
Kapitel 3: Noch zwei Wochen...
Obwohl ich wusste, dass noch nichts entschieden war, machte ich mir bereits Gedanken über das Spiel. Im Mittelpunkt zu stehen war nicht unbedingt etwas für mich. Alle Kameras würden ständig auf mich gerichtet sein, Interviews, Fotos und jede Menge Aufmerksamkeit. Die Menschen würden wissen wollen, wer ich bin. Alles von einem Spieler zu erfahren, war für viele sehr wichtig. Genauso wie es früher für mich wichtig war, als ich mir die Spiele ansah.
Ich konnte mich zwar kaum an das letzte Spiel erinnern, da es schon so lange her war, aber dennoch erinnerte ich mich daran, wie sehr mich die Spieler interessiert haben. Ich fand es interessant zu erfahren wer sie waren, was sie so machten, ja manchmal sogar was sie gerne aßen, nur so Interesse halber. Manchmal, wenn ich bemerkte, dass mir einer der Spieler ähnlich war, dachte ich, ja du kannst es auch schaffen. Verschiedene Menschen aus der ganzen Welt und ihre Vorlieben waren interessant. Das war sogar sehr interessant. Vielleicht würde ich bald so eine Person sein und die Menschen würden mich nach meiner Leibspeise fragen. Ziemlich viel an das man sich gewöhnen müsste.
Und dann würde es losgehen. Ich würde an einem Spiel mitwirken, das über Leben und Tod entscheidet. Ich mein ich war siebzehn. Ich wollte nicht jetzt schon über den Tod nachdenken. Doch innerhalb des Spiels würde ich damit immer wieder konfrontiert werden. Zwei Wochen noch. Zwei Wochen bis ich erfahren würde, ob ich ausgewählt wurde, zu etwas, das alles verändern würde.
Meine Familie dachte sehr geteilt darüber. Meine Mutter war nicht begeistert. Sie hatte Angst um mich, Angst sie könnte mich verlieren, dass mir etwas zustoßen könnte, dass ich mich überschätzen würde. Sie sagte immer, dass das Spiel nichts für mich wäre und ich nicht weiter darüber nachdenken solle. Sie sagte mir immer dass die Teilnahme nicht nötig wäre und dass wir es auch so schaffen. Mein Vater dagegen sagte kaum etwas dazu. Am Anfang dachte er nicht, dass ich mich jemals wirklich bewerben würde. Als er getsern dann doch erfuhr, dass ich es tatsächlich getan hatte, schwieg er zuerst, dann sagte er mir, dass ich alt genug sei eigene Entscheidungen zu treffen und das er weiß, dass egal wie es ausgeht, ich auf ihn zählen könnte. Was aber nicht heißen sollte, dass es ihm gefallen würde. Er akzeptierte und respektierte meine Entscheidung lediglich. Das war zwar nicht unbedingt das was ich mir erhofft hatte aber besser als die Meinung meiner Mutter. Ich hatte gehofft sie würde mehr Verständnis zeigen. Ich wollte dass sie mich motivierte und mir beistand, mir sagte das ich es schaffen könnte und das sie stolz war das ich mich beworben hatte. Der Einzige der es gut hieß war mein Bruder Jake. Er hatte den beiden von meiner Anmeldung erzählt. Ich war mir nicht sicher was ich davon halten sollte, da ich es eigntlich für mich behalten wollte. Aber ich war ihm nicht böse. Er war vier Jahre älter als ich und hätte sich selbst gerne beworben, doch die Regeln ließen es leider nicht zu. Aber er freute sich für mich und war einer der Gründe, warum ich mich dazu entschieden hatte. Er war schon immer mein Vorbild. Ich sah zu ihm auf. Wir waren zwar Bruder und Schwester aber auch Freunde. Wir standen für einander ein. Auf ihn konnte ich mich immer verlassen.
Wir saßen auf der Veranda unseres Hauses und starrten minutenlang in die untergehende Sonne. Unsere Beine baumelten herunter. Unser Haus war klein, nicht besonders beeindruckend und ziemlich baufällig. Aber unsere Finanzen ließen nichts anders zu. Meine Eltern hatten zwar einen Job aber der wurde nicht gut bezahlt. So ging es vielen hier. Aber wir waren glücklich, denn wir hatten uns. Jake und ich waren eine Familie und ich konnte mich auf ihn verlassen. Ich wusste ich konnte das und ich wusste auch, dass er dasselbe über mich dachte. Bisher hatte meistens er für mich eingestanden, aber wenn er jemals jemanden brauchen würde, würde ich da sein.
Wir starrten ins Leere. Ein paar Vögel flogen vorbei uns zwitscherten fröhlich. Einmal so frei sein, wie die Vögel, dass wäre schön. Ich stellte mir vor, wie es wohl wäre zu fliegen. Frei über dem Himmel zu schweben, ohne sich über all dies Gedanken zu machen. Nie würde man Angst haben zu Verhungern oder kein Zuhause mehr zu haben. Alles wäre viel leichter. Mensch zu sein war hart und anstrengend. Ständig mussten Entscheidungen getroffen werden und immer hatte alles Konsequenzen. Vögel hatten es leichter. Sie konnten hinfliegen wo sie wollten, waren frei und unabhängig. Ich war eine Gefangene in meinem kleinen Dorf hier. Es machte mich nicht tot unglücklich aber ich dachte immer wieder, dass das hier nicht alles sein konnte. Meine Eltern taten was sie konnten und kamen dennoch auf keinen grünen Zweig.
„Glaubst du, dass du genommen wirst?" Fragte er.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht, aber die Konkurrenz ist groß", antwortete ich.
„ Aber du bist gut."
„Das kannst du doch nicht wirklich glauben und auch nicht wissen", sagte ich lachend.
„Doch ich weiß es."
„Ich bin mir da noch unsicher."
„Hast du Angst?"
„Ich mache mir eher Sorgen."
„Warum?"
„Um dich, und Mum, Dad. Ich denke sie würden nicht gerade begeistert sein." sagte ich leise.
„Katy, ich glaube an dich und daran, dass du es schaffen kannst."
„Woher?"Woher kam nur sein Glaube an mich?
„Weil ich dich kenne. Du bist ehrgeizig, klug und mutig aber vor allem schaffst du alles was du dir vornimmst."
„Ich wünschte ich hätte genauso viel Vertrauen in mich wie du."
„Das kommt noch."
„Ach was soll das Gerede, als ob die mich auswählen würden."
„Sie wären blöd, wenn sie es nicht täten."
„Ich weiß wie gering die Chance ist und ehrlich gesagt glaube ich kein Stück daran, dass ich ausgewählt werde aber dennoch bin ich nervös."
„Ist ja auch eine aufregende Sache. Die Spiele finden nur alle 10 Jahre statt und es geht um ne Menge Geld und einen guten Job."
„Hättest du dich auch gerne beworben?"
„Ja hätte ich Katy. Aber leider bin ich zu alt."
„Du bist 21."
„Ich sagte nicht das ich alt bin, aber eben zu alt für das Spiel."
„Ich weiß. Ich bin mir sicher, dass du gewonnen hättest."
„Meinst du wirklich?"
„Wer, wenn nicht du?"
„Danke", sagte er.
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Und hier ist auch schon Kapitel 3 :-).
Ich dachte, ich schreib mal ein etwas längeres.
Und nun wisst ihr auch endlich, mit wem wir es zu tun haben
werden die Geschichte über. Da ist sie unsere Hauptprotagonistin.
Jetzt geht es bald richtig los. Hoffe es gefällt euch.
Liebe Grüße
Pekoelinchen
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