1. Kapitel
Ich betrat stolz das Wohnzimmer meiner neuen Wohnung. Meine Möbel waren bereits angekommen und standen größtenteils, verpackt in Kartons, aber auch unverpackt mitten im Weg. Das wird noch sehr anstrengend werden, alles auszupacken und richtig einzurichten...
Die Wohnung wirkte sehr viel größer, als sie auf den Bildern im Internet aussah. Ich hatte sogar einen Balkon, allerdings mit Blick auf den Garten der Nachbarvilla.
Na toll. Hoffentlich wohnen da keine verzogenen reichen Kids, die täglich laute Partys feiern...
Hm, bestimmt übertreibe ich, aber so stell ich mir nunmal die Leute in LA vor. Was soll ich auch anderes von einer Großstadt erwarten...?
Ursprünglich komm ich aus einer kleinen Stadt in Ohio. Naja man kann es nicht Stadt nennen, es war eher ein Dorf.
Dort wurde ich vor genau 19 Jahren geboren. Genau, heute ist mein Geburtstag! Und das erste was ich gemacht habe, ist ausziehen. Ihr werdet euch jetzt bestimmt wundern, wieso ich mir ein Jahr Zeit gelassen hab. Ich hätte ja schon mit 18 abhauen können,
das hatte ich auch vor, aber ich hatte kein Geld.
Ich hab ein ganzes Jahr geschuftet, um mir meinen Traum zu erfüllen. Ich gehöre eben nicht zu den verwöhnten Kindern, die alles von ihren Eltern finanziert bekommen.
Versteht mich nicht falsch, meine Eltern haben mich gut behandelt. Sie haben mich immer unterstützt und waren für mich da. Aber in Ohio gab es einfach nichts! Keine Möglichkeiten Karriere zu machen. Ich hab meine Zukunft einfach woanders gesehen als hier auf dem Land. Ich wusste, dass ich das durchziehen musste. Trotzdem war meine Kindheit schön und alles. Aber mich hat dort einfach nichts mehr gehalten.
Naja jedenfalls bin ich jetzt hier. In Los Angeles.
Ich sah mich in dem mit Kartons vollgestopften Wohnzimmer um und kämpfte mir einen Weg zum nächsten Zimmer. Ich wusste bereits, dass das mein Schlafzimmer sein würde und ich hoffte verzweifelt, dass mein Bett bereits ausgepackt darin stand.
Und tatsächlich, als ich es betrat stand dort ein wunderschönes Himmelbett.
Ich schmiss mich erschöpft auf das Bett und wälzte mich glücklich hin und her.
Eigentlich hätte mir auch ein kleines Bett gereicht, da ich kein Freund hatte, aber man weiß ja nie...
Außerdem hab ich so viel mehr Platz für mich, was natürlich auch nicht schlecht ist!
Ich blieb eine Weile auf dem Bett liegen und genoss die Wärme der weichen Matratze.
Zum Glück ist mein Bett schon aufgebaut worden. Alles andere würde ich noch selbst aufbauen müssen...aber das mach ich alles morgen.
Immerhin will ich den restlichen Tag noch genießen. Es ist ja mein Geburts- tag! Und alles was ich heute noch brauche ist mein Bett, der Rest kann warten.
Mit den Gedanken sprang ich aus meinem gemütlichen Bett und suchte den Weg zurück zu meiner Haustür. Ich sah meinen Koffer an der Wand stehen und öffnete ihn.
Direkt griffbereit lagen darin ein Outfit und ein Handtuch.
Ich hatte mir nämlich schon vor meiner Reise Gedanken darüber gemacht, wie verschwitzt ich wohl ankommen würde und genau so war es auch. Also hatte ich alles so vorbereitet, dass ich bei meiner Ankunft direkt duschen gehen konnte.
Ich weiß, das klingt sehr strikt und organisiert, aber ich mein ich muss doch das beste aus meinem Geburtstag rausholen!
Sonst bin ich eigentlich ziemlich spontan.
Jedenfalls sprang ich dann schnell unter die Dusche, zog mich an und schminkte mich dezent.
Mein Outfit:
Dazu trug ich schwarze schlichte Vans und eine Harry Potter Kette.
Ich weiß, manche von euch werden wahrscheinlich denken, dass das Outfit ein bisschen freizügig ist, aber es ist Sommer, also ist es sehr sehr warm draußen. Außerdem ist heute mein Geburtstag und da kann ich mich ja wohl mal aufstylen.
Ach und die Harry Potter Kette...ja ich bin Fan, don't judge me!
Also schnappte ich mir meinen Schlüssel und verließ meine Wohnung. Wow, das erste Mal unterwegs in LA. Hier sind so unglaublich viele Menschen! Ganz anders, als in Ohio.
Ich beschloss als Erstes zu Starbucks zu gehen, denn...was gibt es besseres als Starbucks?! Ich hatte zwar keine Ahnung wo hier ein Laden ist, aber wozu gibt es das Internet nicht wahr? Ich könnte zwar auch irgendwen fragen, aber das macht man heutzutage ja nicht mehr wirklich...tja die neue Generation ist da!
Mit Google Maps fand ich meinen Weg durch die Menschenmassen und nach 10 Minuten war ich auch schon angekommen. Ich stellte mich in die Schlange um mir einen Drink zu bestellen.
,,Wie heißt du?" fragte mich die Kassiererin.
,,D/n" sagte ich laut und deutlich und hoffte sie würde es verstehen und nicht wieder irgendetwas anderes draufschreiben. Doch meine Hoffnung verschwand augenblicklich, als sie erneut nachfragte und mich bei meiner Antwort wieder verständnis- los ansah. So kompliziert ist mein Name doch wohl nicht!! Wieso passiert mir das immer?
,,Wissen sie was schreiben sie einfach Hermine Granger drauf." sagte ich ungeduldig. Diesmal verstand mich die Frau direkt und kritzelte etwas eilig auf den Becher. Immerhin scheint sie das verstanden zu haben.
Als mein Getränk fertig war, nahm ich es glücklich entgegen. Yey sie hat es richtig geschrieben! Dann schlenderte ich entspannt wieder zurück zu meiner Wohnung und genoss mein Getränk. Da ich wieder keine Ahnung vom Weg hatte, ließ ich mich von Google Maps navigieren. Oh Gott, ich brauch dringend Freunde, die mir die Stadt zeigen!
Als ich die Villa neben mir erkannte, beendete ich Google Maps und steckte mein Handy in meine Tasche. Mein Getränk war noch halbvoll, da ich durch das ständige auf's Handy schauen nicht zum Trinken gekommen war. Ich nahm ein Schluck und sah mich in meiner neuen Nachbarschaft um. Ich würde ja lieber noch länger in der Stadt bleiben, aber ich kannte mich abslout null aus und langsam merkte ich die Erschöpfung vom Flug.
Ich glaub ich leg mich einfach in mein Bett und schau mir noch einen Film an und geh dann schlafen...
In Gedanken ging ich alle Filme durch, die ich jetzt anschauen könnte, als ich meine Aufmerksamkeit etwas anderem widmete. Besser gesagt jemand anderem.
Durch die Fenster von der Villa, konnte ich einen Jungen erkennen. Er war ungefähr in meinem Alter, also so 19 oder 20. Seine braunen kurzen Haare waren nass und er stand oberkörperfrei in der Küche. Alles was er trug war eine Badehose. Omggg er ist so heiß!!! Ich starrte ihn von draußen an und trank einen weiteren Schluck von meinem Getränk. Wozu ein Film schauen, wenn dieser Typ schon als genug Unterhaltung dient!!
Plötzlich drehte er sich zu mir, er muss meinen intensiven Blick bemerkt haben. Ich wurde sofort knallrot und verschluckte mich an meinem Drink. Ich fing heftig an zu Husten und schnappte verzweifelt nach Luft. Scheiße ich bekomm keine Luft mehr! Mein Gesicht färbte sich rot, noch dunkler als es eh schon war und ich versuche immer noch verzweifelt Luft zu bekommen. Den Jungen hatte ich bereits aus den Augen verloren, da ich nur damit beschäftigt war nicht zu verrecken.
Dann spürte ich plötzlich, wie mir jemand auf den Rücken klopfte.
Der Husten ließ nach und ich bekam wieder Luft. Ich fasste mir erleichtert ans Herz.
Sowas tollpatschiges passiert doch auch nur mir! D/n, 19 Jahre alt, ist an ihrem Starbucks-Getränk verreckt, weil sie sich wegen einem süßen Jungen verschluckt hat!
Ich drehte mich um, um der Person ins Gesicht zu blicken, die mir quasi gerade das Leben gerettet hat.
,,Alles in Ordnung?" fragte eine besorgte tiefe Stimme.
Omg es ist der heiße oberkörperfreie Junge aus der Villa!!
Ich schaute ihn verlegen und gleichzeitg verwirrt an.
Aber...
Ich schaute kurz in die Villa, an die Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte, nur um sicherzugehen, dass ich mir das nicht einbildete. Doch da stand keiner mehr. Nur noch eine leere Küche.
,,Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte er erneut. Ich schaute wieder zurück zu ihm. Ich betrachtete ihn genauer. Er war bestimmt 15 Zentimeter größer als ich, ungefähr 1.85. Seine Haare waren immer noch nass und auch auf seinem Körper konnte ich Wassertropfen erkennen. Er trug eine schwarze Badehose, doch ich konnte noch seine ausgeprägte V-Line erkennen. Omggggg er sieht so unglaublich gut aus!!
Ich starrte ihn wieder an, bis er vor meinem Gesicht schnipste und mich aus meinen Gedanken riss.
,,Gefällt dir was du siehst?" fragte er mit einem Grinsen.
Ich brachte vor Verlegenheit kein Wort raus und er fing an zu lachen, während sich mein Gesicht wieder rot färbte. Ich bin doch sonst viel besser im Kontern!! Aber dieser nasse Oberkörper brachte mich einfach aus der Fassung.
,,Und du bist also Hermine Granger?" fragte er belustigt mit einem Blick auf meinen Drink. ,,Wow und eine Harry Potter Kette hast du auch!" stellte er lächelnd fest. Omg wie peinlich, wie kindisch ich jetzt doch rüberkommen muss...
Warte echt jetzt?! Seit wann interessiere ich mich dafür was andere von mir denken?! Meine Selbstbeherschung war wieder zurück und ich blickte ihm ins Gesicht. ,,Ja, ich liebe Harry Potter und Hermine ist eine meiner Lieblingscharaktere!" sagte ich mit einem großen Lächeln. Er erwiderte mein Lächeln und murmelte: ,,süß".
Hat er mich gerade süß genannt?!?!
Dann wechselte er das Thema. ,,Wie alt bist du?" fragte er interessiert. Bestimmt will er sichergehen, dass ich in seinem Alter bin. Ich zwang mich, mich zu konzentrieren und mich nicht wieder von seinen Muskeln ablenken zu lassen.
,,Ich bin 15." verarschte ich ihn. Er sah mich verblüfft an. Ich sah in seinem Blick auch eine Spur Verlegenheit, er hatte ja auch gerade quasi mit einer 15 jährigen geflirtet haha.
Ich fing an zu lachen, jetzt hatte ich den Spieß mal umgedreht und ihn in Verlegenheit gemacht!!
,,Das war ein Witz." beruhigte ich ihn mit einem Lächeln und er atmete erleichtert aus.
,,Ich bin- ich hielt inne und blickte kurz auf die Uhr von meinem Handy. 16:06 Uhr.
Ich schaute überrascht wieder auf. -genau jetzt 19 geworden." sagte ich glücklich.
Er sah mich überrascht an. ,,Warte, du hast heute Geburtstag?"
,,Ja, ich bin in genau dieser Minute vor 19 Jahren geboren worden." antwortete ich.
,,Alles Gute!!" gratulierte er mir und ich bedankte mich lächelnd.
Auch er warf jetzt einen Blick auf die Uhr.
,,Um 16:06?" fragte er interessiert.
,,Ja, ...wieso?" fragte ich zurück.
,,Naja, weil ich am 16.06 Geburtstag hab!" erklärte er mir.
,,Was??" fragte ich ungläubig und riss die Augen auf. ,,Als ooob!!"
Er lächelte belustigt. ,,Doch ernsthaft." sagte er mit einem Lächeln, sodass ich ihm nicht glaubte und misstrauisch eine Augenbraue anhob. Wieder lachte er. ,,Ne jetzt ernsthaft!!" bestätigte er.
,,Wow, das ist echt ein sehr sehr krasser Zufall." staunte ich.
Er lächelte mich an und ich sah seine schönen weißen Zähne. Ich glaub das ist bisher der beste Geburtstag überhaupt!! Er ist so unglaublich attraktiv! Nur um es nochmal zu erwähnen, er steht da immer noch nur in Badehose vor mir!! Die Tropfen auf seiner Haut waren bereits getrocknet, nur seine Haare waren noch feucht.
,,Was macht ein Mädchen wie du alleine hier an ihrem Geburtstag?" fragte er charmant. ,,Oh ich bin neu hier, besser gesagt erst seit heute. Deswegen kenn ich auch noch niemand." antwortete ich ihm. Er weiß echt wie man flirtet.
,,Also bist du gestern angekommen?" fragte er neugierig.
,,Ne heute." antwortete ich ihm. Er sah mich verblüfft an. ,,Was du bist heute mit dem Flugzeug angekommen?" fragte er ungläubig.
,,Ja, wieso ist das jetzt so krass?" fragte ich verwirrt und belustigt zugleich.
,,Ja keine Ahnung, ich wär nach so einem Flug eigentlich extrem erschöpft." erklärte er mir.
,,Ja bin ich auch ein bisschen, aber ich kann doch an meinem Geburtstag nicht nur schlafen!!" sagte ich.
,,Stimmt!" lachte er.
,,Heißt das du musst noch alles einrichten?" fragte er.
Bei dem Gedanken daran wurde ich sofort wieder müde.
,,Ja einfach alle meine Möbel stehen in Kartons oder ausgepackt irgendwo mitten in der Wohnung." sagte ich erschöpft.
,,Aber das krieg ich irgendwie hin." lachte ich optimistisch.
,,Was dagegen wenn ich dir helfe?" sagte er schmeichelnd.
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