Kapitel 3
Sel hustete etwas Asche und registrierte langsam ihre Umgebung. Sie befand sich in einem edelen weiß gefliesten Kamin, sonst war nicht zu erkennen. Schnell stieg sie aus dem Kamin und klopfte die Asche von ihren Kleidern. An den Knien angelangt seufzte sie auf, den diese waren aufgeschürft und ihre Ellenbogen, wie sie später feststellte auch. Natürlich! Nicht einmal kann etwas glatt gehen!
Etwas mehr als zehn Sekunden, nachdem sie dies gedacht hatte, tauchte ihr Dad aus dem Kamin auf. Seine Haare waren voller Asche und unwillkürlich fuhr Sel sich über ihre eigenen – ebenfalls von einer Ascheschicht bedeckt. Dad’s Gesicht war dreckig, aber ansonsten sah er aus wie immer. Sie wandte den Blick ab und musterte den kleinen Raum, in dem sie gelandet waren noch einmal. In der linken Ecke, gegenüber dem Kamin war ein Waschbecken, was ganz praktisch war, denn so wusch sich Sel das Gesicht und hatte endlich das angenehme Gefühl einer sauberen Haut. Im Stillen, so dachte sie, müsste man dem Erbauer dieses Zimmers einen Preis geben, allein wegen der Tatsache, dass sich ein Waschbecken zum Säubern und Abwaschen der Asche da war.
Als schließlich auch ihr Dad fertig war, traten die aus dem Raum und fanden sich in einer belebten Gasse wieder. Überall liefen Hexenküche und Zauberer in jadegrünen, veilchenblauen, scharlachroten und Umhängen in allen möglichen Farben herum – viele trugen auch himmelblaue Umhänge, was zur Zeit wahrscheinlich in Mode war, nur wenige hingegen hatten sich für schlichte tiefschwarze Umhänge entschieden. Staunend musterte sie vorbeilaufende Leute, bis sie die Stimme ihres Vaters aus den Gedanken riss: „Mensch Selena, wenn du hier noch länger dastehst, schlägst du Wurzeln! Wir gehen am besten zu erst nach Gringotts!“.
Sel lief ihm noch immer staunend hinterher. Ehrfürchtig sah sie sich das marmorne, weiße Gebäude an. „Wow.“. Ihr Dad ging durch die Tür und hielt sie für Sel offen, doch auch drinnen konnte die nicht aufhören zu Staunen, alles war so prunkvoll! Ein Kobold neben ihr wog gerade Saphire auf einer dünnen Messingwaage, ein anderer untersuchte gerade Diamanten nach Einschlüssen und anderen Mängeln und der ganz hinten links machte sich irgendwelche Notizen, neben ihn lag ein Haufen voller Rubine. Sie folgte ihrem Dad zu dem Kobold hinten in der Mitte, welcher gerade dabei war, irgendetwas abzustempeln: „Einmal zum Verlies sechshundertachtundneunzig, bitte.“, sagte ihr Dad höflich. Aber der Kobold antwortete nur grummelig: „Schlüssel!“, und ihr Dad reichte ihm einen kleinen silbernen Schlüssel mit einem Smaragd in der Mitte. Der Kobold musterte den Schlüssel kritisch. „Scheint in Ordnung zu sein. Hawikan, komm mal her und für die beiden zu Verlies sechshundertachtundneunzig!“, und wand sich wieder seiner Arbeit zu und drückte den Stempel mit voller Wucht auf einen Zettel. Der andere Kobold – anscheinend Hawikan – kam zu ihnen und sagte mit schneidender Stimme: „Wenn Sie mir bitte folgen würden!“, und stampfte ohne weiteres davon. Sel hechtete rasch hinterher, ihr Vater dicht hinter ihr, dem Kobold hinter her. „Setzen Sie sich!“, sagte Hawikan und deutete auf den Güterwagen vor ihm.
Als sie relativ gemütlich saß, fuhr der Waggon auch schon in einem halsbrecherischen Tempo los, Sel musste den Rand des Waggons fest umklammert, um nicht hinausgeschleudert zu werden. Zwei Minuten später waren sie auch schon da, ihre Haare sahen aus, als ob sie sie sich zwei Monate nicht gekämmt hatte, und mit einem Seitenblick auf ihren Dad bemerkte sie eine leicht grüne Färbung in seinem Gesicht. Und ehe sie sich versah, hatte der Kobold auch schon das Verlies geöffnet. „Es ist dein Verlies Selena.“, sagte Dad. Also trat Sel vor und warf einen Blick hinein, es lag ein Haufen voller goldener Galleonen, einer, etwas größer als der erste mit silbernen Sickeln und der letzte, etwa so groß wie der zweite, mit bronzenen Knuts. Sie zog einen kleinen Beutel hervor und stopfte von allem etwas rein. Wenig später, waren sie auch schon raus aus Gringotts.
„Wohin jetzt?“, fragte Sel.
„Hm, als erstes am besten zu Flourish & Blotts!“, antwortete ihr Dad prompt.
„Könntest du vorher vielleicht meine Haare…?“ – „Oh na klar, warte kurz!“
Mit einem Zauberstabwink schon waren Selenas Haare wieder in einem ordentlichen Dutt gebunden.
Voller Vorfreude gingen sie zu Flourish & Blotts, wo sie ein untersetzt wirkender Mann fragte, was sie brauchten. Sel wollte gerade anfangen die Bücher vorzulesen, als ihr Dad auch schon sagte: „ Erstes Jahr Hogwarts.“ Der Mann nickte und holte die Bücher.
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Hey😄
Endlich (nach 2 Monaten) gibt es ein neues Kapitel!😅
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