70. Animus
P.o.V.: Steinar
"Also gut hab ich das richtig verstanden? Du hast im Alleingang eine Templerbasis vernichtet und einen Animus gestohlen, damit du mir das zeigen kannst?", sagte ich. Louis schüttelte seinen Kopf. "Den Animus hab ich selber gebaut, woran ich mich bedient habe war einfach nur der Bauplan.", korrigierte er mich. Ich sah ihn fragend an, doch er erwiderte nichts weiter. "Und wozu der Aufwand?", fragte ich schließlich. Lou gluckste kurz. "Weil ich will, dass du die Situation, so wie ich, erlebst. Ich glaube du würdest es sonst nicht richtig verstehen.", murmelte er. Ich wollte mich gerade empören, da sagte mein inneres Selbst, dass Lou wahrscheinlich einen Grund für diese Annahme hatte, auch wenn ich jetzt die Dinge besser begreife als früher. Louis lächelte.
"Also noch mal in Kurz: Du begibt dich gleich in den Animus, alles was du siehst, hörst, fühlst, tust e-t-c kannst du nicht beeinflussen, denn es sind Erinnerungen, die bereits passierten. Egal was du siehst, du musst es geschehen lassen.", erklärte Louis auch wenn er eigentlich wissen sollte, dass ich wusste wovon er sprach. Wir saßen in einem äußeren Teil seines Labors. "Es wird nicht lange dauern und ich hab etwas an den Gedanken herum geschnibbelt, damit du dich auf das wesentliche konzentrieren kannst und es nicht zu schnell geht.", meinte Louis dann noch und setzte mir ein VR-Brillen ähnliches Gerät auf. Es war ein Komisches Gefühl, fast als würde man aus sich heraus und in wen anders hinein gezogen werden. Dann baute sich die Szenarie um mich herum auf.
625 vor unserer Zeit, Atlantis
"Eknú Terä! Sei doch nicht immer so verklemmt! Hab doch mal ein wenig Spaß! Andauernd sitzt du in deinem Labor oder tust so als wärst du ein Mensch! Genieß doch endlich mal die Vorzüge dieses Lebens!", sagte er. "Hermes du weißt genau was ich davon halte. Du weißt wie sehr mich Zeus damit aufregt! Ihr spielt euch auf wie Götter und nehmt euch alles was ihr wollt! Darf ich dich an deinen Spitznamen erinnern? Gott der Diebe? Du weißt ganz genau wie es dazu gekommen ist Hermes! Du bist einer der begnadetsten Tüftler und doch nutzt du dein Talent nur um irgendeinen Schabernack zu betreiben. Du hast nicht nur dich selbst, sondern auch deine Wurzel verloren und verraten und jetzt geh mir aus den Augen!", sagte ich energisch zu ihm. Warum wollte es denn keiner Verstehen? Wir stammten alle von den Menschen ab. Nur Poseidon war das irgendwann wieder eingefallen! Gut zugegeben, die meisten anderen hielten sich an sein Gebot Menschen vernünftig zu behandeln, aber dennoch liefen einige hier herum wie die reinsten Incuben, beziehungsweise Sucuben (das allerdingseher weniger)!
"Meister! Minerva möchte mit Ihnen Sprechen!", hörte ich die Stimme eines Mannes. Ich ergründete seine Gedanken. "Pythagoras mein Name ist eknú Terä. Ich bin von niemandem der Meister.", sagte ich und drehte mich lächelnd um. "Weißt du was sie von mir will?", fragte ich ihn, doch er schüttelte nur seinen Kopf. Er führte mich durch die Stadt. Die meisten Atlanter kannten mich nicht, nur die Isu wussten wer ich wirklich war, doch in ihren Augen war ich nur der verspannte Älteste, welcher keinen Spaß verstand. Bevor mich die Menschen sahen verwandelte ich mein Aussehen in das eines Menschen.
"Was gibt es Minerva?", fragte ich nachdem ich ihre Bibliothek betrat. Sie kam hinter einer der vielen Regalreihe hervor und musterte mein Bettler Aussehen. Sie lächelte. "Ich danke dir Pythagoras! Nun geh und lass uns bitte allein.", sagte sie. Der Mann verneigte sich und verließ den Raum. Es war ruhig hier. Wir waren alleine. "Was gibt es Minerva?", fragte ich erneut. "Sagtest du nicht erst gestern wir sollen uns nicht mit den Menschen paaren?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe gesagt ich finde es widerlich mit wie vielen Zeus schon geschlafen hat und wie er Kinder schafft! Er hat mehr Bastarde gezeugt als ein durchschnittlicher Pirat zwischen siebzehn und achtzehnhundert zeugen wird!", rechtfertigte ich mich. Sie nickte wenig überzeugt, auch wenn sie eigentlich wissen müsste, dass ich nicht log. "Wie dem auch sei ich habe vor einer Stunde eine Vision gehabt.", sagte sie und lief in Richtung Ausgang ihrer Bibliothek. Ich folgte ihr.
"Und weiter?", fragte ich. "Ich sah dich mit zwei Babys auf dem Arm...", sagte sie weiter und führte mich auf ihren Astrologieturm. Dort blieb sie vor ihrem Heiligtum stehen. "Ich konnte sie dir nie richtig Vorführen! Bestaune die Macht des Räderwerks von Morgen!", sagte sie und legte ihren rechten Zeigefinger auf eine Nadel. Schnell hielt ich die Luft an, schon sah ich den feinen Blutstropfen die Nadel herunter laufen. Minerva zog ihre Hand zurück und das Räderwerk begann zu laufen. Jetzt stieg Rauch von der Nadel empor. Dieser Rauch verfestigt sich und zeigte eine kleine, schwach aussehende Gestalt mit kurzen Haaren und ohne Bart. Ich konnte keine meiner aktuellen Charakteristika in dieser Gestalt erkennen und doch spürte ich, dass ich das sein werde. Auf meinem Arm schliefen ruhig zwei kleine Babys. Es waren beides Jungen. Sie sahen nicht so aus wie die Isu, nur sah ich an dem jeweils rechten Fuß von jedem der beiden ein Symbol. Von dem einen leuchtete mir ein Blitz und von dem anderen ein Anker entgegen. Ich lächelte auf die beiden herunter als wären es meine Kinder. Abrupt hielt das Räderwerk an. Damit verschwand der Rauch. Schnell sah ich mir die Sternenkonstellation an, die der Apparat an gab. "Unmöglich...", flüsterte ich. Wenn ich Kinder bekommen würde würde das die Mutter von innen zerreißen! Außerdem wollte ich nichts von Frauen!
Minerva lächelte mich überheblich an. "Das ist deine Zukunft! Wir beide wissen das du es bist, auch wenn er nicht so aussieht wie du! Wenn die Zeit gekommen ist wirst du also entweder jemanden schwängern oder auf Magische Weise Kinder erschaffen!", sagte sie. Ich nickte wortlos. "Falls mich jemand suchen sollte ich bin bei den Monstern!", sagte ich noch. Minerva nickte kurz. Es war das letzte, dass ich von ihr sah. Ich sprang vom Turm, rannte in mein Labor und verschwand durch mein Portal in eine Welt, voller Untoter. Es konnte nicht sein! Selbst wenn ich in einer fernen Zukunft mal mit einem Mann schlafen sollte selbst dann könnte er nicht Schwanger werden! Aber es könnte... Nein! Absolut nicht! Allein der Gedanke daran, mich in eine Frau zu verwandeln, kam mir Falsch vor! Das wäre nicht mehr ich, außerdem war ich in dieser Zukunft definitiv ein Mann. Minerva hatte recht! So wie das aussah würde ich in meiner Zukunft wohl etwas mit entweder einer Frau oder einer Intrasexuellen Person haben oder ich würde mich, zu mindest einmal (und das war das Wahrscheinlichste!), wie Zeus verhalten! Vor Wut zerfetzte ich ein Skelett und riss einem Zombie das Gehirn heraus. Wieder spürte ich das Gefühl aus mir heraus und in wen anders hinein gerissen zu werden.
2020 unserer Zeit, das Auge, Mauretanien
Dann nahm Louis mir die Brille ab. Ich blinzelte kurz ins Licht dann sah ich meinen Freund an. "Was zur Hölle?", murmelte ich halb entsetzt. "Musstest du das mit den Monstern unbedingt mit drinne lassen?", setzte ich, nun vollkommen entsetzt, hinzu. Für einen kurzen Moment trat Verwirrung in Louis' Gesicht, aber kaum war der Ausdruck da, da war er schon wieder weg. "Tut mir Leid. War aber besser so, so hattest du nämlich schon eine Entladung von Wut und bist wieder ruhiger geworden...", murmelte er und zog mich in eine Umarmung. Ich schloss meine Augen und Atmete noch einmal tief durch. Was das anging hatte er Recht...
"Wann ist denn die Geburt von den beiden?", fragte ich schließlich nach. Ich hasste es immer die Stille zwischen uns zu unterbrechen, zu mal ich sie, eigentlich immer, sehr angenehm empfand. "In der Nacht in der Mond und Mars sich Kreuzen. Wenn ich richtig gerechnet habe, dann tritt dies Ende Juli nächstes Jahr ein.", flüsterte Lou. Ich ließ mich wieder auf den Stuhl fallen. Fast neun Monate verblieben. "Aber wie kommt es dazu?", fragte ich Louis nach einer Weile, weil ich selbst es einfach nicht verstand. Louis sah zu Boden und Presste seine Lippen auf einander. Nach einem seufzen sagte er: "Das worüber ich mich in dieser Erinnerung am meisten aufgeregt hab war Zeus, weil er... er hat einen Fötus in seinem Oberschenkel bis zur Geburt heranwachsen lassen!" Diese Worte halten nach. "Er hat WAS?", sagte ich entsetzt. "DAS machen wir aber nicht!", setzte ich sofort hinzu. Louis sah mich ernst an. "Das hatte ich auch nicht vor. Außerdem kann man einen großen Bauch leichter verstecken als ein fettes Bein, es sei denn du willst Strumpfhosen tragen.", meinte er nüchtern.
Ich wollte gerade etwas sagen, da fiel mir wieder ein, dass Louis' Körper sich nicht mehr auf natürliche Weise veränderte. "Und wie macht man das mit dem Bauch?", fragte ich stattdessen. "Ganz einfach, du ziehst dir ein spezielles Shirt über, wobei ein Unterhemd besser wäre, weil du ja auch Sport Unterricht hast...", murmelte Louis und wurde immer leiser. "Was ist los?", fragte ich. Louis machte den Eindruck als fühle er sich schuldig. "Es ist nur... Du klingst so euphorisch, aber weißt du nicht, was eine Schwangerschaft alles für bürden mit sich bringt?", murmelte er. Ich ließ den Gedanken unkommentiert, stattdessen zog ich Louis einfach zu mir auf den Schoß, er lehnte sich an mich und schloss die Augen.
[Ja bei mir kommt jetzt der ganze Blödsinn raus blaaaaaah
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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