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Kapitel 40: Ohnmacht

Roman und ich laufen zur Straße, wo noch immer Markus' Auto steht. Romans Mietwagen parkt zwei Ecken entfernt und wir joggen, bis wir den dunkelblauen Ford Focus erreichen.

»Bestimmt ist alles in Ordnung«, bemerke ich, nachdem ich auf dem Beifahrersitz Platz genommen habe und Roman sich auf den Fahrersitz geschwungen hat. »Der Taser könnte auch jemand Anderem gehört haben. Oder er ist Leslie aus Versehen aus dem Auto gefallen.«

Statt einer Antwort startet Roman den Motor. Ich muss zugeben: Obwohl meine Argumente schlüssig klingen, können sie das ungute Gefühl in meiner Magengrube nicht vertreiben. Es ist fast, als wüsste ein Teil von mir mit wahnhafter Gewissheit, dass etwas Furchtbares passiert ist. Kein Impending Doom, sondern ein Already Happened Doom. Allerdings hat mich mein Bauchgefühl in der Vergangenheit auch schon oft betrogen. Zum Beispiel habe ich mir früher oft eingebildet, zu wissen, dass mein Bruder an seiner Herzkrankheit sterben würde. Dass er nicht älter als zehn Jahre werden würde, so wie die Ärzte vorhergesagt haben. Der Gedanke hat mich halb wahnsinnig gemacht. Doch am Ende ist alles anders gekommen. Ich hoffe, dass sich meine Vorahnung auch dieses Mal wieder als falsch erweisen wird. Was mich daran zweifeln lässt, ist der Umstand, dass auch Roman nicht an eine harmlose Erklärung zu glauben scheint. Das merke ich schon allein daran, dass er wie verrückt auf die Tube drückt und den Mietwagen am Geschwindigkeitslimit durch Driebeck jagt. Auf diese Weise brauchen wir nur wenige Minuten, bis wir das Anwesen am See erreichen. Von außen betrachtet, sieht alles aus wie immer. Der Bungalow, der Garten, die Garage. Nichts davon weist Anzeichen eines Kampfes oder sonst irgendeine Veränderung auf. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was ich erwartet habe.

Roman hält direkt vor der Haustür. Als der Motor verstummt, kann ich hören und spüren, dass mir das Herz bis zum Hals pocht. Meine Gedärme verschlingen sich unangenehm und ich bekomme Bauchkrämpfe. Beide Arme um den Unterleib geschlungen, steige ich aus und folge Roman – allerdings nicht zur Haustür, sondern zur Garage. »Was hast du vor?«, zische ich, während ich über die Pfützen auf dem Gehweg springe und zu ihm aufzuholen versuche.

»Ich muss etwas wissen«, erwidert Roman.

»Was denn?«

»Am Wochenende hat auf einmal das Garagentor geklemmt.«

»Ist das so ungewöhnlich?«

»Nein. Allerdings ist es schon das zweite Mal in diesem Monat und ich hatte es eigentlich gerade erst repariert.«

»Worauf willst du hinaus?«

»Ich weiß es nicht.« Roman und ich bleiben vor dem Garagentor stehen. Die Luft ist warm, schwer und feucht. Es fühlt sich an, als befänden wir uns in einem Tropengewächshaus. »Aber ich habe den Verdacht, Leslie hat das Tor manipuliert.«

»Bitte was

Roman seufzt. »Das ist nicht weiter schwer und sie hat es mir schon ein paar Mal angedroht.«

»Aber wieso?«

»Weil ich mich manchmal, wenn wir Streit haben, mit Shakira aus dem Staub mache.« Roman späht zum Haus hinüber, als würde er befürchten, dass wir beobachtet oder belauscht werden. »Nur für eine Stunde oder so. Um wieder runterzukommen. Leslie mag das nicht, weil sie immer denkt, ich würde dann einen Unfall bauen. Aber ich rase ja nicht, sondern fahre nur ein bisschen herum und höre Musik.«

Ich erinnere mich an die Nacht, in der ich Roman an der Garage getroffen habe. »Am Sonntag wolltest du auch herumfahren, oder?«

Roman zuckt beinahe trotzig mit den Schultern. »Leslie und ich hatten Streit. Ich konnte nicht schlafen. Also bin ich raus und wollte ...« Statt den Satz zu Ende zu führen, deutet er mit einer anklagenden Geste auf das geschlossene Garagentor. »Aber ich habe es nicht aufgekriegt.«

»Na schön. Und jetzt?«

Roman setzt sich wieder in Bewegung, verlässt die Kies-Auffahrt und beginnt damit, die Garage zu umrunden. Dabei muss er sich an einer verwilderten Weißdornhecke vorbeizwängen, die das Grundstück einrahmt. »Die Garage hat eine Art Hintereingang«, erklärt er im Gehen. »Wir benutzen ihn nicht und die Tür war jahrelang abgeschlossen, aber nachdem das Garagentor neulich schon einmal geklemmt hat, war ich bei Leslies Eltern und habe mir den Schlüssel geben lassen, damit ich nicht noch einmal alles ausbauen muss. Von innen lässt sich so ein Garagentor nämlich deutlich leichter reparieren.«

Ich folge Roman, schiebe mich zwischen der Hecke und der Garagenwand hindurch und versuche, mich nicht in den dornigen Weißdorn-Zweigen zu verheddern. »Und Leslie weiß nichts davon, dass du bei ihren Eltern warst?«

»Ich habe es ihr nicht verheimlicht«, erwidert Roman. »Aber vielleicht habe ich es ihr auch nicht in allen Einzelheiten erzählt. Irgendwie hatte ich den Verdacht, es wäre Leslie ganz recht gewesen, dass ich für eine Weile nicht an mein Auto gekommen bin.«

Den Verdacht teile ich mit ihm. Nicht nur, weil Leslie nicht möchte, dass Roman und Shakira manchmal eine Runde drehen. Leslie ist aus irgendeinem Grund irrational eifersüchtig auf Shakira. Manchmal macht sie Witze darüber, ihr den Lack zu zerkratzen, aber ich habe das nie wirklich ernst genommen. Letztendlich gehört Shakira unter der Woche Leslie und sie braucht das Auto, um zur Uni zu kommen, Ava zum Kindergarten zu fahren oder die Einkäufe erledigen. Außerdem kann sie sich – meiner bescheidenen Meinung nach – nicht beschweren. Es gibt eindeutig schlimmere Hobbys als ein Auto, zumal Roman nicht damit herumprollt, wie zum Beispiel Markus. Kaum habe ich das gedacht, überkommt mich auch schon wieder das schlechte Gewissen. Ich habe Markus nie gemocht, aber den Tod habe ich ihm auch nicht gewünscht. Jedenfalls nicht ernsthaft.

»Hier«, sagt Roman und schiebt die Wurzeln einer wilden Weinpflanze beiseite, die sich über den hinteren Teil der Garage ausgebreitet hat. Dahinter kommt eine alte, halb verrostete Stahltür zum Vorschein. »Kannst du kurz Schmiere stehen?«

»Schmiere stehen?«, wiederhole ich spöttisch. Die Heiterkeit fühlt sich falsch an. Irgendwie erzwungen. Wie ein Witz in einem Horrorfilm, der nur dazu dient, kurzfristig Spannung abzubauen. Ich verkneife mir einen weiteren Kommentar, schiebe mich an Roman vorbei zum Ende der Garage und beobachte von dort das Anwesen. Die Gardinen sind vorgezogen. Nichts regt sich. Ich frage mich, ob Leslie und Ava überhaupt zuhause sind.

Während ich den Bungalow im Blick behalte, entfernt Roman weitere Ranken und Wurzeln, bis die Garagentür frei liegt. »Und?«, fragt er. »Siehst du was?«

»Nein. Nichts«, antworte ich.

Meine Worte sind kaum zwei Sekunden alt, da kann ich auf einmal Ava hören. Nur einen Wimpernschlag später sehe ich sie auch. Im Stechschritt kommt sie um die Hausecke marschiert, Stummel im Arm, und brabbelt dabei vor sich hin. Ich kann nicht verstehen, was sie sagt, aber nach ein paar Schritten fährt sie ganz plötzlich herum und schleudert ihre Plüsch-Giraffe gegen die Hauswand. Dann ballt sie die Hände zu Fäusten, stampft mit dem Fuß auf, läuft ein paar Mal im Kreis und lässt sich schließlich abrupt ins Gras sinken. Scheinbar frustriert stützt sie das Kinn auf die geballten Fäuste und starrt finster ins Gebüsch.

»Ava!«, kommt es von der Terrasse hinter dem Haus, die ich von meiner derzeitigen Position aus nicht sehen kann. »Hör auf, mit deinen Spielsachen zu werfen!«

»Warum?«, erwidert Ava.

»Weil ich es dir sage!«

»Du kannst mir gar ...« Ava verhaspelt sich und setzt neu an. »Du kannst mir gar nichts sagen!«

»Und ob ich das kann!«

»Dann ... dann mach ich mit dir ...« Ava springt auf, schnappt sich Stummel und fängt an, daran zu reißen, als wollte sie die Nähte zum Aufplatzen bringen, doch das Kuscheltier ist gut verarbeitet und hält ihren Bemühungen stand. Verärgert packt Ava die Giraffe an den kurzen Beinen und donnert ihren Kopf mehrmals gegen das Regenrohr.

»Das reicht jetzt!« Leslie erscheint an der Hausecke, einen voll beladenen Wäschekorb unter dem Arm. »Rein mit dir, Fräulein.«

»Aber-«

»Rein, hab ich gesagt!« Leslies Tonfall verschärft sich. »Oder du weißt, was ich mit dir mache.«

Ava starrt ihre Mutter zornig an, gibt aber keine weiteren Widerworte mehr, sondern lässt Stummel ins Gras fallen und stapft an Leslie vorbei zurück ins Haus.

Leslie zögert noch einen Moment, dann folgt sie ihrer Tochter.

»Sind sie weg?«, fragt Roman.

Ich nicke. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie er so gelassen bleiben kann. Oder merkt er gar nicht, wie seltsam Ava sich verhält? Will er es möglicherweise einfach nicht wahrhaben? Und Leslie ...

Mein Gedankenfaden reißt schlagartig ab, als Roman die Garagentür öffnet. Dabei entsteht ein unangenehmes, quietschendes Geräusch, gefolgt von einem lauten Poltern, als uns augenblicklich mehrere Gegenstände entgegenfallen. Offenbar haben Roman und Leslie den hinteren Teil der Garage mit allerlei Krimskrams vollgestellt. Roman schiebt ein schmales Holzregal mit Gartengeräten und Strandspielzeug, eine große Werkzeugkiste und einen Stapel mit Winterreifen beiseite, sodass ein Durchgang entsteht, der breit genug für uns beide ist. Hintereinander zwängen wir uns in die Garage. Hier riecht es muffig, nach Gummi, altem Leder und rostigem Metall. Roman rollt zwei Fahrräder aus dem Weg und schaltet eine längliche, von Spinnweben umwölkte LED-Lampe an, sodass wir uns umsehen können. Der hintere Teil der Garage ist unordentlich und verstaubt. Dagegen herrscht im vorderen Teil eine geradezu penible Ordnung. Dort steht Romans Shakira und glänzt im Schein der Deckenlampe wie ein stromlinienförmiges Stück Obsidian.

»Was jetzt?«, frage ich und erschrecke fast darüber, wie dumpf meine Stimme klingt. Statt einer Antwort streckt sich Roman nach dem Garagentor zu und begutachtet die beiden Laufschienen. Schon nach wenigen Sekunden wird er fündig und entfernt den Gegenstand, der das Tor blockiert hat. Ein Farbroller, wie die, die Leslie, Roman und ich benutzt haben, um Avas Kinderzimmer zu streichen. Es klebt sogar noch etwas hellblaue Farbe daran. »Was heißt das?«

»Jemand hat das Tor manipuliert.«

»Leslie?«

Roman legt den Farbroller auf eines der Regale, vorsichtig, als würde er befürchten, ihn in einem Anflug von Zorn zerbrechen zu können. »Nun, Ava kommt da oben nicht dran, oder?«

Ich muss zugeben, dass die Frage bescheuert war. »Ja, gut. Dann hat Leslie das Tor eben manipuliert. Dafür mag es gute oder weniger gute Gründe geben. Aber sollten wir nicht besser reingehen und sie fragen, was mit dem Elektroschocker passiert ist?«

Roman schüttelt den Kopf. »Nein. Wir werden jetzt herausfinden, was damit passiert ist.«

Stumm sehe ich ihm zu, wie Roman in seiner Hosentasche nach dem Autoschlüssel kramt. Irgendwie verstehe ich noch immer nicht, was wir hier machen. Wieso sind wir in der Garage und nicht im Haus, bei Leslie und Ava? Aber ich beschwere ich nicht, sondern lasse Roman gewähren. Immerhin geht es um seine Familie und ich vertraue seinem Bauchgefühl.

Roman öffnet die Autotür. Ein unangenehm beißender Geruch steigt uns entgegen. Instinktiv mache ich einen Schritt zurück, aber Roman lässt sich nicht so leicht abschrecken, kramt im Handschuhfach und durchsucht auch den Bereich rund um die Sitze. Wie erwartet, findet sich kein Elektroschocker.

»Vielleicht ist er Leslie wirklich einfach nur runtergefallen und sie hat ihn vergessen«, schlage ich vor.

Roman richtet sich wieder auf. Seine Miene ist so finster wie die Tiefsee.

»Was hast du?«, frage ich, in der Hoffnung, endlich eine richtige Antwort zu erhalten.

»Wieso hat Leslie das Garagentor verkeilt?«, erwidert Roman.

»Hast du nicht selbst gesagt, sie hätte das schon ein paar Mal angedroht?«

»Ja, aber nur im Scherz.«

»Vielleicht wollte sie verhindern, dass du wegfährst.«

Roman beißt sich auf die Unterlippe und schüttelt den Kopf. »Irgendetwas stimmt da nicht. Ich weiß, dass ich Leslie und Ava nie geschlagen habe. Aber du sagst, sie hätte einen blauen Fleck gehabt.«

»Ja, und was für einen.« Allein die Erinnerung daran lässt mich frösteln.

»Wenn Leslie geschlagen worden wäre, hätte sie mir davon erzählt.« Roman wirft mir einen langen Blick zu. »Das weißt du, Judith. Sie hätte es mir gesagt.«

»Und wenn es Ava war?«

»Das haben wir doch schon geklärt. Ava ist kein Wesen.«

»Dann ... denkst du ...?«

Roman hebt den Zeigefinger, als wollte er mich ermahnen. »Riechst du das?«

»Was?«

»Diesen Gestank.«

»Ja. Was ist das?«

»Weißt du das wirklich nicht?«

»Nein.«

»Hast du diesen Gestank nicht neulich schon einmal gerochen?«

Mir wird klar, dass Roman auf den Verwesungsgestank im Lokschuppen anspielt. »Nein. Das war anders.« Meine Worte klingen sicherer, als ich mich fühle.

»Es ist nur schwach«, gibt Roman zu. »Aber es ist da.« Er umrundet den Wagen und fasst nach dem Kofferraumdeckel.

Nein, will ich sagen. Nein, mach das nicht. Doch ich bleibe stumm und sehe zu, wie Roman den Deckel aufklappt. Ein flüchtiger Ausdruck von Triumph huscht über seine Miene, wie ein Detektiv am Ende seiner Beweisführung, wenn er erkennt, dass er die Tat bewiesen und den Täter in die Ecke gedrängt hat. Im nächsten Moment scheint Roman bewusst zu werden, was er da gerade gefunden hat. Seine Mimik verhärtet sich, sein Blick wird stumpf. Ich will nicht wissen, was sich im Kofferraum befindet. Wirklich nicht. Ich bin Represser, kein Sensitizer. Trotzdem umrunde ich den Wagen. Mit angehaltenem Atem spähe ich an Roman vorbei. Zunächst weiß ich nicht, was ich vor mir habe. Es ist, als würde mein Gehirn sich weigern, Sinn aus dem Gesehenen zu machen. Dann wird es mir klar: Im Kofferraum liegt eine Art Mumie. Eine menschliche Gestalt, die in eine weiße Hülle eingesponnen ist. Mein Herz pocht mir im Hals. So heftig, dass ich das Gefühl habe, daran zu ersticken. »Was ist das?«, flüstere ich.

Roman streckt die Hand nach der Mumie aus. Seine Finger fahren über die weiße Oberfläche. Sie scheint hart zu sein. Undurchdringlich. Romans Miene wird ebenfalls hart. Hart wie Granit. Er scheint einen Entschluss zu treffen.

»Nein«, hauche ich. »Nein, warte.« Ich bin nicht bereit, schießt es mir durch den Kopf und ich fasse nach Romans Arm, um ihn zurückzuhalten. Aber Roman schüttelt mich mühelos ab und schnappt sich einen Schraubenschlüssel aus dem hinteren Teil der Garage.

»Bitte nicht«, flehe ich, auch wenn ich nicht weiß, was ich eigentlich damit bezwecken will. Im Moment scheine ich nur aus Impulsen meines Unterbewusstseins zu bestehen. Wie ein Kleinkind klammere ich mich an die Vorstellung, dass nur real ist, was ich direkt vor mir sehen kann – und dass alles, was ich nicht sehen kann, auch noch nicht passiert ist. Doch natürlich ist die Welt nicht so einfach.

Roman zerdrischt meine Hoffnungen mit mehreren gezielten Schlägen. Der Schraubenschlüssel zerdeppert die weiße, porzellanartige Hülle der Mumie. Der Gestank wird intensiver. Ich würde mich gerne abwenden, aber ich kann es nicht. Wie gebannt sehe ich zu, wie Roman Schlag um Schlag das Innere des Kokons freilegt. Durch einen Wirbel aus winzigen Splittern, stinkendem Staub und unterdrückten Gefühlen erkenne ich Leslie. Ich weiß, dass sie es ist, auch wenn sie sich nicht ähnlich sieht. Ihr Gesicht ist kalkweiß und leblos, ohne einen Funken ihrer früheren, übersprudelnden Persönlichkeit. Sie ist tot. Auch das weiß ich, noch bevor ich sehe, dass der obere Teil ihres Kopfes fehlt. Ihr wurde buchstäblich der Schädel gespalten. Oberhalb ihrer Augenbrauen ist alles eine einzige Masse aus Haut, Knochen und den Überresten eines Gehirns, das scheinbar in großer Hast herausgerissen und zu weiten Teilen verspeist wurde. Unwillkürlich muss ich beim Anblick ihres Schädels an einen überdimensionalen, blutverschmierten Eierbecher denken. 

Mir wird schwindelig und speiübel. Ich wende mich ab und halte mich am Garagentor fest. Mein Körper krümmt sich vornüber, meine Knie geben nach und alles in mir zieht sich zusammen. Ich würge, aber da ich schon zum zweiten Mal an diesem Tag kotzen muss, passiert nichts weiter. Mir ist glühend heiß. Als würde mein Körper in Flammen stehen. Noch dazu scheint in der Garage plötzlich Sauerstoffmangel zu herrschen. Ich kriege keine Luft mehr. Alles zerfällt in kleine, hektisch flackernde Einzelbildchen. Das grelle Licht der Deckenlampe. Shakira, futuristisch glänzend, wie ein Objekt von einem anderen Stern. Romans Gesicht, das in wenigen Sekunden um Jahrzehnte gealtert zu sein scheint. Er wirkt nicht entsetzt, nur vage verblüfft. Und in seinen Augen lese ich die gleiche liebevolle Hingabe, die ich immer darin gesehen habe, wenn er mit Leslie zusammen war. Mir bricht das Herz. Ich kann es förmlich spüren. Der Schmerz fährt durch meine Brust wie ein Blitzeinschlag und überstrahlt alle anderen Gefühle. Wenn ich könnte, würde ich mit Leslie tauschen. Ich sollte es sein, die in diesem Kofferraum liegt. Nicht Leslie. Mein Gott, nicht Leslie!


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