Kapittel 1
Melissa
Liebes Tagebuch, heute ist der erste Tag nach den Sommerferien in meiner neuen Klasse auf einer neuen Schule. Meine Eltern nehmen mich von der ehemaligen Schule, da ich sehr stark von meinen Mitschülern geärgert werde und Frau Kotze nicht einmal etwas unternimmt. Ständig verteidigt sie die anderen Schüler, da sie der Meinung ist, dass ich lüge, obwohl das nicht stimmt. Lügen ist nämlich nicht meine Stärke.
„Melissa." Nur ganz leise höre ich die Stimme meiner Mom, denn ich bin in meiner ganz eigenen Geschichte vertieft. Mit dem Stift in meiner Hand schreibe ich noch meine letzten Gedanken auf das Blatt Papier, denn mein Tagebuch ist das einzige, was mich am Leben hält.
„Melissa!" Mamas Stimme wird wütender, sodass ich erschrocken zusammenzucke. „Ja?" gebe ich kleinlaut von mir. „Wir sind da! Am besten lässt du dein Tagebuch im Auto, sonst verlierst du es noch an deinem ersten Schultag."
Überrascht klappe ich mein Tagebuch zu und verstaue es in der Seitentasche des Autos. „Woher weißt du, dass ich es bei mir habe?" „Ich habe es dir doch gegeben, bevor wir ins Auto gestiegen sind, weißt du das nicht mehr?" Irritiert fahre ich mit meiner linken Hand durch meine braunen Haare. „Nein, das habe ich wohl vergessen." Wir steigen aus und gehen Richtung Schule. Wenig später stehen wir vor dem Eingangsbereich.
„Bevor wir reingehen, möchte ich noch eins klarstellen." Unruhig schaut Mama sich um, bis sie sich letztendlich zu mir umdreht und in mein Ohr flüstert:
„Unsere Familie hat ein Geheimnis, das niemand erfahren darf. Ich will nicht, dass uns etwas passiert, nur deinetwegen. Niemand weiß, dass wir existieren, und das soll auch so bleiben. Haben wir uns verstanden?" Ich trete einen Schritt zurück.
„Ich werde niemandem davon berichten oder auch einen Fehler begehen, du hast mein Wort," flüstere ich. Prüfend schaut sie mich an, bis wir letztendlich ins Schulgebäude gehen.
Das Innere des Schulgebäudes ist sehr groß und an den Wänden sind verschiedene Schilder gekennzeichnet, auf denen steht, wo was zu finden ist. Hilflos bleibe ich im Flur stehen, denn ich weiß nicht, wohin ich als Nächstes gehen soll.
„Sie müssen wohl Familie Herzlich sein. Ich bin die Direktorin Frau Bodenlos." Plötzlich taucht eine ältere Frau mit grauen Haaren vor uns auf.
Sie trägt ein weinrotes Sommerkleid und ihre blauen Augen leuchten erwartungsvoll.
Frau Bodenlos lächelt, während sie erst Mama und dann mir die Hand gibt.
„Ich heiße Melissa Herzlich und meine Mama hat mich an Ihrer Schule für die 8. Klasse angemeldet," sage ich schüchtern. „Ihre neue Klasse befindet sich im dritten Stock, doch bevor wir zu Ihrer neuen Klasse gehen, bitte ich Sie und Ihre Mama in mein Büro, um organisatorische Sachen zu klären." „Und wo ist Ihr Büro, Frau Bodenlos?", fragt Mama neugierig. „Mein Büro ist gleich um die Ecke, bitte folgen Sie mir."
Jackson
Ich stehe vor dem Eingang meiner Schule. Frau Peppa wird nicht so glücklich sein, wenn ich in ihrem Englischunterricht hineiplatze, denn ich bin eine halbe Stunde zu spät, aber das geht mir am Arsch vorbei. Soll sie mich doch nachsitzen lassen. Während ich in der Mitte des Flures rumlungere, nachdem ich durch den Eingang gegangen bin, erblicke ich ein schüchternes Mädchen mit braunen Haaren neben einer mittelalten Frau stehen. Sie ist wahrscheinlich ihre Mama, denn sie sehen beide sehr ähnlich aus.
Gerade wollte ich ihnen meine Hilfe anbieten, doch meine Direktorin Frau Bodenlos kommt mir zuvor. Dämliche Direktorin, aber wie dem auch sei, dann soll sie eben unsere Eindringlinge willkommen heißen. Mit dem Fahrstuhl fahre ich in den dritten Stock. Im dritten Stock angekommen, gehe ich den schmalen Gang entlang bis hin zu meiner Klasse, der 8d. Nachdem ich angeklopft habe, öffne ich die Tür. Meine ganze Klasse schaut mich an, als wäre ich ein Außerirdischer vom Mars.
„Was glotzt ihr so?" „Hey, hey, hey, nicht so in diesem Ton. Es wird nicht beleidigt in meinem Unterricht, Jackson, und da du eh schon zu spät bist, ist es nicht sinnvoll, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen." Was labert sie bitte für eine Scheiße? Das ergibt null Sinn.
„Sie haben mir nix zu sagen, Miss Peppa, oder soll ich eher sagen: Miss Peppa Pig!" Über die Hälfte der Klasse lacht über meinen Spruch und ich fühle mich gut. Sehr sogar. „Nach dem Unterricht kommst du zu mir. Setz dich auf deinen Platz und denk über dein Verhalten nach." Miss Peppa schaut mich wütend an, sodass ich mich wie von selbst verziehe. Nachdem ich mich auf meinen Platz gesetzt habe, klopft es an der Tür.
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