45. Das kann nicht stimmen...
P.o.V.: Shaun
Als ich von meiner Mutter geweckt wurde, war es bereits neun Uhr fünfundvierzig. "Los kommt ihr beiden, ihr sollt noch duschen, bevor Leeha und Louis ankommen.", meinte sie. Sammie und ich grummelten irgendwas unverständliches. Noch ehe ich meine Augen richtig geöffnet hatte war sie auch schon wieder verschwunden.
Mühsam quälte ich mich aus meinem Bett und zog mir irgendwas aus dem Schrank und wankte dann, immer noch im halb schlaf ins Bad. Während des Duschens wurde ich langsam wacher. Als ich, frisch geduscht und angezogen, aus dem Bad kam lief mir meine Mutter schon über den Weg. "Och Shaun, kannst du dir nichts vernünftiges anziehen?", meinte sie sofort, als sie mich sah. Ich starrte nur genervt zurück. "Wir brauchen keinen Eindruck schinden! Louis kennt uns sowieso alle aus den Vlogs von Rye!", warf Sammie ein und verschwand im Bad. Unsere Mutter widersprach uns nicht weiter und ließ uns in Ruhe.
Wir früstückten alle gemeinsam, dann machte sich Robbie auf den Weg. Er wollte wieder zu unserem Bruder fahren. Kurz nach Robbie entschuldigte sich auch unser Vater, er wollte sich vorm Putzen drücken und hatte angegeben, dass er Einkaufen fahren würde, was hieß, wir konnten ihn erst in ein paar Stunden wieder erwarten. "Mum? Warum wollten Leeha und Louis werder abgeholt noch gebracht werden?", fragte ich, während wir ihr halfen noch etwas sauber zu machen. "Äh... keine Ahnung?", murmelte sie leicht zerstreut. "Du weißt es doch, Mum. Ist doch so!", meinte mein Bruder. "Jungs, es gibt Dinge die darf ich euch einfach nicht erklären! Da müsst ihr die beiden fragen, wenn sie ankommen, was in weniger als einer halben Stunde der Fall sein wird, also bitte Sammie saug noch das Wohnzimmer und Shaun bitte räum du noch mal euer Zimmer auf.", redete sie sich raus, aber der Tonfall, den sie benutzte, machte deutlich, dass sie keine weiteren Fragen beantworten würde. Es war ein Tonfall, den sie nur ganz selten verwendete, wenn es wirklich nötig war.
Etwas grimmig ging ich also in Sammie und mein Zimmer und begann die Schmutzwäsche weg zu räumen, dann machte ich mit den paar Spielsachen, die hier rumlagen weiter, kaum hatte ich das geschafft kam Sammie mit dem Staubsauger und saugte auch in diesem Raum. Als er damit fertig war nahm ich den Sauger und brachte ihn weg, kaum hatte ich den Schrank hinterher geschlossen, da ging schon die Klingel.
Gleichzeitig kamen ich und mein Bruder an der Tür an, er öffnete sie. Leeha stand direkt vor der Tür und bevor mein Bruder auch nur die Chance hatte war ich meiner Schwester um den Hals gefallen und saß praktisch auf ihrem rechten Arm. Lächelnd ging sie in die hocke und hob auch noch Sammie hoch. Seit wann war sie so stark? Früher hatte sie sich immer beschwert, wenn einer von uns das machte und jetzt nahm sie uns beide auf den Arm, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. "Oh ich hab euch ja so vermisst!", sagte sie. "Wir dich auch!", sagten Sammie und ich und klammerten uns gleichzeitig näher an sie. Sie ging ins Haus und Louis folgte ihr und schloss die Tür.
"Warum hast du nur einen Rucksack dabei?", nahm mir Sammie meine Frage an Louis aus dem Mund. Louis grinste nur, doch es war Leeha die antwortete: "In seinen Rucksäcken verstaut er Dinge, die ihr mir mich glauben würdet! So fern ihr damit was anfangen könntet." "Vielleicht sollten wir sie in der Kunst, Dinge zusehen, die andere nicht sehen können unterrichten...", murmelte Louis in perfektem Englisch und Grinste breiter.
"So Jungs, jetzt kommt mal wieder auf den Boden. Ich will eure Schwester auch noch mal umarmen.", sagte Mum. Ich sprang aus Leehas Umarmung und ging zu Louis. "Seid ihr eigent-?", setzte ich an, doch er schüttelte schon den Kopf. Dann grinste er. "Wir sind schon beide vergeben.", meinte er. "Ja, wir haben jeder einen Freund.", ergänzte Leeha. "Oh Leeha, hätten wir das gewusst, hätten wir ihm wohl eher die Flugtickets geschenkt. Nichts gegen dich Louis, ich danke dir für die Hilfe, die du Leeha gegeben hast.", meinte Mum. "Keine Sorge, sie ist ja jetzt mit eknú Terä befreundet, dann sind Entfernungen von Meilen nur noch, wie würde Moritz sagen? Einen Sprung entfernt.", Louis grinste immer breiter, dann schob er uns allesamt durchs Haus in die Küche. "Wie machst du das?", fragte ich ihn. "Das kann er euch auch gleich noch erklären. Jetzt gibt es erstmal verspätete Geburtstagsgeschenke für euch beide! Tut mir leid, aber ich hatte viel um die Ohren zu eurem Geburtstag.", sagte sie grinsend.
Sammie und ich setzten uns sofort an den Tisch, auch unsere Mutter setzte sich. Louis stellte seinen Rucksack auf den Tisch und es gab ein leises poltern. "Verflucht! Das waren die Bücher!", sagte er, ich verstand ihn nicht, ging allerdings davon aus, dass er fluchte. "Wie viele hast du denn mitgenommen?", kicherte unsere Schwester. "Ähm... ein paar?", murmelte Louis, jetzt wieder in Englisch und kratzte sich am Nacken. Dann öffnete er den Rucksack und ließ seinen Arm bis zur Schulter darin verschwinden, dann zog er etwas hoch, was Leeha ihm ab nahm. Danach schloss er den Rucksack und zog etwas aus einer der forderen Taschen.
"Also Jungs. Ich habe für jeden von euch ein Geschenk, von meinem Freund und mir und Louis hat für jeden von euch ein Geschenk von seinem Freund und ihm.", meinte sie, dann stellte sie vor jeden von uns einen, sorgfältig in Geschenkpapier eingewickelten, Karton. Voller Neugier rissen wir das Papier ab und öffneten die Boxen. In jeder waren ein paar Süßigkeiten, eine Tasse und eine Wollmütze, beides mit der Aufschrift "Moin". Noch bevor ich überhaupt Luft holen konnte beantwortete Louis meine Frage. "Moin ist ein Gruß, der in Norddeutschland verwendet wird. Meistens den ganzen Tag lang, was die Bedeutung angeht scheiden sich allerdings die Geister. Manche behaupten es heißt so viel wie "'n guten" andere sind von anderen Bedeutungen überzeugt." Okay ich hatte jetzt nicht gleich mit einer ganzen Abhandlung gerechnet, aber mir soll es recht sein. Wir bedankten uns bei Leeha und baten sie, auch ihrem Freund unseren Dank auszurichten. Es war zwar nicht das coolste Geschenk, aber es war was überraschendes.
Als wir wieder saßen sahen wir beide Louis erwartungsvoll an. Er grinste wieder. "Bevor ich euch mein Geschenk gebe bitte ich euch, daran zu decken, dass ihr anfangen müsst Dinge zu sehen, die andere nicht sehen!" Wir nickten. "Okay, dann schließt eure Augen.", meinte er. Brav gehorchten Sammie und ich und schlossen unsere Augen. Als Louis es uns wieder erlaubte öffneten wir die Augen und sahen uns um. Vor uns lag nur, jeweils, ein schwarzer Beutel, in den ich gerade so meine linke Hand hätte stecken können. Louis Grinste. "Ich schenke euch diese Beutel, mit samt ihrem Inhalt. Und erinnert euch an meine Worte." "Aber in den Beuteln ist nichts drinne!", sagte ich und starrte auf den flachen Stoff. Leeha lächelte. "Öffne ihn doch mal und schau nach.", meinte sie und lächelte unvermindert. "Okay wir machen den Beutel auf, lassen uns von euch verarschen und dann kriegen wir noch das richtige Geschenk?", fragte Sammie und Louis nickte. Also öffneten wir jeder unseren Beutel und schreckten vor den Eulen zurück, die herauf schnellten. Sie flogen jeder eine Runde durch den Raum, dann ließen sie je einen Brief vor uns fallen und landeten auf Louis nackten Armen. Die Augen unserer Mutter waren mit Tränen gefüllt, doch ich konnte es nicht zu ordnen. "Tut das nicht weh? Also die Eulen?", fragte mein Bruder. "Meine Güte hört auf wie Muggel zu denken!", sagte Leeha und verdrehte die Augen.
"Die Eulenkekse sind forne links", sagte Louis. Man hörte wie ein Reißverschluss geöffnet wurde, dann flogen zwei Kekse durch den Raum auf die Eulen zu, jede schnappte sich einen, dann flatterte sie auf und ließen sich auf den Stuhllehnen von Sammie und mir nieder. Jetzt erst schenkte ich dem Brief Beachtung. Ich hob ihn an er war recht schwer. Verwirrt sah ich auf die Adressierung.
Mr S. Beaumont
Größtes Schlafzimmer für zwei Perso-
Weiter las ich gar nicht. Ich drehte den Brief um. Auf der Rückseite war er mir einem altmodischen Wachssiegel verschlossen und ich sah staunend auf das Wappen von Hogwarts. Hätte ich nicht gesehen, wie die Eulen aus diesem Beutel gekommen sind, hätte ich nicht geglaubt, dass der Brief echt sein könnte.
Ich öffnete ihn dennoch in der Erwartung, sowas wie 'verarscht' zu lesen. Doch ich wurde enttäuscht.
HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI
Schulleiterin: Minerva McGonagall
Sehr geehrter Mr Beaumont,
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.
Mit Freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Schulleiterin
Ich zog die Liste aus dem Briefumschlag und sah sie mir an. "In dem Beutel ist alles, was ihr braucht, außer dem Zauberstab und den Umhängen. Beziehungsweise der Kleidung im generellen.", meinte Louis. Wir nickten und falteten beide unseren Brief wieder zusammen. "Ich denke mal, dass ihr annehmt.", sagte jetzt Leeha, nach dem Sammie und ich mal wieder genickt hatten zog sie zwei Briefe hervor die Eulen erhoben sich und stellten sich vor Leeha. Während unsere Schwester die Briefe den Eulen in den Schnabel schob öffnete Louis das Küchenfenster. Schon flogen die beiden Eulen los.
"Louis? Bist du auch ein Zauberer?", fragte mein Bruder. Leeha, Mum und Louis schüttelten den Kopf. "Nein, ich bin eine Kreatur, älter, weiser und mächtiger, als es ein einfacher Zauberer jemals sein könnte. Früher nannte man mich eknú Terä, der Hinterbleibende und das tu ich, bis diese Welt zerfällt. Doch ja ich kann dennoch Zaubern. Zum Beispiel wie viele Personen sind gerade in diesem Raum?", sagte er. "Wir sind zu fünft!", sagte mein Bruder, doch Mum schüttelte wieder den Kopf. "Zu siebt.", korrigierte sie ihn.
Louis und Leeha grinsten, als hinter ihnen zwei weitere Jungs auf tauchten. "Mum, Sammie, Shaun! Das ist mein Freund Moritz.", sagte sie und deutete auf den größeren und schlankeren Jungen, welcher schwarze Haare hatte. Schüchtern winkte er uns kurz zu, dann hatte ihn Mum in eine Umarmung gezogen. Louis gab währenddessen dem anderen einen Kuss auf die Wange.
Nachdem Leeha alle vorgestellt hatte wirbelte Louis kurz herum. Schon trugen alle einen Umhang, außer Sammie und mir. "Leeha, darf ich?", fragte Louis und unsere Schwester zog ihre Handyhülle hervor. Sie schwenkte sie kurz durch die Luft und gab dann Louis die goldene Sense. "Allemann fest halten!", rief Leeha und wir alle packten die Waffe. Alle außer Mum. Ich ließ wieder los und ging auf sie zu.
"Was ist los? Warum weinst du?", fragte ich sie. Sie lächelte mich nur an. "Es ist- es ist nur so... Louis, erzähl du es ihnen...", schniefte sie und ich umarmte sie. "Es ist so, deine Mutter kommt aus einer langen Ahnenreihe reinblütiger Zauberer und Hexen und als ihre Familie merkte, dass sie nur eine Squib war, wurde sie ausgegrenzt und in die Muggel Welt verbannt. Seit dem hat sie niemanden davon erzählt, nicht einmal ihrem Mann und hoffte, dass zumindest einer aus der Familie Magisch werden würde. Und jetzt ist sie stolz, zwei Zauberer in der Familie zuhaben, in der Hoffnung, dass ihre Familie sie wieder aufnimmt. Und dabei hat sie ganz und gar ihre Tochter vergessen, die, dank mir, die Erde kontrollieren kann.", erzählte Louis. "Und nun kommt! Euer Vater bleibt nicht ewig weg! Wir haben noch genau zwei einhalb Stunden, bis er wieder Zuhause ist!", fügte er hinzu. Mum und ich griffen nach dem Stab. Sofort fühlte ich mich starr und spürte ein Kribbeln. Dann stand ich in mitten einer vollen Straße. Louis drengte uns alle sofort in eine kleine Schneiderei. Und murmelte etwas zu seinem Freund, welcher darauf hin in einer Flamme verschwand, nur um, wenige Sekunden später, wieder neben uns aufzutauchen. "Ohne eure Beutel könnt ihr nicht Zahlen!", murmelte er uns zu und gab jedem von uns einen. "Was schulde ich dir?", fragte meine Mutter leise an Louis gewant. "Nichts. Das ist ein Geschenk und keine Sorge wegen dem Geld, ich habe eh zuviel davon.", meinte er noch, dann wurden wir von zwei Damen begrüßt.
Sammie und ich mussten uns auf einen Schemel stellen, und dann darauf warten, das die beiden Hexen, die uns bedienten, die Umhänge richtig abgesteckt und zu geschnitten hatten. Dann mussten wir noch Handschuhe anprobieren. Währenddessen kramte Louis etwas Geld aus unseren Beuteln und bezahlte damit die Damen.
Kaum hatten wir den Laden verlassen wurden wir von irgendjemandem angesprochen. "Ihr kommt jetzt auch nach Hogwarts? Cool! Wie heißt ihr? Wisst ihr schon, in welches Haus ihr kommt?" "Ja, wir kommen jetzt auch nach Hogwarts, das ist Shaun und ich bin Sammie Beaumont und wir dachten, dass man erst weiß, welches Haus man ist, wenn man eingeteilt wird.", sagte mein Bruder kurz und das Mädchen uns gegen über nickte. "Erstens, ich weiß in welches Haus ihr kommt, aber ich verrate es euch nicht, will ja die Überraschung nicht verderben und zweitens Rose was ist das eigentlich zwischen Scorpius und dir?", sagte Louis hinter uns. Überrascht sah das Mädchen zu der Gruppe hinter uns. "Eknú Terä! Ich dachte ihr währt vor einer Stunde mit dem Verteilen der Briefe fertig geworden?", murmelte das Mädchen. "Oh, das sind wir auch, die beiden hier sind nur die Geschwister von eknú Ter, und deshalb laufe ich auch mit ihnen durch die Straßen... So und jetzt wäre es nett, wenn du auch meine Frage beantwortest." Louis grinste und schob uns langsam vor. Eknú Ter? Was sollte das denn jetzt schon wieder heißen? "Also... um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Er meinte schon immer, er würde mich Lieben, aber ich fühle halt nicht das gleiche! Er ist nett und süß, aber, ich finde, er passt einfach nicht zu mir. Und nun ja, ich weiß nicht, was Albus davon halten würde. Er ist nun mal sein bester Freund, aber manchmal glaube ich, dass Al nicht alles zugeben will...", sagte sie. Louis grinste mal wieder. "Lass mich raten. Scorpius ist zu Besuch und deshalb bist du von deiner Tante Ginny hier her in die Winkelgasse geflüchtet.", mutmaßte ich und sie nickte. "In welcher Klassenstufe bist du jetzt?", fragte mein Bruder die Gryffindor. Sie lächelte breit und sagte: "Ich komme jetzt in die vierte Klasse. Hoffentlich diesmal ohne irgendwelche Zwischenfälle...", murmelte sie. Ich wollte gerade Luft holen, da hörte ich schon Louis' Stimme in meinem Kopf. >Zuhause erkläre ich es euch.< Also nickte ich nur, dann schob Louis mich, Sammie und unsere Mutter in einen kleinen Laden. Er schien sich dazu entschlossen zu haben draußen zu bleiben, denn der verbliebene Raum war jetzt schon ziemlich klein.
Ich sah mich um. Der kleine Verkaufsraum war, an den Wänden, bis unter die Decke mit fein säuberlich gestapelten kleinen länglichen Schachteln voll gestellt und recht Staubig, fast so, als würde hier nie geputzt werden. Als wir eintraten kam ein Klingeln von irgendwo hinten im Laden.
Augenblicklich trat ein Zauberer von weiter hinten auf uns zu. Er hatte Haselnuss braune Augen und dunkle Haare dazu trug er eine, fast schon festliche, schwarze Robe mit einer weißen Fliege. Auf eine seltsame Art und Weise kam mir der Mann bekannt vor und doch wusste ich, dass ich ihn noch nie gesehen hatte. Lächelnd sah er uns an. Ich schätzte den hochgewachsenen Mann auf etwas älter, vielleicht zwei Jahre, als unsere Mutter. Ihr Blick verfinsterte sich schlagartig.
"Zauberhafte Lynne, sag wie lang ist es her?", fragte der Zauberer und der Blick unserer Mutter wurde, wenn möglich noch finsterer. "Über dreißig Jahre, Bruder!", giftete sie zurück. Verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her. Jetzt erkannte ich die Ähnlichkeiten...
Der Verkäufer versuchte gar nicht erst weiter ein Gespräch mit ihr aufzubauen und wandte sich an uns. Ich ließ Sammie den Vortritt, denn mir war der Typ nicht ganz geheuer! Er zog ein langes Maßband hervor. "Welches ist deine Zauberstabha- sorry ich vergaß! Mit welcher Hand schreibst du?", fragte er. Sammie streckte seinen rechten Arm aus und der Bruder unserer Mutter begann ihn zu vermessen, gleich darauf machte er mit mir weiter, lief nach irgendwo weiter hinten in dem Laden und kam dann mit zwei Schachtel wieder zu uns. Er nahm die Zauberstäbe heraus und reichte uns jeweils einen. "Ahorn und Drachenherzfaser, neundreiviertel Zoll lang und biegsam. Ulme, Drahenherzfaser zehn Zoll, federnd.", murmelte er während der Übergabe. Kaum, dass wir ihn in den Händen hielten und geschwungen hatten entriss er sie uns wieder. "Nein, nein! Ein überdeutliches Nein!", sagte er und suchte zwei neue heraus.
"Hier. Eibe, Einhornhaar, fünfzehn Zoll und starr. Eiche, Einhornhaar, dreizehneinhalb Zoll unbiegsam.", sagte er und gab uns wieder zwei neue, doch auch diese waren kein Treffer. Er wuselte weiter durch den Laden und gab uns immer wieder neue Zauberstäbe, welche er uns sofort wieder entriss, weil er nicht der richtige für uns war. Größer und größer wurde der Haufen mit den Schachteln, der Fehlversuche. Schließlich hatte ich das Gefühl, ich hätte zumindest ein viertel aller Zauberstäbe, in diesem Haus, in der Hand gehalten. Während er nach dem passenden Zauberstab für uns suchte hatte er uns noch erklärt, welche Kerne er im genauen benutzte, welches Holz er bevorzugte, aber vor allem eins bläute er uns ein: Der Zauberstab sucht sich den Zauberer.
"Also gut. Versuchen wir es mit denen hier.", sagte Mr Ollivander, wie Mum uns gesagt hatte, und kam hinter einem Regal hervor. "Zehndreiviertel Zoll lang und ein Kern aus Phönixfeder. Ebenso sind beide biegsam nur ist der eine aus Schlangenbaum und der andere aus Olive.", sagte er und gab erst Sammie und dann mir einen Zauberstab. Wieder passierte nichts und er nahm sie uns ab und gab uns dann den jeweils anderen. Kaum hatte ich den Griff fest in meiner Hand liegen, da spürte ich eine Wärme in meinen Fingern und als ich ihn schwang sprudelt aus der Spitze eine Art ungefähliches und leises Feuerwerk. Bei meinem Bruder zeigte der Zauberstab die selbe Reaktion. "Wunderbar!", sagte Ollivander und klatschte in die Hände.
Mit einem Seitenblick auf unsere Mutter, welche sich die ganze Zeit über ihn Lustig gemacht hatte, weil er keinen passenden Zauberstab für uns fand, sagte er jetzt: "Als Familienbonus gehen die ersten Zauberstäbe aufs Haus." Er schwenkte seinen eigenen Zauberstab in einer ausladenen Geste und alle anderen Zauberstäbe legten sich wieder in ihre Kartons und flogen wieder weg. Dann wollte er uns aus dem Laden geleiten, doch Louis öffnete die Tür. Mit finsterer Mine sah er zu unserem Onkel. "Ich bezweifle, das dein Vater das wollen würde, ebenso, wie ich bezweifle, dass du mich als Feind willst. Also benimm dich!", giftete er und zog uns alle aus dem Laden. Schnell griffen wir alle wieder nach der Sense unserer Schwester und standen kurz darauf in der Küche.
Wieder wirbelte Louis in einem Wirbel um uns her und wir standen in unseren normalen Klamotten da. Doch er wirbelte einfach weiter und verschwand mit den anderen in Leehas Zimmer. Keine Sekunde zu früh, denn schon sprang die Haustür auf und unser Vater rief durchs Haus, dass er wieder zu Hause sei. >Erstmal kein Wort zu eurem Vater! Lasst Leeha den Vortritt und wartet dann, bis er sich damit abgefunden hat.<, hörte ich noch Louis, dann begrüßte er uns richtig, da er die Küche betreten hatte und wurde von hinten von Leeha umarmt.
[Ja okay, so langsam werde ich echt abstrakt XDA
Mal wieder ein etwas längeres Kapitel, hoffe es hat euch gefallen.
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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