3.
11 Jahre zuvor
Newt und ich sitzen bei ihm zusammen auf dem Boden und machen uns Gedanken darüber, was wir machen sollen. Ich bin eigentlich total glücklich, da Mom es, seit ich Newt kenne, das erste Mal offiziell erlaubt hat, dass ich mich mit Newt treffen darf und jetzt darf ich sogar noch bei ihm übernachten. Ich freue mich so sehr. Den ganzen Nachmittag über haben wir draußen mit unseren Freunden gespielt und jetzt, da es dunkel ist, haben wir uns erst in sein Zimmer verkrümelt, doch jetzt gerade sind wir noch eine Weile im Wohnzimmer, das hat uns seine Mutter noch kurz erlaubt. „Demnächst musst du auch mal wieder bei mir übernachten. Dann machen wir den ganzen Tag eine Entdeckungstour und abends können wir ganz lange wach bleiben", strahle ich, als ich Newt meine Pläne mitteile. Er strahlt mich breit an und nickt zufrieden. Alles kribbelt in mir, da ich schon ganz aufgeregt auf das bin. In letzter Zeit sehen wir uns nicht mehr ganz so oft, da unsere Mütter uns oft Schwierigkeiten bereiten, daher freue ich mich immer total, wenn wir uns sehen. „Natürlich, Maria, aber nicht mehr so einen Ausflug wie vor einigen Monaten, das machen wir nie wieder. Wir halten zusammen und sind beste Freunde für immer, in Ordnung?" Er hält mir seinen kleinen Finger hin, um mit mir einen Schwur zu machen. Ich erröte gleich, denn das bedeutet mir sehr viel, er ist mir wirklich so wichtig und es bedeutet mir so viel, dass er es so ernst nimmt. Ich strecke meinen kleinen Finger ebenfalls aus und verschränke ihn mit seinem. Wir beide lächeln uns an und ich bin wirklich wunschlos glücklich. Wenn wir nächstes Jahr in die Schule kommen, steht die Chance sehr groß, dass wir beide in eine Klasse kommen und so können wir uns jeden Tag sehen. „Für immer", flüstere ich und Newt lächelt mich breit an. Ich habe ihn so lieb. Er bedeutet mir echt so viel. Ich könnte mir keinen besseren Freund vorstellen. Am liebsten würde ich ihn heiraten, wenn ich erwachsen bin, denn ich kann mir niemanden vorstellen, den ich mal mehr lieb haben könnte. „Kinder, setzt auch mal hin. Es kommt eine wichtige Durchsage im Fernsehen und jeder ist verpflichtet, sie sich anzusehen!" Mir wird etwas mulmig zu Mute, da ich so etwas nicht gewohnt bin und Newts Mutter ziemlich angespannt wirkt. Ihre blonden Haare sind zu einem strengen Zopf zusammengebunden und sie hat ihre Stirn tief in Falten gelegt, so ernst sieht sie aus. Ist sie wegen irgendetwas sauer auf mich? „Komm, Newt, wir setzten uns hin", sage ich, strecke ihm meine Hand hin, um ihm aufzuhelfen und setze mich mit ihm auf die Couch. Newt setzt sich ganz nahe zu mir, so nahe, dass er mich fast erdrückt. Er hält meinen Arm ganz fest und es tut weh, so stark hält er ihn umklammert. „Hey, alles ist okay, ich bin bei dir", flüstere ich und streiche ihm beruhigend über den Arm, damit er sich ein wenig beruhigt. In der Zeit mustert mich Newts Mom streng, als würde sie mich hassen und trottet wie ein Zombie zum Fernseher, um ihn anzuschalten. Es dröhnt die Hymne unserer Siedlung aus dem Fernseher und es wird eine Frau mit weiß- blonden Haaren eingeblendet. Sie sieht sehr ernst aus, trägt einen weißen Kittel und hat einige Falten im Gesicht, die darauf schließen lassen, dass sie sehr viel wohl zu ernst nimmt und sehr viel zu tun hat. „Guten Tag, mein Name ist Doktor Ava Paige. Ich bin von der Organisation A.N.G.S.T., die Abteilung nachepidemische Grundlagenforschung Sonderexperimente Todeszone. Wie sicherlich alle von ihnen mittlerweile mitbekommen haben, ist sehr viel mit unserer Welt passiert und es geht ein Virus um, das uns sehr viele Probleme bereitet. Anfangs dachten wir, dass wir es noch in den Griff kriegen würden, doch dann wurde alle zu viel. Wir haben A.N.G.S.T. gegründet, doch etwas fehlt uns noch. Wir haben vor, eine Reihe von Tests durchzuführen, dafür brauchen wir Kinder zwischen 3 und 7 Jahren. Keine Sorge, ihnen wird nichts Schlimmes passieren, sie werden lediglich ein paar kleinen, völlig harmlosen Tests unterzogen werden, danach können sie wieder nach Hause zurückkehren. In nächster Zeit werden an öffentlichen Stellen Tests durchgeführt werden, um rauszufinden, wer geeignet ist, für die Rettung unserer Menschheit zu sorgen. Denkt daran, ihr könnt die Welt retten, für nur ein paar kleine Tests. Dann bis bald. Ich verabschiede mich mit den Worten, an die Sie immer denken müssen: A.N.G.S.T. ist gut." Was war das denn bitteschön? Was soll das? Hat die Frau noch alle Tassen im Schrank? Noch nie habe ich etwas von ihr gehört und jetzt spielt sie sich als total wichtig auf und denkt, dass wir alle zu ihr halten und an ihrem blöden Experiment teilnehmen. Was will die denn? Denkt die, wir kommen jetzt alle zu ihren blöden Experimenten angerannt wie die hungrigen zu Brot und helfen ihr? Als ob da nicht irgendwo ein Haken dransein würde. Ich schöre mir, dass ich nie mit dieser Frau etwas zu tun haben werde oder mit dieser Organisation, die sollen mich bloß alle in Ruhe lassen! „Newt, Schatz, was hälst du denn davon? Du bist doch ein kluger Junge und willst sicherlich dazu beitragen, die Menschheit zu retten oder? Du wirst ein Held sein!" Seine Mutter streicht ihm über die Haare und Newt starrt mich hilflos mit einem bleichen Gesicht an. Was erwartet sie denn von ihm? Er hat Angst, sie soll ihn in Ruhe lassen! „Newt und ich wollen das nicht! Bitte, wir wollen nicht von zu Hause weg! Wir wollen einfach nur ein schönes Leben", flehe ich mit piepsiger Stimme. Sie stellt sich breitbeinig vor uns hin. „Die Welt ist aber nicht normal, checkst du das denn nicht? Der Brand breitet sich aus! Newts Dad hatte den Brand und jetzt ist er tot! Tot! Vielleicht kriege ich das auch bald, deine Elten, Maria! Sei nicht so egoistisch: A.N.G.S.T. ist gut." Es hatte also einen Namen: Der Brand.
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