Kapitel 7: Die Verkündung
Gleich ist es soweit Katy. Gleich werden Mike und Robert verkünden, wer an den diesjährigen Spielen teilnehmen darf. Ich schaute mit angespannten Augen auf den Bildschirm des Fernsehers.
"Wir haben noch einen weiteren Gast liebe Zuschauer. Sie ist überraschend doch gekommen. Hier ist Marlene", sagte Mike.
"Hallo Mike, hallo Robert."
"Marlene du wolltest zuerst nicht kommen, schön, dass du doch hier bist. Du hast damals freiwillig das Spiel verlassen. Ich habe dich vor zehn Jahren natürlich schon danach befragt. So richtig verraten hast du uns damals aber nicht warum", sagte Mike.
"Damals wollte ich einfach nur wieder zu mir selbst finden und hatte keine Kraft mehr, darüber zu sprechen. Ich habe einfach im Spiel gemerkt, dass ich am Ende war. Ich konnte nicht mehr. Ich hatte Schmerzen und ich war nervlich am Ende. Also habe ich entschieden, dass es das Beste wäre, wenn ich das Spiel verlassen würde."
"Sicher hast du gut darüber nachgedacht."
"Das habe ich Mike. Das habe ich."
"Bereust du deine Entscheidung?" Fragte Robert.
"Nein. Ich habe sie nie bereut weil ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Das weiß ich. Ich habe die Entscheidung ganz allein getroffen und nein, ich bereue sie nicht."
"Ist es komisch gewesen als du die Anderen zur Feier danach wieder getroffen hast? "Fragte Robert.
"Ein wenig. Aber mehr weil wir uns immer noch nicht kannten. Wir hatten uns nur ein Mal getroffen und im Spiel nie kennengelernt. Ich hab zwar einmal einen getroffen aber das änderte nichts. Die Feier war sehr schön. Von meinem Ausscheiden, hatten die anderen Teilnehmer im Spiel nichts mitbekommen. Sie erfuhren erst danach davon, da war es für mich schon Wochen her gewesen. Alle waren überrascht von meinem Beschluss und einige fragten mich auch nach dem Grund, aber niemand, wirklich niemand missfiel meine Entscheidung. Sie konnten es nachvollziehen und der ein oder andere sagte mir, dass er auch schon einige Male darüber nachgedacht hatte. Sie fragten nicht weiter nach und wir feierten Stunden über Stunden gemeinsam."
"Auch von dir möchte ich wissen, ob du nach den Spielen noch Kontakt zu einem anderen Teilnehmer hattest Marlene." Fragte Mike.
"Nein, ich hatte nach Menactory keinen Kontakt mehr zu einem Spieler. Ich kannte niemanden und obwohl wir schöne Stunden bei der Feier zusammen verbracht haben, waren wir im Grunde immer noch Fremde, höchstens lockere Bekannte, die eigentlich nichts voneinander wussten. Keiner wohnte bei mir in der Nähe und so war es sehr unwahrscheinlich jemanden wieder zu treffen."
"Bist du gespannt auf das große Treffen der Spieler des letzten Menactory Spiels?"
"Ich bin gespannt, was sie so gemacht haben ja."
"Was hast du denn während der Jahre gemacht? "Fragte Robert.
"Ich habe mir einige Zeit frei genommen, mich erholt. Meine Familie hat mir dies ermöglicht. Als ich wieder zu Kräften gekommen war, habe ich einen Job angenommen und arbeite seit dem dort."
"Und als was arbeitest du? "Fragte Robert.
"Ich arbeite in einer Bücherei in der Hauptstadt und bin dort sehr glücklich."
"Viele meinen, es wäre nach Menactory nicht mehr nötig zu arbeiten." Sagte Mike.
"Ich schätze das gilt für die vorderen Platzierungen, aber in meinem Fall ist das denke ich etwas anderes. Mir macht es nichts aus, denn ich fühle mich sehr wohl dort."
"Wem würdest du innerhalb des Spiels raten, so zu handeln wie du es getan hast?" Fragte Mike.
"Das muss jeder für sich selber entscheiden. Einen richtigen Moment oder Anlass gibt es nicht denke ich. Wenn der Moment gekommen ist, wird es derjenige wissen."
"Wusstest du es schon lange das du aufhören willst, oder hast du nachdem du den Gedanken ans Aufhören hattest sofort gehandelt und bist ausgeschieden?" Fragte Robert.
"Der Gedanke kam mir, wie vermutlich jedem Spieler, schon einige Male im Spiel. Zu Anfang war es nur ein Gedanke, den ich schnell wieder verdrängte. Ich sagte mir immer, dass das gar nicht in Frage kommt. Immer wieder kam es mir aber in den Sinn und immer wieder wehrte ich mich gegen diesen Gedanken. Doch dann dachte ich immer häufiger daran und schließlich wurde aus dem Gedanken eine Handlung und ich folgte."
"Du wusstest, dass du niemals zurückkommen kannst Marlene", bemerkte Mike.
"Ja das war mir durchaus bewusst Mike. Doch es ging einfach nicht mehr."
"Danke fürs Kommen. Wir werden uns wieder sehen", sagte Mike.
"Das waren Sie also, unsere Vier vom letzten Mal. Immer eine Freude alle nach so einer Zeit wieder zu treffen",sagte Robert.
"Das stimmt Robert. Und wir werden viele wiedersehen. Nach den diesjährigen Spielen werden die Teilnehmer der letzten drei Spiele sowie des jetzigen aufeinandertreffen", sagte Mike.
"Ja eine aufregende Sache und einmalig bisher. Man sieht aber auch wieder daran Mike, dass die Nummern irrelevant sind. Arwin hatte Nummer drei und wurde achter. Lukas war Nummer Sieben und Gewann. Mirenda war fünfte und wurde zweite. Daran sieht man doch, dass es egal ist welche Nummer man hat. Selten wurde der Spieler mit der Nummer eins auch Erster. Letztes Mal gab es keine Übereinstimmung von Nummer und Platz" erklärte Robert.
"Sicher merkwürdig für die ehemaligen Teilnehmer wenn sie sich wieder sehen", erwähnte Mike.
"Das denke ich auch Mike. Soweit mir berichtet wurde und wir nun durch die letzten Interviews erfahren haben, hatte hier und da mal einer Kontakt zu dem ein oder anderen, aber insgesamt haben sich wenig Teilnehmer privat mal getroffen und wissen daher noch immer kaum etwas voneinander", sagte Robert.
"Schade eigentlich", sagte Mike.
"Das stimmt schon. Aber durch die letzten Interviews in den letzten Jahren wurde immer eins klar. Die Spieler waren froh, dass es vorbei ist. Sie interessierten sich verständlicher Weise nur für ihren eigenen Platz und wenig für das was ein anderer gemacht hatte oder wie es ihm im Spiel ergangen ist, was natürlich etwas schade ist Mike. Aber ich denke der Konkurrenzkampf war größer. Sie wollten nicht mit einem zusammensein der einen besseren Platz erlangt hatte. Außerdem kamen alle von so unterschiedlichen Orten, da war es schwer Kontakt zu halten", erklärte Robert.
"Wir werden, wie schon erwähnt, alle unsere Gäste noch mal wieder treffen. Außerdem werden wir überall dabei sein. Wir werden alle Kandidaten hier live in der Sendung haben und auch hinter die Kulissen des Spiels gucken, wenn die Spieler sich vorbereiten und natürlich auch bei der Eröffnungsfeier. Selbstverständlich werden wir das gesamte Spiel live übertragen und alle Teilnehmer nachher zu uns erneut einladen."
"Es ist immer sehr interessant, die Entwicklung zu sehen", sagte Robert.
"Und nicht zu vergessen, werden wir als erste der Siegerin oder dem Sieger gratulieren, dass exklusiv erste Interview führen und bei der Feier und dem Zusammentreffen dabei sein und alles für Sie übertragen. Eine menge los in nächster Zeit Robert. Dass war es von uns erstmal wir schalten jetzt live rüber zur großen Ziehung der diesjährigen Teilnehmer", sagte Mike.
"So ist es Mike, ich bin mal gespannt mit wem wir es zu tun bekommen. Auch ich verabschiede mich für den Moment. Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Wir schalten rüber zur Verkündung. Euer Robert."
Nun war es soweit der Moment war da. Jetzt würde ich es endlich erfahren. Meine Familie kam ebenfalls ins Wohnzimmer um sich mit mir gemeinsam die Verkündung anzusehen. Mein Bruder setzte sich neben mich und hielt meine Hand. Er war einfach immer für mich da. Meine Eltern setzten sich auf die Couch am Fenster und starten auf den Bildschirm des Fernsehers. Ich konnte nicht wirklich erkennen ob in den Augen meiner Eltern Hoffnung oder Angst lag. Beide blickten nur starr in die Richtung und wendeten den Blick nicht einmal davon ab. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Der mir unekannte Moderator, der die Verkündung durchführte, sah nach unten auf einige Unterlagen und begann einfach nicht zu reden. Mike und Robert waren oben links in der Ecke zu sehen. Sie hatten live rüber geschaltet und wollten die Verkündung kommentieren. Sonst machten die beiden das aber dieses Jahr, schienen sie sich auf das Kommentieren zu konzentrieren. Dann begann es. Der mir unbekannte Sprecher startete.
"So wir kommen nun zu der Verkündung der diesjährigen Teilnehmer von Menactory. Wie immer werden zehn Spieler teilnehmen, fünf Mädchen und fünf Jungen zwischen fünfzehn und neunzehn. Fangen wir an, das sind die Namen:
Zuerst die Jungen:
Florian Maven
Bryen Atlanta
Kosta Toxswill
Leon Julsen
Und Elias Bartou
Das waren die fünf Jungen, Herzlichen Glückwunsch, nun zu den Mädchen.
Emilia Levent
Evel Jamsen
Xenta Nickwell
Melanta Tockwinder
Und Katy Havering.
Das sind sie also. Unsere diesjährigen Teilnehmer. Herzlichen Glückwunsch an alle und viel Glück."
Ich sah auf den Bildschirm. Die Fotos aller Teilnehmer zierten abwechselnd einmal die Oberfläche.
„Katy du hast es geschafft", sagte mein Bruder.
Ich konnte es nicht fassen. Mein Name war tatsächlich gefallen. Ich war dabei. Ich würde an Menactory teilnehmen.
„Ja, ich, ich bin dabei, oh mein Gott", sagte ich zu ihm und fiel ihm in die Arme.
Ich war da bei. Obwohl mein Name fiel, wollte ich nicht fassen, dass es wahr ist. Ich konnte es einfach nicht. Ich war dabei. Innerhalb eines Momentes änderte sich vermutlich alles auch wenn es noch nicht danach aussah. Vieles würde ich nun erleben. Schon bald werde ich überall in den Nachrichten sein und Interviews geben, oh je wie ich es hasse im Mittelpunkt zu stehen. Aber es gehörte dazu. Noch konnte ich es mir nicht wirklich vorstellen. Aber hatte ich überhaupt eine Chance? Ich sah mir noch mal die Bilder der anderen an, auf meins versuchte ich beim Durchlauf im TV nicht zu achten. Ich wurde ängstlich. Alle sahen so stark aus und entschlossen. Wie sollte ich besser sein als sie? Wie soll ich als erstes durchs Ziel kommen können? Es schien unmöglich. Aber ich wollte jetzt nicht schon ans Aufgeben oder Verlieren denken. Ich stand noch am Anfang. Am Anfang von meinem neuen Leben und meiner Chance, etwas zu verändern und ich wollte etwas verändern. Ich würde dabei sein, ein Teil von Menactory werden und alles geben. Ich wollte mutig sein und zeigen was ich kann, denn darum ging es doch oder? Ich hatte es geschafft. Ich war auserwählt worden eine Spielerin zu sein und das sollte ich schätzen. Nur Zehn bekamen die Chance dazu und ich war eine davon. Ich war nun eine Spielerin von Menactory. Noch immer konnte ich es nicht fassen. Ich rieb mir die Augen und dachte daran, dass ich jeden Moment lang aufwachen könnte und bemerken würde, dass alles nur ein Traum war. Dann beglückwünschte mich mein Bruder erneut und ich stellte fest, dass es kein Traum war.
Ich bin dabei.
____________________________________________________________
Tadaaa, so Katy ist dabei. Jetzt geht es los.
Tschüss Zuhause und hallo Arena. Seit gespannt.
Bis bald
Pekoelinchen
PS: Ich versuche mindestens zwei mal in der Woche etwas hochzuladen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro