Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 9

Gegenwart

Wir passierten das imposante, doppelflügelige Messingtor. Immer noch flankierten die zwei abscheulichen Steinlöwen das Eingangstor. Die Fassade des Hauses war aus dunklem, modernen Backstein. Es hatte sich nichts verändert.
Es schien als legte sich eine düstere Stimmung über das Anwesen. Die grauen Wolken ballten sich über unseren Köpfen und schienen mir sagen zu wollen, dass ich sofort wieder umdrehen sollte.
Doch davon ließ ich mich nicht beirren.
Während wir warteten, dass jemand die Tür aufmachte, spielte ich mit dem Ring an meinem Finger. Ein Diamant eingefasst in klarem Silber. Sobald Licht im richtigen Winkel auf den kristallisierten Kohlenstoff traf, da funkelte dieser in allen möglichen Farben. Noah hatte in mir damals geschenkt. Er wusste wie fasziniert ich von der Atombindung und der Kohlenstoffzusammenfügung war und schenkte mir einen Dodekaederförmigen Diamanten. Fünfeckige Diamanten gab es nicht so häufig. Es war mehr Aufwand sie in diese Form zu schleifen.
Als mich ein kalter Windhauch umwehte, löste ich meinen Blick von meinem Ring und zog meine Lederjacke enger um mich. In dem milchigen Fenster neben der Tür sah ich mein verschwommenes Spiegelbild . Meine blauen Haare fielen glatt auf meine Schultern und man konnte leicht den Druck meines Oberteil erkennen. Nirvana prangte auf Brusthöhe meines T-shirts, aber wurde teilweise von meiner leicht abgetragenen Lederjacke überdeckt. Ich trug eine schwarze Jeans, welche über meine Hüften reichte und schwarze Boots, die auch schon ihre besten Tage hinter sich hatten. Aber sie waren meine Glücksbringer. Genauso wie meine Lederjacke.
Plötzlich sah ich eine Gestalt im Inneren des Hauses und schreckte zur Seite, sodass ich gegen Edward stieß. Aus Reflex und aus Angst klammerte ich mich an seinen Arm. Es war soweit. Mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren, laut und aufdringlich.
Doch es machte nicht wie erwartet meine Mutter auf, sondern eine junge Frau, die vielleicht etwas älter war als ich und lange schwarze Haare hatte. Sie trug ein Beiges kurzes Kleid mit langen Ärmeln und schwarze  kniehohe Stiefel. Sie besaß einen südländischen Flair und meine Vermutung bestätigte sich, als sie anfing zu sprechen und ich einen leichten spanischen Akzent hören konnte.
„Ich dachte schon ihr würdet gar nicht mehr kommen. Anika musste deine Mutter beruhigen nicht gleich durchzudrehen."
Die Frage, wer die Frau vor mir war verflog, als sie den Namen von Noah's Mutter aussprach. Jeder Muskel in meinem Gesicht sackte in sich zusammen und ich ließ erschrocken von Edward ab.
„Anika?" flüsterte ich und entfernte mich einige Schritte von der Tür. „Was soll das Edward? Und wer ist diese Frau? Ich dachte nur Mom und Dad sind da. Sonst wäre ich nie gekommen."
Edward öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Offensichtlich wusste er nicht was er sagen sollte und genau in diesem Moment fiel der Groschen. „Und das wusstest du natürlich. Ich bin ja auch so blöd."
Bevor ich mich richtig aufregen konnte, hörte ich die genervte Stimme meiner Mutter. „Macht die Tür zu! Es kommt kalt rein."
Normalerweise würde ich jetzt sagen, dass die Kälte nicht rein kam, sondern die Wärme raus. Anders war es nämlich physikalisch nicht korrekt, aber ich hielt den Mund und sah mich hilflos nach einem Fluchtweg um.
„Es tut mir wirklich leid. Aber ich hatte keine andere Wahl. Lass uns einfach rein gehen."
Ich verzog mein Gesicht. „Ich kann das nicht! Ich kann nicht abschätzen wer da drinnen ist und wie viele Menschen sich im Haus aufhalten. Ich kann meine Liste nicht machen! Verstehst du das?"
Meine Hände zitterten. Ich war kurz davor vollkommen durchzudrehen. Meine Gedanken hüpften hin und her und versuchten sich zu sortieren. Doch es herrschte ein vollkommenes Durcheinander. Ich konnte Pro und Kontra nicht gedanklich festlegen und das ließ mich komplett austicken. Es war ein Ritual von mir, ohne welches ich nicht funktionieren konnte und das müsste Edward wissen.
„Ich hab im Auto alles berechnet." sagte ich mit panischer Stimme. „Die Wahrscheinlichkeit für jedes Geschehen und die Folgen. Doch jetzt ist alles anders. Es gibt jetzt noch mehr Szenarien."
Edward machte einen Schritt auf mich. Ich merkte wie mein Muskel in meiner Schulter zuckte und ich bekam das Bedürfnis ihn ordentlich zu massieren. Hektisch trat ich einen Schritt zurück. „Das hab' ich nicht bedacht. Doch wenn es dir hilft, dann sage ich dir wer alles da ist."
Er redete mit mir, als wäre ich ein verschrecktes Reh. Wie konnte er das vergessen? Unsere Eltern hatten sich ständig über mein komische Verhalten beschwert und haben mit allen Mitteln versucht mich zu „heilen". Der bloße Gedanke daran, ließ mich erschaudern.
Ich sah zu der jungen Frau, welche immer noch im Türrahmen stand und unserem Gespräch aufmerksam zuhörte. Sie hatte ich schon fast wieder vergessen.
Mir fiel das Angebot von Edward wieder ein und ich nickte.
„Okey," Er redete so, als hätte er Angst das ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen würde. Vielleicht hatte er damit auch gar nicht so unrecht. „Mom und Dad sind natürlich da. Anika und ihr neuer Lebensgefährte, Harald. Und die Frau, die an der Tür steht ist meine Verlobte Ida."
Meine Augen wurden groß. „Deswegen wolltest du unbedingt, dass ich komme. Du willst sie mir vorstellen."
Die Sorgen von eben waren wie weggeblasen und ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Ich klatschte freudig mit meinen Händen und sah zwischen den beiden hin und her. Die zwei sahen sich kurz an und man konnte deutlich sehen, wie sich ihre Anspannung löste.
„Du kannst nicht glauben wie erleichtert ich bin dass du dich freust."
Weil ich nicht wusste was ich antworten sollte überlegte ich, ob ich ihn stattdessen umarmen sollte. Ich bezwang den Abstand zwischen uns und setzte an ihn zu umarmen, aber dann zog ich mich zurück. Noch einige Sekunden überlegte ich, was das für Folgen haben könnte. Doch danach schlang ich meine Arme um ihn und spürte seine Überraschung. Als er sie nicht erwiederte, was übrigens bei einem sehr hohen Wahrscheinlichkeitswert gelegen hatte, wollte ich loslassen. Edward ließ das nicht zu und legte seine Hände an meinen Rücken. Das meine Mundwinkel sich nach oben erhoben konnte ich in diesem Moment nicht verhindern.
„Meine Glückwünsche. Ich freu mich für euch."
Wir entfernten uns voneinander und ich sah das verliebte Lächeln auf seinen Lippen. Erneute fühlte ich mich schlecht, weil ich damals einfach weg gegangen war. Ich hatte so viel verpasst. Mein Herz wurde von einem brennenden Pfeil getroffen, aber ich ignorierte es so gut es ging.
„Ich weis das dir Umarmungen schwer fallen. Das weis ich zu schätzen."
Ich nickte und kratzte mich unbehaglich am Nacken. „Nicht dass ich das will. Aber wir sollten rein. Der Abend soll nicht noch schlimmer werden, wie er ohnehin schon geworden wäre."
Als wir zur Tür gingen, lächelte ich Ida kurz an und sich lächelte zurück.
„Es freut mich dich endlich kennenzulernen." sagte sie. „Ich hab viel von dir gehört."
„Ja. Ich bin die verrückte Ausreißerin. Die Freude ist ganz meinerseits."
Edward schüttelte mit seinem Kopf und schloss die Tür hinter uns. „Erzähl nicht so einen Blödsinn."
Ich ignorierte ihn und schielte vom Flur aus in das Esszimmer. Der Tisch war bereits gedeckt und mehrere dampfende Töpfe reihten sich auf einem Tischläufer.
Unsicher blickte ich um die Ecke und erspähte einige mir abgewandte Personen. Mein Herz klopfte wie wild, sodass ich dachte es würde gleich rausspringen. Es wollte wohl auch schon fliehen.
Die erste Person die mich rein kommen sah, war mein Vater. Sein Haar war noch etwas grauer geworden, aber man konnte immer noch einen Teil seiner braunen Haare sehen. Seine dunkelblauen Augen beäugten mich durch seine schmale Brille. Die Augen und das etwas spitzere Kinn hatte ich von ihm, doch meine fülligen Lippen und meine natürliche Haarfarbe –blond– von meiner Mutter.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich blicken lässt." sagte er und drehte sich wieder weg. Ich verlagerte mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und atmete tief durch.
„Ich bin gekommen, oder nicht? Mir gefällt das auch nicht!" 
Er drehte sich wieder zu mir und zog seine Augenbrauen wütend zusammen. Doch bevor er zu Wort kommen konnte, redete Edward dazwischen.
„Reißt euch zusammen." zischte er und warf uns einen warnenden Blick zu. „Ihr sollt morgen noch leben und euch bis dahin nicht die Köpfe eingeschlagen haben! Weihnachten ist ein Familienfest und wenigstens da, sollte unserer Familie noch vollständig sein."
Ich verschränkte meine Arme und sah zu Boden. Es war wie früher. Wir stritten uns und Edward versuchte das zu verhindern. Man konnte beinahe meinen, dass es eine Art tägliche Routine gewesen war.
Als ich mich bei meinem Bruder beschweren wollte, kam plötzlich meine Mutter aus der Küche und für einen kurzen Moment dachte ich keine Luft mehr zu bekommen.

Es ist soweit und nicht mehr lange dann lernt ihr den besten Teil der Geschichte kennen.

over and out.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro