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Bücher, Bücher, Bücher

Lasst mich heute über Bücher reden.
Ich weiß, vielleicht werden einige sagen "Iiiih! Bücher! Verschont mich damit!", aber ich werde-
Moment mal, das hier ist doch wattpad, wo jeder hier seine eigenen Bücher schreiben kann. Warum sollten das also welche eklig finden?
Naja, zumindest möchte ich Bücher vorstellen, die mir sehr am Herzen liegen. Seien es Lieblingsbücher oder einfach nur Bücher, die mich bewegten und prägten.
Man kann es also auch als Bücherempfehlung betrachten.
Kleine Regel aber hierbei: auch wenn für mich Comics und Mangas auch als Literatur zählt, werde ich hier keine Mangas oder Comics behandeln, sondern nur um allgemeine Bücher. Also um die Papiersandwiches mit Buchstaben :'D

Als allererstes möchte ich mit Büchern anfangen, die von dem selben Autor stammen: Kevin Brooks. Ich gebe zu, im Nachhinein ist Kevin Brooks nicht der allerbeste (Jugendbuch)autor - ja, er hat sehr wohl seine Schwächen und selber einige schlechte Bücher - , aber die meisten seiner Werke besitzen dennoch was einzigartiges und er selber hat mich in meiner frühen Jugend sehr vom Lesen geprägt. Darüber hinaus ist er einer der wenigen Jugendbuchautoren, die auch den jugendlichen Lesern ernst nehmen und sich nicht extra für ihn "cool" verstellen. Er ist realistischer.
Ich war auch in vielen anderen Bibliotheken gewesen und ich habe immer mindestens ein Buch von ihm gesehen. Wenn ihr also wieder mal in der Bibliothek seid: Schaut nach diesen Namen und seinen Büchern und probiert sie einmal zu lesen. Es ist (zum Großteil) keine verschwendete Zeit und sogar eine interessante Reise.

Beginnen wir mal mit einfacheren Lektüre.

Lucas von Kevin Brooks
Handlung:
Cait ist ein ganz normales fünfzehnjähriges Mädchen, mit all ihren Ecken, Kanten, Stärken und Schwächen. Sie lebt mit ihrer Familie (ihren Vater, Bruder und ihre Hündin Deefer) auf einer kleineren Insel in an den Küsten Großbritanniens. Cait führt eigentlich ein unkompliziertes Leben mit den verschiedenen Menschen und Gleichaltrigen auf der Insel - nur mit dem Erwachsenwerden und das egoistische Verhalten der Inselbewohner muss Cait noch innerlich kämpfen.
An einen unbestimmten Sommertag in den Sommerferien beginnt alles noch mehr bei Cait durcheinander zu werden. Auf der Insel taucht plötzlich Lucas auf. Ein ruhiger, mysteriöser sowie auch angenehmer Junge mit blonden Haaren lösen in Cait Gefühle und Gedanken aus, die sie in Worten nicht beschreiben kann. So etwas hatte sie noch nie bei einen Menschen erlebt. Während Cait und Lucas sich mehr und mehr kennenlernen und anfreunden, kriegen auch die restlichen Inselbewohner den fremden Jungen mit und zeigen deutlich, was sie von Lucas denken: Dieser Fremdling ist unerwünscht und soll so schnell ihre Insel gefälligst verlassen.
Cait ist von beiden Seiten hin und her gerissen und verunsichert, wie sie sich gegen den Misstrauen und werdenen Hass der Inselbewohner wehren soll. Während sie mit Lucas weitere unbeschreibliche Momente erlebt, brodelt das Misstrauen immer mehr zum Hass auf. Als auch noch immer mehr Gewalt ins Spiel kommt, droht die Situation weiter zu eskalieren.
Mein Kommentar:
Lucas ist ein Roman, der mich das erste mal in einer Welt reinsaugen konnte, die ich immer weiter erkunden wollte. Ich kann es nicht genau erklären wieso, aber das Erklären der Orte hat mein Kopfkino zu wunderschönen Gemälden angeregt. Es versetzte mich in die Erinnerung zu meinen Urlauben der Inseln Rügen und Usedom. Auch wenn die Beschreibung mehr der Nordsee ähnelte, stapfte für mich Cait und Lucas immer in den einsamen Dünen Rügens.
Auch wenn sich die Story kurz und knapp anhört, ist sie dennoch ruhig und angenehmer erzählt. Manche würden sagen, dass diese ruhige, zu detailierte Erzählung zu lang sei (was ich für einige nicht abstreiten möchte), aber es ändert nichts für mich, dass wir Stück für Stück eine zusammenhänge Story mit richtiger Einleitung, Hauptteil und Schluss bekommen.
Aber vor allem die Charaktere haben mir Spaß gemacht beim Lesen. Gerade mit Cait, die in die Pubertät kommt, ihren Alltag, ihre Mitmenschen sowie auch Probleme erzählt, hatte ich sie während des Lesens ins Herz geschlossen. Auch wenn ich zugeben muss, dass sie eher der stillere Protagonist ist, was bedeutet, dass bei vielen Szenen sie nur das Geschehen beobachtet, aber nicht intensiv eingreift. Gerade bei den Gewaltszenen (und die hat das Buch tatsächlich an einigen Stellen) steht sie nur daneben. Da Cait auch in ihrer Pubertät schwimmt, kann es auch, nach meinen Gefühl, sein, dass manche ihr Pubertätsleben stört. Gibt ja so einige. Aber ich finde, gerade als Jugendlicher kann man sehr wohl Cait verstehen, warum sie in den verschiedenen Situationen so denkt und sich auch philosophische Fragen stellt. Die gibt es tatsächlich auch, aber so, dass sie nicht fehlplatziert wirken.
Am Ende will ich aber auch über Lucas selber reden; schließlich ist er ja auch der Titelname des Buches. Aber ich muss gestehen: gerade am Anfang sehr wenig über Lucas zu wissen, macht diesen Charakter noch mehr interessanter und spannender. Eigentlich kann ich hier nur Die Welt davon zitieren, wie sie Lucas beschrieb (und dieses Zitat auch am Buchcover abgedruckt wurde): »Lucas, der Junge, der irgendwo zwischen Himmel und Erde lebt, brennt sich im Leser-Gedächtnis ein
Lucas hat bei mir während des Lesens ein Gefühl gegeben, was ich so in anderen Büchern nicht mehr kannte. Es macht einfach Spaß ihn zuzuhören oder lässt einen verwundern, warum Lucas immer ruhig seine Situationen so handelt.
Ich kann mich nicht oft wiederholen, um zu sagen, dass ich dieses Buch eigentlich jeden empfehlen kann. Auch für die Leute, die Romanzenmuffel sind (sowie ich). Denn, auch wenn es so klingt, ist dieses Buch keine Romanze sondern eine Geschichte über die verschiedensten Menschen. Eine, an manchen Stellen sogar, wirklich emotionale Geschichte. Gerade das Ende, mit dem man nicht rechnet, lässt einen emotional mitfühlen. Und wie öfter ich das Ende las, desto emotionaler und tränennaher fühlte es sich für mich an.

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iBoy von Kevin Brooks
Handlung:
Tom Harvey lebt mit seinen 16 Jahren ein bescheidenes Leben. Zumindest versucht er das. Aber in einen Problemviertel Londons, was auch noch von Gangs und Gewalt beherrscht wird, zu leben erweist sich doch mit ihn und seiner Großmutter als schwierig. Trotzdem ist Tom ein normaler Jugendlicher, der mit der Gewalt nichts zu tun haben will und lieber mehr mit den Gedanken in Lucy vertieft ist. Lucy, seine Kindheitsfreundin, in der er heimlich verliebt ist.
Doch Toms normales Leben verändert sich gewaltig, als in einem Gewaltakt ein iPhone seinen Schädel fast zertrümmert. Tom überlebt die halbe Zertrümmung, doch die Splitter des iPhones verbinden sich tief in seinem Gehirn, wodurch Tom Kräfte erlangt, die einem Smartphone gleichen. Er kann überall und jederzeit online sein, Audio aufnehmen, Fotos und Videos machen, sich in allen Datenbänken hacken und auch in technischen Geräten. Alles, in seinem Kopf. Auch sein Körper verfügt über neue Superkräfte und Fähigkeiten. Mit seinen ausgeteilten Elektroschocks und seiner schützenden Haut - die iHaut - wird Tom nun zu iBoy. Ein Superheld mit Kapuze, der nun endlich gegen die Gewalt seines Viertel wehren kann. Auch wenn er sich verteidigt und nun Gewalt anwenden kann, tut Tom das alles nur für einen Grund: er will sich an die Leute rächen, die Lucy überfallen haben.
Tom gerät als iBoy immer mehr in die Spirale der Gewalt, die sich mit Lügen, Brutalität, Existenskrisen, aufsteigender Wut und eskalierender Rache erweitert.
Auch Lucy erfährt von iBoy und wird in iBoys Gewaltigtätikeiten mehr und mehr reingezogen. Als Tom weiter mit iBoy Konflikte auslöst, gerät alles mehr zu zerbrechen.
Mein Kommentar:
Mein allererstes Buch, was ich von der Bibliothek ausgeliehen habe. Genauer gesagt, mein allererster ausgeliehener Roman. Ohne diesen Roman wäre ich wohl nie so schnell in meiner Liebe des Lesens reingeflossen. Daher ist dieses Buch, auch wenn es nicht mehr das allerliebste Buch von mir ist, ein wichtiges Buch in meinen Herzen.
Zu der Zeit, es war Frühling/Sommer 2014 (ich war vierzehn geworden), habe ich zum Großteil nur Mangas ausgeliehen und gelesen. An dem Tag lief ich einfach neugierig in die Jugendbuchabteilung meiner Bibliothek rum und mein Blick fiel auf die Hörbücher. Da war das Cover des Hörbuches von iBoy zu sehen. Eine gesichtlose Gestalt mit Kapuze - sowas zog mich immer an. Selbst heute noch gefallen mir Figuren/Leute mit Kapuze (siehe Profilbild). Ich las die Beschreibung des Hörbuches und war sofort fasziniert.
»Eine Superheldengeschichte? Mit einen Kapuzentypen und die Kräfte eines Smartphones?! Wie cool ist das denn?!«, waren meine Gedanken. Zu der Zeit lief auch The Amazing Spider-Man 2 in den Kinos und iBoy ließ mich da an den Antagonisten Electro erinnern. Ja, das Buch hat mich erwischt. Wie ein Taser. Brrrz.
Ich war aber kein Fan von Hörbüchern, daher guckte ich, ob meine Bibliothek es als Buch besaß.
Ja, hatte sie. Sogar die Version, die nicht zum Verkauf gedacht war, sondern für Leute, die zum Buch Resizionen schrieben.
Das war eine ziemlich lange Vorgeschichte um zu sagen, dass dieses Buch mich beim Lesen gepackt hat. Es besaß einen Charme, den es nicht in jeden Jugendbuch gab. Das Buch hatte einen sehr einfachen, knappen und dennoch verständlichen Sprachstil. Kein Herumgeschwafel, kein Obercoolgemache, keine 1 vong i bims Jugendsprache, keine 0815-Superhelden-Popcorn-Kino-Geschichte, sondern einfach nur eine Geschichte, wie ein Jugendlicher Kräfte bekommt und sich dabei gefühlt hat. Ja, gerade der Sprachstil, wie Tom seine Geschichte erzählt, gefiel mir am meisten vom Buch, da Tom sie wirklich authentisch erzählte. Ich erinnerte mich daran, wie mal ein Kumpel, dem ich das Buch damals empfohlen habe, sagte, dass das Lesen sich so anfühle, als würde Tom seine Gedanken lesen und sie so aussprechen.
Auch wenn auf dem ersten Blick iBoy eine Superheldengeschichte als Jugendbuch sei (ja, sogar auch selber den typischen Superheldenaufbau besitzt und einige Deus Ex Machina verwendet), so entpuppt sich beim späteren Lesen ein komplexeres Werk. iBoy ist nicht einfach nur eine typische Origin-Superheldengeschichte ala Marvel, sondern ein Werk, was sich mit den verschiedenen gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzt, die man in einen Jugendbuch nie erwarten würde - und trotzdem bleibt es spannend erzählt. Es erzählt die gesellschaftlichen Probleme von Gewalt und Gruppenbildungen, es zeigt die menschliche Abhängigkeit von technischen Geräten und stellt Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in Frage (Dinge, die vielleicht in einer Unterrichtsform langweilig wären). iBoy ist ein Buch, dass sich philosophische Fragen stellt, uns Probleme zeigt, den Leser zum Nachdenken bringen soll und dabei das alles in einen Superheldensetting versteckt und tarnt.
Auch das Buch ist auch so aufgebaut, dass es sich auch technisch anfühlt - und der Autor sich mit der Thematik auseinandersetzen wollte. Die Kapitel sind nicht mit normalen Zahlen gegliedert, sondern im binären System (das einzige spannende Thema in Mathe für mich). Also statt Kapitel 1, 2, 3, 4... ist es 1, 10, 11, 100... .Bei jedem Kapitel gibt es immer ein Zitat, mal aus einem Buch, mal aus dem Internet. Auch physikalische und mathematische Sachen und Formeln sind im Buch vertreten. Das ist das, was ich vorhin meinte, dass dieses Buch seinen eigenen Charme besitzt.
Ja, ich gebe auch zu, natürlich hat dieses Buch seine Schwächen. Auch wenn es anders ist, ist der Verlauf dieses Buch dennoch eine Superheldengeschichte. Wer damit nichts anfangen kann, der hat damit auch seine Probleme. Neben der Superheldengeschichte gibt es auch die typischen Storyverläufe; ja, ixh würde sogar behaupten, dass iBoy auch Klischees verwendet. Wer viele Superheldenfilme geschaut hat, der würde die Klischees sofort entdecken. Das Gleiche gilt auch für das Deus Ex Machina. Zufällig ist auch eine Prise Glück dabei - und ich will auch nicht abstreiten, dass Tom mit seinen Kräften eine potenzielle Mary Sue werden könnte. Und an manchen Stellen ist das Buch schon schlechter gealtert. Der Kern ist zwar immer noch da, aber die aktuelle Technik nicht mehr. Ein iPhone 3GS ist heute ein normales, vielleicht sogar schon leistungsschwaches Smartphone und die Protagonisten kommunizieren sich unter MySpace. Das ist schon wirklich lange her, dass Jugendliche normal und aktiv noch MySpace verwenden.
Obwohl dieses Buch seine Schwächen hat, bin ich immer dabei, dieses Buch zu empfehlen, wer Superheldengeschichte mag aber auch mal was Neues ausprobieren will. Es besitzt das Potenzial viele Jugendliche damit zu prägen, was bei mir der Fall war. Gerade der Schreibstil des Buches hat sich auf mich übertragen und das Verwenden von Kapuzen, die Erklärung des Menschen in sozialen Gruppen sowie deren Gerechtigkeit und auch Wiederholungen als Stilmittel sind Dinge, die sich auf meinem Schreibstil übertragen haben.
Ach ja, zum Schluss für die Lesemuffel: Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte schaut euch AUF KEINEN FALL diesen Drecksfilm dazu an. Ja, nicht einfach nur Film, sondern Drecksfilm! Dieser Drecksfilm ist einfach nur eine eklig-miese Adaption des Buches, die den Kern komplett verfehlt hat. Anstatt eine Superheldengeschichte, die sich über die gesellschaftlichen Probleme mit inneren Konflikten auseinander setzt, ist dieser Drecksfilm nur ein 0815-Teenie-Superheld-Rache-Hacker-Film. Die Charaktere sind merkwürdig und falsch reininterpretiert und gerade Toms Kräfte sind komplett falsch dargestellt worden; so wurden die Kräfte nie verwendet. Ich hab mich beim Schauen einfach nur aufgeregt! Das einzige wirklich gute an diesem Drecksfilm sind die Schauspieler von Lucy, Eugine und Toms Großmutter (ja, selbst die deutsche Synchro ist schrecklich - und das heißt schon was, wenn ich das sage!). Dieser Drecksfilm ist eine Beleidigung der Fans des Buches und selbst die zweite Staffel von The Promised Neverland ist besser adaptiert worden (ist es wirklich. Die Staffel versuchte zumindest andere stilistische Elemente zu verwenden, hier und da mal Probleme darzustellen und ich hatte beim Schauen meine Spaß; im Gegensatz zu diesen Drecks-iBoy-Film!).
Wenn ich also Interesse an iBoy gebracht habe: Bitte, bitte, bitte, bitte lest einfach nur dieses Buch und ignoriert diesen Drecksfilm. Meinetwegen könnt ihr auch das Hörbuch hören. Aber nimmt euch wirklich nur das Buch zu Herzen!

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Live Fast, Play Dirty, Get Naked von Kevin Brooks (Originaltitel: Naked)
Handlung:
London, Sommer 1976. Die siebenzehnjährige Lili erlebt in diesem unvergesslichen Sommer die Blütezeit des Punks und die wilden Konzerte als Bassistin in ihrer Punkband Naked. Mit ihrem Freund Curtis Ray, der Frontman, Leadgitarrist und Gründer der Band, entdeckt sie die unbekannte Welt dieser neuen Musikrichtung und entkommt so ihrem alltäglichen Stress. Doch in dieser Zeit wird Lili noch viel mehr erleben. Mehr, als sie sich vorstellen könnte. Denn eines Tages taucht plötzlich der begnadete Gitarrist William Bonney in der Band auf und die beiden lernen sich immer mehr kennen. Lili und William fühlen sich immer mehr zueinander verbunden, doch Lili gibt sich dadurch auch in Gefahr. Denn William stammt aus Belfast in Nordirland, was in der Zeit von seiner blutigen Unruhen bekannt war. Während sich der Nordirlandkonflikt in William mehr darstellt, der Punk weiter wächst, Naked immer mehr bekannter wird, Curtis Ray sich immer mehr reinsteigert und auch noch Lilis Alltag mehr und mehr sie überhäuft und überschüttet, wird Lili in ihrer eigenen psychischen Mangel voller Probleme genommen. Auch William trägt ein weiteres düsteres Geheimnis in sich.
Mein Kommentar:
Mein erster Roman, den ich mir extra zum Geburtstag gewünscht habe, da ich ihn in keiner einzigen Bibliothek finden konnte.
Auch ist dieser Roman von Genre eine ganz spezielle Sorte: ein Musikroman. Ich finde ja, dass Musikromane, sowie auch Mangas, sehr unterschätzt sind und leider auch sehr oft untergehen. Vorallem im deutschem Buchmarkt suche ich vergeblich nach (guten) Musikromanen (vorallem Mangas!).
Die Handlung von Naked besitzt, wie bei iBoy, für mich auch einen ganz eigenen Charme.
Anstatt eine Geschichte eines Jugendlichens aus unserer Gegenwart zuhören, erzählt uns die 52-jährige Lili (das Buch kam 2011 raus und es wird auch darauf angespielt, dass Lili 2011 ihre Geschichte erzählt) ihre Zeit, die sie als siebzehnjährige erlebt hat. Und beides wirkt so authentisch und nachvollziehbar. Es fühlt sich wirklich so an, als würde mir die 52-jährige Lili ihre Geschichte erzählen und gleichzeitig wird man so sehr ins Jahr 1976 reingezogen, dass man vergisst, dass alle Jugendlichen schon längst erwachsen sind (manche sogar schon alte Knacker).
Es hat mir einfach unglaublichen Spaß gemacht, die Welt der Musik und des Punks zu entdecken. Ich gebe hier auch zu: ohne dieses Buch hätte ich vermutlich nie meine Liebe zu Rock- und Punkmusik gefunden.
Der Autor selber hat damals als Jugendlicher in einer Punkband gespielt und den Aufstieg der Musik erlebt, deshalb ist die Behauptung, dass er sich mit den Thema auseinandergesetzt hat, nicht weit hervorgeholt. Er hat das meiste selbst erlebt.
Am meisten gefielen mir die Charaktere des Buches. Curtis Ray hat oft die Stimmung gelockert und gerade William brachte mich immer zum Mitfiebern. Er war beim Lesen immer ein angenehmer Charakter und gleichzeitig besaß man den Hintergedanken, dass in William immer noch was düsteres wütet. Man wollte ihn helfen, aber es lag schon alles längst in der Vergangenheit.
Lili ist der Charakter, die für mich positiv aber auch negativ auffiel. Im Vergleich zu William oder Curtis wirkte sie viel, viel blasser und leider besaß sie an manchen Stellen Momente wo sie kurz davor war, sich in einer Mary Sue zu entwickeln. Zufällig kann sie gut Klavier spielen. Zufällig lernt sie schnell am Bass. Zufällig mangelt es ihr nicht an Geld. Zufällig ist sie gut im Ausdauersport und kann lange rennen. Zufällig vertrauen ihr die meisten Menschen was an. Dennoch ist Lili kein schlechter Charakter - ganz im Gegenteil. Sie hat, wie William, auch eine tragische Hintergrundgeschichte, die ich auch nicht so in der Form aus einen Jugendbuch kannte (und was öfters angesprochen werden sollte). Dazu leidet Lili auch an die Folgen von den Handeln anderer, für das sie nichts kann; was leider auch realistisch ist.
Gerade das Ende dieses Buches ist, mit Lucas, eines der Bücher von Kevin Brooks mit den emotionalsten Enden. Gleichzeitig wird sehr vieles abgeschlossen und zu Ende erzählt; aber gerade weil dieses Buch schrill voller Punk ist, treffen einen die emotionalen Stellen (und Enden) nochmals viel härter.

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Being von Kevin Brooks
Handlung:
Es sollte eigentlich nur eine Routinenuntersuchung sein. Eine Magenspiegelung. Schlauch rein, Ärzte schauen sich den Magen an, fertig. So sollte es bei den sechszehnjährigen Robert Smith auch so laufen. Doch als er auf einmal regungslos während seiner Narkose aufwacht, ist sein bisheriges Leben, das er kannte, nun endgültig und komplett vorbei. Denn in der anfangs harmlosen Magenspiegelung erscheinen Bilder, die sich Ärzte nie vorstellen konnten: Statt innerer Organe sieht man ein komplexes Gewirr aus Plastik, Metall, Kunststoff, Drähten und Sachen, die alles andere als menschlich sind.
Neben den Ärzten sind noch Männer in Anzügen und der Geheimdienstler Ryan in Anwesendheit. Ryan will die anormale, unmenschliche Identität von Robert entschlüsseln. Auch wenn es heißt, den Bauch aufzuschneiden.
Robert entkommt gerade noch dieses schreckliche und traumatische Ereignis und flieht weiter vor diesen Leuten. Fliehen wird immer schwierig und Robert muss untertauchen. Dazu braucht er schnell eine neue Identität und flüchtet zu Eddi. Einer alten Freundin, die sich mit gefälschten Identitäten auskennt. Doch Eddi weiß nichts von Roberts traumatischen Ereignis und seine inneren Problemen (geistig sowie auch körperlich) und beiden geraten mehr in diese Jagd.
Mein Kommentar:
Ich muss ganz ehrlich sein: ich bin zu Being sehr zwiegespalten. Sehr sogar. Denn zu diesem Buch habe ich eine Hassliebe. Es hat sein Potenzial und trotzdem macht es mich wütend.
Aber alles der Reihe nach.
Die Ausgangsidee - diese surreale Geschichte - ist die allergrößte Stärke des Buches. Es wirft den Leser und auch uns in einer Situation und Frage rein, die wir nicht so schnell beantworten können: »Was bist du, wenn dein innerer Körper alles andere als menschlich ist? Wie würdest du reagieren? Und wie würdest du beweisen, dass du ein Mensch bist, wenn dein innerer Körper das Gegenteil sagt?«. Vorallem, da es auch eine Frage ist, die man ohne medizinische Technik nicht gegenbeweisen kann, ob die Organe Organe sind oder künstlich sind. Wenn man die Hand auf dem Bauch legt und runterdrückt, woher will man wissen, dass das, was man darunter fühlt, wirklich der Darm ist oder doch nur ein kompliziertes Kunststoffschlauchsystem?
Es ist für mich eine Form des Body Horrors, aber mit einer anderen Wirkung. Anstatt eine gruselige Veränderung am Körper zu bekommen, war man schon von Anfang an die gruselige Veränderung des Körpers. Ein, zum Beispiel, besetzter Arm kann man zwar abschneiden oder die Veränderung irgendwie entfernen, aber wie will man vor seinen eigenen Organen fliehen?
Noch dazu wird im Buch sehr viel über die Frage des Menschseins und der eigenen Existenz gestellt. Dazu auch der Konflikt in Robert. Auf der einen Seite zeigt er viele Kleinigkeiten, um zu beweisen, dass er menschlich ist. Auf der anderen findet er aber auch viele Gegenbeweise. Unwiderlegbare Beweise. Wenn man sich halt selber den Bauch aufschneidet und das Innere betrachtet, kann man das Gesehene schwer widerlegen.
Das wäre eine Überleitung zu weiteren Stärke, die aber auch sehr viele Leser abschrecken kann: Die Gewalt und Ekelmomente.
Da Being ein Thriller ist, gibt es natürlich auch einige Gewaltszenen und auch Splatterelemente. Da es sich auch um die Beschreibung menschlicher Körper handelt, würde ich sogar noch von einigen Gore-elementen sprechen. Aber gerade die Ekelmomente sind die Szenen, die mir im Kopf hängengeblieben sind. Das hat bis heute kein weiteres Buch geschafft in mir solche Gefühle auszulösen. Damit meine ich nicht, dass ich angewidert war, sondern das ich mich beim Lesen genauso ein unwohles Gefühl bekam, wie, als würde ich das alles Sehen und Erleben. Es ist wirklich was interessantes und einzigartiges solche Momente zu lesen. Gerade, weil es so surreal ist.
Auch der Schreibstil ist an manchen Stellen surreal geschrieben und besitzt einen einfachen, aber auch einen künsterlischen Stil.
Zumindest möchte ich diese postiven Dinge hervorheben, da sie wirklich die größte Stärke dieses Buches sind. Das alles existiert zum Großteil in der ersten Hälfte.
Denn die zweite Hälfte ist sterbenslangweilig!
Da geht es zwar weiter um die Flucht, aber ohne irgendwas spannenderes. Dazu wird alles so langsam und langatmig erzählt, dass ich mich beim Lesen danach oft gelangweilt habe. Und das letzte Drittel vor dem Finale ist einfach so langatmig und unnötig langweilig! Das ist einfach nur noch Slice of Life mit der Erwähnung, dass Robert und Eddi jede Nacht miteinander schlafen. Und am Ende kriegt man als Entschädigung auch noch ein enttäuschendes Ende! Zwar wurde das Ende in einen Interview erklärt und ich verstehe auch den Sinn dahinter, aber ich bin dennoch von diesem Ende enttäuscht.
Die zweite Hälfte hat dieses Buch, was mit Potenzial anfängt, so stark kaputt gemacht!
Aber trotzden will ich dieses Buch für seine starke erste Hälfte empfehlen. Einfach, um dieses einmalge Gefühl dieses Buches auch zu erleben. Denn das schafft kaum ein weiteres Buch.

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Bunker Diary von Kevin Brooks (Originaltitel: The Bunker Diary)
Handlung: Der sechszehnjährige Linus wollte eigentlich nur einen blinden Menschen helfen. Doch aus der netten Hilfe wurde er überwältigt, entführt und in einen Bunker tief unter der Erde eingesperrt. Der Bunker wurde in 6 Sachen unterteilt. 6 Schlafzimmer, 6 Betten, 6 Nachttische, 6 Stühle in der Küche, 6 mal das gleiche Plastikgeschirr und 6 schwarze Notizbücher. Linus, der allein in diesen riesigen weißen Bunker mit Fahrstuhl, nun eingesperrt lebt, versteht die Situation und die ganze 6 Dinge nicht. Schließlich ist er ja allein.
All das schreibt Linus in seinem Notizbuch als Tagebuch auf. Er versucht zu verstehen, was hier los ist.
Nach ihm erscheint die neunjährige Jenny. 4 weitere Personen folgen.
Linus und die anderen versuchen mit den verschiedenen Methoden zu fliehen, doch ihre Versuche scheitern und ihr Entführer bestraft sie gewaltig.
Neben den Fluchtversuchen versucht Linus mit den anderen zu kooperien und irgendwie in der Situation ruhig zu leben, doch der Entführer versucht sie gegeneinander aufzuhetzen.
Doch egal, wie sehr die Gefangenschaft und Isolation in Linus plagt: er will versuchen, diesen Schrecken zu entkommen. Auch, wenn alles eskaliert und immer dramatischer wird.
Mein Kommentar:
Ich versuche mich kurz zu halten; denn gerade vor dem Lesen so wenig über dieses Buch zu erfahren, macht die Situation düsterer und interessanter.
Bunker Diary ist nicht einfach nur eine übliche Geschichte, wie jemand (oder auch mehrere) entführt wird und versucht zu fliehen, sondern eine menschliche Geschichte, die sich über das Leben und dem Menschsein Fragen stellt, getarnt als Entführer-Geschichte (ohne Stockholm Syndrom, versteht sich).
Gerade weil Linus in diesem Bunker von alles, was es auf dieser Welt gibt, isoliert wird, beginnt er sich selbst zu Fragen, was das Leben für ihn bedeutet und wichtig es ist.
Denn zumindest hat dieses Buch mir eines beigebracht: Schätze dein Leben so, dass du dir und auch anderen Menschen mit den wundervollen Momenten im Gedächtnis bleibst; denn du hast nur eins und es ist wertvoll. Sei nett, tausch dich mit Menschen, entdecke Hobbys, lerne die Welt und Menschen kennen, so, dass du jemanden glücklich machen kannst. So, dass dich jemand nicht so schnell vergessen wird.
Bunker Diary hat mir auf eine knallharte, kontroverse und sogar auch provozierende Weise gezeigt, mein einziges Leben wertzuschätzen. Das war für mein vierzehnjähriges Ich eine neue Lektion.
Denn um den Leser das zu erklären, wird im Buch alles skrupellos und kontrovers gezeigt. Wir erleben mit, wie alle Figuren leiden. Selbst Linus durchbricht einmal fast die vierte Wand und regt sich über den Leser seines Tagebuches auf, dass er nur zuschaut aber Linus nicht mithilft.
Das mit kontrovers und provokant ist von mir auch gar nicht weit hervorgeholt. Denn sämtliche Zeitschriften und auch Journalisten haben sich mit dem Thema »Gewalt in Jugendliteratur« auseinandergesetzt und Bunker Diary kam sehr oft darin vor. Obwohl ich hier einfach mal kommentiere, dass Bunker Diary nicht mal wirklich Gewalt enthält, sondern einfach nur skruppellos das Geschehen zeigt. (Und es auch Zeitschriftenartikel gab, die furchtbar schlecht geschrieben wurden)
Bunker Diary ist aber auch ein Buch, was viele gespaltene Meinungen hervorgeholt hat. Gerade mit dem Ende. Ich kann sehr gut verstehen, warum Leute das Ende nicht mögen, aber ich bin ehrlich: Gerade dieses Ende war der Grund, warum ich dieses Buch nie vergessen werde und über das eigene Leben so lange nachgedacht habe. Obwohl ich zugeben muss, dass ich das Ende schon kannte, noch bevor ich mit dem Buch angefangen habe. Weil ich Vollidiot auf Idee kam einfach mal die letzte Seite aufzuschlagen (was ich oft bei Büchern mache) und gerade die allerletzte Seite spoilert sehr! Da ich auch noch die broschierte Fassung (nicht das Taschenbuch) zuerst gelesen habe, haben die letzten Seiten mich noch mehr gespoilert.
Wenn ihr also das Buch lesen solltet: Vermeidet es unbedingt die letzte Seite aufzuschlagen!
Denn dieses Buch kann ich jeden weiterempfehlen. Auch sogar den Lesemuffeln! Denn Bunker Diary ist mehr als ein nur Jugendbuch! Dieses Buch wird in unserem Gedächtnis hängen bleiben und nie wieder loslassen. Es zeigt uns, wie knallhart und unfair das reale Leben ist. Es lehrt uns das Leben wertzuschätzen. Das alles mit einem angenehmen und packenden Schreibstil.
Ein oder zweimal habe ich sogar oft geträumt, ich wäre in einem Bunker eingesperrt und muss, so schnell es geht, entkommen. Davor habe ich noch nie über ein Buch geträumt.
Es ist ein von Kevin Brooks besten Büchern.   Vollste Lesempfehlung, die man nicht so schnell vergisst.

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Der Junge auf dem Berg von John Boyne (Originaltitel: The Boy at the Top of the Mountain)
Handlung: Es geht um die Kindheit und Jugend des Jungen Pierrot. Pierrot lebt mit seiner Familie in Paris. Seine Mutter ist geborene Französin, der Vater ein Deutscher; weshalb Pierrot auch mit vollen Namen Pierrot Weber heißt. Das Leben von Pierrot war immer schwerig. Sein Vater leidet immer noch unter den traumatischen Einsätzen des ersten Weltkrieges als ehemaliger Soldat und ertrinkt seine Trauma in Alkohohl. Kurz darauf verlässt der Vater ihn und seine Mutter und wirft sich verzweifelt vor einem Zug. Nach einigen Jahren stirbt auch Pierrots Mutter an Tuberkolose - Pierrot Weber ist nun zum Waisenkind geworden und lebt für einige Zeit in einem Kinderheim in Frankreich. Kurz darauf wird er von seiner Tante Beatrix Weber adoptiert; die Schwester seines Vaters. Pierrots Leben wird nun also in Deutschland fortgesetzt. Doch sein Leben und sein Wohnort spielen in keiner gewöhnlichen Zeit. Es ist 1936, in Deutschland haben sich die Dinge verändert und der zweite Weltkrieg rückt immer näher ran. Auch der Wohnort spielt zu der Zeit eine wichtige Rolle. Tante Beatrix arbeitet nämlich in diesen Haus, das den Namen Berghof trägt. Es ist die Sommerresidenz des Herrn, dessen Namen ich nicht nennen möchte (aber als Anspielung von Junge im gestreiften Pyjama, werde ich ihn weiter Furor nennen).
Pierrot ist von seinen Auftreten und seinem charismatischen Fähigkeiten fasziniert, sympathisiert mit ihn und möchte den Furor immer in Treue stehen.
Auch wenn es um den Verrat der wichtigen Menschen geht und Pierrots Moral mehr und mehr mit Machtmissbrauch und Hass vermischt.
Mein Kommentar:
Der deutsche Regisseur Dennis Gansel meinte zu seinem Film Die Welle, dass er eine eigene Übersättigung zu den Unterrichtsthemen über den Nationalsozialismus feststellte und durch dem Film Schindlers Liste überhaupt erst einen emotionalen Bezug zur Geschichte des deutschen Nationalismus entdecken konnte.
So lief es auch bei mir mit dem Buch ab.
John Boyne schafft es mich mit den Figuren empathisch mitzufühlen. Denn gerade Pierrots Geschichte zu der Zeit ist wirklich sehr tragisch. Er hat zu früh seine Eltern verloren, hat kaum feste Bezugspersonen und ist noch zu jung um die ganze komplexe politische Lage wirklich zu verstehen. Wir erleben Stück für Stück mit wie ein kleiner, unschuldiger und hilfsbereiter Junge sich immer mehr zu den Worten des Furors hingezogen fühlt und sich in dieser Ideologie reinentwickelt.
Dabei werden alle Figuren, sowie auch Pierrots Entwicklung, nicht von Boyne verurteilt. Boyne erzählt kommentarlos die tragische Geschichte aus Pierrots Sicht und zeigt, dass Menschen von Grund auf weder gut noch böse sind. Sie sind menschlich und ihre guten oder bösen Taten entwickeln sich im Laufe der Zeit, da ihre Umwelt sie so beeinflusste (und sie vielleicht auch die bösen Taten als gut ansahen). Es wird auch gezeigt, warum manche Menschen von damals, die zum Teil mitbeteiligt waren, erst am Ende bemerkten, in was sie verstrickt waren. Durch Pierrot lernen wir zu verstehen, warum man durch die Treue nicht die schlimmen Sachen sah.
Auch wenn Pierrot am Ende des Buches schon sechszehn ist (und man sich auch als Leser fragt, ob er wirklich noch unbewusst oder schon bewusst seine Ideologien vertritt ohne sie zu hinterfragen), ist es tragisch zu erleben, zu was er sich entwickelt und alles verursacht. Tragisch daher, weil wir das alles miterleben und sogar auch verstehen können, warum Pierrot das alles so sieht und die einfachen Antworten auf komplizierten Fragen so versteht und hinnimmt. Ja, selbst bei den Unterhaltungen mit den Furor konnte ich verstehen, warum so sehr Pierrot an seinen Worten hing; vermutlich auch bei den anderen Menschen zu der Zeit (und es zeigt nochmal wie viel Charisma einen Menschen ausmacht und damit fremde Menschen beeindrucken und beeinflussen kann).
Der Junge auf dem Berg ist für mich, neben Bunker Diary, ein Buch, was mich sehr lange zum Nachdenken gebracht hat. Sogar auch nach dem Lesen musste ich lange, wirklich sehr lange über alles nachdenken.
Es ist ein einmaliges Buch ala Der Junge in gestreiften Pyjama und ist für mich, wenn man es so betrachtet, das Schindlers Liste in tragischer Jugendbuchform.
Ich kann nicht anders als zu sagen: Dieses Buch muss man gelesen haben.
By the way: im Nachhinein merke ich auch, wie dieses Buch auch mein One Shot Der Junge vom isolierten Raum beeinflusst hat.

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Alles, was wir geben mussten von Kazou Ishiguro (Originaltitel: Never Let Me Go)
Handlung: Hailshaim ist, auf dem ersten Blick, ein wundervolles, britisches Internat. Kathy und ihre beiden Freunde Ruth und Tommy leben ein ausgefülltes Leben in Hailshaim und fühlen sich auch wohl. Trotzdem unterscheidet Hailshaim zu allen anderen. Es wird sehr viel Fokus auf die bildene Kunst genommen und die Lehrer (die immer Aufseher genannt werden) betonen Kathy und die anderen Kinder, dass vorallem die Kinder aus Hailshaim eine besondere Zukunft besitzen.
Kathy erzählt mehr und mehr aus ihrem Leben im Hailshaim, während sie, sowie Ruth und Tonmy, älter werden, mit der Pubertät und Liebe zu kämpfen haben und trotzdem versuchen, ihr Leben der bald besondern Zukunft zu genießen. Auch wenn es heißt, dass der Tag ihrer Bestimmung sich immer mehr nähert.
Mein Kommentar:
Ein sehr entspanntes Buch, mit einer interessanten und traurigen Geschichte am Ende.
Mehr kann ich zu diesem Buch auch nicht sagen, außer, dass es wirklich entspannend ist; obwohl man am Anfang sich erstmal mit den langsamen Erzählstil gewöhnen muss.
Aber was ist für mich so besonders an diesem Buch? Vermutlich besitze ich eine emotionale Verbindung mit diesem Buch, da dieses Buch mich in der ersten Hälfte 2019 begleitet hat und auf meinen Reisen mitgegangen ist.
Ich kannte dieses Buch schon 2014/2015 und wollte es immer lesen, kam aber nie dazu. Lange Zeit blieb dieses Buch unberührt bis auf einmal 2019 The Promised Neverland erschien. Als ich von der Story erfuhr (ich kannte schon den Plottwist aus Folge 1, noch bevor ich den Anime sah), dachte ich mir bei der Story: »Das hört sich sehr nach ›Alles, was wir geben mussten‹ an«. (Ist es auch am Ende) Mein Gedanke hatte sich im Laufe der Story weiter bestätigt. Und ich bin nicht nur alleine mit den Gedanken: selbst in Internetforen und anderen sozialen Netzwerken sprach man darüber. Ja, sogar zum Trailer (das Buch wurde unter Never Let Me Go verfilmt) gab es Kommentare die ironisch meinten, dass die ›Live Action-Verfilmung zu The Promised Neverland interessant aussehe‹. Als ich am Kiosk im Hauptbahnhof eine Manga-Anime-Zeitschrift las, die auch meinte, dass erinnere an Alles, was wir geben mussten stand mein Entschluss fest endlich dieses Buch zu lesen.
Zu der Zeit war ein älterer Bekannter von mir todkrank (gehörte nicht zur Familie, daher muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich dieses Schicksal auch bekomme - zumindest kann ich das nicht vererben) und ich bin mindestens einmal in der Woche zur Rehaklinik (am Ende im Pflegeheim) gefahren. Auf meine Reisen dorthin habe ich immer dieses Buch dabei gehabt und gelesen. Ich habe zwar das Buch am Ende in der U-Bahn auf dem Weg zu einem Animetreff (in irgendeinen Jugendclub) zuende gelesen, aber ein paar Wochen danach verstarb dieser Mensch (ich konnte diesen Menschen bis heute nie wirklich verabschieden, außer bei einen zufälligen Besuch einen Tag vor der Fahrt ins Hospiz).
Bis heute habe ich alle Sachen, die ich mit der Person verband, in einer Tasche verstaut, die nun in meinem Zimmer liegt (eine Anspielung auf eines der vorgestellten Bücher).
Mit diesem Buch verbinde ich also zwei Dinge, die an sich auch was mit dem Tod zu tun haben und sogar einen ähnlichen Verlauf besitzen.

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Wenn der Wind singt / Pinball 1973 von Haruki Murakami (Originaltitel: Kaze no Uta o Kike / 1973-nen no Pinbōru )
Handlung: Zwei kurze Geschichten in einem Buch.
Der namenslose Ich-Erzähler genießt die Semesterferien 1970 mit seinen Kumpel namens Ratte in seinem Heimatort. Jeden Abend sind sie in der Bar, trinken Bier, lesen Bücher und unterhalten sich über jegliches Zeug.
Der Ich-Erzähler lebt in den Tag hinein und erlebt dabei die verschiedenen Menschen und Situationen.
Die zweite Geschichte spielt drei Jahre später. Der junge Ich-Erzähler lebt und arbeitet nun in Tokyo. Während er weiter seine merkwürdigen Alltagsgeschichten erlebt, philosophiert Ratte weiter herum, mysteriöse Zwillinge tauchen auf und der Ich-Erzähler erlebt noch eine herzzereißende Sehnsucht zu seinem geliebten Flipperautomaten während seiner Studienzeit.
Mein Kommentar:
Eigentlich kann ich nicht viel dazu sagen. Dieses Buch ist einfach das ideale Sommerbuch zum Abschalten und Entspannen. Das Buch hat nicht wirklich eine große Geschichte, sondern mehrere Geschichten, die sich zu einer großen Geschichte verbinden. (Dieser Roman besteht ja auch aus zwei Romanen)
Dieses Buch hat mich einfach in meinen Bann gerissen, da ich es immer auf dem Weg zur Schule/Arbeit las und im Urlaub mich dazu angeregt hat, einfach abends spazieren zu gehen und ein Bierchen zu trinken (wenn ein Buch es schafft jemanden zum Bier zu überreden...)
Eher gefiel mir sogar Pinball 1973 ein bisschen mehr; da ich die Idee mit einer herzzerreißenden Liebesgeschichte zu einen Flipperautomaten so surreal und kreativ fand, was es für mich beim Lesen mehr eine Art von Kunst als wirklich eine Geschichte fühlen ließ. Kubismus zum Lesen nur mit einem Flipperautomaten.
Ein unterschätztes Buch um den Kopf abzuschalten.

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After Dark von Haruki Murakami (Originaltitel: Afutā Dāku)
Handlung: In diesen Roman wird eine ganz normale Nacht von Tokyo zwischen 23:56 Uhr und 6:52 Uhr erzählt. Dabei spielt sich in der Nacht eine Geschichte ab, die von verschiedenen Menschen anders erlebt wird.
Sei es die neunzehnjährige Studentin Mari, die zuhause mit leichten Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen hat und für das Dolmetschen eines Unfalls verwickelt wird. Oder der direkte Posaunenspieler Takahashi, der Mari direkt anspricht, sein Leben locker erzählt und - obwohl er nicht mehr damit spielen wird - von der Posaune schwärmt. Oder die sympathischen Mitarbeiterinnen des Love-Hotels, wo Mari dolmetschen muss. Oder auch hier und da mal Maris ältere Schwester Eri, die vermutlich schon sehr lange in ihrem Schlaf gefangen ist.
Die Nacht lebt von den Geheimnissen, die entdeckt werden wollen.
Mein Kommentar:
Eigentlich verrät schon die Handlung alles. Es geht um eine Nacht in Tokyo, die Geheimnisse verbirgt und wir mit den Charakteren diese geheime Nacht entdecken. Das Buch besitzt keine große Story, da wir Leser nur eine kommentarlose Kamera sind, die das Geschehen miterleben.
Ich will nicht merkwürdig klingen, aber dieses Buch hat mich echt dazu angeregt auch mal nachts alleine unterwegs zu sein. Ich bin wirklich zu der Zeit alleine zu einer gemütlichen Bar gegangen, hab die nächtliche Stimmung genossen und dazu Five Spots After Dark von Curtis Fuller gehört (von diesem Lied entstand auch der Buchtitel).
Gerade die Charaktere haben beim Lesen einen unglaublichen Spaß gemacht und vorallem Mari ist der Charakter, mit den ich am meisten mitfiebern konnte. Aus irgendeinen Grund ließ mich ihre Ausstrahlung an Momoe aus Wonder Egg Priority erinnern (obwohl dieser Vergleich doch etwas merkwürdig klingt).
Hingegen fand ich die Schlafphasen von Eri überhaupt nicht spannend. Die Kapitel erklären nur, wie Eri schläft; was mich selber schon fast zum Einschlafen gebracht hat. Nein, da fand ich Mari als Charakter so viel besser
Was soll ich also noch zu After Dark sagen? Lehnt euch zurück, genießt die Nacht, trinkt was schönes und hört dabei Five Spots After Dark.

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Sputnik Sweetheart von Haruki Murakami (Originaltitel: supūtoniku no koibito)
Handlung: Unterschiedlicher können Sumire und Miu gar nicht sein. Sumire ist eine einundzwanzigjährige Studentin und Hobbyautorin, die sehr chaotisch und spontan lebt, und, trotz der Liebe des Schreibens, zu chaotisch und durcheinander ist, eine Geschichte wirklich mal zu Ende zu schreiben. Die siebzehn Jahre ältere Miu ist dagegen eine erfolgreiche Geschäftfrau, die alles fein organisiert und ihre Aufgaben mit Mühe erledigt. Trotzdem fühlen sich die beiden zueinander verbunden. Auch Sumire merkt, wie Miu sie unterstützt und in Sumire tauchen sprudelnde Gefühle auf, die sie noch nie kannte. Der Ich-Erzähler, ein junger Lehrer, der offentsichtlich in Sumire Hals über Kopf verliebt ist, hat immer als guten Freund ein offenes Ohr für sie - obwohl er weiß, dass Sumire ihn ständig und direkt einen Korb gibt.
Der Ich-Erzähler bemerkt Sumires postive Veränderung, dass sie sich mehr organisiert und mit Miu glücklich ist; was ihn zufrieden stellt.
Doch eines Tages, als Miu und Sumire eine geschäftliche Weltreise machen, verschwindet Sumire plötzlich spurlos und der Ich-Erzähler hilft Miu dabei, Sumire zu suchen.
Dabei passieren die bizarrsten und surrealsten Dinge zu allen drei Figuren und man wird in Geschichten zu Geschichten und den verzwickten einsamen Liebesbeziehung der drei Protaginsten verwickelt.
Mein Kommentar:
Eine der surrealsten Geschichten von Murakami, die sich am realistischsten anfühlt. Ja, es hört sich merkwürdig an, aber das beschreibt Sputnik Sweetheart am besten.
Gerade Sumire ist ein Charakter, der mir am meisten aus diesem Buch gefiel. Ich mag ihre chaotische Art, die sie nicht wie ein typisches Girly-Girl-Girl-Mädchen darstehen lässt, sondern sie einfach als chaotische Hobbyautorin lebt.
Also so wie ich!
...
Ja, gut. Schlechter Witz.
Auch ihre Beziehung zwischen Miu und ihr gefiel mir; vorallem weil die beiden, obwohl sie so untschiedlich sind, eine so wundervolle Chemie zueinander haben. Und auch unser Ich-Erzähler empfindet das so, obwohl er selber in einer Beziehungskrise steckt und immer noch in Sumire verliebt ist.
Dabei ist Sputnik Sweetheart trotz des Namens keine Romantik. Und leider, auch wenn es das Potenzial besitzt, kein Yuri.
Es ist, wie die Handlung schon sagt, eine Geschichte mit surrealen Elementen und einsamer Liebesbeziehungen. Und chaotischen Hobbyautoren.
Sowie ich! Hahaha... ha...?
Gerade die drei Charaktere geben diesen Buch einen wundervollen Charme und zeigen uns Lesern eine schöne Reise des Lesens.
Und chaotische Hobbyautoren-
Ich bin ja schon still!

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Das waren soweit einige meiner Lieblingsbücher. Ich hoffe, ich konnte euch ein neues Buch ans Herz legen.
Vielleicht habe ich sogar auch jemanden zu etwas neuem inspiriert.
Aber hey! Für neue Buchempfehlungen bin ich auch immer gerne offen :'D

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