37. Ohne Worte
P.o.V.: Andy
"Lass uns logisch heran gehen. Unsichtbar und unhörbar warst du, weil wir diesen Streich geplant haben, mit den Roadies, was auch ihre Verrücktheit von heute erklären würde. Donnerstag hing ein Hoody direkt hinter dir und was das mit der Einfahrt angeht, nunja ich musste noch etwas meinen Rucksack sortieren und dann sind wir, zufällig, los gelaufen, als du nicht drauf geachtet hast. Und jetzt gehen wir nach einmal mit der Wahrheit heran. Ich bin ein Vampir und fünftausendeinhundertsiebenunddreißig Jahre alt. Zu dem kann ich zaubern und habe für Leeha und ein paar Freunde Gegenstände hergestellt, die sie schneller machen, dafür sorgen, dass sie fliegen, höher springen und ein Element kontrollieren können. Mir ist egal, was du glaubst, so lange du mir glaubst, dass Rye dich mehr als alles andere liebt und wirklich nur mit dir zusammen sein will.", sagte Louis.
Als er ausgesprochen hatte und verstummte blieb auch ich ruhig. Ich musste erstmal auf seinem gesagten klar kommen. Ich meine, die logische Variante klang plausibel, dennoch war ich mir schon länger sicher, das er nicht ganz so normal ist, wie er immer tat. Ich meine Stoff selber weben? Welcher Deutsche würde so was machen, wenn er nicht gerade Superkräfte hat? "Ich glaube dir das. Also die Geschichte mit dem Vampir. Leeha rein aus Neugierde, welches Element kontrolliert du?", sagte ich schließlich. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Rye mich so sehr liebte. In den letzten Wochen hatte seine Fürsorge immer mehr abgenommen. Bestimmt war er jetzt über mich hinweg und würde bald mit der nächsten ankommen! Und ich würde an meinem Liebeskummer weiter zerbrechen... "Das der Erde. Ich hab schon überlegt, ob ich am Parkplatz ein Erdbeben verursache, um dich von den Roadies zu trennen, aber dann habe ich an die Leute im Laden gedacht und ich habe keine Lust auf Probleme mit dem MoM. Also hab ich davon abgesehen.", beantwortete Leeha meine frage. Sie redete darüber, als wäre es das normalste von der Welt. "MoM? Und was habt ihr eigentlich letzte Woche abends gemacht?", fragte ich jetzt noch mal nach. "MoM steht für Ministry of Magic und wir haben uns mit der Ministerin im Tropfenden Kessel getroffen. Das war mein voller Ernst.", sagte Louis. "Eine letzte Frage. Was erwartet mich in Bezug auf Randy noch von euch?", fragte ich. Ich hatte etwas Respekt vorm Einkaufengehabt, zu Recht, dennoch waren Leeha und Louis nicht so schlimm wie ich dachte... "Keine Sorge, wir machen nichts um euch zusammen zu bringen.", meinte Leeha. Dann kamen wir wieder Zuhause an. Ich dachte weiter darüber nach. "Moment mal... Louis? Hast du die Roadies auf mich an gesetzt?", fragte ich und drehte mich nach hinten um. Die beiden waren fett am Grinsen, nach ein paar Sekunden begann Louis zu nicken.
"Ich bring dich um!", grummelte ich. "Wenn du es schaffst wirst du von Steinar umgebracht und Leeha wird Rye von einem Rache Akt abhalten, weil sich dann ihr Freund gegen sie Stellen würde... Nicht dass ich Angst vorm Tod habe, nur das kann ich Steinar nicht an tun, auch wenn es wirklich Zeit wäre, dass meine Zeit kommt...", Louis antwortete mir und lächelte dabei. Man konnte kein Anzeichen einer Lüge erkennen...
Im einen Moment saßen beide noch grinsend hinter mir, im nächsten standen sie hinterm Auto und entluden den Kofferraum. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich meinen Schock überwunden hatte und selber aus dem Auto stieg. Gemeinsam brachten wir alles ins Haus und sortierten es weg. Als wir damit fertig waren bemerkte ich erst meinen Hunger. Ich sah auf die Uhr, es waren, seid dem wir los gefahren sind, fünf Stunden vergangen. Okay wo war die Zeit hin? Ich meine jetzt war es sechs Uhr abends...
Ich ging die Tatsachen noch einmal durch. Ich brauchte vorm Einkaufen einiges an Zeit, um die Roadies abzuwimmeln und danach auch noch mal, aber war das echt so viel gewesen? Ich starrte wie in Trance die Uhr an, als würde ich glauben, dass sich dadurch ihre Zeiger zurück drehen würden...
Plötzlich wirbelte etwas braunes an mir vorbei und versetzte auch mich in Drehung. Als ich wieder sicher auf beiden Beinen Stand war das braune Etwas, was auch immer es war, verschwunden. Noch verwirrter sah ich mich um. Irgend etwas stimmte mit dem heutigen Tag nicht! Ich schüttelte den Kopf um einen klaren Gedanken fassen zu können, dann setzte ich mich einfach auf einen der Stühle. Mittlerweile war ich allein in der Küche.
"Andy, willst du auch einen Tee?", fragte jemand von der Tür her. Da mein Gehirn im Moment nicht richtig arbeitete, bemerkte ich erst, dass es Rye war, als er direkt vor mir stand und mich besorgt musterte. "Haben Leeha und Louis dir echt so schwer zu gesetzt?", fragte er, doch ich verstand den Sinn der Frage nicht. Je länger ich nichts sagte, desto unruhiger und besorgten wurde er. "Was ist los Andy? Bitte! Ich kann dich so nicht sehen. Sprich bitte mit mir!", sagte er schließlich. Plötzlich sah er viel älter aus. So wie in den Tagen, kurz bevor er zu seiner Schwester gegangen ist. Ich konnte die Unruhe in seinen Augen lesen, sah die Besorgnis, den Kummer, weil ich nicht antwortete.
Ohne weiter darüber nachzudenken zog ich ihn zu mir heran und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Ich weinte nicht, saß immer noch genauso unbewegt da, nur konnte ich ihn so nicht sehen und ich wusste, dass ich jetzt einfach nur eine umarmung wollte. Die Roadies waren mir heute zu viel gewesen. Ich spürte wie sich zwei starke Arme um mich legten, spürte, wie ich ruhiger wurde und sich langsam alles in meinem Kopf auf klarte.
Irgendwann, es konnte nach einer Ewigkeit, aber auch nach nur einem Moment sein, lösten wir uns wieder von einander. "Ein Tee wäre nett...", murmelte ich leise. Lächelnd machte er zwei Tassen, dann sah er mich an. "Kommst du mit nach oben?", fragte er vorsichtig. Ich erhob mich und folgte ihm. Er lief in sein Zimmer. Dort war es viel sauberer als sonst... Jetzt fiel mir auch auf, das ich saubere Klamotten trug. Ich verstand die Welt nicht mehr! Irgendwas war hier Faul!
Ich setzte mich zu Rye aufs Bett und nahm ihm meinen Tee ab. "Andy... ich kann nicht mehr!", sagte Rye. Er sah nicht zu mir, starrte nur gerade wegs die Wand an. "Ich kann das hier einfach nicht mehr! Mal wirkt es so, als wären wir uns wieder so nah wie früher und im nächsten Moment bin ich wieder nur ein Freund. Bitte. Ich muss wissen wie du denkst! Was denkst du über mich?" Seine Stimme war leise, fast schon trauernd, als er das sagte. Mein Herz wollte ihm antworten, ihm sagen, was es fühlte, doch das konnte ich einfach nicht. Ich zögerte kurz, ehe ich was sagte. "Vor ein paar Jahren habe ich einen Jungen kennengelernt, er war immer sehr nett zu mir. Mit der Zeit verliebte ich mich in diesen Jungen, dachte sogar er würde auch mich lieben, doch irgendwann bekam er eine Freundin. Er war immer glücklich mit ihr. Als ich das realisiert hatte verlor ich mein Herz. Es fühlte sich an, als hätte es schon immer ihm gehört, doch jetzt, da ich wusste, dass er es nicht brauchte, wollte ich es auch nicht mehr...", je weiter ich sprach, desto mehr Tränen hatte ich in den Augen. Ich nannte keine Namen, doch war ich mir sicher, dass Rye wusste, dass ich von ihm sprach.
Es blieb still. Ich spürte wie mein Tee mit der Zeit auskühle. Irgendwann, eine halbe Ewigkeit später, schaute ich zu Rye. Er weinte. Es dauerte noch eine ganze Weile bis er wieder was sagte. "Es...es...es tut mir so...unendlich leid. Bitte du musst mir glauben... I-ich wollte dich nie so verletzen. Wollte nie, dass... dass du so über mich denkst..." Seine Stimme war nicht mehr, als ein murmeln. Er stellte seine Tasse weg und lief aus seinem Zimmer. Ich wollte auch gehen, doch wollte ich auch bleiben... Bevor ich meinen inneren Konflikt überwunden hatte kam Rye wieder rein. Er trug ein Tablett darauf waren zwei Teller mit Pancakes. Mir schwante Böses...
Tatsächlich stand auf dem Obersten was drauf. Ich hatte den Text schon bis zur Hälfte gelesen, bis ich bemerkte, das es ein Songtext war. Was da stand nahm mein Gehirn auch erst gar nicht auf. Erst nachdem ich wusste, dass es ein Songtext war begann ich ihn zu verstehen. "Okay zu gegeben. Louis hat den gemacht, aber er ist aus meiner Sicht...", murmelte Rye. Wieder füllten sich meine Augen mit Tränen. Before you go passte einfach nur super in diese Situation...
Wieder verfielen wir ins Schweigen. Rye wartete auf eine Reaktion und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Nach einer weiteren Ewigkeit des Schweigens fragte Rye: "Also? Was soll ich sagen?" Man hörte ihm an, wie wichtig es ihm war, doch ich wusste es nicht. Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste schon lange, das es nicht er, sondern ich war, der im Weg stand. Ich hatte schon lange kein Problem mehr mit Rye nur ich stand da noch und wehrte mich gegen das, was ich eigentlich selber wollte.
Immer noch überfordert begann ich zu essen. Rye setzte sich neben mich und folgte meinem Beispiel. Als wir aufgegessen hatten lehnte ich mich an die Wand hinterm Bett.
Rye brachte das Geschirr weg. Als er wieder kam hielt er seine Hände hinterm Rücken versteckt. Er kam auf mich zu. Als er vor mir stand zog er seine Hände hervor und hielt mir einen kleinen Blumenstrauß mit einer einzelnen roten Rose hin. "Möchtest du mit mir zusammen sein? Du meintest du hast dein Herz verloren, dann nimm bitte meins, denn ohne dich will ich es nicht!", sagte er. Was er sagte war wieder zu süß...
Ich nahm ihm den Strauß ab und legte ihn neben mein, längst vergessene, ausgekühlte Tee Tasse. Dann fiel ich Rye um den Hals zog ihn an mich, wollte ihn nie wieder los lassen. An seiner Schulter nickte ich. Ich konnte gerade einfach nicht sprechen.
Er kletterte über mich und setzte sich hin. Dabei zog er mich auf seinen Schoß und legte seine Arme um mich. Ich drückte mich etwas von ihm weg und sah ihm in die Augen, dann, ohne weiter darüber nachzudenken, legte ich meine Lippen auf seine. Ich wollte wieder dieses Gefühl, das ich hatte, wenn er mich küsste. Der Kuss vertrieb sämtliche Kälte, jeden Gedanken und jeden Kummer. Ich spürte mein Herz, wie es einen Sprung machte, schneller schlug. Rye und ich zogen uns gleichzeitig näher an einander, begannen gleichzeitig unsere Lippen zu bewegen. Waren von Anfang an genau auf den anderen abgestimmt. Sanft fuhr ich mit meiner Zunge über Ryes Lippen. Er öffnete seine Lippen breitwillig und ich begann seinen Mund zu erforschen, begann mit seiner Zunge zu spielen, sie begannen zu tanzen.
Schnell wurde es uns in unseren Klamotten zu warm. Genau so schnell landeten sie auf dem Boden. Wir kümmerten uns nicht um sie oder um die anderen im Haus. Jetzt gab es nur noch Rye und mich. Nur noch unsere beiden heiß gelaufenen Körper, die an einander rieben...
[Now there's a devil on my schoulder, where the angels used to be
And he's calling me the King of Mean...
Für all jene, die es noch nicht verstanden haben #Randy hat gerade eine geile Zeit. Für alle die keine Fantasie haben: smut...
Und ja, ich weiß heute ist Freitag, aber ich will diese Woche ein Kapitel rausbringen, als Geburtstagsgeschenk für LuaLovegood5, und dazu muss ich erst noch zwei Kapitel veröffentlichen. Mit anderen Worten: bis, einschließlich, Montag kommt jeden Tag ein Kapitel. (Gut zugegeben Montag kommt kein Meine Welt, aber nun mal Dark Riddle...)
Wie den auch sei... Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
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