remember
Jungkook pov
«Spinnst du?! Wir können uns das doch nie und nimmer leisten! Woher kennst du den Typen überhaupt?», zische ich Tae ins Ohr. Das ist doch ein schlechter Witz. Sein alter Freund steht in einem irre teuer aussehenden Anzug vor uns in der irre teuer aussehenden Küche und brabbelt irgendwas über die Herkunft des Marmors. Er wirkt nervös und traut sich kaum Taehyung in die Augen zu schauen.
«Keine Sorge, der Schuldet mir noch einen Gefallen.», raunt Tae zurück und folgt dann seinem alten Freund, welcher schon geschäftig in den nächsten, viel zu grossen Raum watschelt. «Bist du bei der Mafia oder so?», frage ich und bekomme meinen Mund vor Staunen fast nicht mehr zu. «Tae, das ist viel zu viel, auch wenn der Typ dir noch was auch immer schuldet. Das geht nicht. Du kannst sagen, was du willst, aber das geht unter keinen Umständen mit rechten Dingen zu. Hast du jemanden dafür umgebracht? Hat er jemanden umgebracht? Drogenschmuggel, Waffenhandel? Hm? Was hast du angestellt?» Energisch pieke ich Tae mit dem Finger in die Brust. «Moment steckt hinter dem Ganzen etwas, das ich auch wissen sollte? Bin ich etwa auch bei der Mafia?!»
Erst wirkt Taehyung tatsächlich ertappt und mein Herz setzt für einen Schlag aus. Das kann nicht sein Ernst sein. Jedoch schleicht sich sogleich ein überhebliches Grinsen auf sein Gesicht und statt mir zu antworten, zwinkert er nur. Ich weiss nicht, was ich davon halten soll.
«Herr Kim, wenn sie und ihr Partner mir nun bitte nach oben folgen würden.» Taehyungs alter Freund deutet in Richtung Treppe. Irre ich mich, oder zittern seine Hände? Da fällt mir auf, was er gerade gesagt hat.
«Oh, nein. Ich bin bestimmt nicht sein Partner.» Ich schüttle heftig den Kopf. Dass dieser Typ jetzt auch noch denkt ich wäre Kim Taehyungs Partner in Crime, hat mir noch gefehlt. Die Augen von Taes altem Freund werden plötzlich ganz gross vor Schreck. Sein Blick zuckt immer wieder zwischen mir und Tae hin und her. Was zum Henker ist hier los?
Taehyung lacht dunkel und fährt sich seufzend durch die Haare, er wirkt seltsam ruhig. Sein Arm schlingt sich um meine Hüfte. «Babe, was sagst du denn da? Bist du immer noch sauer, wegen Gestern?» «Tae, lass das!» Ich versuche ihn von mir zu schieben, jedoch ohne Erfolg. Dreist, wie er eben ist, presst er einfach seine Lippen auf meine. Ich versteife mich in seinen Armen drücke weiter mit meinen Händen gegen seine Brust, doch er will einfach nicht loslassen.
Hat er schon immer so gut nach Sandelholz gerochen? Wie kann es sein, dass sich seine Lippen so verboten gut anfühlen?! Mein Gehirn setzt aus, wie von selbst wandern meine Hände in sein wunderbar weiches Haar. Taehyung lächelt leise in den Kuss und löst sich zu meinem Bedauern wieder. «Spiel mit, du reitest uns sonst mächtig in die Scheisse.», raunt er, sein warmer Atem streift mein Ohr. Ein kalter Schauer wandert mein Rückgrat hinab, er macht mir Angst. Was sollte das?
«Bitte. Würden sie mir nun nach oben folgen?» Die Stimme von Taes altem Freund klingt dünn. Er wirkt ganz so, als wäre er gerade überall lieber als hier. Verständlich. Geht mir auch so.
Der Rest der Führung verläuft wie bisher. Der Typ brabbelt irgendwelches Zeug, was das Haus betrifft, während Tae ab und zu mal was Fragt zum Sicherheitssystem. Nicht zu dem gigantischen Kühlschrank oder der Sauna, nein zum Sicherheitssystem. Wenn wir hier wieder draussen sind kann er sich sowas von auf ein Kreuzverhör gefasst machen.
Tae hat locker einen Arm um meine Schultern gelegt, während wir uns nun dem Garten widmen. Das ganze hier wirkt einfach nur surrealistisch. «Aber jetzt mal im Ernst», flüstere ich. «Wovor hat der Typ so Angst?» Wieder dieses seltsame Grinsen. «Vor dir. Du siehst heute besonders gruselig aus.»
Ich kichere und schubse ihn von mir. «Charmant. Kein Wunder hast du so viele Freunde.» Tae gibt mir lachend einen Klaps auf den Hinterkopf. «Jetzt werd bloss nicht frech, du Keks, du.»
Taehyung pov
«Nein, aber jetzt im Ernst. Was war da los? Wie bist du an das Haus gekommen? Und was sollte der Scheiss mit dem Kuss?», aufgebracht zieht Jungkook die Haustür hinter sich zu und streift sich die Schuhe von den Füssen.
«Du verstehst das nicht. Er weiss, wer ich bin und dass ist auch gut so. Aber er weiss nicht, wer du bist und das sollte auch so bleiben. Nur leider warst du kurz davor, die Geschichte, die ich ihm aufgetischt habe, auffliegen zu lassen. Wie ungeschickt von dir.»
Jungkook rollt genervt mit den Augen und schmeisst sich auf die Couch. «Muss ich dir jetzt alles einzeln aus der Nase ziehen? Sag einfach was Sache ist und komm gar nicht erst auf die Idee mich zu verarschen, klar?»
«Du willst die ganze Wahrheit? Ich bin ein Jahrtausende alter Dämon und du hast mich bei dir aufgenommen aufgrund eines Missverständnisses. Irgendwann ist so ein verrückter Exorzist aufgetaucht und wollte mich umbringen und dann bin ich ausgetickt und hab dich verletzt. Der Typ hat mir das Haus gegeben, weil ich vor vielen Jahren einen Packt mit seinen Vorfahren gemacht habe und seine Familie für immer in meiner Schuld steht. Na, gefällt dir diese Geschichte? Ist es das, was du hören wolltest? Ich bin nicht wie du, Jungkook. Ich nehme mir einfach, was ich will.»
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