Kapitel 78: Der Gang Teil 2
Der Gang war noch gute zwanzig Meter lang, vielleicht noch länger. Noch viel Weg um Fallen oder dergleichen zu verstecken. Nichts passierte. Ich ging noch weiter. Rechts, links, rechts, links, Schritt um Schritt. Mein Herz raste vor Aufregung. Das Klopfen konnte ich deutlich am ganzen Körper spüren. Alles war ruhig und normal bis ....Oh oh.
An einer Stelle gab der Boden ein kleines Stück nach und ich löste einen Kontakt aus. Ohne jegliche Vorwarnung schwang ein riesiger Felsbrocken in Form einer Kugel an einem Seil den Gang entlang, reflexartig warf ich mich zu Boden und entkam ihm gerade so. Er schwankte über mich hinweg und ich blieb liegen, dann kam er wieder zurück. Seine Geschwindigkeit war hoch, das Seil lang und der Gang schien noch länger als zuvor. Es blieb nur wenig Zeit, bis der Ball wieder zurück kam also was jetzt Katy? Der Ball aus Stein war so groß, das es links und rechts kein Entkommen vor ihm gab, die einzige Ausweichmöglichkeit war am Boden.
Ich atmete tief ein und konnte nicht fassen, was sich gerade über meinem Kopf hinweg abspielte. Von einen auf den anderen Moment geriet alles außer sich. Gerade noch war ich ruhig und gelassen und froh durchatmeten zu können und dann auf einmal lag ich am Boden und rechnete damit, jeden Moment von einem riesigen Stein erfasst und zerdrückt zu werden. Ich fragte mich, wie lang mein Herz, dass normaler Weise eher ruhigere Situationen gewohnt war, noch mitmachte. Was jetzt Katy? Was jetzt? Ok, durchatmen, tief durchatmen und weitermachen. Ich kroch langsam den Weg entlang und hob dabei kaum denKopf um nicht doch noch erfasst zu werden. Der Ball war mittlerweile wieder vor mir aber noch ein ganzes Stück entfernt. Es würde noch ein paar Sekunden dauern, bis er zurück kam. Ich bewegte mich kriechend, indem ich mich mit meinen Ellenbogen voran zog. Dementsprechend kam ich nur äußerst langsam voran. Ich blickte vorsichtig nach oben oder besser gesagt gerade aus um zu sehen wie weit es noch war und es war sehr weit. Eine Sache die mich allerdings aufheiterte war, dass an der Wand geradeaus, am Ende meines Weges, genug Platz war, wo mich die Kugel nicht erwischen konnte. Also wenn ich es bis dann hin schaffe, ist Level eins bezwungen. Los Katy, du schaffst das.
Ich kroch weiter, doch plötzlich änderte sich wieder alles. Der Ball sollte nicht mein einziges Problem bleiben.
Als ich so weiter kroch und hoffte das ich damit durchkommen würde, ertönte ein seltsames klicken an meiner linken und rechten Seite. Es kam aus der Wand. Ich schaute mich vorsichtig erst in die eine, dann in die andere Richtung um und wollte wissen was es ist. In der Wand öffnete sich alle paar Zentimeter ein kleines Loch und was darausgefahren kam, erfreute mich nicht mal im Geringsten. Es waren Pfeile, spitze Pfeile die nur auf mich warteten. Oh, oh, dachte ich mir. Da sollte ich jetzt ernsthaft durch? Wie nur sollte das gehen ohne einen einzigen Pfeil abzubekommen? Das schien unmöglich. Nein das konnte ich beim besten Willen nicht tun. Der Gang wollte mich offensichtlich zwingen aufzustehen. Was sollte ich jetzt nur machen? Die Pfeile schienen auf mich zu warten. Sicher war hier irgendwo ein Kontakt, der die Pfeile nach und nach auslöste. Das war auch nicht mein einziges Problem, da war ja auch immer noch die steinerne Kugel über meinem Kopf die fröhlich hin und her schwang und nur darauf wartete mich zu erfassen.
„Los Katy, Pfeilen und Kugel ausweichen, das klappt schon", sagte ich.
Ich sah nach vorne, dann nach oben.
„Ich kann das nicht!" Ich zitterte am ganzen Krörper, Schweißperlen liefen mir das Gesicht hinunter und ich verharrte an Ort und Stelle.
„Komm schon Katy, dass ist die letzte Prüfung in Level eins. Dann wird's besser, denn dann ... kommt Level zwei das noch schwieriger wird,...,"oh man, dachte ich. Nein mich selbst zu ermutigen klappte irgendwie nicht so wie es sollte. Nicht an Level zwei denken. An Level eins denken, das war im Moment das Wichtigste. Wenn ich das hier nicht schaffe, dann spielt Level zwei keine Rolle mehr. Aber ich werde es schaffen. Level eins, zwei und alle folgenden. Also es muss irgendwie zu schaffen sein. Das war immerhin Level eins, also sollte man dass hinbekommen. Ich werde es hinbekommen, ..., wenn ich mir eine gute Strategie überlegt habe. Ich sah wieder nach oben, nach unten und zu beiden Seiten und dachte nach, wie ich dass hier schaffen könnte. Also was war der beste Weg? Wie kam ich hier unversehrt raus? Ich dachte über sämtliche Möglichkeiten nach und kam zu dem Entschluss, dass es nur eine wirklich richtige Lösung für das Problem hier gab. Augen zu und durch!
Wie von einem Blitz getroffen stand ich auf, genau in dem Moment als der Ball gerade über mich hinweg war, rannte los, löste den ersten Kontakt aus, die Pfeile starteten nach und nach durch und flogen abwechselnd aus der linken und rechten Wand über den Gang, bis sich schließlich das letzte Problem anbahnte. Als ich gerade aus der Schusslinie war, wuchs vor mir eine Treppe aus dem Boden hervor und ließ mir keine andere Möglichkeit, als dort hinauf zu steigen. Immer noch ohne auch nur einmal stehen zu bleiben, stieg ich die Treppe hinauf und wusste, was nun auf mich zukam. Die Kugel kam zurück geschwungen und war auf dem Weg zu mir. Ich war oben auf der letzten Stufe der Treppe und bemerkte etwas sehr wichtiges. Es ging nicht weiter hier. Es gab keine Stufen die auf der anderen Seite wieder hinab führten. Hier war Schluss. Unter mir lag eine unheimliche Höhe, von der ich einen Sprung nach unten nicht wagen würde. Dazu kam noch wie sollte es auch anders sein, ein weiteres Problem. Unten am Boden, nur noch wenige Meter vor meinem Ziel bewegte sich der Boden ein weiteres Mal und so verschwand der eigentliche Boden und es erschienen aneinander gereihte Lavalstellen, die mir kein Durchgehen erlaubten.
Die Kugel kam hinter mir zurück. Ich sah noch einmal nach unten und hatte plötzlich eine Idee. Die Zeit schien einen Moment lang still zu stehen und ich sammelte schnell meine Gedanken. Ich wusste wie ich es schaffen konnte hinüber zu gelangen. Es war riskant aber möglich und sicher der einzige Ausweg.
Ich machte mich bereit und stellte mich seitwärts hin, mit dem Blick nach hinten gerichtet. Ich wartete. Ich wartete auf die Kugel, sie würde mir helfen. Zuerst scheute ich sie und wich ihr aus doch jetzt sollte sie mir helfen, meinen letzten Weg in Level eins zu bestreiten. Sie kam näher und war nur noch wenige Sekunden von mir entfernt. Sie kam, ich ergriff das Seil und ließ mich mit ihr mitreißen.
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VORLETZTES KAPITEL!!!
Wie hat es euch gefallen?
Ich kann echt nicht glauben, dass es soweit ist. Das nächste Kapitel wird das Letzte sein.
Ich kann jetzt schon mal danke sagen bw. möchte ich jetzt schon mal danke an euch alle sagen, dass ihr Katys Weg bis hierhin begleitet habt.
Liebe Grüße
Pekoelinchen
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