30.
9 Monate zuvor
„Alle Mann in die Ecke. Und seid ruhig, wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht registrieren. Wir haben an der Tür Sprengsätze angebracht und lassen das gleich in die Luft gehen. Deswegen müssen wir aufpassen, dass keiner in der Nähe der Tür ist, sonst könnte er womöglich schwer verletzt werden. Beeilt euch, hopp, macht schnell!", schallt Jansons Stimme durch den Bunker, eigentlich ziemlich leise, doch dadurch, dass es hier mucksmäuschenstill ist, bekommt es jeder mir, als würde er brüllen. Schnell drücke ich mich mit den anderen in die Ecke, die am weitesten von der Tür entfernt ist. [Maria, wir sind etwas weiter links. Noch ein Stück, ja jetzt geradeaus!] Newt lotst mich zu sich, ich krabbele wie ein Kleinkind vorwärts, dass gerade alles erkundet. Auf einmal geht es nicht mehr weiter, ich verliere das Gleichgewicht und purzele zur Seite. Mein Herz fängt schnell an zu pochen, der typische Fluchtreflex, doch ich lande ziemlich sanft. Jemand schließt mich in den Arm und verhindert somit, dass ich auf den Boden plumpse. Ich veharre in der Luft, gestützt durch die Arme. [Keine Angst, ich habe dich!] [Newt!] Ich beuge mich nun hoch und falle ihm in den Arm. Er ist bei mir, alles ist gut! Ich presse mich an ihn, lege meinen Kopf auf seine Schulter und spüre, wie sein Herz wahnsinnig schnell rast. Er streicht mir beruhigend über den Rücken und ich fühle mich automatisch nicht wieder so ängstlich, sondern geborgen. Wir schaffen das! Ich schmiege mich einfach an ihn und bin automatisch wieder in einer anderen Welt, in einer Welt, in der alles okay ist. Ich liebe Newt einfach so sehr, dass ich es nicht beschreiben kann, ich kann es kaum glauben, dass ich vor lauter Gefühlen für ihn nicht einfach durchdrehe. Eigentlich müsste ich pausenlos schweben, wenn das gehen würde, auf Wolke 7 war ich sowieso schon. Nun musste Janson nur noch die Sprengsätze hochgehen lassen, damit wir von den Cranks befreit wären. Sicherlich würde niemand auf uns achten und wir könnten uns verkrümeln und etwas Zeit für uns haben. „5-4-3-2-1", sagt Janson und in der darauffolgenden Sekunde geschieht viel gleichzeitig. Newt presst mich an sich und legt seine Hände auf meine Ohren. Eine Explosion erschüttert den Boden und wirbelt eine riesige Staubwolke auf, die jedermann hier zum Husten bringt. Der ganze Boden vibriert, dass ich das Gefühl, gleich wieder umzukippen. [Ich liebe dich Newt!], kommt meine innere Stimme einfach heraus. Er presst seine Lippen auf meinen Kopf und küsst mich etliche Male, er legt seine ganze Liebe in die Küsse und hält mich fest, als würde es kein Morgen geben. Als er die Hände von meinen Ohren nimmt, ist alles still. Die Cranks schreien nicht mehr, schließlich müsste es sie alle erwischt haben, obwohl sie früher oder später sowieso sterben müssen, ist es ein zu merkwürdiges Gefühl für mich, zu wissen, dass A.N.G.S.T. gerade etliche Menschenleben ausgelöscht hat, es sind Zombies, aber sie leben noch immer. Wenn Newt ein Crank sein würde, könnte ich ihn niemals töten. Das darf zwar nie passieren, doch in diesem Moment schwöre ich mir, dass ich alles tun werde, um ihn zu retten. Ich werde es tun, egal, was es mich kosten wird! Denk positiv, Maria, alles wird gut werden, da brauchst du dir gar keine Sorgen machen! [Denkst du, dass wir den Bunker nun verlassen können? Hier unten stinkt es höllisch und ist total staubig. Ich finde das ehrlich gesagt, nicht gerade so prickelnd.] [Wir müssen abwarten. Ich denke, dass sie erst mal irgendjemanden vorschicken, um abzusichern, dass wir alle in Sicherheit sind und alle Cranks erledigt wurden. Wir können kein unnötiges Risiko eingehen.] [Was meinst du, Maria? Wie haben es die Cranks hier reingeschafft? A.N.G.S.T. vermittelt uns immer den Glauben, das wir hier von allem geschützt sind und uns nichts und niemand etwas antun kann. Das kann doch eigentlich nicht geschehen.] Ich antworte ihm nicht gleich, denn ich muss überlegen. Das frage ich mich nämlich auch. [Ich weiß es nicht, aber ihr weg hinein könnte unser Weg raus sein.] „Alle verlassen nun den Bunker. Miss Paige und ich haben gerade alles abgesucht und es befinden sich keinerlei Cranks mehr im Gebäude oder auf dem Gelände. Jeder von Ihnen begibt sich unverzüglich zur Krankenstation, bei der Sie durchgecheckt werden. Es besteht kein Grund zur Panik." „Schnell weg von hier", meint Newt und hilft mir auf. Da kann ich ihm echt nur zustimmen und deshalb beeilen wir uns auch, eine der ersten auf der Krankenstation zu sein. Je schneller wir hier fertig sind, desto schneller auf sein Zimmer zurückziehen und haben Zeit für uns, um uns unter anderem auch von diesem Schock zu erholen. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Tagen kaum jemand auf uns achten wird, da sicherlich alle in Versammlungen sitzen werden und diskutieren werden, wie das alles zustande kommen konnte. „Streck bitte deinen Arm aus!", befiehlt mir eine Ärztin. Newt sitzt neben mir auf der Liege, allerdings wird ein schneeweißer Vorhang zwischen uns gezogen, dass wir uns nicht mehr sehen können. Ich tue wie mir geheißen und lasse mich von ihr untersuchen. Dann kommen wir allerdings zu einem Punkt, bei dem sich mir die Haare auf dem Arm zu Berge stellen. Die Ärztin sagt, dass sie einen Blick in mein Ohr werfen muss, ob mein Trommelfell einen Schaden von meiner Operation davongetragen hat. Das darf sie aber nicht! Wenn sie mir ins Ohr sieht, wird sie das Ding entdecken, das Newt und mir die Fähigkeit bietet, untereinander zu kommunizieren. Wir sind dann geliefert. Was soll ich denn nun machen? Ich kann ihr das auch nicht sagen. „Mir ist gerade sehr schwindelig. Würden Sie mir ein Glas Wasser bringen?" Freundlich, wie sie ist und weil sie nicht ahnt, dass da etwas im Busch sein könnte, geht sie. In dieser Sekunde haue ich schnell ab und fliehe zu Newts Zimmer. Wenn ich nicht mehr hier bin, wird er sicherlich wissen, wo ich bin. Er kann sich ins Ohr schauen lassen, da es bei ihm schließlich A.N.G.S.T. höchstpersönlich war, die ihm das implantiert haben. Wenn er fertig ist, haben wir endlich wieder Zeit für uns.
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