Mein Name ist Valetta. Aber es ist lange her, dass ich diesen Namen gehört habe. Die Verschwender nennen mich Melody. Aber sie haben kein Recht mir einen Namen zu geben. Unser Name bestimmt, wer wir sind. Und das liegt nicht in der ihrer Hand. Wir nennen sie Verschwender, weil sie mit ihren Worten um sich werfen als wären sie Dreck. Wir glauben, dass unsere Persönlichkeit in dem, was wir sagen liegt, in unserer Stimme. Ihr liegt etwas magisches inne, etwas kostbares. Worte haben große Kraft. Wenn man sie richtig beherrscht, verändern sie die Welt. Dann verändern sie die Menschen. Weil sie so kostbar sind, tragen wir unsere Stimme wie einen Schatz in uns. Sie ist nur für die Personen, die wir lieben bestimmt - denn mit unserer Stimme und unserem Namen geben wir Ihnen uns selbst. Die Verschwender dagegen drücken ihre lauten, schrillen Stimmen jedem dahergelaufenem Passanten in die Hand. Wir sind anders. Mein Volk kommuniziert über Zeichensprache. Wir haben Respekt. Ich habe Gerüchte gehört, über Verschwender die unsere Zeichen verstehen. Aber begegnet ist mir so einer noch nicht. Ich bin eine Schattentänzerin. Ich bin der Schatten von jemandem der Tanzt. Ich bin als Schatten geboren. Meine Haut und meine Haare sind dunkler als die der Verschwender, und ich verstehe ihre Sprache nicht. Wenn ich tanze, bin ich an eine von ihnen gebunden. Es gibt verschiedenste Disziplin. Manchmal sind wir durch ein Seil am Bauch verbunden, manchmal am Arm. Ich tanze immer hinter den Scheinwerfern, denn der Fokus liegt auf meiner Partnerin. Einige tanzen gut und machen es mir leicht. Andere sind Plump und bringen mich aus dem Takt, sodass ich stolpere. Ich verstehe nicht, was sie dann schreien, aber ich verstehe die Schläge. Und ich verstehe die Scheuerstellen wo die Seite saßen und die Blaßen an den Füßen.
Wenn ich getanzt habe, ob im Spiegelsaal, in dem viele Teams tanzen oder auf einer Bühne mit schreienden Verschwendern, bringt man mich in einer Kammer. Sie erinnert stark an die Kammer, in der ich aufgewachsen bin, eng und Dunkel. Hier fühle ich mich sicher. Hier habe ich Ruhe. Dass ist mein Leben. Ich weiß nicht warum es so ist. Es scheint ein Naturgesetz zu sein, das wir hinter den Verschwendern stehen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass es jemals anders war.