Ich, der Stalker
Lens POV
(zeitgleich mit dem letzten Kapitel)
Nachdem meine Tante diese super tolle und so aufbauende Rede endlich geschafft hatte, (wirklich, ich fühlte mich richtig motiviert), ging es dem Essen an den Kragen. Ich musste mich heute noch einmal bis zum Platzen voll (fr)essen, da das warscheinlich die letzte gesunde Mahlzeit dieses Jahr sein würde.
Ich unterdrückte einen Seufzer, als ich an die vielen Fertiggerichte im Küchenschrank dachte, die sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil meiner Essensausstattung gemausert hatten.
Leider war ich einfach zu faul, um Kochen zu lernen . . . Ganz davon abgesehen, dass, als ich es das letzte Mal versucht hatte, die Küche in Flammen aufgegangen war.
Ach ja.
Der Gedanke daran ließ mich nostalgisch aufseufzen, während ich mir eine weitere Gabel Nudelsalat in den Mund schob.
Vielleicht sollte ich mir Nachhilfestunde organisieren?
Wie man sich selbst nicht aus Versehen vergiftet...
Während ich so vor mich hinkaute, spürte ich urplötzlich den Blick von Sylvia auf mir.
Was hat sie denn jetzt schon wieder? Hab ich was verbrochen?
Seelenruhig mampfte ich weiter vor mich hin und ignorierte sie, aber das Gefühl, fortweg beobachtet zu werden, ließ sich nicht abschütteln.
Erst beim Nachtisch, Schokoladenmousse mit Himbeersoße, war es ihr wahrscheinlich zu langweilig geworden, dauernd mein kauendes Gesicht zu beobachten. Denn als ich eine ganze Himbeere in meiner Soße entdeckte und grausam mit meiner Gabel zerquetschte, wanderte mein Blick gleichzeitig unauffällig zum Lehrertisch. Doch meine Tante unterhielt sich mit der Lehrerin für Verwandlung: Mrs. Knight, was mich erleichtert aufatmen und wieder meinem Essen widmen ließ.
Beruhigt aß ich zu Ende und hörte zum Schluss sogar ernsthaft zu, als Sylvia sich von uns verabschiedete und allen noch einen schönen Abend wünschte.
Sobald ihre letzten Worte verklangen waren, begann es, im Saal zu rumoren. Munteres Geplapper brach unter den Schülern aus, Bänke wurden zurückgeschoben und das kratzende Geräusch von Holz auf Steinboden hallte durch den Saal.
Ich streckte mich und gähnte.
Mann, freu ich mich auf mein Bett.
Ich fing den Blick von Cody auf, der zusammen mit David und Seth am Säugetiertisch stand und mir bereits gestikulierte, dass sie vor der Tür warten würden.
'Len.'
Ich zuckte zusammen, als die Stimme in meinem Kopf ertönte und ich drehte mich augenblicklich zu der Geräuschquelle um.
Sylvia winkte mich zu sich.
Mist.
Ein kurzes Zeichen zu meinen Freunden, dass sie schon einmal ohne mich gehen sollten und ich erhob mich aufreizend langsam von meinem Platz. Gemütlich schlenderte ich auf meine Tante zu, während ich das ungeduldige Getippe ihrer Füße auf den Boden der Halle geflissentlich nicht beachtete.
"Hi."
Ich lobte mich insgeheim für meinen Einfallsreichtum.
"Behalte sie im Auge.", war alles, was sie sagte und deutete auf das Mädchen (Name entfallen), das vorhin mit mir in einem Abteil gesessen hatte.
"Auch schön dich zu sehen." setzte ich meinen Monolog fort. "Ja, mir geht es gut."
"Hör mit diesen Albernheiten auf." ermahnte sie mich, aber ich sah die Andeutung eines Lächelns auf ihrem Gesicht. Der Anblick war sowohl ungewohnt, als auch überraschend schön und mir wurde bewusst, wie sehr ich sie den Sommer über vermisst hatte.
Das Gefühl lastete seltsam schwer auf meiner Brust und ich wurde ernst.
"Warum soll ich sie im Auge behalten? Sie ist doch nur eine gewöhnliche Neue."
Sylvia zog die Augenbrauen zusammen.
"Ich weiß," setzte sie nachdenklich an. "Aber ich habe so ein Gefühl... Bitte tu mir einfach den Gefallen" Sie strich mir liebevoll eine blonde Locke aus der Stirn, ehe sie sich langsam von mir entfernte.
Äh, hallo? Ich stehe immer noch hier?
"Jetzt noch?" rief ich ihr nach und hoffte, dass das bis morgen warten konnte.
"Ja, jetzt noch." befahl sie und in ihrer Stimme war kein Hauch mehr von der Zärtlichkeit zu hören, die sie mir gerade gegenüber gezeigt hatte.
"Aber-"
"Keine Widerrede.", unterbrach sie meinen schwachen Protestversuch. "Behalte sie einfach im Auge."
Damit verschwand sie hinter der flimmernden Wand ihrer Verwandlung und einen Wimpernschlag später flog ein riesiger, brauner Uhu durch das offene Fenster im hinteren Teil des Speisesaals.
Na prima. Ich soll ein Mädchen stalken, weil meine wertgeschätzte Verwandtschaft so ein Gefühl hat.
Ich reckte den Kopf und erhaschte gerade noch so einen Blick auf den in der Menge beinahe untergehenden dunkelblonden Pferdeschwanz, der es meiner Tante so angetan hatte.
Was soll's. . . Vielleicht erspart mir dieses Spionieren ja ein Überraschungstest in Geschichte.
Düster dreinblickend heftete ich mich an die Fersen des Mädchens, das gerade den Saal verließ, und versuchte dabei angestrengt, nicht wie ein verrückter Psychopath zu wirken.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Sie lief ein mit ein wenig Abstand hinter den anderen her, während diese sich munter miteinander unterhielten. Namen und Nummern wurden ausgetauscht, Geschichten und Anekdoten über die magische Welt, die Akademie und deren Absolventen zum Besten gegeben, Erfahrungen mit Metamorphen in der Familie erzählt . . . die üblichen Gespräche unter neuen Schülern eben.
Aber sie schien das nicht zu interessieren.
Warum tat sie das? Quatschten Mädchen nicht bei jeder Gelegenheit?
Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich machen sollte. Würde sie sich an den Gesprächen beteiligen, könnte ich wenigstens etwas über sie erfahren. Aber so?
Das Einzige, was für mich feststand, war, dass mit jeder Sekunde, die ich mich im dunklen Unterholz bewegte, diese Aktion umso lächerlich wurde.
Was hatte sich Sylvia dabei gedacht?
Gereizt hätte ich meinen Frust fast an einem Baum ausgelassen, der plötzlich vor meinem Gesicht auftauchte, aber ich hielt mich zurück.
Vielleicht sollte ich wenigstens ein bisschen näher kommen?
Es konnte ja nicht schaden, mir von ihr erneut einen kleinen Eindruck zu machen. Denn ich hatte ihr Gesicht in dem Moment, wo sie das Abteil verlassen hatte, auch schon wieder aus meinem Gedächtnis verdrängt.
Schaden konnte es nicht. Sollte meine Tante jetzt einen Narren an diesem fremden Mädchen gefressen haben, würde sie nicht so schnell aufgeben. Da konnte es nicht schaden, mir mal ein nähreres Bild von ihr zu machen.
Ich wagte mich näher vor und achtete darauf, nicht aus Versehen in den goldenen Schein der Laternen zu treten, die an den Seiten des Hauptwegs reihten.
Als ich schließlich entschied, nun einen gebührenden Abstand zwischen uns gebracht zu haben, der mich sie gut erkennen, aber sie mich nicht sehen ließ, kniff ich meine Augen zusammen. Angestrengt betrachtete ihr Seitenprofil.
Durchschnittlich.
So wie jedes andere Mädchen.
Widerwillig dachte ich an meine Tante.
Im Auge behalten funktioniert wahrscheinlich am besten, wenn man sich mit demjenigen unterhielt.
Augen zu und durch.
"Guten Abend."
Erschrocken zuckte sie zusammen, blieb stehen und suchte die Dunkelheit nach der Ursache des Geräusches ab.
Ein leises Lachen entfloh ungewollt meinen Lippen und ich sah, wie ein leichtes Schaudern ihren Körper erfasste.
Im nächsten Augenblick war ich im Licht.
Ihre Augen weiteten sich ein wenig und ich rechnete es ihr hoch an, nicht gleich loszuschreien. Ich würde das tun, wenn urplötzlich eine seltsame Gestalt im Dunkeln aus einem Busch gekrochen käme. Aber sie setzte nur abrupt ihren Weg fort (ein wenig energischer als nötig). Ein wenig gekränkt von ihrer Reaktion, wollte ich schon eine spitze Bemerkung fallen lassen, aber da fing sie an zu reden.
"Was machst du denn hier?"
Hm. Interessant.
"Oh, ich gehe hier zur Schule." antwortete ich und beobachtete sie aus dem Augenwinkel.
Sie machte ein ironisches "Haha", aber ich sah, dass ihre Züge weicher wurden.
Sie . . . lächelte?
Ich sah genauer hin, aber das muntere Funkeln in ihren Augen bildete ich mir nicht ein.
"Das solltest du öfter machen. Das steht dir." sagte ich und deutete mit dem Finger auf ihr Gesicht, als sie mich fragend ansah.
Oh ja, das konnte ich gut. Den unwiderstehlichen Charmeur zu spielen, lag mir im Blut.
Mal sehen, wie sie reagiert...
Sofort war das Lächeln wie Weggewischt und ihre Augen wieder skeptisch, als sie mich mit einem kurzen Seitenblick bedachte.
Hm?
Freuen sich Mädchen normalerweise nicht über Komplimente?
Leicht verwirrt über den plötzlichen Mienenwechsel verfiel ich in ein grübelndes Schweigen.
Ich kannte diese Methode. Nicht zuletzt daher, dass ich sie selbst so sehr perfektioniert hatte, dass ich jederzeit ohne Nachdenken Körper und Mimik unter Kontrolle bringen konnte. Es war etwas, das ich zu meinem Vorteil nutzen konnte, - mit dem ich mich schützen konnte.
Aber ich hatte noch nie erlebt, dass sich jemand vor mir schützte.
Doch dann dachte ich an die absonderliche Bitte meiner Tante und meine derzeitige, verfahrene Situation . . . und sah ein, dass dieses Mädchen wahrscheinlich gar nicht so unklug war.
Was auch immer Sylvia in ihr sah . . . Ich konnte nicht sagen, dass es mich nicht ein bisschen interessierte. Aber die unglaubliche Offenbahrung, die ich mir am Anfang meiner Beschattung vielleicht oder auch nicht erhofft hatte, blieb trotzdem aus.
Vielleicht sollte ich mich einfach entschuldigen und wieder in der Dunkelheit verschwinden. Dann würde uns beiden dieses unangenehme Schweigen erspart, während ich das Gefühl, ein seltsamer Stalker zu sein, bei einer Dusche von meinem Körper waschen konnte.
Ich legte mir bereits eine glaubwürdige Ausrede zurecht und wollte gerade zu einem Satz ansetzen, da fuhr ein Ruck durch ihren Körper:
"Hör mal, das im Zug tut mir leid." Sie wandte sich mir zu und in ihren Augen lag eine seltsame Schüchternheit. "Ich war nur so verdammt aufgeregt. Ich weiß, dass das nicht okay war. Ich..."
"Schon vergessen." unterbrach ich sie, bevor ich mit weiteren Entschuldigungen bombadiert werden konnte. Das war wirklich das Letzte, wegen dem ich hier war.
"Echt? Danke."
Erleichtert atmete sie auf.
"Kein Thema."
Warum entschuldigt sie sich? Sie hatte doch gar nichts gemacht.
Wir liefen weiter und das Schweigen wurde immer unerträglicher. Vor allem, weil sie anscheinend alles gesagt hatte, was sie sagen wollte.
In meinem Inneren wandte ich mich und versuchte krampfhaft, meine Schritte nicht schneller werden zu lassen. Denn endlich näherten wir uns dem Seitenweg zu meinem Haus.
Endlich.
"Ich muss hier rein." informierte ich sie. "Gute Nacht."
Und so stapfte ich davon, ohne mich noch einmal umzudrehen, und ließ das seltsame Mädchen stehen. Ihren neugierigen Blick, der sich wie eine Frage in meinen Rücken brannte, spürte ich noch den ganzen Weg nach Hause.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Ich lag in meinem Bett und dachte nach.
"Im Auge behalten" heißt nicht, auf jemanden aufzupassen, sodass dieser jemand nichts Albernes, Dummes oder Gefährliches anstellte. Es hieß, zu beobachten. Auf der Suche nach Ungewöhnlichem zu sein, Unregelmäßigkeiten zu entdecken.
Aber warum sie?
War sie vielleicht doch etwas Besonderes?
Ich wälzte mich auf die andere Seite des Bettes. Das Zimmer schien immer wärmer und stickiger zu werden.
Ich starrte auf das Zifferblatt des Weckers. Der Zeiger bewegte sich so langsam, als wäre er mit Honig festgeklebt.
10 Minuten
15 Minuten
20 Minuten
Entnervt entknotete ich mich aus dem zerknüllten Bettzeug und zog mich an. Dann lief ich zur Terrasse.
Ich konzentrierte mich und beschwor den Löwen herauf.
Kurz darauf, prallten meine Pfoten auf dem Boden auf und ich stellte meine Augen scharf.
Schon besser.
Ich konnte mich an die höllischen Qualen der ersten Verwandlungen nur zu gut erinnern. Aber seit zwei Jahren ging es wie geschmiert.
Jetzt konnte ich besser sehen. Die Konturen des Waldes zu meiner Linken und die des Meeres zu meiner Rechten waren viel leichter zu erkennen.
Ich schüttelte meine Mähne und schnaubte.
Diese lästigen Haare.
Dann schlich ich los.
Das kühle Gras unter meinen Tatzen war weich und die Luft klar.
Perfekt für nächtliche Streifzüge. Apropos Streifzüge, Mr. Richman hatte seine Runde bestimmt schon begonnen.
Ich musste vorsichtig sein.
Ich überließ meinen Beinen die Führung und näherte mich plötzlich dem Haus der Neuen.
Was will ich hier?
Ich wollte gerade wieder gehen, als der Nachtwind mich erstarren ließ.
Meine feinen Sinne witterte einen Geruch.
Apfel und Flieder.
Langsam näherte ich mich dem Ursprung.
Da war jemand.
Auf der Veranda.
Ein Mädchen.
Den dunkelblonden Schopf erkannte ich sofort.
Sie saß regungslos da, den Kopf in den Nacken gelegt und schaute in den Himmel.
Ab und zu blinzelnd.
Ich beobachtete sie eine Zeit lang, aber konnte immer noch nicht verstehen warum meine Tante mich so auf sie angesetzt hatte.
Das war in all den vergangenen Jahren an der Akademie noch nie passiert.
Die Schritte bemerkte ich dadurch erst, als sie schon fast hinter mir waren.
Der Schein einer Taschenlampe erfasste mich und ich schoss fauchend in die schützenden Schatten.
Innerlich verfluchte ich mich selbst.
Das Geschehen war natürlich nicht unbemerkt geblieben.
Das Mädchen war aufgestanden und suchte mit nun mit zusammengekniffenen Augen die Dunkelheit ab. Sie stand stocksteif da. Etwas in ihr (ich denke mal ihr Gehirn) arbeitete und dann huschte sie fluchtartig ins Haus zurück.
Ich folgte ihrem Beispiel, nur, dass ich in die entgegengesetzte Richtung floh.
Ich stürmte durch die offene Terrassentür und ließ mich erschöpft auf den Boden sinken. Mit klopfendem Herzen knickte ich meine Beine unter meinem Körper zusammen und presste die Augen zu.
Die Erschöpfung übernahm schließlich die Oberhand und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Ein Klopfen weckte mich.
Verärgert kam ich auf die Pfoten und schüttelte die Müdigkeit ab.
Ich konzentrierte mich auf meine menschliche Seite und kurz darauf stand ich wieder auf zwei Beinen.
Seth stand in Rahmen der Terrassentür und schaute mir zu, wie ich meine zerknautschten Klamotten richtete.
"Alter, noch nie was von Privatsphäre gehört?" brummte ich und sah in missbilligend an.
"Was ist? Die Tür stand offen." schnaubte Seth und lief hinter mir her in die Küche.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir kurz nach acht.
"Ich hatte eine Idee." grinste der Wuschelkopf und erschien hinter mir.
"Oje, und das soll wichtiger sein als ausschlafen? Schieß los."
Mit schiefgelgtem Kopf hörte ich mir seinen Vorschlag an.
Schwimmen...
"Cody und David haben schon zugestimmt." offenbarte mir Seth und betrachtete den Fliesenboden.
Dieser verdammte Gruppenzwang.
Ich konnte mir zwar durchaus angenehmes vorstellen als morgens ins Meer zu springen, aber...
"Meinetwegen. Aber lass mir drei Minuten."
"Mega! Ich gebe den Anderen Bescheid!" und damit ließ er mich stehen.
Ich seufzte und machte mich auf den Weg nach oben.
Ich zog mich um, holte mir mein Handtuch und polterte dann anschließend die Treppe wieder hinunter.
"Drei Minuten und 26 Sekunden. Mann, du wirst noch zum Mädchen." begrüßte mich David breit grinsend.
"Halt die Klappe." schnaubte ich.
Sag mal, bin ich hier nur von Morgenmenschen umgeben?
Ein Blick in die Gesichter meiner Freunde sagte mir: offensichtlich Ja.
Wir machten uns auf den Weg zur Bucht und berichteten von unseren Ferien.
"Ihr habt den Blick sehn müssn, als plötzlich 'n Krokodil vor ihr steht." dröhnte Cody. Cody's Grammatik Kenntnisse waren durch den Sommer in Spanien ein wenig eingerostet, also verbesserte Seth ihn... Und zettelte dadurch eine Kabbelei an.
David und ich warfen uns amüsierte Blicke zu. Wir kannten das schon. Da aber aus der freundschaftlichen Variante schnell eine ernste werden konnte, griffen wir ein und lösten die Beiden von einander.
Auf eine Fleischwunde zu Beginn des Schuljahres konnten wir gut verzichten.
"Wer zuerst unten ist." rief Seth und schoss los.
Wir alle wussten, dass er der Schnellste war, aber machten mit.
Als ich leicht (wer's glaubt) nach Atem ringend unten an kam, sah ich ein weiteres Handtuch im Sand liegen und richtete meinen Blick aufs Meer.
Seth hatte sie auch entdeckt und kugelte sich beim winken fast den Arm aus.
Ein klares Lachen schallte zu und uns herüber.
Kann es sein, dass dieses Mädchen immer da ist, wo ich bin?
Ich sah ihr entgegen, als sie näher schwamm.
Cody ließ sich einfach ins Wasser fallen und verschwand aus meinem Sichtfeld.
Ich beobachtete... Sa-... rina? weiter, als sie an ihm vorbei schwamm.
Sarina?
War das ihr Name?
Verdutzt über diese spontane Eingebung, beobachtet ich das Geschehen im Wasser.
Ein verbissener Audruck lag auf ihrem Gesicht.
Warum?
Dann erhob sie sich aus den Wellen.
David stieß einen anerkennend Pfiff aus und machte den Versuch, meine Augen nicht von ihrem Gesicht zu lassen fast zu nichte.
Len, beherrsch dich!
Sie strafte ihn mit einem (zugegeben gerechtfertigten) giftigen Blick und wickelte sich in ihr Handtuch.
Wären Blicke tödlich, wäre David nur noch ein kleiner, grauer Aschehaufen im Sand.
Ich grinste bei dem Gedanken in mich hinein.
In diesem Moment hopste ein rotbrauner Hund an mir vorbei, genau auf Sarina zu.
Ich stand zu weit weg, um sie verstehen zu können, aber sie lächelte.
"Damdamdam, da hat's aber jemanden erwischt." David beobachtete mich von der Seite und gab mir einen Stoß in die Rippen.
"Quatsch. Das fehlte noch." murmelte ich und zeigte ihm einen Vogel.
"Ach was, eine Freundin würde dir auch mal gut tun. Vor allem, da die Kleine echt süß ist. Warte nur ab, bis sie ihrem Wandel vollzogen hat." versuchte David mich zu überreden und zog die Augenbrauen hoch.
"Danke, aber: kein Interesse." erwiderte ich eisern.
Er zuckte mit den Schultern.
"Dann nicht."
Seth joggte auf uns zu und kam atemlos vor uns zum stehen. "Na los, kommt ihr?" keuchte er und war schon wieder los gestürmt.
Ich konnte über seine Ausdauer nur den Kopf schütteln.
Ich seufzte und David und ich setzten uns in Bewegung.
Als ich im Wasser stand, bekam ich den größten Schock meines Lebens.
"Scheiße! Was ist das hier?" fluchte David neben mir.
Ich lachte auf und glitt ins Wasser.
Als ich zur Klippe hinauf schaute, war Sarina verschwunden.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Hey Ihr!♡♡♡
ich hoffe, dass das Kapitel nicht zu langweilig ist, da es ja irgendwie die gleiche Handlung war.
Deswegen wollte ich fragen, ob ich das öfters machen soll. Also: Soll ich das öfters machen? (Kleiner Scherz:-D)
Mir hat es persönlich viel Spaß gemacht, dieses Kapitel aus Lens Perspektive zu schreiben.
Noch einmal VIIIEELEN Dank für die über 300 Reads♡, die Votes und das tolle Feedback.
Ihr seid super♡♡
LG :3
PS: Dieses Kapitel ist mit 2281 (geht die Länge so?) Wörtern, mit Abstand das längste, das ich bis jetzt geschrieben habe (grins).
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