorm. Ich weiß nicht ob ich das riskieren kann."
„Du schaffst das", er legte eine Hand an meine Wange.
„Ich will nicht sterben", sagte ich. Mir wurde erst nach der Aussprache klar was ich da gesagt hatte. Nein ich wollte nicht sterben und ich konnte nicht glauben, dass ich über den Tot nachdachte.
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Für welchen Weg, welche Methode werden sie sich entscheiden?
Was denkt ihr?
Habt einen schönen Abend/Tag :-)
Liebe Grüße
Pekoelinchen
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