Blondi und ich bilden ein Team
Wir liefen ein paar Meter in den Wald hinein und stießen nach kurzer Zeit auf einen breiten Weg. Die ausgefahrenen Kerben im Boden, zeugten von einer aktiven Betriebsamkeit eines, oder mehrerer Autos, die hier öfters vorbei zu fahren schienen. Wir folgten dem Fahrweg und ich fragte mich, ob Len überhaupt eine leiseste Ahnung hatte, wo wir uns gerade befanden.
Doch meine Befürchtungen waren umsonst, denn nach wenigen Minuten, kam ein hölzernes Häuschen in Sicht, das Ähnlichkeiten mit dem Haus hatte, in dem die Schule unsere Kampfausrüstungen aufbewahrte.
Len steuerte auf einen kleinen seitlichen Anbau zu, der verdächtig nach einer Garage aussah und sich tatsächlich als eine herausstellte.
Das Tor hob sich nahezu geräuschlos, als er einen Knopf drückte und den Blick auf zwei große Geländewagen frei gab. In dem wenigen Licht des Mondes, glänzte der Lack der beiden Autos silbern und ich musterte sie etwas skeptisch.
Meinen Führerschein besaß ich seit einem dreiviertel Jahr und war seit dem nicht wirklich oft gefahren. Und gleich in so ein monströses Teil zu steigen, machte mich ein bisschen nervös.
"Denkst du nicht, denen fällt das auf, wenn plötzlich beide Geländewagen weg sind?" fragte ich Len und beobachtete ihn dabei, wie er auf eine der breiten Ladeflächen kletterte.
Er lachte. "Wer ist schon so bescheuert, ausgeschlossen von uns natürlich, und bricht mitten in der Nacht zu einem Ausflug auf?" antwortete mit einer Gegenfrage. "Ich denke nicht, dass jemand nachgucken würde."
"Wenn du meinst." schulterzuckend lief ich zu dem anderen Prachtstück hinüber. "Ich gehe mal davon aus, dass wir im Morgengrauen wieder da sind."
Len erwiderte darauf nur "Hier, der Schlüssel." und warf mir den Autoschlüssel entgegen, den ich mit Leichtigkeit auffing.
"Danke."
Ich öffnete die Fahrertür und hievte mich auf den, überraschend weichen Sitz. Doch dann hatte ich schon ein Problem. "Ähm, Len? Mit welchem Gurt muss ich mich denn jetzt anschnallen?"
In dem Wirrwarr von Gurten, Schlaufen und was weiß ich noch, würde es mich wundern, wenn sich irgendein Mensch zurechtfinden würde. Aber da hatte ich natürlich nicht mit Mr. Alleskönner gerechnet, der breit grinsend auf mich zu schlenderte.
"Verkneif es dir einfach." unterbrach ich Len grimmig, der geradezu einer blöden Bemerkung ansetzen wollte. "Ist ja gut." gluckste er und lehnte sich über mich.
Ich hatte jetzt die perfekte Aussicht auf seinen Nacken und die blonden Locken, die sich spielerisch dort kräuselten.
"Einen Moment." murmelte Len und begann damit, das Gröbste zu entwirren.
Ich hatte mich soweit wie möglich zurück in den Sitz gelehnt, um mindestens ein bisschen Abstand zwischen uns zu halten. Aber irgendwie brachte das nicht viel.
Während ich ihm aufmerksam dabei zusah, wie er den richtigen Gurt zum Anschnallen herausfilterte, kam ich nicht drum herum, seine geübten Handgriffe zu bewundern.
"Bitte." unterbrach Len meine Gedanken und hielt mir den richtigen Riemen hin. Dankend nahm ich ihn an und er zog sich wieder zurück. Urplötzlich fehlte mir seine Körperwärme.
Ruckartig schüttelte ich den Kopf.
Sarina, aus!
Mit einem Klicken verankerte sich der Gurt und ich schlug knallend die Autotür zu.
Kurz schloss ich die Augen und atmete tief durch, bevor ich den Schlüssel in die Zündung steckte. Der Motor erwachte mit einem überraschend leisen Brummen zum Leben. Ich hätte eher vermutet, dass er über das Volumen einer Bisonherde verfügte.
Doch da hatte ich mich wohl getäuscht.
Es klopfte gegen meine Scheibe.
Ich ließ das Fenster herunter und sah Len abwartend an. Mit leicht gerunzelter Stirn, die Händen in den Taschen vergraben und einen leicht bittenden Blick aufgesetzt, starrte er zu mir hoch.
"Du musst mir noch einen Gefallen tun."
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Zähneknirschend bearbeitete ich das Gaspedal mit meinem Fuß.
Den Wagen zu fahren war gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Es fiel mir eigentlich erstaunlich leicht, wenn man bedachte, wie lange ich schon nicht mehr hinter einem Steuer gesessen hatte.
"Sarina, entspann dich." ertönte Lens Stimme an meinem Ohr über das kleine Headset, das er mir erfolgreich angedreht hatte. Ich hatte jeglichen Widerspruch verloren, als er sagte, dass es ihm besser gehen würde, wenn er wusste, dass ich es bei mir trug.
Was tut man nicht alles für seine Patienten.
"Du hast gut reden." höhnte ich und krallte meine Finger fester um das Lenkrad. "Nur damit du es weißt, das ist das letzte Mal, dass ich mich für dich einsetzte, wenn diese Aktion schief geht."
Am anderen Ende war es kurz still.
"Verstanden." Der harte Ton in Lens Stimme überraschte mich. Hatte ich ihn verärgert?
Ich schüttelte meinen Kopf. Und wenn schon.
Der Weg endete und wir fuhren auf die normale Schnellstraße. Kurz nach unserer Auffahrt, blinkte der Wagen vor mir und das flackernde orange Licht signalisierte, mich augenblicklich an den Straßenrand zu begeben.
Das Auto kam zum Stehen und ich kletterte umständlich aus dem Fahrzeug.
Aber es war natürlich klar, dass ich meinem müden Körper nicht ganz vertrauen konnte. Ich rutschte ab und fiel auf den kalten Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb ich mir meinen Allerwertesten.
Das unterdrückte Prusten von Len ignorierte ich geflisslich, als ich mich mit glühenden Ohren aufrichtete und meine Klamotten zurecht strich.
Das war vielleicht peinlich.
Ich räusperte mich verlegen und starrte dann in den Wald. Hoffnungsvoll darauf wartend, dass einer meiner Freunde auftauchen würde, um mich aus dieser Situation zu retten.
Doch natürlich kam niemand.
Widerwillig wandte ich mich Len zu. "Und was machen wir jetzt?"
"Warten, bis jemand ein Zeichen gibt." lautete die schlichte Antwort und ich biss mir auf die Lippe. Ich mochte so etwas ganz und gar nicht.
Nichts tun und abwarten was passiert, meine ich.
"Glaubst du, es wird alles klappen?" fragte ich leise und schwang mich auf die Ladefläche meines Wagens. Dort zog ich die Beine an meinen Körper und legte meinen Kopf auf die Knie.
Ich erkannte Lens dunkle Silhouette in der Nacht.
Regungslos und starr stand er da, nur seine Augen schienen in der Dunkelheit zu glühen. Man könnte meinen, er sei eine Statue.
Geschaffen aus Schatten und der nächtlichen Schwärze.
Nach einer kurzen Pause stieß er ein tonloses, langgezogenes Seufzen aus und schlenderte geräuschlos zu mit hinüber. Jetzt stand er vor mir.
Da ich erhöht saß, war ich ein wenig größer als Len und er musste den Kopf heben, um mir ins Gesicht zu schauen.
Unsere Blicke verankerten sich und mein Puls beschleunigte sich gefährlich.
Len grinste leicht.
"Ich kann deinen Herzschlag hören."
"Das war keine Antwort auf meine Frage." erwiderte ich bissig.
"Ich weiß."
"Hmpf." machte ich und sah zur Seite.
"Und was ist mit dir?" fragte Len und streckte seine Hand aus, um meinen Kopf wieder in seine Richtung zu drehen. Nur widerstrebend folgte ich dem Druck, den er ausübte. "Hörst du meinen?"
Ich schüttelte den Kopf.
Er lächelte und ich dachte, so etwas wie Bedauern kurz in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Doch als ich genauer hinsah, war es weg.
"Also," räuspernd begann ich meinen zweiten Versuch "denkst du, dass alles funktionieren wird?"
Der junge Alpha zuckte die Schultern. "Fakt ist, dass ich die Haftung übernehme, falls irgendetwas schief geht."
"Hä? Wer hat das denn entschieden?" Verärgert sah ich ihn an. "Immerhin war ich es, die dir diesen Vorschlag, wenn auch nur indirekt, gemacht hat."
Er runzelte verwirrt die Stirn. "Wie kommst du denn darauf, dass ich dir die Verantwortung übertragen würde?"
Ich schnaubte und wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, als wir durch ein Geräusch unterbrochen wurden. Unsere Köpfe schnellten herum.
Seth kam lachend aus den Büschen hervor. "Ihr müsstet euch mal hören." gluckste er. "Wie so ein altes Ehepaar, das sich darum streitet, wer den Rollstuhlmarathon gewinnt."
Irritiert über den Vergleich schüttelte ich den Kopf und ließ mich (diesmal geschmeidiger als davor) von der Ladefläche gleiten.
„Du bist wahrscheinlich nicht ohne Grund hier, nicht wahr?" erkundigte ich mich übertrieben freundlich und verschränkte beide Arme vor der Brust. Er schluckte.
„Ähm ja, also Paul hat die Spuren gefunden und jetzt bin ich gekommen, um Len zu holen."
„Geht klar." Mein Artgenosse stieß sich kraftvoll vom Auto ab, an das er sich gelehnt hatte und trat neben Seth.
„Die Lösung hast du?" fragte ich und verlagerte mein Gewicht auf das andere Bein, weil die Kälte schon unter meine Sachen kroch.
„Ja, und Sarina? Du wartest hier, nicht dass du auf falsche Gedanken kommst und die Autos hier allein stehen lässt. Wir sind gleich wieder da."
Gespielt beleidigt schob ich meine Unterlippe vor, stimmte aber zu. Ich war klug genug und focht keinen Widerstand an, um die beiden nicht unnötig länger aufzuhalten.
Als die Nacht beide Jungen verschlungen hatte, seufzte ich einmal und setzt mich wieder ins Fahrerhäuschen. Da ich mittlerweile schon zitterte, schaltete ich die Heizung ein und ließ mich ins weiche Sitzpolster sinken.
Ein leises Kichern brach zwischen meinen Lippen hervor und schnell schlug ich meine Hände vor den Mund, um es zu verhindern. Aber ich lachte weiter.
Wie eine Blöde hielt ich mir den Bauch und versuchte mich zu beruhigen.
„Rollstuhlmarathon." lachte ich und wischte mir aufsteigende Lachtränen aus dem Augenwinkel. „Woher er das schon wieder hat?"
Doch da kam mir ein Gedanke und sofort verging mir das Lachen.
Was hatte er noch gehört?
Unsere Unterhaltung davor auch?
Als Außenstehender konnte man das ziemlich falsch verstehen, wenn man bei unseren kleinen Neckereien zuschaute.
Oh je.
Ich grübelte noch eine Weile vor mich hin, bis mein wilder Gedankengang durch etwas viel interessanteres unterbrochen wurde.
Die Straße fing an zu glühen.
Nein, nicht die Straße. Eine Spur.
Vor einem kurzen Augenblick war noch alles stockfinster.
Doch plötzlich schoss ein silberner, glühender Strahl über den Boden. Er glitzerte und funkelte, sodass ich die Augen schließen musste. Ein leichter bläulicher Schimmer hatte sich unter die silberne Masse gemischt und verlieh dem Ganzen ein wenig mehr Farbe.
Es sah aus, als wäre eine Fee vorbeigeflogen, die versehentlich ihren Feenglanz verloren hatte.
Die Fährte verlief weiter und verlor sich in der Ferne, immer weiter die Straße hinunter.
Mein erster Gedanke war, 'Wow, das gibt's nicht!'
Und mein zweiter, 'Geht's eigentlich noch auffälliger?'
Ich verdrehte die Augen, ignorierte den Umstand aber vorerst. Darum konnte ich mich später auch noch kümmern.
Leichtfüßig sprang ich aus dem Auto und bückte mich.
Fasziniert streckte ich die rechte Hand aus und berührte vorsichtig das glänzende Licht. Ein warmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper und ich konnte mir einen wohligen Schauer nicht verkneifen.
Fußgetrappel schleuderte mich wieder in die Wirklichkeit zurück und ich fuhr herum. Unsere kleine Truppe kam keuchend aus dem Gebüsch gestürmt.
"Beeilt euch!" Lens mächtige Stimme war eindringlich und ich wusste nicht so recht, warum er ausgerechnet jetzt seine Fähigkeit des Willen Aufzwingens verwendete. Doch ich hatte das Gefühl, dass dadurch alle irgendwie schneller rannten. Wieso auch immer.
"Len? Warum beeilt ihr euch so?" rief ich in der Hektik dem Alpha zu, der sich seinen Weg zur Fahrerseite bahnte.
"Die Fährte verblasst. Wir müssen uns ranhalten, bevor sie ganz verschwindet!" Er schlug die Tür zu.
Tatsächlich, als ich genauer hinsah, war das Leuchten des Glanzes schwächer. "Sarina, steig' endlich ein!" zischte Len mir durchs Fenster zu.
Eilig kam ich seinem Befehl nach und gesellte mich zu Aria, Paul, Seth, Scarlet und Sane auf die Ladefläche, da Cody den Platz vor dem Steuer eingenommen hatte. Grace hatte neben ihm im Fahrerhaus den Beifahrerplatz ergattert.
Len, David, Tai, Diana, Grace und die zwei Hühner (von denen ich, nur so nebenbei bemerkt, immer noch nicht die richtigen Namen kannte), fuhren im anderen Wagen.
Cody startete den Motor und wir reihten uns hinter Lens Geländewagen ein.
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
Es war tierisch kalt.
Wir bibberten um die Wette und zwängten uns extra eng zusammen, um den Pinguineffekt zu erzeugen, damit uns nicht so kalt war.
Die Autos jagten dem weißlich-silber glänzendem Lichtfilm hinterher, und immer wenn ich über die Schulter blickte, war nur noch eine hauchdünne Spur zu sehen. Wir durften jetzt auf keinen Fall das Tempo drosseln.
Aber der Verbrauch von Treibstoff drängte sich immer intensiver in meine Gedanken und mittlerweile konnte ich ihn nicht verdrängen. Selbst solche lautlosen und höchstwahrscheinlich magischen Autos, brauchten irgendwann Benzin.
"Len?" fragte ich über Funk.
"Ja? Sarina? Ist alles bei euch in Ordnung?" bekam ich als sorgenvolle Antwort.
"Jaja, aber ich wollte fragen, ob das mit dem Tanken hinkommt."
Es war kurz leise.
"Ich weiß es nicht." beichtete er und ich schloss gequält die Augen.
Das darf nicht wahr sein.
"Okay." sagte ich leise.
„Hmm."
"U-und warum verblasst die Spur schon?" wechselte ich hektisch das Thema. Ich konnte sein Stirnrunzeln förmlich heraushören, als er antwortete, "Vermutlich hat der Entführer irgendeine Art Zauber gefunden, um Verfolgern ihre Suche noch schwerer zu machen, indem er solche Lösungen, wie wir sie genutzt haben, zu manipulieren, dass sie höchstens eine halbe Stunde reichen."
Ich fluchte und beachtete dabei die besorgten Blicke der Anderen nicht.
"Ja, das habe ich auch gedacht." sagte Len düster.
"Na gut." ich seufzte. "Geben wir unser Bestes."
"Ja!"
Die folgende Fahrt verlief schweigend.
Ich starrte wie hypnotisiert in die Dunkelheit und hoffte auf ein Wunder. Oder besser gesagt, auf mehrere.
Irgendwann, ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, spürte ich einen warmen Arm, der mich in eine Umarmung zog. Als ich aufblickte, schaute ich in Seths aufmunterndes Gesicht. Auf seiner anderen Seite schmiegte sich Scarlet an ihn und döste mit halb geschlossenen Augen vor sich hin.
Bei diesem Anblick, zog ich vielsagend eine Augenbraue nach oben und Seths Wangen färbten sich, soweit ich es erkennen konnte, leicht rötlich.
Ein Schild erregte nach ein paar weiteren Kilometern meine Aufmerksamkeit.
'Noch 14 Kilometer bis: Lutumy' stand in großen, geschwungenen Buchstaben auf dem verwitterten Holz.
"Habt ihr das gesehen?" meldete sich Paul zu Wort und wir nickten zustimmend.
"Ich glaube, wir sind fast da." sagte Aria mit dünner Stimme und ich streckte eine Hand aus, um sie um ihre geballte Faust zu legen.
Ich lächelte sie auffordernd an.
"Wir schaffen das!"
◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆
„Der Wagen wird langsamer." stellte Sane nach knapp fünf Minuten fest und ich bemerkte, dass er recht hatte. Unsere Geschwindigkeit verringerte sich und als ich zurück blickte, leuchtete die Fährte weiter hell und verblasste nicht.
Woran das lag, wusste ich allerdings nicht.
Wir rollten im gemütlichen Tempo in das kleine Städtchen Lutumy ein. Ich hatte noch nie zuvor diesen Namen gehört, deswegen war ich etwas skeptisch, ob diese Stadt überhaupt in einer Karte eingezeichnet war.
„Wusstet ihr, dass lutum auf Latein Schmutz bedeutet?" murmelte Scarlet und hob ihren Kopf von Seths Schulter.
„Wenigstens weiß ich jetzt, warum dieser Ort so heißt." entgegnete ich und scannte die Gegend nervös mit meinen Augen ab. Es war schäbig hier.
Die Häuser an den Straßenseiten waren schlecht verputzt und an einigen bröckelte langsam die Farbe ab. Papier und Plastik waren hier und da auf dem Boden verteilt und es lag der Gestank von Abgasen, gemischt mit Bier und anderen übel riechenden Substanzen in der Luft.
Obwohl es relativ spät war, konnte ich laute, hämmernde Bässe hören, die anscheinend zu einem Club in der Nähe gehörten.
Sane rümpfte die Nase. "So ein schlechter Musikgeschmack."
Damit brachte er Aria zum Kichern. Na ja, Hauptsache, die Stimmung wird gelöst.
Doch da hatte ich mich zu früh gefreut. Cody schaltete nämlich den Motor ab.
Die Spuren endeten vor einer großen hölzernen Flügeltür, die in ein Mauerwerk integriert war, welche höchstwahrscheinlich zu einem Hinterhof führte. Wir sprangen ab und reckten erst einmal unsere steifen Glieder.
Dann versammelten wir uns zu einer Traube um Len herum, der ein wenig ratlos dastand. Ich trat an seine Seite und knuffte ihn einmal fest in die Rippen.
"Au! Sag mal spinnst du?" fauchte er mich unterdrückt an und rieb sich die besagte Stelle.
"Komm' mal zu dir, okay? Die verlassen sich alle auf dich." zischte ich ihm zu.
"Ist ja gut."
Er räusperte sich und hatte auf der Stelle die Aufmerksamkeit der anderen.
"Also, wir werden uns jetzt in fünf Dreiergruppen aufteilen. Sarina?" bat er und ich schaute auf den Notizblock, den er mir gerade eben in die Hand gedrückt hatte.
"Ähm, okay. Gruppe Eins sind Len, Grace und Sane." Diana kreischte entrüstet auf und fing an herum zu jammern. Aber ich ließ mich nicht von ihr beirren und fuhr gemächlich fort. "Gruppe Zwei sind Emily, Tai und Aria. Nummer Drei David, Cody, Natalie?" Ich sah auf. "Wer ist das?"
Das dunkelhaarige, etwas größere der beiden Mädchen von Blondi, hob die Hand. Ich nickte ihr zu und senkte dann wieder den Blick. "Die Vier Scarlet, Seth, Paul. Und der Rest kommt bitte zu mir. Wir bilden Gruppe Fünf."
"Was?" herrschte mich Diana an. "Ich soll mit dir in eine Gruppe? Nie im Leben!"
"Entschuldige, nach meinem Interesse ist das auch nicht gerade." sagte ich schroff und bedachte Len mit einem scharfen Seitenblick. "Aber wir machen einfach das Beste draus, okay?"
Goldlöckchen grummelte weiter vor sich hin, doch ich beachtete sie nicht weiter und zog Len am Arm etwas abseits.
„So, jetzt hast du deinen Gefallen. Aber könntest du mir vielleicht ein Handbuch geben, worin steht, wie ich länger als zwei Stunden mit ihr überleben soll?"
Schuldbewusst sah er mich an und antwortete, „Leider habe ich das nicht, aber" er machte eine kurze Pause „du könntest schon ein wenig enthusiastischer an die Sache herangehen."
Ich schnaubte abfällig. „Musst du gerade sagen. Ich mache das schließlich wegen dir."
„Ja, das weiß ich auch wirklich zu schätzen. Doch ich denke, ich habe nicht weiter die Nerven ihren hartnäckigen Flirtversuchen auszuweichen." Len blickte mich aufrichtig an, und ich wusste, dass er es ernst meinte. „Du hast was gut bei mir."
„Ist schon in Ordnung." brummte ich und schob mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr. „Ich verstehe es ja."
„Du bist die Beste." grinste er und ich verdrehte die Augen. „Schleimer." Dennoch musste ich schmunzeln.
Wir kehrten zurück zur Gruppe und Len forderte mich dazu auf, noch einmal allen von meinen Traum zu erzählen. Anfangs war ich etwas argwöhnisch, dass sie mich vielleicht auslachen würden, aber jeder hörte mir ruhig zu und sagte während meiner Erzählzeit kein einziges Wort. Selbst Diana schien mich ernst zu nehmen und verzog sogar einmal mitleidig das Gesicht. Nach meiner Schilderung, sagte erst einmal niemand etwas.
Nach ein paar Sekunden räusperte sich Len. "Also, ich schicke euch jetzt in eine Richtung und ihr müsst einfach die Augen offen halten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ruby da hinten," er zeigte auf die große Tür" im Hinterhof versteckt gehalten wird, ist sehr gering. Ich denke, dass man den Fluchtwagen einfach dort abgestellt hat, um für Verwirrung zu sorgen, falls jemand kommt, um nach ihr zu suchen."
Ich war misstrauisch. Trotzdem musste man das doch überprüfen, oder nicht?
Den Anderen schien das jedenfalls nicht aufzufallen.
"Ihr habt alle Headsets, falls irgendetwas passieren sollte." endete Len und widmete sich Gruppe Eins.
Ich gesellte mich zu meiner Gruppe und der Alpha gab jedem von uns unsere Anweisungen. Die ersten Truppen starteten und verstreuten sich in alle Richtungen.
Als wir uns in Bewegung setzten, bemerkte ich nicht den besorgten Blick, den Len der breiten Tür zu warf. Ebenfalls die Aufforderung, dass die Mitglieder seiner Gruppe schon ohne ihn loslaufen sollten.
Hätte ich das gewusst, wäre ich nie und nimmer der sich beschwerenden Diana hinterhergedackelt.
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Hallooo!
Wie geht's?
Jaja, ich habe echt viiiiel zu lange nicht mehr geupdatet. Daher hoffe ich, dass ihr Ostern unbeschadet überstanden habt. Nicht vom Osterhäschen überrannt worden oder rohe, statt harte bunte, tolle Ostereier im Nest gefunden? Na dann ist ja gut^^
Wie hat's euch gefallen?
Ich mochte das Kapitel irgendwie :)
Meinungen, Verbesserungsvorschläge etc.. (ihr wisst schon..), nehme ich gerne an.
Bis dann und ein schönes Wochenende
LG<3
Eure Cherry
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