Kapitel 6
Hallo meine lieben Hybridliebhaber,
tja da hat Harry Louis wohl etwas verprellt mit seiner sehr ungeschickten Art, ihn erziehen zu wollen. Mal schauen, wie es wohl weiter geht.
Ich freue mich, dass Ihr auch heute wieder dabei seid! Lasst gern ein Sternchen da, falls es Euch gefallen hat, oder im anderen Falle, auch gern konstruktive Kritik.
Habt ein tolles Wochenende!
Eure Schäfchenbetreuerin
Harry POV
Als ich sah, wie Liam mit Louis auf dem Arm die Treppe herunter kam, der Hybrid sich fest an ihn klammerte, wurde es mir schlecht.
Sein Gesicht war im Nacken des Kurzhaarigen geparkt, während seine Rute sich um sie beide wickelte.
"Setz dich hin.", hörte ich Zayn sagen, der mich am Ärmel zupfte. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich aufgestanden war.
"Es geht wieder.", Liam kam zu uns, setzte sich mit Louis auf dem Schoss, der noch immer nicht den Kopf hob, sondern weiter die Finger fest in die Schulter des anderen vergrub.
Das zu sehen, tat mehr als weh, aber ich war ja selbst Schuld. Ich hatte mein Vertrauen verspielt und nun schien Liam der zu sein, der sein Vertrauen gewonnen hatte.
"Louis, komm. Schau Harry an. Er hat sich doch entschuldigt.", hörte ich ihn jetzt sagen, doch der Hundehybrid dachte nicht mal daran, mich anzusehen.
"Louis, wirklich. Es tut mir leid. Ich habe überreagiert. So etwas kann mal vorkommen. Niemand ist fehlerfrei.", versuchte ich es nun auch noch einmal direkt, doch er schüttelte nur den Kopf, sah kurz zu mir und ließ seinen Eckzahn blitzen.
Eine deutliche Warnung und ein absolut deutliches Zeichen, dass er mir nicht verzieh und es scheinbar auch nicht vorhatte.
"Gut, dann soll er doch bei Liam bleiben.", Niall hob die Hände in die Luft. "Wir müssen uns jetzt erstmal darauf konzentrieren, dass Zayn nachher nicht auffliegt. Ich denke wir sollten uns jetzt eine Strategie für die Beantwortung ihrer Fragen zurecht legen und dann schauen, dass du anders herum auch so viel wie möglich heraus bekommst!"
Auch wenn es mir schwer fiel musste ich zugeben, dass Niall Recht hatte. Wir konnten uns jetzt nicht damit aufhalten, Louis wieder zu besänftigen, sondern mussten für unseren Plan alle Vorbereitungen treffen.
XXX
Zayn hatte alle Punkte aufgeschrieben, die wichtig waren. Seine Geschichte musste wasserdicht sein und deshalb prüften wir sie auch weitere drei Male, um wirklich sicher zu gehen.
"Sieht gut aus.", Liam nickte dem Schwarzhaarigen zu. "So und was wirst du sie fragen?", er sah ihn an und dieser grinste.
"Ach, ich werde einfach nebenbei immer mal nach dem Namen des Interviewers fragen, was Louis denn gemacht hat, dass sie ihn suchen. Wie lange er schon weg ist. Aus welcher Haftanstalt er denn entkommen ist...", er führte noch weiter aus und wir nickten zufrieden.
"Mal schauen, was sie dir dann tatsächlich beantworten. Ich fürchte mal, es wird nur sowas kommen wie - dazu dürfen wir ihnen leider keine Auskunft geben -.", warf Liam ein.
"Versuch macht klug.", Niall war wie immer der Optimistische unter uns und ging an meinen Küchenschrank um nach irgendwas Süßem zu schauen. Normalerweise verräumte ich meine Vorräte immer, bevor der Ire kam, aber dieses Mal hatte ich es vergessen und mit großen Augen entdeckte er meine letzten Einkäufe.
"Schokolade!", frohlockte er, fischte eine Tafel heraus und seine Augen leuchteten zu uns herüber.
Komischerweise schien das auch Louis zu interessieren, denn auf einmal hörte ich seine Nase arbeiten, als der Blonde die Verpackung öffnete.
"Hunde dürfen keine Schokolade.", Liam drückte Louis ein Stück von sich, schüttelte den Kopf und bekam einen geschockten Gesichtsausdruck des Hybriden.
"Louis will!", sagte dieser und deutete mit seinen Fingern auf Niall, der sich den ersten Riegel abbrach und direkt in den Mund schob.
"Erstens heißt es, - ich möchte- und zweitens ist Schokolade für Hunde giftig. Ich weiß nicht, wie es bei Hybriden ist, aber ich glaube die Gefahr sollten wir lieber nicht eingehen.", erklärte er weiter und sofort fielen die Mundwinkel von Louis herunter.
Hah! Dachte ich mir in dem Moment. Wenn Liam sich mit Verboten unbeliebt machte, vielleicht hatte ich ja dann wieder ein Chance, meinen Stellenwert zu steigern.
Ich stand auf, ging auf den Süßigkeitenschrank zu, öffnete die Tür und fischte eine Tüte mit Brausepulver hervor. Ich liebte dieses süße Zeug und kaum einer meiner Freunde konnte mich verstehen.
"Das darfst du.", sagte ich, drückte Louis ein Paket Ahoi Brause in die Hand und er sah den Beutel mit gerunzelter Stirn an.
"Papier?", fragte er nur und ich hörte Niall leise lachen.
"Nein. Du musst es aufreissen und dir in den Mund kippen.", sagte er nun und in dem Moment tat Louis genau dieses. Leider so unkontrolliert, dass das Brausepulver komplett über ihn und Liam verstreut lag, aber nichts davon auch nur annähernd den Bestimmungsort fand.
"Aufstehen.", Liam wurde es jetzt scheinbar zu viel, denn er schubste den Hybriden von seinem Schoß, bevor er sich das gelbe Zitronenpulver vom Pullover klopfte.
Louis selbst stand unschlüssig da, sah von einem zum Anderen. "Komm her, ich mache dir eine Tüte auf. Du musst den Inhalt einfach in deinen Mund schütten. Schau.", sagte ich, öffnete eine Colatüte und ließ das kribbelnde Zeug in meinen Mund laufen.
Ich spürte Louis Blick auf mir und mein Herz schlug schneller. "Los.", sagte er nur, grabschte nach der Tüte mit dem Waldmeistergeschmack. "Aufmachen.", forderte er und ich nahm es aus seine Hand, lächelte und riss es auf.
Als das Pulver seine Zunge erreichte, wurden seine Augen groß. Seine Nase ging wie wild und sein Schwanz und die Ohren bewegten sich in und her.
"Komisch, zwickelt.", sagte er, streckte seine grüne Zunge raus und ich musste lachen.
"Das Wort ist prickelt. Und ja, das soll es machen. Magst du es?", Zayn sah ungläubig von Louis zu mir.
"Leckere süß. Ja.", er nickte, leckte sich über die Lippen.
"Also braucht es nur etwas Süßes und schon hat man einen Hybriden wieder besänftigt, wenn er sauer ist.", hörte ich Zayn zu Liam flüstern, doch ich wusste es besser. Das was jetzt gerade stattfand war nur die Neugierde, Louis. Gefühlsmäßig war das Thema zwischen uns sicher noch nicht bereinigt und ich hoffte, dass über den Tag, vielleicht auch noch das geklärt werden konnte.
XXX
Niall und Liam hatten beschlossen, Zayn zum Treffpunkt zu fahren und die Umgebung und mögliche Wagen, die von den Typen gefahren wurden zu sondieren. Ich blieb mit Louis zurück, der aktuell im Wohnzimmer auf dem Teppich saß und allein mit seinem Ball spielte.
Ich atmete ein paar Mal tief durch, denn ich hatte mir vorgenommen, ein Gespräch mit ihm zu führen. Über sein Verhalten, über mein Verhalten. Wie gut das funktionieren würde, wusste ich nicht, aber ich musste es versuchen.
"Louis, können wir miteinander reden?", er saß mit dem Rücken zu mir, aber die Bewegung seiner Ohren verriet mir, dass er mich gehört hatte.
"Reden?", fragte er, kullerte den Ball etwas weg, um ihn kurz danach wieder zu packen.
"Ja. Ich möchte ein paar Dinge mit dir besprechen, dich besser kennen und verstehen lernen, damit sowas wie vorhin nicht mehr passieren kann.", ich hielt meine Stimme sanft und neutral und tatsächlich drehte er sich zu mir, sah mich mit schief gelegtem Kopf an.
"Weißt du, für mich ist es schwer, mit dir umzugehen.", sagte ich ehrlich. "Ich weiß nicht, wieviel von dir menschlich handelt und wieviel animalisch. Einen Menschen anzuknurren, ihn womöglich zu beißen ist etwas, was überhaupt nicht geht. Selbst ein ganzer Hund darf sowas nicht und wird möglicherweise für eine solche Aggression eingeschläfert."
Louis sah mich mit seinen großen blauen Augen ein wenig fragend an, legte den Kopf von links nach recht. "Nicht beißen? Knurren?", er runzelte die Stirn. "Wie sagen Louis böse ist? Wie zeigen, nicht gefallen?", fragte er zurück und ich seufzte, lächelte.
"Genauso. In dem du dem Menschen, der etwas gesagt hat, was dir nicht gefällt, genau das sagst. Du sagst zum Beispiel - Deine Aussage gefällt mir nicht. Das ist nicht richtig was du gesagt hast. Ich bin böse auf dich, ich bin sauer oder möglicherweise auch, ich bin traurig.", ich sah Louis direkt an und sah wie seine Ohren leicht zur Seite hingen.
"Aber Louis nicht gut reden. Muss lernen, aber jetzt noch so? Mit Knurren?", fragte er wieder und dabei sah er mich so herz zerreissend süß an, dass ich am liebsten Ja gesagt hätte. Aber das wäre der falsche Ansatz.
"Nein. Knurren und Beißen darfst du niemals. Also mich darfst du vielleicht mal anknurren, aber keine anderen Menschen. Du möchtest doch Teil der Gesellschaft werden und da gehört es sich nicht.", ich nahm einen Schluck von meinem Wasser und er kratzte sich hinter seinem Ohr.
"Das ist schwer.", sagte er irgendwie traurig. "Louis nie gelernt, andere immer böse und dann, gewehrt.", er zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß, ich weiß. Aber wir ändern das jetzt. Du bist jetzt hier, lernst Menschen kennen die du magst und die dich mögen und da ist sowas nicht notwendig.", ich lächelte, als er langsam nickte.
"Du mich traurig vorhin.", er deutete nach oben und dann auf seinen Nacken.
"Ich weiß und es tut mir sehr leid. Wirklich. Ich, ich war einfach überfordert. Verzeihst du mir? Es kommt nicht mehr vor.", ich hob meine Hand zum Schwur und er sah diese mit seitwärts geneigtem Kopf an, bevor er aufstand und mit seiner dagegen klatschte.
"Häh?", machte ich nicht ganz intelligent, bevor ich begriff. Vermutlich hatte er diese Art des Abklatschend im Fernsehen gesehen und einfach adaptiert.
"Ja.", er hockte dicht vor mir, sah mich jetzt wieder von unten an. "Louis verzeiht. Aber nicht wieder Harry!", er nickte fest, bevor er wieder mit dem Kopf schüttelte.
"Versprochen. Nie wieder. So, magst du her kommen, zu mir? Kuscheln?", fragte ich und bevor ich überhaupt reagieren konnte, saß er schon neben mir und hatte sich an mich gedrückt.
"Louis Harry mag.", sagte er, während er den Kopf an meiner Seite rieb und die Glücksgefühle in mir gerade Achterbahn fuhren.
"Ich mag dich auch, sehr sogar.", meine Hand glitt auf seinen Kopf, zwischen seine Ohren und kraulte ihn leicht.
Der Druck, den er mir darauf hin entgegenbrachte, ließ mich lächeln und ich verstärkte mein Tun.
"Ich habe mich vorhin so schrecklich gefühlt. Als du mit Liam runter kamst, mich nicht angesehen hast.", murmelte ich vor mich hin, doch er schien es gehört zu haben, denn plötzlich entzog er sich meiner Berührung, sah mich direkt an.
"Weg. Nicht mehr denken. Jetzt kuscheln.", er leckte einmal über meine Hand, was mir zwar merkwürdig vorkam, ich aber einfach als liebevolle Geste erkannte und nickte.
"Ja, du hast Recht. Wir konzentrieren uns aufs hier und jetzt.", damit zog ich ihn noch etwas näher und gab ihm die Nähe, die er und ich in der Situation beide gerade zu brauchen schienen.
XXX
Zayn POV
Auch wenn es bei Harry noch aufregend und wie in einem Roman schien, war mir jetzt schon etwas mulmig zu Mute. Wer weiß, was für Typen da auf mich warteten und ob ich wirklich so gut lügen konnte, damit sie mir die Story abnehmen würden.
Liam und Niall warteten im Auto, wollte die Gegend beobachten, während ich die Location betrat und direkt von einem Kerl in schwarzem Anzug zu ihm gewunken wurde.
Mein Herz raste, während ich möglichst selbstbewusst auf ihn zuschritt. Ich musste zeigen, dass ich ein Badboy war und keine Angst vor ihm hatte, auch wenn es in mir anders aussah. Einmal mehr war ich über mein doch recht eindeutiges Aussehen froh, die etwas verwegene Art mich zu kleiden, meine massenhaften Tattoos, die zumindest anderen, die mich nicht kannten auf Abstand hielten.
"Malik?", wurde ich angesprochen und ich nickte. "Setzten sie sich doch.", bot mir der Mann an, vielleicht Mitte 50.
Er war ein wenig untersetzt, hatte stechende Schweineaugen und wirkte im ganzen sehr unsympathisch.
"Ihr Name ist?", fragte ich direkt zurück. "Ich möchte sie ja ebenfalls ansprechenden können.", ich lächelte verbindlich und der Typ schien einen Moment zu überlegen.
"Deer. Nennen sie mich Deer.", er nickte mir zu, holte dann ein Tablett raus.
"Sie sagten am Telefon, sie haben Louis Tomlinson gesehen. In Bradfort?", er öffnete Googlemaps und ich nickte.
"Richtig.", er scrollte über den Bildschirm. "Wieso suchen sie ihn überhaupt, ist er ein Verbrecher? Gefährlich?"
Ich versuchte die Reaktion des anderen abzuschätzen, doch dieser hatte ein Pokerface aufgesetzt.
"Er wird gesucht, das muss reichen. Und ja, er kann gefährlich werden. Deshalb haben wir auch die Bevölkerung gewarnt und gebeten, uns Sichtungen zu melden, sich ihm aber nicht zu nähern.", er drehte das Tablett zu mir und zeigte auf meinen Geburtsort.
"So, dann zeigen sie mal, wo sie ihn gesehen haben wollen.", er sah mich auffordernd an und ich zeigte ihm den Ort, den ich mit den Jungs besprochen hatte.
"Und er war allein?", hakte er nach und ich nickte.
"Ja, er war allein. Niemand bei ihm. Hatte alte Lumpen an. Sah eher aus wie ein Stadtstreicher.", erklärte ich. "Eine Mütze hatte er auch auf. Und das bei den Temperaturen.", ich zuckte mit den Schultern. Ich war gar nicht so schlecht im Lügen.
"Wir wissen nicht, woher er die Kleidung hat und wie er überhaupt dort hin gekommen ist.", der Typ kratzte sich am Hals, bevor er die Augen ein wenig zukniff.
"Wo ist er denn, entlaufen?", fragte ich und setzte das "Entlaufen", in optische Anführungszeichen.
"London. Hier aus London.", kam die Antwort.
"Aus dem Gefängnis?", versuchte ich es erneut und erntete ein Schnauben.
"Sie sind mir ein bisschen neugierig, Mr. Malik.", sagte er und versuchte mich mit seinen Augen einzuschüchtern, doch inzwischen war ich warm gelaufen.
"Na ja, hören sie mal. Wer wäre das nicht, wenn so vage Informationen verbreitet werden und man diesen gesuchten Typen gesehen hat? Klar bin ich neugierig. Gibt es denn eine Belohnung, wenn sie ihn finden, auf Grund meines Hinweises?", ich wackelte mit den Augenbrauen.
Geld war immer eine gute Argumentation, um Interesse an etwas zu haben.
"Ja, es gibt eine Belohnung. Wir zahlen dem der uns den entscheidenen Hinweis gibt, 100.000 Pfund.", er grinste und mir klappte der Mund auf.
Das war wirklich verdammt viel Geld.
"Und wenn sie ihn dann haben, was wird dann mit ihm?", fragte ich direkt noch einmal und er lachte.
"Dann kommt er wieder an seinen Platz. Da wo er hingehört. So und nun entschuldigen sie mich. Wir müssen ihren Hinweisen nachgehen. Sollten wir ihn bekommen, ihre Hinweise zu seiner Ergreifung führen, melde ich mich bei ihnen.", er stand auf, legte einen Zwanziger auf den Tisch und ließ mich dann nach einem letzten Gruß allein.
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