Liebe Grüße an Herrn Lee
Seungri pov.
Vier Tage lang war ich nun hier, wobei die ersten Beiden die Besten waren. Zu der Zeit war ich noch keiner Tätigkeit hier drinnen eingeteilt, was sich aber schnell änderte. Man stellte mich ab, um Wäsche einzusammeln und zu waschen, was ich nun jeden Tag acht Stunden lang machen darf. Nächste Woche wechselt das wohl und dann bin ich mit Bügeln und Falten dran.
Die Tätigkeit an sich ist nicht einmal schlimm, sondern die Leute hier. Einige wissen wer ich bin, was mir eine Heidenangst einjagt. Beim Duschen sind alle Blicke auf mich gerichtet, wobei einer ekelhafter als der andere ist. Zum Glück musste ich bisher nur einmal hier duschen und wenn ich großes Glück habe muss ich das kein zweites Mal tun, weil mir nur zwei Duschgänge die Woche zustehen, mit der Begründung, dass ich keine schweißtreibende Arbeit verrichte.
Mir soll es recht sein.
Ich will nicht das mich jemals wieder jemand anderes als Daesung nackt sieht und erstrecht nicht auf so eine Art und Weise. Außerdem spielt mein Kopf komplett verrückt und malt sich unglaublich schlimme Szenarien aus, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Zwar glaube ich nicht, dass ich hier sexuell oder generell körperlich angegangen werden, möchte genau das aber auch nicht blauäugig ausschließen.
Lieber zu vorsichtig als nachsichtig.
Mitunter deswegen sprach ich auch zu keiner Menschenseele und außerdem lag das glaube ich im Interesse beider Seiten. Viele hier kennen die Firma meines Vaters wahrscheinlich aus Schuldengründen und der eine oder andere sitzt bestimmt auch deswegen ein. Da will ich ums verrecken nicht das jemand mitbekommt, warum ich hier bin.
Darum mied ich auch jede weitere Interaktion und ging bei jeder Möglichkeit in meine Zelle, wo ich auf das Ende des Tages wartete. Lediglich beim Essen musste ich bisher einmal zwangsweise mit jemanden an einem Tisch sitzen, der mir extrem unheimlich war.
Zwar habe ich immer mit den anderen im Speisesaal gesessen, mein Essen aber nicht einmal angerührt. Nicht weil ich es eklig fand oder so, sondern weil mich die Sorgen keinen Bissen herunterwürgen ließen.
Mich quälte schon jetzt die Einsamkeit enorm und alle Gedanken, die damit einhergingen. Hier hatte ich viel zu viel Zeit zum Nachdenken, was zufolge hatte, dass ich immer wieder Opfer meiner eigenen Visionen und Vorstellungen wurde.
Dabei schwand jeden Tag mehr die Hoffnung auf Freiheit, auch wenn sich das vielleicht etwas übertrieben anhört. Immerhin bin ich erst ein paar Tage hier, jedoch unschuldig. Die ganze Zeit über hatte ich auch panische Angst meinen Vater zu treffen, weil ich keine Informationen zu irgendwas hatte.
Auch die nächsten Tage ergab sich nichts. Am 12ten Tag hatte ich dann aufgegeben. Ich hielt diesen Druck einfach nicht aus, was mir jegliche Lebensqualität raubte. Weder konnte noch wollte ich so leben, was auch immer mehr nach außen zum Vorschein kam. Anscheinend sah ich sogar so schlecht aus, dass mich einer der Aufseher ansprach.
Allerdings war mir das egal. Nur der Ansage nach ich solle bald mal wieder Duschen ging ich nach, da ich so viel Stress wie möglich versuchte zu vermeiden. Damit duschte ich mein zweites Mal, was wieder unangenehm, aber nicht so sehr wie beim ersten Mal war. Ob es an meinem toten inneren Ich lag, oder einfach an den anderen konnte ich hierbei nicht mehr herausfiltern. Aber irgendwie war es mir auch egal.
Vielleicht ist ja das die Strafe, die ich für mein Verhalten verdient hatte.
Ein gefährlicher Gedanke, der mich Tage später unvorsichtig werden ließ. Mittlerweile war es mein 17er Tag in Gefangenschaft und heute war wieder Duschtag, mein Hasstag. Abwesend ließ ich das für mein Empfinden zu kalte Wasser auf meinen entkleideten Körper prasseln und bemerkte dabei gar nicht, wie sich der Duschraum immer mehr leerte. Viele andere waren heute schneller hier raus als sonst und auch das laute Getratsche war nicht präsent. Allerdings bemerkte ich das erst viel zu spät.
,,Ey!", ich wurde unsanft an meiner Schulter gepackt und herumgerissen, wonach ich in mehrere Gesichter schaute, die mir mit Sicherheit nicht freundlich gesonnen waren. ,,Du bist doch der Sohn von diesem Hurensohn von Bänker, richtig?", damit lag er falsch, mein Vater ist kein Bänker. Aber das sagte ich nicht. Dafür hatte ich in dem Moment viel zu große Angst, da mein Gegenüber ein furchterregendes Glitzern in seinen Augen trug.
,,Wir dachten es wäre doch bestimmt lieb von uns, wenn wir ihm ein paar Grüße dalassen.", sprach er weiter, weswegen ich versuchte mich aus seinem Griff zu winden. Eine auch nur ansatzweise faire Chance hatte ich aber nicht. Als ich mich umdrehte und das Weite suchen wollte, griff man nach meinen Haaren, an denen man mich grob nach hinten zog, weswegen ich auf dem nassen Boden ausrutschte und nach hinten fiel.
Nun blickte ich von unten an den nackten Körpern herauf und sollte wohl das erfahren von dem man denken könnte, dass es nur Vorurteile dem Gefängnis gegenüber sind. Dem ist aber nicht so und das musste ich nun am eigenen Leib erleben.
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