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8-Ria

Nachdem Liah mir die Einzelheiten erklärt hatte, war ich sehr aufgeregt, doch äußerlich ließ ich mir das nicht anmerken. Nicht, dass ich viel Besuch gehabt hätte, aber ich hatte mir noch nie Gefühle anmerken lassen. Und dieses Gefühl war zu verdächtig um es preiszugeben.
Ich packte meine Sachen in einen kleinen Rucksack, da Liah mir noch geschrieben hatte, dass ich nicht zu viel Gepäck mitnehmen durfte. Das würde beim Laufen stören.
Also packte ich nur das Nötigste ein.
Ich hatte mir zuvor eine Liste geschrieben, die ich abhakte um nichts zu vergessen.

Handy
Geld
Ladekabel
Klamotten für eine Weile
Trinkflasche und Box
Deo
Zahnpasta und Zahnbürste
Essen
Handtuch
Jacke
Dünne Wolldecke
Haargummis
Schokolade
Taschenlampe
Fotos
Mr.Cupcake

Mr.Cupcake war mein Stoffbär. Ich hatte ihn schon seit ich geboren wurde und er war mir wichtig. Eigentlich war es peinlich, dass ich ihn immer noch hatte, aber Mum hatte ihn mir geschenkt und Liah hatte einen Bären, der ihm sehr ähnlich sah. Mum hatte die beiden Bären damals zusammen gekauft und beide Bären hatten einen halben Cupcake auf dem Bauch, sodass sie wie Freundschaftsketten waren.

Als ich das ganze Zeug in meinen meinen Rucksack gestopft hatte und mein Geld in meiner Jackentasche daneben lag seufzte ich auf und ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. Meine Haare, die ich zu einem hellbraunen Dutt gebunden hatte fielen mir wieder über die Schultern und der Haargummi hing hoffnungslos verknotet in meinen Haaren. Ich rollte mich zur Seite und schlief bald ein.

Ich sah, wie sie eine Haarsträhne hinter ihr Ohr strich. Ganz deutlich erkannte ich alles was sie tat. Es war nicht mehr von Glas getrübt, sondern ganz rein und ich hörte ihre Stimme klar und deutlich. Nun drehte sie sich zu mir um und sah mir direkt in die Augen. Zwischen uns war mindestens ein Meter Platz, denn Liah vermied es vorerst, mir und somit auch ihrem Tod zu nahe zu kommen. In ihrem Blick stand feste Entschlossenheit geschrieben, doch auch Besorgnis spiegelte sich darin.
„Wir schaffen das, okay?", fragte sie und mir viel auf, dass unsere Stimmen genau gleich Klängen. Ich nickte langsam, aber ich fühlte mich hier nicht wohl. Dieser Saal war einfach zu groß, zu einschüchternd. Ich war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass unser Haus so groß war. Beinahe ein Palast. Liah spannte sich an. Gleich würden wir losrennen und vor uns würde die Freiheit liegen. Bald war es so weit. „Jetzt", flüsterte Liah leise und begann zu sprinten. Sie war verdammt schnell und ich bewunderte sie dafür, dass sie so sportlich war.
Langsam machte ich mich bereit. Meine Beine zitterten vor Angst und mein Atem ging stockend während ich meine Beine in die richtige Position brachte. Am anderen Ende das Saals wurde Liah ungeduldig. Sie gestikulierte wild und gab mir zu verstehen, dass ich schleunigst losrennen sollte. Ich nickte ihr zu und atmete ein letztes Mal tief durch, dann rannte ich los. Aber ich kam nicht weit, weil mich etwas an der Schulter festhielt und zurückriss. Ich zuckte zusammen und drehte mich um, um zu sehen, wer mich zurückhielt, da sah ich in die kalten Augen meiner Großmutter.

Ich schrie. So laut, dass bestimmt jeder in meiner Umgebung wach wurde. Mein Herz pochte wild in meiner Brust und ich konnte es nur mit Mühe zu einem normaleren Rhythmus zwingen. Ich zitterte am ganzen Körper und meine Hände waren schweißnass.
„Alles nur ein Traum. Das war alles nur ein Traum.", murmelte ich vor mich hin und wischte meine Hände an der Bettdecke ab. Es hatte sich so real angefühlt. Ich spürte die Hand meiner Großmutter immer noch auf meiner Schulter und wischte zitternd darüber, um dieses Gefühl loszuwerden. Aber das Gefühl blieb. Langsam wischte ich mir meine klebrigen Haare aus der Stirn. Da bemerkt ich, dass ich weinte. Zuvor hatte ich es nicht wahrgenommen, ich war zu verschwitzt um meine Tränen zu spüren, jetzt jedoch gelang es mir, mich einigermaßen zu sammeln und der Flut meiner Augen ein Ende zu bereiten.
Ich setzte mich im Bett auf, ganz vorsichtig, denn ich hatte das Gefühl, beinahe zu zerbrechen, und sah auf die neue Uhr, die mir Henriette gestern noch mit dem Speiseaufzug geschickt hatte. Es war 9:37 Uhr. Normalerweise war ich schon viel früher wach. Und vor allem, da ich morgen flüchten würde. Es gab bestimmt noch etwas zu tun, bevor ich ging.
Ich stand auf wackeligen Beinen auf und ging zu meinem Schreibtisch, zog zwei Blätter Papier aus einem kleinen Schränkchen daneben und öffnete die Kappe meines Stiftes. Ich würde Briefe schreiben. Einen für Paul und einen für Mama. Grandma hatte keinen verdient. Sie war selbst schuld, dass sie keinen bekam, denn sie hätte ja einfach mal nett sein können. Aber da sie nicht nett war, bekam sie natürlich auch keinen Brief.
Als erstes schrieb ich an Paul.

Lieber Paul,
Wenn du das hier ließt, bin ich schon weit weg. Ich bin mit Liah abgehauen und wir werden zusammen die Welt sehen. Nimm mir das bitte nicht übel. Du weißt, ich habe nur noch wenig Zeit und ich will nicht den kleinen Rest meines Lebens, der mir noch bleibt hinter Glas verbringen. Das schaffe ich einfach nicht. Ich will frei sterben. Ohne irgendwelche Leute, die mich zurückhalten wollen oder denken, dass ich hinter Glas am sichersten bin. Diese Leute haben mir meine Vergangenheit gestohlen, ich werde nicht zulassen, dass sie auch noch meine Zukunft stehlen. Denn mein Leben gehört mir und ich will es leben. Und es tut mir leid, aber in diesem Leben können wir uns nicht sehen. Es ist zu gefährlich. Vielleicht kann ich dir irgendwann einmal schreiben, aber du wirst nicht antworten können, denn ich werde nicht dort bleiben, von wo ich dir schreibe. Die Gräfin wird mich suchen. Viele Leute werden mich suchen, und wenn du ein guter Freund bist, zeigst du ihnen die Briefe nicht, denn sie können mich finden. Und ich würde zerbrechen, wenn ich nochmal in diesen Käfig zurück müsste.
Vergiss nie, du bist mein bester Freund. Ich liebe dich von ganzem Herzen und wünsche dir das beste für die Zukunft.
Deine Ria

Die Tränen hatten wieder die Oberhand gewonnen und rannen mir in kleinen Sturzbächen vom Gesicht. Ich wusste, ich würde sie nicht stoppen können, also ließ ich Ihnen freien Lauf und griff ohne zu zögern nach dem nächsten Blatt. Das würde der Brief für meine Mutter werden. Doch wenn ich ehrlich war, wusste ich nicht, was ich ihr schreiben sollte. Ich hatte sie zu selten gesehen, weil sie immer auf Reisen war. Ich kannte sie ja praktisch nicht, aber wenn sie da war, war sie nett gewesen. Also würde ich wohl so etwas in der Art auch schreiben.

Liebe Mama,
Ich weiß nicht genau, was ich hier schreiben soll.
Ich weiß, du bist meine Mutter, aber du warst zu selten da, um meine Mutter zu sein. Du warst immer nett zu mir und hast mich getröstet wenn es mir schlecht ging, aber trotzdem kann ich nicht behaupten, dass du meine Mutter warst. Sei mir nicht böse, denn ich will, dass du die Wahrheit kennst. Ich will nicht lügen. Vielleicht verletzt es dich, so etwas zu lesen, aber ich will nicht, dass meine letzten Worte an dich eine Lüge sind. Wahrscheinlich glaubst du mir das jetzt nicht, aber ich hab dich trotzdem lieb und du bist mir wichtig. Also pass auf dich auf und bitte such nicht nach mir. Ich will jetzt leben.
Deine Rinella

Ich steckte die Briefe in zwei Umschläge, die ich mit den jeweiligen Namen versah und legte sie gut sichtbar auf meinen Schreibtisch. Man würde sie schon finden, wenn man bemerkte, dass ich nicht da war. Aber dann wäre ich schon weg. Irgendwo wo es schön war.
Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Dort hingen Zeichnungen von mir. Ich zeichnete gerne und einigermaßen gut, wenn auch nicht perfekt. Aber irgendwie konnte ich Dinge nur schön malen, wenn ich sie abzeichnete. Ohne Vorlage war noch nie etwas anständiges dabei rausgekommen.
Da hatte ich eine Idee. Ich würde etwas für Paul zeichnen. Vielleicht etwas, das er mochte. Wie zum Beispiel Veilchen.
Ich hatte mich schon öfter mal darüber lustig gemacht, dass er Blumen so sehr mochte, denn eigentlich kümmerten Jungs sich nicht um Blumen.
Ich ging an meinen Computer und suchte dort ein schönes Bild eines Veilchens heraus. Dann holte ich mir noch ein Blatt und einen Bleistift und begann, die Umrisse auf das Papier zu übertragen. Ganz vorsichtig machte ich das, ohne zu fest zu drücken, falls ich später etwas ändern wollte. Danach zeichnete ich die einzelnen Schatten und Einkerbungen der Blätter darauf und nahm meinen Grafitstift zur Hand. Damit drückte ich an verschieden Stellen der Blume unterschiedlich fest auf, sodass die Blume immer mehr Gestalt annahm und schließlich sogar einigermaßen gut gelungen wirkte.
Ich war richtig stolz auf mich, und fuhr die einzelnen Linien noch einmal mit dem Grafitstift nach, da brach er ab.
Aus irgendeinem Grund passierte mir das öfter. Ich hatte allein schon diesen Monat mindestens 4 Stück kaputtgemalt und ich war mir ziemlich sicher, dass Henriette sie inzwischen Set kaufte.
Den Grafitstift behielt ich, da man ihn ja eigentlich noch verwenden konnte. Aber ich würde ihn nicht mehr verwenden, denn ich wäre morgen ja nicht mehr da. Also war es eigentlich sinnlos, ihn zu behalten. Und trotzdem, es würde mir schwerfallen, all das hier nie wiederzusehen.
Seufzend steckte ich das Bild in den Briefumschlag für Paul und legte mich auf mein Bett. Ich war so müde. Und es wäre wohl besser, noch ein bisschen zu schlafen, denn in den nächsten Tagen würde ich wohl nur wenig Schlaf bekommen.

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