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7-Liah

Ich war überglücklich. Mein Plan, mit Ria zu flüchten nahm endlich Gestalt an und mein Herz sprang bei diesem Gedanken mal wieder an die Decke.
Bald war es so weit. Ich würde mit ihr abhauen und wir wären frei. Frei von der mürrischen Gräfin, die gegen jeden eine Abneigung hegte, der nicht ihrer Meinung war. Frei, von unserer Mutter, die uns immer nur gesagt hatte, was wir zu tun hatten und von der man nicht wirklich behaupten konnte, dass sie uns liebte und- das war das Allerwichtigste- frei, von dieser verdammten Glaswand, die Rias Leben zur Hölle gemacht hatte und mich ohne meine Schwester aufwachsen ließ. Das alles wären wir dann los. Wir könnten endlich unsere Träume verwirklichen, nach New York oder Los Angeles ziehen und einen neuen Namen annehmen. Das alles könnten wir tun. Bis... Ria irgendwann sterben würde.
Mein Herz wurde schwer. Ich würde zwar mit Ria flüchten, doch sie würde sterben. Und ich hatte ihr nicht gesagt, dass Paul mich geküsst hatte. Deshalb war ich ja zu ihr ins Zimmer gekommen. Um ihr zu beichten was ich getan hatte. Ich wollte ihr sagen, wie sehr es mir leid tat und es wieder gutmachen. Oder zumindest herausfinden, ob sie es schlimm fand.
Sollte ich es überhaupt erwähnen? Wenn wir ausbrechen würden wäre sie glücklich und diese Freude wollte ich nicht durch so etwas zerstören. Vielleicht würde sie mir danach auch gar nicht mehr vertrauen. Und das könnte schlimm enden, denn sie brauchte mich. Ohne mich wüsste sie nicht, wie man Freunde findet oder das man Fremden nicht guten Tag sagt. Sie könnte sogar entführt werden!
Nein! Ich würde es wohl nicht erwähnen. Was sie nicht wusste konnte sie auch nicht ärgern. Damit wäre ich auf der sicheren Seite. Aber falls sie es herausfinden würde... naja, das würde ich dann wohl nicht überleben.
Doch jetzt war erstmal Schluss mit solchen Gedanken. Ich musste klar im Kopf bleiben und einen Fluchtplan entwerfen, denn Ria würde sich bestimmt nicht alles merken können.
Ich lief die letzten paar Schritte bis zu meinem Zimmer und ging hinein. Bei meinem Bett hielt ich inne und betrachtete die zerknitterte Decke. Ich erinnerte mich noch lebhaft an den Moment, als ich dort lag. Kein Wunder, es war ja erst gestern. Deshalb hatte ich gestern auch auf dem Sofa im geräumigen Wohnzimmer im dritten Stock geschlafen. Ich hatte es nicht über mich gebracht, mich auf dieses Bett zu legen, das doch so viele Erinnerungen beherbergte.
Jetzt jedoch griff ich mir einen Stift und einen Block von meinem Schreibtisch und setzte mich auf das Bett. Meine Hand zitterte leicht, als ich die Kappe des Stiftes öffnete und anfing, eine Karte aufzumalen. Ich malte den Weg nach draußen für Ria auf. Dazu schrieb ich die einzelnen Gefahren und Uhrzeiten und wann sie mich treffen würde. 
Der Plan war  kompliziert aber dennoch machbar. Er lautete:

Dienstag:

11:45Uhr:
Lia schließt Rias Glastür auf und verschwindet dann, um Henriettes Beschäftigungen zu überprüfen und sie gegebenenfalls abzulenken.

12:00 Uhr:
Ria öffnet die Glastür und geht zweimal links, einmal rechts und wieder einmal links. Dann geht sie durch die zweite Tür von rechts und ist in Liah's Zimmer. Dort wartet sie bis 12:20 Uhr.

12:10 Uhr
Liah hat Henriette abgelenkt und geht zurück in ihr Zimmer zu Ria.

12:20 Uhr
Ria und Liah treffen sich in Liah's Zimmer. (Keine Zeit für Wiedersehensfreude!)

12:25 Uhr
Beide gehen zum Ausgang. (Sachen mitnehmen!!!) Von dort aus geht es ins Ungewisse.

Das war doch ein akzeptabler Plan. Nur die Wiedersehensfreude kam ein bisschen zu kurz. Aber dafür hatten wir auch noch Zeit. Unser ganzes restliches Leben.
Ich stand wieder auf und ging zu Ria. Ich klopfte und trat leise ein. Sie saß auf ihrem Bett und las mal wieder, ihre Augen fest auf die Seite gerichtet. Als ich gegen die Glasscheibe hämmerte erschrak sie und sah auf. Für einen Moment sah sie verwirrt aus, doch dann erkannte sie mich und lächelte. „Hi Liah. Bist du schon fertig mit dem Plan? Das ging wirklich schnell und vielleicht ist er fehlerhaft." Wow, sie zweifelte mich tatsächlich an. Ich war eine Ausbruchsmeisterin. Ich war unzählige Male dem Hausarrest entkommen und schon als kleines Kind war ich immer in der Stadt abgehauen, um die kostenlosen Süßigkeiten bei Mrs. Moon abzuholen, die sie immer für mich bereitgestellt hatte.
„Ja ich bin fertig. Aber das Papier krieg ich trotzdem nicht zu dir rein, also mach ich ein Foto, okay?", sagte ich und versuchte nicht böse zu klingen, denn ich nahm es ihr schon ein kleines bisschen übel, dass sie dachte, mein Plan sei fehlerhaft.
„Okay. Schick mal schnell. Aber danach will ich weiterlesen. Ich meine, schau mal auf die Uhr, es ist grade mal 9 Uhr und normalerweise lese ich bis 10."
Oh je. Wie lang las sie denn bitte? Vermutlich war das ihr einziges Hobby, also war es schon irgendwie klar, dass sie las, aber so oft? War das nicht langweilig?
Ich seufzte und sendete ihr das Foto.
Ihr Handy blinkte auf und Ria sah sich das Foto an. Sehr lange...
Dann sagte sie:„Okeeeeee... der ist nicht mal schlecht."
„Danke", sagte ich und lächelte gewinnend.
Ria verdrehte die Augen, aber sie lächelte dabei kaum merklich. Sie freute sich auch auf den Ausbruch. Wie auch nicht? Sie wäre frei. Wir wären frei. Mein Herz sprang sofort wieder auf und ab und Rias vermutlich ebenso.
Ich zwinkerte ihr kurz zu, dann sagte ich noch:„Packen nicht vergessen. Stell dir vor, was alles schiefgehen kann und pack für diese Fälle was ein, aber vergiss den normalen Krimskrams nicht."
Sie nickte und griff nach ihrem Buch. Das war wohl ein Zeichen dafür, dass das Gespräch ihrerseits zu Ende war, also wandte ich mich zur Tür und ging hinaus. Kurz bevor ich die Tür schloss, sah ich noch, wie Ria mir zuzwinkerte.
Bald wären wir zusammen frei!

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