Bloss weg von hier
Ich sass auf der Bank und sah zu wie die Menschen durch den Regen liefen.
Es war Abend und die Meisten liefen nach Hause, zu ihren Familien oder zu Freunden.
Beides hatte ich nicht wirklich, meine Eltern waren beide Alkoholiker und meine Freunde waren umgezogen.
Einst vor langer Zeit war ich glücklich. In dieser Zeit wohnten wir noch in Kanada, es war fantastisch. Ich ritt jeden Tag und hatte viele Freunde, meine Eltern hatten viel Geld und einen guten Job.
Das war alles vergangen, jetzt lebten wir in Seattle und hatten nicht wirklich viel Geld, ich musste neben der Schule arbeiten, um Geld für Essen und Kleidung zu bekommen.
Ich kam, wieder mal, spät nachhause.
«Auch mal wieder hier?» Fragte meine Mutter barsch.
«Ja, ich habe Essen dabei» antwortete ich kleinlaut.
«Stell es auf den Tisch und putz hier mal alles!» Schnauze mein Vater mich an.
Ich sagte nichts und machte was mir befohlen wurde.
Es war schon mitten in der Nacht als ich fertig war. Meine Eltern gingen bereits schlafen.
Als ich mich in mein Bett legte, schlief ich sofort ein.
Einige Tage später kam ich zu spät nach Hause und meine Mutter war so sauer, dass sie mich kurzerhand rausschmiss.
Gerade mal 14 und auf der Strasse leben.
Ich arbeitete solange, bis ich genug Geld hatte um mir ein Ticket nach Whitehorse zu kaufen.
Whitehorse war ein Kaff ganz weit im Norden, so weit weg wie möglich.
Ich kam mit dem Flugzeug an dem kleinen Flughafen an und stieg aus.
Ich wusste, dass ich nie wieder zurückwollte.
Stundenlang lief ich planlos durch das Dorf.
Es wurde bereits Morgen, als ich mich auf eine Bank legte und einschlief.
Jemand rüttelte an meiner Schulter.
«Hallo, alles ok bei dir?» Fragte eine Stimme.
Ich blinzelte und sah mich verwirrt um.
«Ja... alles... in Ordnung» stotterte ich. Ich lächelte schief und stand auf.
«Ich bin nur kurz eingenickt» sagte ich nun etwas sicherer.
Die Frau nickte und ging weiter.
Wie spät mochte es sein. Ich besorgte mir eine Karte und suchte ein Ort zum Übernachten. Ich sah das 236km von hier eine Hütte für Wanderer gebaut wurde, wenn ich jetzt loslaufen würde, würde ich in einigen Tagen bereits dort sein.
Leider hatte ich nur ein kleines Zelt und wenig Essen dabei.
Also ging ich zu einem kleinen Laden und kaufte das nötigste.
Ich lief eine Stute später los. Da ich den Weg nicht kannte, ging ich einfach dem Gefühl nach.
Nach einiger Zeit sah ich ein Auto das in meine Richtung fuhr, ich hielt den Wagen an.
«Wohin fahren sie?» Fragte ich.
«Nach Snowfields, das ist ein Internat ca. 2 Stunden von hier» Antwortete die Person fröhlich.
Ich sah auf meine Karte und fragte: «Können sie mich mitnehmen, ich muss auch in die Richtung, habe aber leider kein Auto»
«Klar steig ein» sagte, die Person und ich stieg ein.
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