Kapitel 42
Am nächsten Morgen wache ich erst spät auf und mache mir wie jeden Morgen einen Kaffee.Anschließend esse ich noch eine Kleinigkeit zum Frühstück und mache mich auf den Weg ins Bad.Dort angekommen dusche ich erst einmal ausgiebig und rasiere meinen Drei-Tage- Bart ab,der schon einem ziemlichen Gestrüpp ähnelt.Mit einem frischen Gefühl mache ich mich wieder auf den Weg nach unten und ziehe meine Schuhe an.
Mit dem Autoschlüssel bewaffnet mache ich mich auf den Weg zu meinem schwarzen Auto und fahre zur Wache.Das ich dabei zwei rote Ampeln und einen Zebrastreifen übersehe beachten wir einfach mal nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl das es kein guter Tag werden würde aber was soll's die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.
Heil, und das ist ein Wunder, in der Wache angekommen ziehe ich mir meine Dienstkleidung an und löse Paula ab. Diese drückt mir noch einen fetten Kuss auf die Lippen bevor sie in den Umkleiden verschwindet.Mein Pieper hat etwas gegen eine kleine Verschnaufpause und meldet direkt den ersten Einsatz.
Mit Franco im NEF fahren wir zur Unfall Stelle wo sich mir ein schreckliches Bild bildet.Zwei Autos sind frontal in einander gefahren und beide Motorhauben sind völlig zerquetscht.Schnell mache ich mich mit Franco im Schlepptau zum ersten Auto auf und checkte den Verletzten schnell durch.Erleichtert kann ich feststellen das er nur eine ziemliche Platzwunde am Kopf hat,was angesichts des Unfallhergangs ein ziemliches Wunder ist.
Während Franco sich weiter um ihn kümmert gehe ich zum nächsten Auto ,dort bietet sich mir ein wesentlich schlimmeres Bild. Eine junge Frau liegt eingequetscht zwischen den Airbag und dem Sitz. Auf meine Ansprache reagiert sie überhaupt nicht und auch der Schmerzreiz erzielt nicht die gewollte Wirkung.Als endlich auch der RTW eingetroffen ist bringt Dustin mir direkt einen Stifneck mit dem ich den Kopf unsere Patienten fixiere. Zusammen schaffen wir es die junge Frau aus dem Auto zu holen und auf die Liege zu legen. Gerade als Dustin das Monitoring angeschlossen hatte wurde sie instabil und eine Nulllinie erscheint.Ich beginne direkt mit der Reanimation und weise dabei Dustin an welche Medikamente er der Patientin spritzen soll.Nach guten 5 Minuten hatten wir sie
wieder und verladen sie so schnell wie möglich in den RTW.Dort taste ich ihren Bauch ab und muss erschreckend feststellen das sie ein bretthartes Abdom hat.
Mit Sonderrechten fahren wir in die Klinik doch während der Fahrt wird die Patienten wieder instabil und die Nulllinie erscheint erneut. „DUSTIN FAHR SOFORT RECHTS RAN NULLLINIE" der besagte lenkt sofort an den Straßenrand und ich reanimiere sie erneut. Nach 40 erfolglosen Minuten zieht mich Dustin sanft von der Patientin weg und Ich sacke völlig deprimiert auf den Boden. Sie war doch noch so jung.
Nachdem ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte fuhren wir wieder zurück zur Wache.Ein Einsatz jagte den nächsten so das wir keine Pause dazwischen hatten ,kaum waren wir in der Wache gab es einen neuen Notfall.Nach meiner Schicht war ich völlig erledigt und machte eine kleine Pause. Eigentlich wollte ich nur noch ins Bett aber Sophie ist dann doch wichtiger also mache ich mich auf den Weg ins Krankenhaus.
In Sophies Zimmer angekommen setzte ich mich völlig erschöpft auf den Stuhl und atme erstmal richtig durch.Ihr Anblick jagt mir immer noch einen Schauer über den Rücken.Ich habe das Gefühl das sie noch blasser und hilfloser als gestern aussieht doch das kann garnicht sein. Um mich einwenig abzulenken erzähle ich Sophie von meinem Tag und werde meine Sorgen los. Es tut gut jemanden zu erzählen was einen bedrückt ,Ja ich kann es auch den anderen erzählen aber dann sind sie wieder mitleidig und das möchte ich auch nicht.Auch wenn der Tag echt beschissen war bin ich froh jetzt hier bei Sophie zu sitzen obwohl sie immer noch im Koma liegt.Ich kann es immer noch nicht fassen das ihre Mutter sie nicht einmal besucht hat,wie kann man nur so kalt sein.Ja ich verstehe das sie viel arbeiten muss aber das ist immer noch keine Entschuldigung.
Völlig in meinen Gedanken versunken starre ich aus dem Fenster und beobachte die untergehende Sonne.Ein lautes Piepsen unterbricht jedoch meine Gedanken.Schnell drehe ich mich zu Sophie um,FUCK,Herzstillstand,für einen kurzen Moment ist mein gesamtes Fachwissen wie weggeblasen und ich starre nur hilflos auf ihren Leblosen Körper.Im nächsten Moment wird die Tür schwungvoll aufgerissen und ein Arzt und zwei Schwestern stürmen in das Zimmer.Eine der beiden Krankenschwestern nimmt mich an der Schulter und zieht mich vor die Tür.Ehe ich realisiere was passiert ist wird die Tür wieder zugeschmissen.Von meinen Emotionen,Gefühlen und Gedanken übermannt lasse ich mich in einen der im Gang stehen Stühle fallen.
Es dauert eine Ewigkeit bis endlich der Arzt aus ihrem Zimmer tritt.Erst jetzt erkenne ich das es Alex ist ,der zielstrebig auf mich zuläuft. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck setzt er sich neben mich.
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