56. Die Reise beginnt
P.o.V.: Sammie
"Und ich soll euch wirklich nicht mit zur Schule bringen?", fragte Dad. Ich und mein Zwillingsbruder schüttelten unsere Köpfe. "Nein, geh du lieber Arbeiten, Mum wird das schon alles hinkriegen.", meinte ich und er nickte. "Und ihr seid sicher, dass ihr alles für morgen habt?", fragte er. Wieder antworteten wir mit einem nicken. "Habt ihr auch alles zusammen gepackt? Ich meine ihr werdet einiges brauchen, wenn ihr auf ein Internat geht... kommt her und lasst mich euch noch einmal in den Arm nehmen!", meinte er wieder. Lächelnd gingen wir auf ihn zu und ließen uns von ihm noch einmal ganz fest in den Arm nehmen. "Ja Dad, wir haben alles eingepackt, außer den Hosen, die Mum heute morgen noch getrocknet hat.", meinte mein Bruder und ich nickte.
"Macht das mal und dann geht ins Bett morgen ist ein anstrengender Tag für euch.", sagte Mum und schob uns mit einem Augenzwinkern zur Tür. "Ich habe euch die Hosen zusammengelegt und sortiert aufs Bett gelegt." Schon liefen wir beide die Treppe hoch und in unser Zimmer. Wie Mum schon sagte waren hier zwei Stapel mit Hosen, einer lag auf Shauns Bett der andere auf dem meinen. Ich öffnete meinen Schrankkoffer noch ein letztes Mal vor unserer Reise und sortierte die ordentlichen Hosen zu der Kleidung in dem Koffer und die, die nicht ganz so gut aussahen oder die ich einfach nicht wirklich mochte legte ich zurück in den Schrank. Kaum hatten wir das fertig und den Koffer geschlossen tauchte Louis neben uns auf.
Er sprang mit uns in sein Lab, damit wir unsere Eulen füttern konnten. Diese flatterten ungehalten in ihren Käfigen. "Ihr wisst, dass wir euch nicht raus lassen können... Es ist die letzte Nacht. Morgen sind wir in Hogwarts, dann habt ihr die Eulerei...", murmelte ich ihnen beruhigend zu. Melina sah mich böse an und biss mir in den Finger als ich sie streichelte. "Aua!", grummelte ich und erwiderte ihren mürrischen Blick. "Das werde ich mir merken!", sagte ich beleidigt und drehte mich von ihr weg.
"Also Jungs, es gibt da noch etwas, das ich euch geben wollte, bevor ihr nach Hogwarts aufbrecht.", sagte Louis. Überrascht sah ich ihn an. "Ich habe mir erlaubt, Technik und Magie zu kreuzen und habe jetzt diese beiden Handys für euch kreiert. Sie sind so modifiziert, dass kein Geheimdienst es hacken könnte, ebenso wie alle hobby-Hacker. Als Betriebssystem habt ihr P.I.X.A.L. und auch in ihrem Netzt seid ihr, aber trotzdem sind euch die meisten Funktionen bisher verweigert. Verwendet es nur wenn ihr alleine seid und auch nur um in Kontakt mit der Familie e-t-c zu bleiben!", erklärte er. Shaun und ich nickten und nahmen jeder eines entgegen. Ganz tief, irgendwo in mir drin freute ich mich, doch spürte ich diese Freude nicht wirklich.
Wir steckten die Geräte weg, denn wir wussten, dass wir es eher weniger brauchen würden und bedankten uns bei Louis. Er gab jedem von uns noch eine Flasche. "Für aufregenden Abende und schlaflose Nächte, aber benutzt es nicht zu oft.", erklärte er kurz und wieder nickten Shaun und ich. Schnell verstauten wir den Zaubertrank in unseren Beuteln. Dann sprang Louis mit uns zurück in unser Zimmer. "Wir sehen uns dann morgen in Kings Cross.", sagte er noch, dann verschwand er in seinem Schatten und war weg.
Shaun und ich putzen unsere Zähne und legten uns dann ins Bett. Vor dem Einschlafen sortierte ich nochmal alle meine Gedanken danach schob ich sie in die hintersten Ecke meines Gehirns. Danach schloss ich meine Augen und schlief fast sofort ein.
Viel zu früh, um fünf Uhr morgens, ging unser Wecker los. Shaun und ich gingen noch schnell einmal Duschen und zogen uns dann Frische Klamotten an. Dann gingen wir in die Küche und Frühstücken mit Mum. Danach putzte wir nur noch unsere Zähne und brachten die Koffer in unser Auto und schon fuhren wir los.
Beim Bahnhof angekommen schnappte wir uns zwei Gepäckwagen und schoben diese, mit unseren Koffern, ins Gebäude. Wir sahen uns alle drei um, da kam schon Leeha auf uns zu. Sie trug eine weiße Bluse, darüber einen blauen Blaser und eine schwarze Hose. In diesem Outfit hätte sie gut zu einem Geschäftsessen gehen können, wäre da nicht dieser pinke Zylinder auf ihrem Kopf. "Für non Mages sind die Hüte passender gewählt, nur ihr könnt das sehen, wir müssen schließlich sicherstellen, das jeder seinen Zug kriegt.", flüsterte sie und lief neben uns her.
Mit schnellen Schritten Brachte sie uns zur Absperrung zwischen Gleis neun und zehn. "Ihr müsst nur dadurch gehen!", sagte unsere Schwester. "Ich dachte, wir müssen durch einen Pfeiler...", sagte ich verwirrt. Doch gab es keinen Bahnsteig zwischen Gleis neun und zehn, da war nur die Wand, die uns von den Gleisen trennte. "Ihr sollten nicht immer alles Glauben, was ihr seht.", sagte Leeha. "Ihr habt grün in... genau... jetzt! Schnell ab durch die Wand mit euch!", sagte sie nur einen Augenblick später. Erst Shaun dann ich und zum Schluss unsere Mutter liefen wir auf die Absperrung zu und liefen gerade wegs durch sie hindurch. Schon standen wir auf dem Bahnsteig zum Gleis neun dreiviertel. Der Bahnsteig war allerdings recht leer, verwundert sah ich mich um. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war es acht Uhr und der Zug würde losfahren! Zu dritt liefen wir über den Bahnsteig und stiegen schließlich in den letzten Wagon ein. Wir verstauten unsere Koffer in einem Abteil ganz hinten und sprangen noch einmal schnell aus dem Zug um uns von Mum zu verabschieden. "Louis meinte, dass eure magischen Fähigkeiten weit ausgebildet sind und es ein Wunder sei, das ihr es nicht selbst gemerkt habt. Viel Spaß in der Schule, lasst euch nicht ärgern. Ihr werdet dieses Jahr rocken!", sagte sie während sie uns beide ganz fest an sich drückte. Wir nickten. "Und wehe es kommen mir Beschwerden!", fügte sie noch hinzu, dann ließ sie uns los. "Keine Sorge, wir werden auf uns aufpassen, Mum. Wir sehen uns dann Weihnachten!", sagte ich und wir stiegen wieder in den Zug ein und setzten uns in unser Abteil.
Ich zog die Kette von Louis hervor und begann mit dem Anhänger zu spielen. "Was glaubst du, in welches Haus kommen wir?", fragte mich mein Bruder. Ich zuckte mit den Schultern. "Ist mir egal, solange es das gleiche ist.", gab ich ihm als Antwort. Um Punkt acht Uhr gellte ein Pfiff über den Bahnsteig und ich hörte wie sich die Türen Schlossen. Unsere Mutter winkte noch und wir erwiderten dies. Als der Zug aus dem Bahnhof heraus fuhr lehnte ich mich zurück. Dann ging die Tür auf und Leeha, Louis, Moritz und Steinar setzten sich zu uns. "Müsst ihr nicht zur Schule?", fragte ich verwirrt. "Theoretisch ja, aber technisch gesehen fehlen wir nicht im Unterricht.", sagte Louis grinsend. "Okay, nächster Halt ist dann Cardiff, danach Dublin, dann Belfast, Manchester, dann Edinburgh und zum Schluss Hogsmeat.", zählte unsere Schwester auf. Verwirrt sah ich sie an. "Sammie um nach Hogwarts zu kommen soll man immer den Hogwartsexpress nutzen, doch man kann nun wirklich nicht von jedem erwarten, dass sie aus ganz England nach London kommen, das wäre zu auffällig, besonders jetzt, wo es so viele Muggelstämmige gibt würde es die Aufdeckung der Magischen Welt riskieren.", erklärte Moritz. Ich nickte.
Die Fahrt nahm ihren Lauf von Stopp zu Stopp füllte sich der Zug mehr. Drei Mal kam der Imisswagen, das letzte mal etwa eine Stunde bevor der Himmel sich verfärbte. Ich wusste nicht genau wann noch zwei Jungs sich zu uns ins Abteil setzten. Nur wie verwirrt sie waren, als sich Leeha und ihr Freud, so wie Louis und Steinar sich wieder zu uns ins Abteil setzten. Ein leises kichern kam von Louis, doch ansonsten blieb es still.
Als der Himmel sich langsam schwaz färbte zogen Shaun und ich unsere Umhänge hervor und zogen diese über unsere Kleidung. "Wieso habt ihr so viel Muggelkleidung dabei?", fragte der kleinere der beiden Jungs, wenn ich mich nicht irrte, dann hieß er Colin. Ich zog stumm meinen Zauberstab, dachte >Levicorpus< und schwenkte ihn kurz. Schon riss es meinen Bruder an den Beinen in die Luft, so dass der Umhang beinahe von seinen Armen Rutschte, doch bevor es soweit war machte ich den Zauber rückgängig. "Für den Fall, dass der Zauber wieder in den Trend kommt.", sagte ich nüchtern. Colin nickte nur, sein bester Freund Ben hingegen machte die Situation stutzig. "Ihr kommt doch jetzt in die erste Klasse oder?", fragte er, Shaun nickte, "Wieso kannst du dann ungesagt Zaubern?" Ich sah ihn etwas genervt an. "Es gibt mehrere Gründe. Erstens man kann nie früh genug anfangen, zweitens ist dieser Zauber ganz leicht Ungesagt, im Gegensatz zu anderen und drittens, wenn man eknú Terä als Mentoren hat, dann lernt man so einiges bevor man das erste Mal zur Schule geht." Er sah mich belustigt an. "Und du kennst eknú Terä? Das ich nicht lache! Der hat der internationalen Zauberervereinigung das Geheimhaltungsabkommen empfohlen, das ist mehrere Jahunderte her! Er kann gar nicht mehr Leben!", meinte Ben. "Und wie kommt es dann, dass ich fünftausendeinhundertsiebenunddreißig bin?", fragte Louis trocken. Ben sah ihn an und Louis setzte grinsend die Luft in Bewegung. Jetzt heizte ein Sturm durch unser Abteil der uns allen die Haare zerzauste.
Danach blieb es ruhig bis eine Durchsage kam, welche mich stark zusammen fahren ließ. "In fünf Minuten kommen wir am Bahnhof Hogsmeat an. Erstklässler lassen bitte ihr Gepäck im Zug, es wird für sie zur Schule gebracht!" Damit wurde es wieder ruhig. Ich sah meinen Bruder an. In seinen Augen spiegelte sich der Respekt, den ich hatte wieder. Wir schluckten einmal laut, was Leeha zum kichern brachte, ein Blick von Louis allerdings brachte sie zum Schweigen.
In Hogsmeat angekommen stiegen alle aus dem Zug aus, es war ein undurchsichtiges Chaos von Schülern, Eulen und Koffern. Doch eine Sache setzte sich über die Umgebung hinweg. Es war ein großes bärtiges Ungetüm. "Erstklässler zu mir! Alle Erstklässler hierüber! Keine falsche Scheu! Alle Erstklässler zu mir!", brüllte der Riese. "Der Halbriese, Sammie, Hagrid ist ein Halbriese.", korrigierte mich Louis. Ich verdrehte die Augen und lief zu Hagrid. Auch unsere Schwester und der Rest ihrer Gang kamen mit uns mit allerdings liefen sie einfach an Hagrid vorbei, Louis allerdings nicht ohne ihn zu grüßen. Hagrid sah einen kurzen Moment hinter Louis her, zuckte dann mit den Schultern und trommelte weiter die Erstklässler zusammen. Als wir alle zusammen auf einem Haufen standen lief er los. Wir hatten, mit unseren vergleichsweise kurzen Beinen, schwer zu ackern um hinter ihm her zu kommen ohne dabei zu Stolpern.wir liefen einen Pfad zwischen Bäumen entlang und kamen schließlich am Ufer eines Sees zum Stehen.
"Teilt euch zu viert bitte ein Boot!", rief Hagrid und schon ging das Gedränge los. Jeder wollte ein Boot mit seinen Freunden haben. Da Shaun und ich recht weit vorne waren stiegen wir schnell zu zweit in eines der Boot, damit uns niemand weg drängelte und wir getrennt wurden, denn darauf hatten wir, zu mindest im Moment und unter diesen Voraussetzungen, keine Lust dazu. "Entschuldigung? Dürfen wir beide uns zu euch setzen?", fragte eine zarte Mädchen Stimme über Hagrids Gebrüll, dass wir nicht drängeln sollten und das jeder einen Platz bekommen würde, hinweg. Ich nickte also setzten sich die beiden Mädchen mit ins Boot. Die, die uns angesprochen hatte musterte mich gerade. "Wie heißt ihr?", fragte Shaun, gerade als das Mädchen Luft holte um selbst etwas zu sagen. "Ich bin Lucy.", sagte das Mädchen, welches bis jetzt noch nicht gesprochen hatte, sie hörte sich so an, wie die andere, außerdem hatten beide dieselbe zierliche Statur und dieselben glatten, blonden Haare. "Ich bin Elly und ja, wir sind Zwillinge.", sagte wieder das erste Mädchen, "und ihr seid?" "Das ist mein Zwillingsbruder Shaun und ich bin Sammie.", sagte ich. Die Augen der Mädchen weiteten sich. "Beaumont?", fragte Elly ich nickte wieder. "Dazu werden wir jetzt aber keine Fragen beantworten!", schaltete Shaun sich sofort ein.
Plötzlich setzten sich die Boote in Bewegung, Elly quickte kurz vor Schreck, dann hatte sie sich wieder gefangen. Leise glitten die Boote über den ruhigen See bis plötzlich das Wasser in der Nähe gefror und schnelle Schritte über die dicke Eisschicht rasten. "Ah! DEMENTOREN!", rief irgendwer weiter hinten. "Wären es Dementoren, würde keiner mehr lächeln und alle frieren!", rief ich zurück. Das Wasser war mittlerweile wieder aufgetaut und schon gefror es wieder und die Schritte kamen wieder näher und entfernten sich wieder und wieder bekamen die anderen Angst. Als die Schritte sich ein drittes Mal nährten hatte ich die Fachsen dicke! "Noch einmal und ich verhex euch alle vier, wenn ich die Chance dazu habe!", brüllte ich daher. Auf einmal gab es ein Geräusch wie zerberstendes Eis und es war wieder ruhig. Meine Güte mussten die denn immer so nen Blödsinn treiben? "Woher weißt du, dass es vier sind?", fragte Elly mich, doch Shaun übernahm das antworten: "Intuition!"
Im Bootshaus angekommen stiegen wir aus den Booten und folgten Hagrid eine schier endlose Treppe zum Schloss hoch. Dort angekommen wurden wir in einem Klassenzimmer geparkt und mussten warten. Wir hörten, wie die anderen Schüler draußen vorbei gingen, und sich unterhielten. Doch innerhalb des sehr großen Klassenzimmer, welches einen Wald beherbergte, herrschte angespannten Schweigen. Es machte mich nervös, also begann ich von einem Bein aufs andere zu treten und mich um zu sehen. Elly und Lucy standen in der Nähe. Auch sie verlagerten angespannt das Gewicht von einem aufs andere Bein und wieder zurück.
Nach einer Ewigkeit, der Gang draußen war schon längst ruhig geworden öffnete sich die Tür wieder. In der Tür stand ein älterer und rundlicher Zauberer und lächelte uns an. "Es wird Zeit! Bitte stellt euch in einer zweier Reihe auf und dann folgt mir!", sagte er lächelnd. Wir taten wie uns geheißen, dann folgten wir ihm durch die Eingangshalle zum Tor zur großen Halle. Das Tor schwang auf und die Gespräche innerhalb der Halle verstummten. Alle Augen waren auf den Eingang gerichtet...
[Ki- ja okay, ihr habt ja recht, der Witz ist ausgelutscht...
Morgen geht es aber weiter ;D
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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