Ich, die (mal mehr oder weniger) kreative Person
'Sarina warte!'
Ungeduldig drehte ich mich zu dem Löwen um, der hinter mir herwankte.
'Meine Wunden sind noch nicht so verheilt, dass ich wieder munter umherspringen kann.' beschwerte er sich und ich stieß daraufhin ein verächtliches Schnauben aus.
'Ich verlange ja auch nicht, dass du einen Marathon läufst, aber über das Tempo einer Schnecke sollten wir vielleicht schon hinauskommen.' gab ich zurück und machte einen großen Bogen um eine Pfütze aus angesammelten Regenwasser.
'Haha.' machte Len gequält.
Augenrollend machte ich kehrt und gesellte mich widerstrebend an seine Seite.
Schulter an Schulter schlichen wir durch die nächtliche Stadt und nach einiger Zeit schien es Len besser zu gehen. Seine Heilung hatte also bereits eingesetzt.
'Wo hast du gesagt, müssen wir hin?' fragte mich der Alpha und schielte zu mir hinunter.
'Southstreet. Pub zum blutenden Hirsch.'
'Klingt nett.'
'Habe ich mir auch gedacht.' antwortete ich und nach einer kurzen Pause fügte ich leise hinzu: 'Hoffentlich ist Ruby nichts passiert.'
Len schwieg.
Nach weiteren Minuten erreichten wir die Kreuzung, die Cody uns am Telefon beschrieben hatte.
Auf einer Laterne hockte ein Rabe und beobachtete uns aus schwarzen Knopfaugen, als wir näher kamen.
Len knurrte, woraufhin sich das Tier mit einem eleganten Flügelschlag zu Boden gleiten ließ.
Das dunkle Federkleid flimmerte und der Vogel wuchs. Kurz darauf stand David mit einem lässigen Grinsen im Gesicht vor uns.
"Bei euch scheint es aber heiß hergegangen zu sein." wies er auf Lens blutiges Fell hin.
Böse funkelte ich ihn an und das warnende Knurren in meiner Kehle veranlasste ihn dazu, die Hände zu heben.
"Schon okay." nuschelte er.
Ich konzentrierte mich mit einiger Selbstbeherrschung auf meine menschliche Seite und schon bald darauf stand ich aufrecht auf zwei Beinen. Die Arme hatte ich vor der Brust verschränkt, den Kopf schief gelegt.
"Könntest du uns nicht lieber erst zu den Anderen führen, bevor du noch weitere Vermutungen über unser Liebesleben anstellst?" fragte ich ihn herausfordernd und der Löwe nickte zustimmend mit dem Kopf.
"Ist ja gut." antwortete David schleppend und setzte sich in Bewegung.
Ich warf Len einen genervten Blick zu und er stupste mich mit seiner Schnauze an.
"Willst du dich nicht auch zurückverwandeln?"
Er schüttelte den Kopf.
"Na gut."
Nervös spielte ich mit meinen Händen.
Ich war angespannt.
Meine Finger waren kalt und mein Herz raste (Obwohl, das könnte noch eine Nachwirkung des Kusses sein. Ich war mir da nicht ganz sicher).
Len schien das zu bemerken, denn er stieß ein beherztes Brummen aus und streckte mir seinen Kopf entgegen.
Dankbar vergrub ich eine Hand in seiner weichen Mähne und so folgten wir David schweigend.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
"Sarina!" Aria rannte uns entgegen.
Kurz bevor sie uns erreicht hatte, stutzte sie.
"Was ist denn mit euch passiert?" fragte meine Freundin misstrauisch und musterte Len und mich eingehend.
Ich winkte nur müde ab. "Das ist 'ne lange Geschichte."
"Na gut." antwortete sie. Doch durch den intensiven Blick in ihren Augen, mit dem sie mich bedachte, wusste ich, dass ich später die komplette Geschichte bis ins kleinste Detail auswalzen musste.
Wir erreichten den Rest der Truppe. Darunter Seth, Paul, Scarlet, Emily und Tai.
Besorgte Gesichter blickten uns entgegen, doch ich ignorierte sie vorerst.
"Was ist jetzt mit Ruby? Habt ihr schon mit ihr gesprochen?" fragte ich unruhig in die Runde.
"Ja, haben wir." antwortete Aria "Aber sie scheint sehr schwach zu sein. Cody hat sie nach Verletzungen gefragt und sie sagte, dass es ihr, abgesehen von einer Schwellung an der Schläfe und Schürfungen an Handgelenk und Fingerknöcheln, weitestgehend gut gehe."
Ich seufzte erleichtert.
"Worauf warten wir dann noch?" erwartungsvoll schaute ich in die Gesichter meiner Freunde, doch niemand erwiderte meinen Blick. "Was ist?"
"Sarina," begann Seth zögernd und er schien sich etwas unbehaglich in seiner Haut zu fühlen "das Problem ist, wir wissen nicht, wie wir sie da unbemerkt herausbekommen. Wir können nicht so einfach in den Pub hineinspazieren, sagen 'Ach, wir denken, ihr habt unsere Freundin aus Versehen im Keller eingeschlossen und sie genauso zufällig, aus einem unerfindlichen Grund, als Geisel gehalten. Dürften wir sie kurz befreien, dann könnt ihr euch wieder den seltsamen Substanzen in euren Gläsern widmen.' und dann gelassen, wenn nicht sogar in Zeitlupe, wieder herausschlendern."
"Wieso nicht?"
"Weil," sprang David ein und sah mich mit diesem typischen 'Du-weißt-aber-auch-gar-nichts-Blick' an. "es Erstens: die komplette Aufmerksamkeit auf uns zieht und Zweitens: wir nicht wissen, mit wem oder was wir es zu tun haben könnten. Soweit ich nämlich weiß, ist dieses Dorf nicht nur ausschließlich von Menschen bewohnt."
Ich schwieg.
Er hatte Recht.
Doch wie sollten wir meine beste Freundin sonst befreien?
"Len, " Ich drehte mich zu dem Löwen um, der gerade dabei war sich mit der Hinterpfote am Ohr zu kratzen. Entnervt verdrehte ich die Augen. "Was schlägst du vor?"
Er schnaubte.
Na toll, sonst war er doch immer mit einem seiner schlauen Kommentare zur Stelle, doch jetzt, wo man seine oberklugen Ratschläge mal brauchte, machte er einen auf unerreichbar.
"Len, du könntest uns ruhig auch ein bisschen behilflich sein." motzte ich, aber der Löwe seufzte nur gelassen und erhob sich schwerfällig auf die Pfoten.
'Ist ja gut.' ertönte es daraufhin in meinem Kopf und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich wusste nicht, dass wir uns auch unterhalten konnten, wenn einer von uns beiden in seiner animalischen Gestalt war.
Obwohl, wenn ich darüber nachdachte, hatten wir das schon einige Male getan.
Ich hatte es anscheinend nur verdrängt, weil es doch ein wenig unheimlich war.
Die große Raubkatze schloss konzentriert die Augen und das sandfarbene Fell begann zu flimmern.
Kurze Zeit später erschien Len vor uns, doch bevor er sich vollständig aufrecht hinstellen konnte, geriet er ins Wanken.
Ich reagierte blitzschnell und sprang an seine Seite. Schwer atmend lehnte er sich gegen meinen Körper. Sorgenvoll studierte ich sein Gesicht.
Vielleicht war die Verwandlung doch keine so gute Idee gewesen.
"Es geht schon wieder." keuchte mein Artgenosse durch zusammengebissene Zähne.
Widerstrebend löste ich meinen Arm von seinem Oberkörper, den ich zur Stütze aus Reflex um ihn geschlungen hatte.
Len räusperte sich verlegen.
"Also," begann er und warf mir einen flüchtigen Seitenblick zu. "bevor wir voreilig ein Angriffsmanöver starten, würde ich gerne einmal wissen, ob ihr euch überhaupt sicher seid, dass wir es in dem Pub wirklich mit magischen Wesen zu tun haben. Es könnte genauso gut sein, dass, wie David bereits erwähnte, es sich bei den Gästen um ganz normale Menschen handelt. Wenn wir uns also einen umständlichen Plan zur Befreiung von Ruby überlegen, dann möchte ich nicht, dass es sich im Nachhinein nur als vergeudete Zeit herausstellt."
"Vielleicht sollten wir erst einmal herausfinden, ob um diese Uhrzeit überhaupt jemand in der Kneipe sitzt." murrrte ich und zog meine Jacke fester um mich.
Ich erntete erstaunte Blicke. Verwundert stutzte ich.
Hatte darüber niemand nachgedacht?
"Ich meine, es ist um Drei in der Nacht." fügte ich noch zögernd hinzu, als niemand reagierte.
"Ich habe aber die Anwesenheit von mehreren Leuten gespürt."
Es war das erste Mal, dass Cody sich zu Wort meldete.
"Kannst du sagen, ob sie menschlich waren?" fragte Len und lehnte sich ein wenig nach vorn.
Niedergeschlagen schüttelte Cody den Kopf und ich biss verärgert die Zähne zusammen.
Ein Plan nahm langsam Gestalt in meinem Kopf an.
"Len?" flüsterte ich leise und zupfte ihn ungeduldig am Ärmel seines zerrissenen Pullovers. Die Anderen merkten, dass diese Unterhaltung nicht für ihre Ohren bestimmt war und drehten uns höflich schweigend ihre Rücken zu.
"Mrs. Roberts hat mir einmal erzählt, dass andere magische Wesen spüren könnten, wenn ein Gestaltwandler in der Nähe ist." begann ich hektisch.
Len nickte, aber seine gerunzelte Stirn veranschaulichte, dass er keine Ahnung hatte, worauf ich hinaus wollte. "Sie sagte auch, dass Alphas eine viel stärkere Ausstrahlung haben, als die normalen Metamorphen. Jedoch 'frische' Alphas, " ich unterstrich das Wort mit Hilfe von Gänsefüßchen in der Luft und verzog gleichzeitig meine Miene zu einer Grimasse, da ich diese Beschreibung nicht sonderlich mochte. " also die, bei denen noch nicht ihre vollkommene Stärke und Macht entfaltet wurde, eine schwankende Aura besitzen. Sie strahlt manchmal mehr, manchmal weniger vom Körper ab. Deine Tante meinte, dass man sich das wie Schwingungen vorstellen kann."
Mein Artgenosse nickte nur misstrauisch. Er wusste das natürlich schon längst.
"Also, ich bin durch den Kampf von..." meine Stimme brach für einen Augenblick und ich schob die grausigen aufkeimenden Erinnerungen krampfhaft beiseite. Dafür hatte ich später auch noch Zeit. ".. von vorhin noch geschwächt. Meine Aura ist jetzt theoretisch fast genauso schwach, wie die eines Menschen oder eines Mischblutes."
Lens Augen weiteten sich, als er begriff, was ich vorhatte.
"Oh nein! Das kommt gar nicht in Frage, dass du dich erneut in Gefahr begibst!" Seine Augen funkelten mich zornig an und ich musste mich beherrschen, nicht den Kopf einzuziehen.
"Du wirst dich nicht als Freiwillige zur Verfügung stellen, um... um" er fuchtelte aufgebracht mit den Armen in der Luft herum "wer weiß wieviele magische, nicht gut gesinnte Wesen aus diesem schäbigen Pub zu locken!"
Ich spürte die bohrenden Blicke der Anderen in meinem Rücken. Drängend zog ich Len noch ein Stück weiter fort.
"Hey." sagte ich eindringlich und war selbst ganz überrascht über die Ruhe, die in meiner Stimme mitschwang. Aber der Alpha hörte mir gar nicht zu.
"Wenn dir da etwas passiert, würde ich mir das nie verzeihen. Wir hatten schon Glück, dass wir den Kampf weitestgehend unbeschadet überstanden haben. Dass wir wenigstens keine abgetrennten Gliedmaßen vorzuweisen haben." keuchend schnappte er nach Luft. Mit geweiteten Pupillen, erhitzten Wangen und schlaffen Armen an der Seite stand er da. Hilflos und ziemlich mitgenommen.
"Hey."
"Sarina! Bitte mach das nicht!" flehend sah er mir in die Augen. Mein Herz zog sich zusammen. "Ich könnte..., ich könnte das nicht ertragen."
Er drehte das Gesicht weg. Kämpfend, um seine Emotionen nicht weiter an die Oberfläche zu lassen.
"Hey, hey, hey. Len, sie mich an." sanft flüsterte ich ihm die Worte zu. Heftig nach Atem ringend wand er widerstrebend seinen Kopf in meine Richtung. Die Aufregung tat ihm nicht gut, er musste sich beruhigen.
Die Smaragdaugen fanden meinen Blick. Ein leichter Schleier lag auf ihnen und mir fiel es schwer, nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen. Doch genau das konnten wir jetzt ganz und gar nicht gebrauchen.
Zögernd streckte ich meine Hände aus und schloss sie leicht, aber bestimmt um Lens Gesicht. Ich spürte die, von Dreck und Schweiß verklebten Haare an meinen Fingerspitzen und die glühende Haut unter meinen Handflächen.
Ich atmete zittrig aus.
"Okay, hör mir zu." begann ich fest und befeuchtete nervös meine Lippen. Den Augenkontakt unterbrach ich kein einziges Mal. "Das ist die einzige, und vielleicht auch letzte Chance meine beste Freundin wiederzubekommen. Ich werde dazu riskieren was nötig ist, aber mir keinen Schaden zufügt, in Ordnung? Ich muss es wenigstens versuchen, sonst würde ich mir für alle Ewigkeiten Vorwürfe machen. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht." Ich machte eine kurze Pause, die Len dazu nutzte, um tapfer zu nicken. "Wenn es der Fall sein sollte, dass ich in Gefahr schwebe, dann gibt es ja noch Cody. Es gibt David, Seth, Paul, Tai." Ich stockte erneut und hauchte dann zärtlich "Und es gibt dich."
Len schwieg und schlug die Augen nieder.
"Kannst du mir nicht ein einziges Mal vertrauen? Bitte?"
Immer noch nichts.
"Len?"
Er seufzte schwach und lehnte sich vor.
Seine Stirn lag an meiner, sein unregelmäßiger Atem prallte gegen meine leicht geöffneten Lippen und der Geruch nach Blut, Schweiß und... nun ja, einfach Len umhüllte mich.
Ich vergaß beinahe wie man atmet.
"Also, vertraust du mir?" flüsterte ich kaum hörbar.
Zögernd begann er zu nicken.
"Ja," erwiderte er mit brüchiger Stimme "ich vertraue dir."
Dann zog er mich in eine feste Umarmung.
Ich war froh, dass mein Kopf an seiner Brust gebettet war. Sonst hätte er womöglich noch meine zitternden Mundwinkel gesehen.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Es war kühl im Hinterhof der Kneipe.
Abgesehen von dem vollen Mond am Himmel und einer flackernden Laterne gab es hier keine Lichtquellen.
Eine Reihe blecherner Mülltonnen, die durch das Mondlicht in ein kaltes Silber getaucht wurden, stand an der linken Seite einer Hintertür. Der Müll, der aus ihnen hervorquoll, war mindestens genauso appetitlich, wie die Abfälle einer Metzgerei. Ich konnte in dem wenigen Licht zwar nicht viel ausmachen, aber nach dem Blick auf ein schleimiges, zerfetztes Gehirn (ich hoffe nur, es war kein menschliches), hatte ich nicht das Bedürfnis, die stinkenden Haufen weiter zu inspizieren.
Rechts von der Tür war eine kahle Wand, an der sich verdorrte Stängel einer Efeupflanze gegen die Steine pressten, um nicht endgültig den Halt zu verlieren. Dieses Gebilde machte mich irgendwie traurig.
Hinter mir war die schmale Gasse, die von der Straße zum Hof führte. Mein einziger Fluchtweg.
Schräg daneben stand ein alter, kahler Baum, der scheinbar verzweifelt die vertrockneten Äste in den Himmel reckte. So, als würde er um Hilfe flehen, die ihn dann aus diesem dunklen Kaff befreite.
Len war noch einmal zum Haupteingang geschlichen. Nach seinen Informationen waren es nur drei Personen, die in der Kneipe saßen. Davon eine menschlich und sturzbesoffen, die Zweite schlief und schnarchte während dessen laut vor sich hin und die Letzte war mürrisch gelaunt.
Len meinte, dass dieses Wesen eigentlich die einzige Bedrohung für mich sei, soweit ich eine leicht angenervte Person als eine Gefahr ansah.
Ich hatte deutlich gemerkt, dass es ihn beruhigte, als er wusste, dass ich mich nicht irgendwelchen Harpien vor die Krallen warf.
Mein Plan lautete, gerade so viel Krach zu machen, dass man auf mich aufmerksam wurde und nachsah. Ich würde dann dort stehen und, es kam ganz darauf an, welche Absichten mein Gegner hatte, entweder mit ihm kämpfen oder nach dem Weg zur nächsten Bushaltestelle fragen.
Ich weiß.
Total simpel und unkreativ, aber mein Gehirn war schon so strapaziert und müde, dass ich zum Überlegen einer anderen Frage kaum imstande war.
Außerdem würde ich das wirklich gern einmal wissen, wo denn diese Menschen Möglichkeiten hatten, zu entfernteren Orten zu gelangen. Ich meine, hier ist weit und breit gar nichts. Da wäre doch ein Bushaltestopp ziemlich angebracht, oder nicht?
Äh, zurück zum Thema.
Wenn dieser Jemand mir dann den Weg beschrieben hat, werde ich fragen, ob er mich nicht begleiten kann, weil ich keine Taschenlampe bei mir hatte.
Wir würden die Gasse entlanglaufen, an deren Ende Cody stehe würde.
Dieser zog demjenigen eins über, nahm ihm die Schlüssel ab und zack, der Rest war nur noch ein Kinderspiel.
Klang eigentlich ganz einfach.
Aber, als ich hier in der kalten Dunkelheit stand, bekam ich es doch ein wenig mit der Angst zu tun. Vielleicht hätte ich mir den 'Plan' vorher noch einmal gründlich überdenken sollen, bevor ich wieder blindlings darauf losstürmte.
Na ja, zu spät.
Da ich nicht die Absicht hatte als Mitternachtssnack zu enden, was näher betrachtet durchaus möglich wäre, sollte ich jetzt langsam meinen Hintern in Bewegung setzen, sonst würde das Ganze hier in einem Desaster enden.
Ich sah mich um. Außer den Mülltonnen war nichts in der Nähe, mit dem ich Aufmerksamkeit auf mich lenken könnte.
Och ne.
Weinerlich verzog ich das Gesicht, bevor ich mich (mit angehaltenem Atem versteht sich) angeekelt Richtung Müll bewegte.
Ein fauliger Geruch schlug mir entgegen und nur mit größter Mühe konnte ich den aufsteigenden Würgereiz unterdrücken.
"Mmm." brachte ich gequält hervor, wobei meine Stimme mindestens drei Oktaven höher klang, als sie für gewöhnlich war.
Na gut, Nase zu und durch.
Vorsichtig, mit spitzen Fingern, griff ich nach dem Deckel der äußersten Tonne. Eine ganze Schar Fliegen kam mir entgegen, als ich ihn mit einem kräftigen Ruck anhob. Ein Schaudern lief über mein Rückgrat.
Ich presste die freie Hand auf meinen Mund, als ich in das Innere des blechernen Ungetüms sah.
Verfaultes Fleisch, Kartoffelschalen, Bratenreste, zerfallene Hühnerschenkel, zermatschte Tomaten und Verpackungsfolie waren bunt zusammengewürfelt in einem ekelerregenden Haufen aufgetürmt.
Also von Mülltrennung und Recycling haben die wohl noch gar nichts gehört. Geschweige denn von einer Müllabfuhr.
Kontrolliert ausatmend entfernte ich mich wieder von den widerlichen Ausdunstungen und schaute mich um.
Hmm, die beste Möglichkeit wäre einfach mit dem Deckel an der Hauswand entlangzufahren.
Also steuerte ich kurz entschlossen auf die kahle Wand an der anderen Seite zu.
Doch ich kam gar nicht so weit, denn als ich etwa in Höhe der Hintertür angelangt war, öffnete sich diese mit einem leisen Quietschen.
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Hey, da bin ich wieder.
Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat ^^'...
Ich musste das komplette Kapitel noch einmal umschreiben, da mir die ganze Handlung nicht mehr so wirklich gefallen hatte.
Und mit der Motivation sah es auch erst nicht wirklich blendend aus. ABER jetzt habe ich ja auch endlich Ferien und saß die letzten zwei Tage fleißig am PC :D *einmaleineRundeklatschenbitte*
Und noch was:
Danke, danke, danke für die mittlerweile 8.4K!
Das ist so schön zu sehen, wie gut meine Geschichte über Sarina und Len bei euch ankommt ;)...
Ich habe neulich gesehen, dass 'Mein neues Ich' schon über ein Jahr alt ist!! Leute, ich sag' euch, so schnell vergeht die Zeit ^^
Wer von euch ist denn schon fast seit dem Anfang dabei?
Würde mich echt mal interessieren
So, genug rumgeschnackt (rumgeschnackt... haha, komisches Wort xD)
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen :)
LG und noch ein schönes Wochenende und tolle Ferien
Eure Cherry <3
PS: Ich habe die Hälfte des Kapitels auf dem Handy geschrieben, wenn ihr also Rechtschreibfehler seht, könnt ihr gern Bescheid sagen ;)
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