"Meine" Geschichte
Ich dachte, wie so oft, über mein Leben nach.
Ist es das wirklich wert?
Dieses Leben voller Hass zu leben?
Dieses Leben voller Kummer und Schmerz?
Jeden Morgen wünschte ich mir, nichtmehr hier zu sein, nichtmehr zu existieren.
Warum, fragt ihr euch?
Jeden Tag stand ich auf um meinen Körper in die Schule zu schleppen. Nur um mir dort von anderen anzuhören das ich unwichtig,
dumm,
hässlich,
nutzlos
und zu nichts zu gebrauchen bin.
Das ich mich umbringen soll.
Und wieso das alles?
Weil ich anders bin.
Ich habe einen anderen Style,
Andere Hobbys
eine andere Sexualität
und einen anderen Lebensstil.
Mit 9 Jahren hatte ich mit meinen Eltern einen Autounfall bei dem sie ums Leben gekommen sind.
Seitdem lebte ich im Heim.
Ob es mir da gefallen hat?
Nein!
Auch dort wurde ich von anderen schlecht behandelt.
Sie lachten mich aus weil ich andere Klamotten trug
Sie machten mich runter weil ich Transgender war.
Ich hatte früh gemerkt das ich nicht bin wie der Rest.
Ich hatte mich nie als das Mädchen gefühlt, als welches ich zur Welt gekommen bin.
Ich wollte schon immer ein Junge sein.
Ich zog nur Jungs Klamotten an und schnitt mir meine Haare immer kurz.
Ich wickelte mit einem Verband meine Brüste ab.
Ich verstellte sogar meine Stimme damit sie klang wie die eines Jungen.
Und das ist was keiner akzeptiert hat oder wollte.
Im Heim hatte ich noch nie Freunde und in der Schule auch nicht.
Ich war immer alleine, ein typischer Einzelgänger.
Schon früh fing ich an mich zu ritzen, mich selber noch mehr runter zu machen und mich mit dem Tod zu beschäftigen. Ich hatte viele Suizidgedanken.
Ich war depressiv.
Mir wurde immer nur vermittelt das die Menschheit mich hasst.
Das man ohne mich besser dran wäre.
Das man mich nicht vermissen würde.
Ich dachte sehr viel darüber nach ob und wie ich mein Leben beenden könnte.
Ob es sich überhaupt lohnen würde.
Ob es überhaupt jemandem auffallen würde.
Ich meine ich war in der 10. Klasse.
Ich hatte fast meinen Abschluss.
Ich hatte mich schon durch 10 grauenvolle Schuljahre durchgebissen.
Nur um jetzt einfach alles wegzuwerfen?
Ich könnte nach der Realschule vielleicht ein neues Leben anfangen.
Eine Ausbildung anfangen.
Vielleicht sogar Freunde finden die mich akzeptieren wie ich bin.
Aber das war alles nur Wunschdenken.
Im Inneren wusste ich das sich nichts ändern oder bessern würde.
Und mein Kopf wusste das auch.
In einer kalten Winternacht lief ich, nur in kurzer Hose und T-Shirt bekleidet, auf die Straße hinaus.
Ich lief weiter und weiter.
Meine Füße schmerzten aber meinem Körper war das egal.
Ich lief zu einer Brücke.
Abgelegen von der Straße.
Alleine.
Kein Mensch weit und breit.
Wie gesteuert stieg ich über die Sicherung der Brücke.
Ich schaute hinunter in den Abgrund.
Alles war schwarz.
Werde ich diesen Sturz überleben?
Werde ich, wenn ich sterbe, in den Himmel kommen?
Werde ich meine Eltern wiedersehen?
Wird mich vielleicht doch jemand vermissen?
Ich verdrängte all meine Gedanken,
nahm meinen Mut und meine Hoffnung zusammen
Und sprang...
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