Rapper
Ich war gerade dabei den Tisch zum dritten Mal ordentlich zu putzen, als Kostja in das Zimmer reinkam.
"Wir essen nicht mal drauf", grinste er und musterte die gelben Handschuhe an meinen Händen und die vielen Sprühflaschen mit verschiedenen Putzmitteln drinnen, die neben dem Tisch herumlagen.
"Aber wenn wir mal drauf essen, dann muss ich es nicht mehr machen. Stell dir vor wir werden vergessen, dass du sie drauf-", ich schüttelte mich vor Grauen.
"Dass ich sie hier gefickt habe, meinst du? Ich bin mir sicher, dass du es nicht so schnell vergessen wirst. Ich weiß doch, dass du gerne an ihrer Stelle gewesen wärst."
"Weiß Tarek davon?", fragte ich und ließ mich nicht von ihm ärgern.
"Ne, war das erste Mal. Davor war es immer auf dem Sofa, auf dem du jetzt schläfst."
Ich erstarrte mitten in der Bewegung und riss die Augen auf.
"Und du sagst es mir erst jetzt?", stieß ich schrill und mit verzogenem Gesicht hervor. Ab heute würde ich nur noch auf dem Boden auf einer Yogamatte schlafen.
"Wieso ausgerechnet da? Hast du kein Platz im Bett, oder ist es schon auseinander gebrochen, so oft wie du...egal."
"Da darf nur ich schlafen. Und ab und zu Goliath."
"Du bist schwul?", fragte ich, erstaunt von einem männlichen Namen. Das hatte ich ihm definitiv nicht zugetraut. Und wieso hatte ich diesen Goliath eigentlich nicht schon früher kennengelernt? Statt einer Antwort pfiff Kostja nur laut und wartete einige Sekunden. Ich sah ihn verwirrt an, bis ein Knurren hinter mir zu hören war und ab da verkniff ich mir ein Prusten. Ich drehte mich um und blickte direkt auf einen braunen Chihuahua, der seine Zähne gefährlich fletschte, was sehr niedlich aussah.
"Ich glaub es nicht. Der bekannte Rapper, in dessen Lieder nur Schimpfwörter drinnen vorkommen, besitzt einen kleinen Chihuahua", grinste ich und bückte mich, um den Hund zuerst an meiner Hand schnuppern zu lassen und dann dem kleinen Mann das Köpflein zu tätscheln.
"Ich würde das lieber nicht sagen. Er kann beißen", scherzte Kostja und kniete sich neben mich.
"Ich habe ihn verdreckt auf der Straße gefunden und habe beschlossen ihn mitzunehmen. Zuerst dachte ich, er wäre von zu Hause weggelaufen, aber nach vielen Wochen, in denen Tarek und ich nach dem Besitzer gesucht haben, haben wir aufgegeben. Wahrscheinlich wurde er von ein paar Leuten ausgesetzt."
"Oh nein, der Arme", flüsterte ich bestürzt und kraulte ihn hinter dem Ohr, woraufhin er genüsslich seine Augen schloss und aufhörte zu knurren.
"Wieso sehe ich ihn erst jetzt? Ich bin doch schon seid drei Tagen hier?"
"Er versteckt sich gerne irgendwo, schläft die meiste Zeit und kommt nur raus, wenn er irgendwas will. Meistens bist du nicht da, wenn er rauskommt."
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