Kapitel 3
Ich stockte irritiert in der Bewegung. Was zum.....
Mehr überrascht als verwirrt hielt ich noch etwas länger inne. Nein, keine Täuschung, es hing wirklich dort vor mir und schaukelte fröhlich vor sich hin. Ich konnte gar nicht anders, als das wohlige Brummen, das von meiner Magengegend her meinen Körper durchflutete zuzulassen und fing, so banal das jetzt auch klingen mochte, leise an zu lachen. Aber kein Wunder, dieser Anblick hätte vermutlich jedem die Sprache verschlagen. Viel hätte ich erwartet aber mit Sicherheit nicht diese offensichtliche Ironie, von der ich just heimgesucht wurde. Sowas passierte eben auch nur mir. Da war man einmal in so einer auswegslosen Situation wie ich und fürchtete schon das schlimmste und dann läuft man ein paar Meter weiter durch den Wald und stößt, als wärs nicht mehr, auf ein Armband, das einfach von irgendeinem vermaledeiten Ast herabbaumelt. Und das musste man sich auch erst einmal vorstellen...Die Person die sich das hier ausgedacht hatte, musste ehrlich ganz schön bekloppt sein. Ich meine, wie wahrscheinlich war das schon? Schlicht ergreifend unlogisch und damit extrem unwahrscheinlich. Also, wie konnte das sein?
Langsam trat ich etwas näher. Mittlerweile hatten sich meine Gesichtszüge wieder entspannt und ich wurde mir wieder über den Ernst der Lage klar.
Aber mein Fund würde bedeuten, dass in letzter Zeit vielleicht doch jemand hier gewesen sein musste... Hoffnung keimte, ohne dass ich es überhaupt wollte, wieder in mir auf. Anders konnte es kaum sein, denn lange würde das kleine Schmuckstück ja wohl kaum dem Wind und dem ungleichmäßigen Wippen der Äste lose am Baum hängend standhalten können, irgendwann würde es von dort herabfallen und begraben unter Blättern friedlich einschlummern und wäre so nie von mir gefunden worden.
Zögerlich trat ich näher heran und streckte meine Hand nach dem Objekt aus. Irgendetwas, vielleicht eine Art innere Stimme veranlasste mich dazu, vorsichtig damit umzugehen. Als ob es furchtbar wichtig sei und kostbar... Und dann passierte das, womit ich wahrscheinlich am wenigsten gerechnet hatte, mal abgesehen von dem rätselhaften Aufwachen im Wald heute. Es war etwas, was ich kaum zuordnen konnte, mich nur noch mehr verwirrte... Denn gerade, als ich meine Finger nach dem erkalteten Metall reckte und es sachte streifte, da... da durchfuhr mich etwas... Wie ein Schock durchzuckte es meine Glieder, ließ wage, in Dunkelheit gehüllte Bilder vor mir aufploppen, nicht länger als einen Sekundenbruchteil, wodurch ich kaum etwas ausmachen konnte, nur die undeutliche Ahnung verblieb danach. Ich keuchte erschrocken auf. Wie eine Erinnerung . Vor Schreck fuhren meine Finger zurück als hätten sie sich an etwas sehr heißem verbrannt und ließen das Armband gleich wieder fallen, sodass es auf dem weichen Waldboden aufschlug. Verstört stolperte ich einen Schritt rückwärts. Na gut, zwar geradewegs gegen einen Baum, doch das war mir gleichgültig. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich geschockt auf das Armband vor mir und versuchte zu verarbeiten, was in den letzten 5 Sekunden geschehen sein musste. Meine Gedanken überschlugen sich. Ich werde doch verrückt... Oder hatte ich vielleicht einfach zu viel in den Moment hineininterpretiert? So furchtbar schnell, wie das geschehen war, konnte man sich schließlich nicht sicher sein. Ich war ja heute eh noch ganz durch den Wind, konnte das auch die Folge eines... Schocks sein, den ich durch meine ich-strande-einfach-mitten-im-Wald-Überraschung erlitt...? Und jetzt bildete ich mir etwas ein? Ja, das klang vielleicht etwas weit hergeholt, auszuschließen war es aber nicht gänzlich. Anscheinend, gab ich mir demnach bereits zuversichtlicher die Antwort.
Das seltsame Gefühl tief in mir drin jedoch verblieb hartnäckig und sorgte, wenn auch nur unterbewusst, für ein heiden Chaos in meinem Kopf, worauf ich nun aber keine Rücksicht mehr nehmen würde. Denn wenn diese Sinnestäuschung als irgendwelche hirnrissigen Nachwirkungen eines Schocks dienten, so konnte ich getrost darauf verzichten. Hah!
Als hätte das Armband meine Gedanken gehört, glitzerte es mir auffordernd entgegen. Ich schluckte, blinzelte und ließ die Luft aus meinen Wangen entweichen, bis ich entschlossen wieder einen Schritt nach vorn wagte...
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Ja ich dachte mir, dass ich hier nach etwas längerem vielleicht auch einmal wieder weiterschreiben könnte. Vielleicht kommt später sogar noch ein Kapitel, ansonsten wahrscheinlich morgen oder übermorgen, je nachdem, wie ich die Zeit zum Schreiben finde. :)
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