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Was die Zukunft noch bringt

„Ich bin immer bei dir, doch du schaust mich nie an. Ich bin voll von Erinnerungen, doch nur, wenn du mich öffnest. Was bin ich?" Saras Augen leuchteten, als sie mir das neueste Rätsel vortrug.

„Nervig?"

Ich erntete einen entrüsteten Blick.

„Versuch es wenigstens!", bat sie mich.

Ich seufzte und überlegte dann. Mein erster Gedanke war ein Fotobuch, aber das würde man sich ja auch mal anschauen. Etwas, das Erinnerungen barg, aber dennoch nie angeschaut wurde...

„Ein Tagebuch?"

„Richtig!" Sara war regelrecht begeistert. „Ich fass es nicht, du hast es schon wieder rausbekommen."

Ich lachte leise und gemeinsam schlenderten wir weiter, jede eine Eiswaffel in der Hand. Dieses Spiel war unsere persönliche Tradition, seit wir beide uns kannten. Wann immer wir uns trafen, stellten wir uns gegenseitig ein Rätsel, und im Gegensatz zu Sara, die sich damit eher schwertat, lag ich so gut wie immer richtig. Leider konnten wir uns beide nicht mehr so häufig treffen wie wir wollten, besonders seit der Stress mit den Abiturprüfungen angefangen hatte. Und der Stress mit der Wahl der Uni...

Schon wollte ich einmal mehr meinen Kopf in den Händen vergraben, doch ich ermahnte mich und ließ es bleiben. Am Ende würde Sara nur wieder fragen-

„Und, hast du deine Bewerbung schon geschrieben?"

Ich seufzte. Meine beste Freundin kannte mich einfach zu gut.

„Ich weiß noch nicht, ob ich mich überhaupt bewerben will. Vielleicht."

Sara unterbrach mich: "Stimmt nicht! Du weißt ganz genau, dass du dich bewerben willst, Mia Elena Kremer!"

„Aber meine Eltern-"

"Du musst sie einfach nur fragen! Was ist denn daran so schlimm? Sie würden dir das nie und nimmer verbieten!", argumentierte sie aus vollster Überzeugung.

"Du kennst sie doch. Sie waren schon immer viel zu besorgt um mich. Wenn sie erfahren, dass die Schule so weit weg ist, werden sie es mit Sicherheit nicht erlauben", protestierte ich.

Saras Mund öffnete sich gerade, um mir zu widersprechen, da stieß ich einen tiefen Seufzer aus und hielt sie davon ab.

"Lass uns das Thema wechseln", bat ich dann leise. Ich hatte gerade keine Lust, schon wieder darüber zu denken.

Sie warf mir noch einen missbilligenden Blick zu, begann dann aber über den Typen zu schwärmen, den sie vor ein paar Tagen in der Mall kennengelernt hatte.

Ich grinste und genoss weiter mein Eis, während ich ihr zuhörte. Wenn Sara einmal mit reden angefangen hatte, gab es keinen Ausschaltknopf mehr. Ihr Redeschwall flutete über einen hernieder, als stünde man unter einem Wasserfall. Aber ich genoss es, sie reden zu hören. Sie hatte eine schöne Stimme und ich war sowieso lieber ruhig.

Am Abend lag ich im Bett und stierte die Decke an, als hätte sie mir etwas getan. Hatte sie nicht. Ich dachte über Saras Worte nach. Was, wenn sie stimmten? Was, wenn ich eine riesige Chance einfach so verpasste, nur weil ich mich nicht traute, meine Familie einzuweihen? Diese Möglichkeit würde nicht wiederkommen. Ich würde auf der städtischen Universität studieren und mit meinem Leben weitermachen. Aber mich wohlmöglich für immer fragen, ob ich glücklicher gewesen wäre, hätte ich mich doch nur beworben. Erneut drehte ich mich herum und presste die Augen fest zusammen, in dem hilflosen Versuch, endlich einzuschlafen. Schließlich konnte ich nicht mehr und holte mir eine Schlaftablette aus meinem Nachtschränkchen. Solche Gedankengänge, die mich stundenlang nicht zur Ruhe kommen ließen, waren nichts Neues für mich. Ein Glas Wasser stand schon bereit. Ich spülte die Tablette herunter, und legte mich wieder hin. Es dauerte eine Weile, dann überfiel mich eine bleierne Müdigkeit und ich schlief endlich ein.

Der nächste Tag war ein Sonntag, also wurde ich nicht von meinem Wecker geweckt, sondern von meiner Mutter, die auf dem Bett saß und mir durch die Haare fuhr.

"Guten Morgen meine Raupe", sagte sie und stand auf. "Das Frühstück ist gleich fertig, kommst du dann runter?"

Ich nickte verschlafen und rieb mir die Augen, während sie den Raum wieder verließ. Langsamer als sonst stand ich auf und wollte mich fertig machen, entschied dann aber, dass ich genauso gut im Schlafanzug frühstücken konnte. S schlüpfte ich lediglich in meine Hausschuhe und schlurfte die Treppe hinunter, wo meine Eltern bereits am Tisch auf mich warteten. Mein Vater lachte aus vollem Hals über etwas, das meine Mutter gesagt hatte und diese lächelte mich warm an, als sie mich sah. Als ich die beiden so betrachtete, fragte ich mich, warum ich ihnen eigentlich nicht erzählen wollte, dass meine Traumuniversität sich am anderen Ende des Landes befand und ich mich dennoch bewerben wollte. Meine Eltern waren zwar recht besorgt um mich, dennoch war ich mir sicher, dass sie nur das Beste für mich wollten. Wovor fürchtete ich mich dann? Meine Bedenken, die ich gestern noch Sara vorgetragen hatte, kamen mir auf einmal sehr weit entfernt vor. Außerdem brauchte ich endlich eine Gewissheit. Als ich vor ihnen stand und mich nicht von der Stelle rührte, blickten meine Eltern mich fragend an.

Ehe ich es mir anders überlegen konnte, platzte ich damit hinaus: „Ich will an der TUM Umweltingenieurwesen studieren."

Eine Weile überraschten Schweigens. Dann fingen sie nicht, wie erwartet, an zu schimpfen, und es mir aufgrund der Entfernung zu verbieten, nein, sie waren regelrechtbegeistert von meiner Idee.

"Das ist ja toll!", rief meine Mutter aufgeregt, und ihr brauner Bob wippte wild hin und her, als sie aufsprang und mich umarmte. „Wann hast du das beschlossen?"

Ich war total verblüfft von ihrer Reaktion. Alles hatte ich erwartet, nur das nicht.

„Eine Weile. Ihr... Wollt es mir nicht verbieten? Weil es so weit weg ist?", fragte ich, nur um sicher zu gehen.

„Aber nein", warf jetzt auch mein Pa ein, „So eine Chance würden wir dir doch niemals verbieten. In München zu studieren ist eine tolle Möglichkeit für dich!"

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Sara hatte recht gehabt, die ganze Zeit hatte ich mir umsonst Druck gemacht. Der Tatendrang meiner Eltern war nicht mehr zu stoppen und so ließen wir das Frühstück unbeachtet und setzten uns gleich an meine Bewerbung. Einen Entwurf hatte ich schon, doch den verwarfen wir fast vollständig.

Zehn neue Entwürfe hatte es gebraucht, bevor wir endlich zufrieden waren. Zehn Entwürfe, bis alles perfekt war und in unseren Augen nicht mehr verbessert werden konnte. Ich war so aufgeregt, ich rief sofort Sara an und erzählte sie alles. Auch sie freute sich total und natürlich bekam ich ein fettes "Ich hab's dir doch gesagt!" zu hören. Aber das war mir fast schon egal. Meine Eltern unterstützen mich, dass war alles was in diesem Moment zählte. Sara versprach, mich ab und zu in München besuchen zu kommen und ich lachte, weil sie den zweiten Schritt vor dem ersten machte. Erst einmal musste ich die Bewerbung abschicken und dann musste ich überhaupt angenommen werden, was auch nicht sicher war. Aber ich war bereit, es zu versuchen. Ich würde meinem Traum einen Schritt näher sein, und wenn es am Ende nichts wurde, konnte ich wenigstens sagen, dass ich es versucht hatte. Ich könnte in Gewissheit damit abschließen.

Drei Wochen später starrte ich auf den Brief in meinen Händen. Den Brief, der alles ändern konnte. Vorsichtig zog ich den Schutz vom Klebestreifen und schloss ihn langsam. Als ich fertig war, stieß ich die Luft aus, als hätte ich eine lebenswichtige Entscheidung getroffen. Und irgendwie hatte ich das auch. Den Weg zurück hätte ich um nichts in der Welt noch eingeschlagen. Meine Eltern saßen neben mir und sehen mich halb erwartungsvoll, halb besorgt an. Vermutlich wunderten sie sich auch, weshalb ich so ein Drama daraus machte. Aber sie konnten sich nicht vorstellen, wie wichtig mir ihre Unterstützung war.

"Bist du sicher, dass du das willst?", fragte meine Mutter zur Sicherheit zum unzähligsten Mal und auf ihrer Stirn bilden sich kleine Denkfältchen.

"Du wärst sehr weit weg von uns", ergänzte mein Vater. Zum Ende hin waren sie doch etwas unsicherer geworden, aber es mir zu verbieten, daran dachten gar sie nicht. Ich nicke nur, sie wussten die Antwort sowieso schon, und alle zusammen schauten wir auf den Brief, der vor uns auf dem Wohnzimmertisch lag und meine Bewerbung enthielt. Die Bewerbung für meine Traumuniversität. Die am anderen Ende des Landes lag. Aber zu lange hatte ich an mir gezweifelt und mich davor gedrückt, diesen Schritt zu wagen. Wenn ich wirklich über mich hinauswachsen und endlich unabhängiger werden wollte, musste ich es versuchen. Und ich freute mich darauf. Was auch immer die Zukunft noch brachte... Ich war gespannt.  

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