Loser
Ich wusste, dass mein Dad es ursprünglich auf den Loser Club abgesehen hatte, deswegen nahm ich mir diese Kinder auch als Opfer.
Als ich die Straßen entlang lief, sahen mich die Menschen böse, verachtend oder angeekelt an. Diese Blicke ignorierte ich gekonnt. Mein Ziel war es nicht, mich beliebt zu machen. Nein. Ich will Respekt. Von Ihm. Meinem beschissenen Vater. Will nicht mehr wie ein beschissenes kleines Kind gesehen werden. Ich bin verdammte 16 Jahre alt. Ich will wie eine Teenagerin behandelt werden. Aber dafür muss ich mir ja an Erkennung erarbeiten.
Ich lief durch die Straßen. Sah mich nach den Verlierern um. Die mussten ja irgendwo sein. ,, Hey Beverly!" rief ein Junge dem Mädchen zu. Und da sah ich sie. Das einzige Mädchen, Beverly Marsh und den dicken Neuen, Ben Hanscom. Mein Glückstag. Grinsend versteckte ich mich hinter einen Baum. Wir standen im Park. Die beiden grinsten und sie folgte ihm zu einer Parkbank. Diese hatte auch schon bessere Tage gehabt. Neugierig spitzte ich die Ohren und belauschte sie. ,, Ich habe eine Frau gesehen." erklärte Stanley. Seine Stimmte triefte nur so von Angst. ,, War sie heiß?" fragte das Schandmaul Richi Tozier. ,, Nein Richi. Sie war nicht heiß. Ihr Gesicht war komplett verzerrt."
,, Ich hab auch was gesehen." meldete sich Bill Denbrough. Dieser war von allen Jungs in der Stadt, meiner Meinung nach, am heißesten. Deswegen verstand ich auch nicht, warum er gemobbt wird. Nur weil der Typ stottert. Sowas finde ich Asozial. Ich meine ich bin schon asozial, aber die sind schlimmer.
Ach und wen sehe ich da noch? Das ist doch der gute Mike Hanlon. Hat der endlich Freunde gefunden. Naww muss es wenigstens nicht alleine sterben. Aber erst muss ich mir überlegen, wie ich die Loser überhaupt dazu bringe, mir zu folgen.
Soll ich einfach eine Spur aus roten Luftballons legen? Nein, vielleicht einfach hin gehen und sagen sie sollen mit folgen. Als ob die das machen würden. Ich gab mir einen Facepalm und dachte weiter nach. Irgendwann traf es mich wie ein Blitzschlag. Ich sah mich um und suchte eine verlassene Gasse. Die wenigen Menschen auf den Straßen, ignorierten jeden um sich herum. Sie schlenderten wie willenlose Zombies herum. Deswegen lief ich in die Gasse und nahm meine Menschengestalt an.
Meine Feuerroten Haare blieben mir.
Ich trug ein graues, bauchfreies Top, eine hellblaue High Waist Jeans, weiße Sneakersocken und schwarze Sneakers. Die Linien in meinem Gesicht verschwanden und meine Haut war nur noch halb so blass. Nur konnte ich das Wechseln meiner Augenfarben je nach Emotionen nicht verhindern. Somit musste ich wohl immer schauen, dass ich normal blieb. Also einfach wie ein Mensch der nie jemanden getötet hat und ein ganz normales Teenager Leben führt. Denn so blieben sie hellblau.
Unauffällig verließ ich die Gasse und steuerte den Park an. Oder besser gesagt die eine Parkbank. ,, Ich kann euch ja mein Zimmer zeigen. Vielleicht finden wir ja Hinweise. Ich habe nämlich die alten Artikel aus den Zeitungen geschnitten und versuche mir einen Reim aus dem ganzen verschwinden zu machen." schlug Benny vor. Aww wie süß. Aber wie soll ich mich denen nun vorstellen? Ach, Augen zu und durch. ,, Hey. Seid ihr der Loser Club?" ,, Ähm ja." antwortete Beverly verpeilt. ,, Cool. Ich bin Rose. Ich bin neu hier und hab viel von euch gehört. Da dachte ich mir, bevor ich mich solchen Arschlöchern und Bitches anschließe, befreunde ich mich eher mit euch." setzte ich ein freundliches Lächeln auf. ,, H Hey. Ich b b bin B Bill. Das s sind B Beverly, B Ben, Richi, Eddie, Mike und Stan." stotterte der Junge.
,, Freut mich. Ich hab mich ja schon vorgestellt." grinste ich breit und sah sie alle an. Ihre Blicke sahen unterschiedlich aus. So als ob sie nicht wüssten, wie sie mich einschätzen sollen. Dies brachte mich mehr zum grinsen. ,, Hey wenn du willst kannst du ja mit zu mir. Wir wollten sowieso gerade los und in den alten Zeitungsartikeln nach Hinweisen suchen." schlug Benny vor, worauf ich zu kichern begann. ,, Welche Hinweise und auf was?" stellte ich mich dumm. ,, Du hältst uns vermutlich danach für bescheuert, aber Derry ist keine normale Stadt. Hier lebt das Böse in der Gestalt eines Clowns. Es lässt uns unsere größten Ängste sehen." erklärte mir nun Mikey. ,, Klingt gruselig. Was seht ihr denn so?" ehrlich gesagt war ich ziemlich neugierig. Ich wollte ernsthaft wissen welche Ängste sie haben.
,, Naja Stan sieht immerzu eine Frau die verzerrt ist. Ursprünglich stammte sie einem Gemälde, doch sie kam immer raus.
Beverly sah Blut.
Bill seinen toten Bruder, den der Clown in die Kanalisation entführte.
Mike sah seine brennenden Eltern.
Mir hat er sich als kopfloser Soldat gezeigt.
Eddie zeigte er sich als Leprakranker und als Clown,
Richi hat Angst vor Clowns." erklärte mir Ben weiter. Es war wirklich spannend das zu hören. Es waren teilweise echt originelle Ängste die sie hatten. Georgie, diese Frau, die brennenden Eltern... da steckt etwas tiefgründigeres dahinter. Wenn man Familienmitglieder verliert oder einfach vielleicht ein Trauma von dieser Frau im Gemälde hatte. Jedoch solche Ängst wie Blut oder Clowns die waren verbreitet und beides spiegelte sich in meinem Dad. Ich kann ihnen nur raten sich in Acht zu nehmen. Obwohl. Ich hab es mir ja schließlich zum Ziel gemacht sie zu töten. Schade eigentlich. Aber sie müssen nur positiv denken alle kommen in den ach so tollen Himmel zu meinem Onkel Maturin, während ich mit meinem Vater in die Hölle komme und dort verrecken kann. Ich weiß selbst nicht einmal ob ich noch eine Chance habe, ins Paradies zu kommen. Wäre natürlich cool.
,, Hallo?" wedelte mir Richi vor dem Gesicht mit seiner Hand. ,, Sorry. Was ist?" war wohl in Gedanken vertieft. ,, Bill hat dich gefragt ob du nun mit willst oder nicht." erklärte er mir. ,, Oh, ja klar." antwortete ich ihm. ,, Na dann los." meldete sich nun die gute Beverly zu Wort. Sie sprangen auf und steuerten auf Fahrräder zu. Ich folgte ihnen natürlich. Aber ich besitze kein Rad.
,, Hast du mein Fahrrad?" zog Stan eine Augenbraue hoch. Ich schüttelte den Kopf nur und sah in die Runde. Schon peinlich irgendwie.
,, D du kannst bei mir mitfahren." stotterte Bill nur und sah mich dabei an. Nett von ihm einen Killerclown bei sich mitfahren zu lassen. ,, Danke." bedankte ich mich und setzte mich hinten auf den Gepäckträger. Ich hielt mich an ihm fest und alle fuhren los.
Während der Fahrt, konnte ich an Bill den Geruch von Wut, Rache und Trauer riechen. Aber kein bisschen Angst. Nicht einen kleinen, minimalen Hauch. Nichts. Aber am stärksten war sein Eigengeruch. Dieser löste in mir ein Gefühl aus, das ich bis jetzt nicht kannte. Was war es. Ich kenne so viele Emotionen, Gefühle. Aber das. Das war mir neu. Ein kleines Kribbeln bildete sich in meinem Bauch. Bin ich krank? Jedoch bevor ich es hätte entschlüsseln können, hielten wir an und ich stand auf. Sofort umhüllte mich ein Mantel aus Kälte.
,, Los kommt." kam es von Ben und wir folgten ihm.
Mal sehen was es so über meinen Papilein zu wissen gibt.
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