Daesung pov.

Ich staunte nicht schlecht, als ich den Kühlschrank öffnete und erblickte was mir Heechul verheimlichte. Das erklärte nun auch wieso ich seit gestern Küchenverbot hatte.

Aus Erfahrung weiß ich, dass Seungri nicht gerade der begabteste Koch ist. Oft genug hatte ich ihn schon dazu gedrängt, dass wir gemeinsam kochen, was immer in einem Desaster geendet ist. Darum war ich umso begeisterter über das Ergebnis, was er hier an den Tag gelegt hat.

Er hatte sich die Mühe gemacht, kleine Figuren und Tierchen zurechtzuschneiden, aber auch auf eine gute Dekoration zu achten. Mir war zwar klar, dass er das nicht alleine gemacht hat, aber die Tatsache das er sich mal Hilfe sucht machte es eigentlich nur besser.

Seungri ist wirklich nicht der Typ, der nach Hilfe fragt, oder gut Tipps annehmen kann. Er hasst es, wenn man etwas besser kann und stellt oft das Gegenteil an, wenn man ihn des Besseren belehrt. Darum muss es gerade mit Heechul nicht einfach gewesen sein, da Seungri ihn sowieso sehr aufdringlich findet, was er zugegebenermaßen auch ist.

,,Dankeschön!", ich sprang ihm regelrecht in die Arme, nachdem ich die Platte mit all den Leckereien auf den Tisch gestellt hatte, wonach ich ihn hätte totknutschen können. Es ist wirklich erstaunlich wie viel Mühe er sich gegeben hat. Von mir selbst kann ich schon nicht sagen, dass ich ein Romantiker bin, aber von ihm dachte ich eigentlich, dass er noch sehr viel weniger romantisch ist. Immerhin verhält er sich oft genug wie ein Stein, wenn es um Gefühle geht.

Naja und das war schon immer so.

,,Wie bist du denn bitte auf die ganzen Sachen gekommen? Alleine?", ich konnte es gar nicht fassen, zumal mir noch nie jemand so ein Geschenk gemacht hatte. Zu Valentinstag habe ich klischeehaft zwar schonmal hier und da Schokolade bekommen, aber eben nur welche, die schnell um die Ecke im nächsten Discounter besorgt wurde. An sich sehe ich das weniger dramatisch, dennoch empfand ich dadurch diese Geste als noch großartiger, als sie sowieso schon war.

Das erzählte ich ihm auch so, als er wieder nur schwach nickte. Dieser Mann macht mich echt fertig, damit dass er sich immer so fertig macht.

,,Wollen wir uns oben vor den Fernseher kuscheln und ein bisschen Netflixen?", Eigentlich hatte er gar keine Wahl. Die hatte er bei solchen Dingen eigentlich selten bis nie. Ich glaube aber zu meinen, dass er darüber sogar ganz froh war, da er oft sehr unbeholfen ist und nicht so wirklich Entscheidungen treffen kann.

Vielleicht nicht unbedingt premium das ich dann immer alle Entscheidungen treffe, aber irgendwer muss ja mal Klartext reden. ,,Na dann komm. Schnapp dir Besteck und let's go!", aufgeregt nahm ich das Essen an mich und machte mich auf den Weg nach oben, hinten dran Seungri.

Im Zimmer baute ich alles so auf, dass wir uns gemütlich ins Bett gammeln konnten und suchte auch schon eine Serie raus, die ich eh seit längerem schon mit ihm schauen wollte. Bevor wir uns aber richtig ins Bett kuschelten, wollte ich ihm unbedingt noch meine Geschenke geben, die ich heute aus der Firma geholt hatte. Dort habe ich die wildesten Blicke bekommen, als ich mit einem großen Blumenstrauß und der Tüte, worin die Geschenke lagen, herumgerannt bin.

Mal schauen, wann dort das erste Getuschel losgeht.

,,Ehm, Seungri. Hier.", zuerst legte ich das größere Geschenk auf das Bett, weil er das zuerst öffnen sollte und drückte ihm die Blumen in die Hand, für die ich schon eine Vase mit Wasser im Zimmer stehen hatte. Da Seungri nicht so viel über sich spricht, wusste ich absolut nicht, was er von Blumen hält, empfand sie aber trotzdem als angemessen und notwendig. Darum hatte ich aus dem Blumengeschäft von jeder Blume eine genommen, wobei ich von einer Blume jedoch zwei nahm. Es waren zwei Hibiskusblumen, weil ich die am liebsten mochte, wobei eine gelb und eine blau war, womit ich unsere Lieblingsfarben abgedeckt hatte. Ansonsten war der Strauß komplett wild zusammengestellt, was ich ihm trotzdem stolz präsentierte.

,,Danke, ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll.", sprachlos starrte er auf den riesigen Strauß und hatte scheinbar bemerkt, dass die Blumen in der Mitte absichtlich in unseren Farben gehalten waren. Da ich selbst ausnahmsweise mal auch nicht wusste was ich sagen soll, zeigte ich nur auf das Geschenk und grinste breit. Allerdings öffnete er nicht das Geschenk, sondern küsste mich zärtlich, aber dennoch leidenschaftlich.

Schon seit unserem ersten Kuss, oder naja, seit dem ersten, dem ich ihn aufzwang, bin ich süchtig nach seinen Lippen und nach dem unbeschreiblichen Gefühl, was sie bei mir auslösen. Immer verliere ich mich darin und vergesse die gesamte Welt um mich herum, sobald seine Lippen auf meinen liegen. Nie hätte ich für möglich gehalten, dass er mich eines Tages freiwillig küsst. Immerhin habe ich Jahre lang davon geträumt und mir immer gewünscht in diesem Traum leben zu können.

Nun ist es so. Ich lebe in diesem Traum und möchte niemals daraus aufwachen.