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Kapitel 12

Gegenwart

Ich starrte an die gegenüberliegende Wand und fragte mich, ob sie die Wand gestrichen hatten? Ich könnte schwören, dass sie mal beige gewesen war.
Und der Teppich war doch mal mit Blumen und hatte nicht so komische Streifen.
„‚Mary?" Annika sah mich abwartend an und verschränkte ihre Arme. Verwirrt stellte ich fest, dass alle Blicke auf mich gerichtet waren.
„Wie bitte?"
Zum ersten Mal meldete sich Edgar zu Wort. „Annika hat dich gefragt, wo du während deines Aufenthalts unterkommst?"
„Im-" Ich stockte und überlegte. Niemals konnte ich sagen, dass ich in einem heruntergekommenen Motel schlafen würde, welches pro Nacht nicht mehr als zehn Dollar kostete. „Im Royal Aberdeen."
Meine Mom zog wenig überzeugt die Augenbrauen in die Höhe und Edward sah mich überrascht an.
„Das kannst du dir leisten?" fragte Dad mit einem hochnäsigen Unterton.
Ich zuckte mit den Schultern. „Das habt ihr wohl nich' gedacht, was?"
Mein Vater sah mich an und ich ihn, solange bis er blinzeln musste und sich auf meinem Gesicht ein Grinsen ausbreitete. Ich gewann jedes mal und doch versuchte er es immer wieder aufs neue.
Edward gab einen genervten Laut von sich und stützte sich am Tisch ab. „Könnt ihr euch nicht bitte wenigstens einen Abend zusammen reißen? Wir sind doch eine Familie."
„Ich weis ja nicht mit wem du am Tisch sitzt," sagte ich. „Aber wir sind keine Familie. Zumindest seit ihr nicht meine."
Eigentlich sollte ich mich schlecht fühlen, doch es machte sich so etwas wie Erleichterung in mir breit.
„Wovon sprichst du?" Edward drehte sich zu mir und setzte seinen „Sherlock-Blick" auf.
Ich sah zu meiner Mutter und zum ersten Mal konnte ich so etwas wie Angst in ihren Augen sehen. Und obwohl ich schon lange mit der Enthüllung rausrücken wollte, beließ ich es. Ich hasste Mom. Sie war ein grauenvoller Mensch. Zumindest zu mir. Edward war ihr ein und alles und würde ich ihm davon erzählen, dann würde er unsere sogenannte „Familie" mit anderen Augen sehen. Und dafür wollte ich nicht verantwortlich sein.
„Ich hab vermutlich zu viel Wein getrunken."
„Das klang als würdest du etwas wichtiges sagen wollen."
„Wirklich, Edward. Vergiss es einfach!" gab ich barsch von mir und stand auf. „Da das Diner offensichtlich vorbei ist kann ich ja gehen."
Durch das plötzliche Klingeln der Haustür schreckte ich zusammen und verfluchte mich, dass ich aufgestanden war. Nun musste ich die Tür öffnen und wer weis schon wer an der Tür war.
Ich unterstrich meinen Abgang mit einem melodramatischen Seufzer.
Hoffentlich war es niemand den ich kannte. Heute hatte ich schon genug Gespräche, bei welchen ich mir am liebsten Merlin's Schwert in den Bauch gerammt hätte. Doch als ich die Tür öffnete verflog jedes Gefühl welches ich gerade noch hatte.
Unfähig mich zu bewegen stand ich mit der Hand am Türrahmen. Mein Herz hörte einen kurzen Moment auf zuschlagen, bis es mit dreifacher Geschwindigkeit weiter schlug. Sämtliche Erinnerungen stützten auf mich ein, welche in einer Millisekunde zu einem schwarzen Schleier wurden.
Ich blinzelte. „Noah?"
Er sah mich an, als würde er mich nicht kennen und das brach mein Herz endgültig in zwei Hälften. Ich hörte den Bruch in meinem Ohr hallen und atmete schmerzvoll aus.
Seine Augen waren düsterer und verschlossener, als ich sie jemals bei ihm gesehen hatte.
„Meine Mutter hat gesagt, dass sie hier wäre."
Seine Stimme war genauso wie in meinen Erinnerungen. So rau und kratzig, aber dennoch eine Symphonie, als wäre sie von Beethoven selbst komponiert worden. Für meine Sinne goldener Honig. Nur diese Kühle war nicht da gewesen. Ich hatte ihn bis jetzt nur einmal so gesehen und mir geschworen niemals zuzulassen, dass er erneut so wird. Und diesmal war es sogar meine eigene Schuld.
Seine dunkelbraunen Haare waren etwas kürzer als vor drei Jahren. Mittlerweile waren sie höchstens drei Zentimeter lang, aber zu seinem drei Tage Bart wirkte es authentisch.
Er war ein gut aussehender Mann, doch es steckte so viel mehr in den Details. Am liebsten würde ich näher an sein Gesicht rangehen, nur um zu überprüfen ob die blassen Sommersprossen noch da waren.
„Im Esszimmer." antwortete ich knapp, drehte mich um und ging mit schnellen Schritten zurück in die Folterkammer.
Als ich eintrat wurde ich fragend angesehen, abgesehen von meiner Mutter und Annika. Denn die beiden sahen schadenfreudiger aus, als damals nachdem ich das erste mal einen Schulverweis mit nachhause gebracht hatte. Annika hatte mich sowieso noch nie gemocht.
„Noah ist da."
Meine Kehle verließ nicht mehr als ein erbärmliches Flüstern und als ich mit den Tränen kämpfte, war ich kurz davor mir eine Ohrfeige zu verpassen.
Reis dich zusammen, du Memme.
An meinem Handgelenk kratzend huschte ich auf meinen Stuhl und vermied jeglichen Blickkontakt. Den Schmerz an meinem Arm spürte ich schon gar nicht mehr.
Edward sah sprachlos zu mir und dann zu Mom und Annika. „Musste das sein?"
In dem Moment durchströmte mich Noah's Anwesenheit und ließ mich erzittern. Jeder Muskel in meinem Körper wurde schlaff, obwohl ich mit allen Mittel dagegen ankämpfte. Mit dieser Reaktion wurde mir der Ausmaß meiner Schuldgefühle erst bewusst.
„Was machst du hier, Mann?"
Edward stand auf und klopfte Noah auf die Schulter, wessen Blick jedoch unentwegt auf mich gerichtet war.
„Mir wurde gesagt ich soll vorbeikommen. Den Grund kann ich mir vorstellen."
Genug war genug!
Ich stand ruckartig auf und zog die Aufmerksamkeit somit erneut auf mich. „Das ist mein Stichwort zu verschwinden."
Die Augen meiner Mutter funkelten hinterhältig. Ich ahnte nichts gutes. Ich kannte diesen Blick nur zu gut. Und vor fünf Minuten hatte ich diese Schreckschraube auch noch in Schutz genommen, weil sie mir leid getan hatte. Dieser Fehler wird mir das nächste mal nicht passieren!
„Wie wäre es," sagte sie. „wenn du Mary am Royal Aberdeen absetzt? Dann kannst du ihr ein wenig über Hartmann Woodall erzählen."
Ich musste mich zusammenreißen ihr nicht an die Kehle zu springen. Schwerer als gedacht, wenn sich jedes mal wenn ich diese Frau sehe eine unbeschreibliche Wut in mir aufbaute.
„Danke, Mom. Aber ich nehme ein Taxi."
Ihr Blick zuckte zu mir und ihre Nasenflügel plusterten sich auf. „Das ist nicht deine Entscheidung! Widersprich mir nicht."
Mir wurde heiß und wieder kalt. Dieser Ton war nichts neues für mich. Allzu oft wurde ich von ihr angeschrien. Aber ich hatte ihn solange nicht mehr gehört, dass mir durch ihre Worte speiübel wurde. Normalerweise passiert das immer hinter geschlossenen Türen. Doch anscheinend hielt sie sich nicht mehr zurück, selbst wenn wir Besuch hatten.
Ich sah auf meine Oberschenkel. „Tut mir leid."
Meine Entschuldigung war nicht so gemeint. Aber was sollte ich sonst machen? Ich hatte mir angewöhnt mich zu entschuldigen und den Mund zu halten. Es war und blieb die beste Entscheidung. So sehr mich ihr Tonfall auch verletzte. Dass ein Mensch überhaupt so viel Verachtung in sich tragen kann sollte nicht erlaubt sein.
Plötzlich spürte ich Noah's Hand auf meiner Schulter und mich durchzuckte eine elektrisierende Wärme. Dann erreichte mich sein betörender Geruch und brachte mich komplett um den Verstand.
Rauch und Minze.
Nur zu gut erinnerte ich mich, wie ich nachts immer einen seiner Pullover trug. Ohne seinen Geruch hatte ich mich immer so einsam gefühlt. Unser Haus konnte sehr düster sein.
„Komm schon. Ich fahr' dich."

over and out.

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