Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

43 - Wetterleuchten

‚Danach hatten sich Saskia und Anna sogar noch umarmt', erinnerte er sich am nächsten Tag, während er genüsslich ein Stück seines Geburtstagskuchens vertilgte.

Seine Mutter hatte ihn gerade mit sämtlichen seiner Missetaten mit einem Geburtstagsgedicht blamiert, nachdem sie ohnehin mit einem Ballon in Form eines Feuerwehrautos und einer Wagenladung Kuchen um die Ecke gebogen war. Sie wollte ihm so wie immer seinen Verlustschmerz nehmen, dachte er und grinste, weil sie sich inmitten ihrer Freunde offenbar köstlich amüsierte.

Trotzdem vermisste er seinen Papa gerade an solchen Tagen weiter. Das würde wohl auch nie vergehen. Im Moment hätte er seinen väterlichen Rat gebraucht, wenn es um Anna ging. Er liebte seine Mutter, doch sie hatte einfach die weibliche Perspektive drauf, die er schon schätzte, in die er sich aber manchmal nicht einfühlen konnte. Da wünschte er sich dann, er könnte sich mit seinem Dad austauschen. Vor allem, wegen dem, was er geplant hatte für die Zukunft.

Erneut versank er in seinem momentanen Lieblingstagtraum, ehe er herausgerissen wurde, weil sein Telefon vibrierte. Irritiert sah er aufs Display und stellte fest, dass Anna ihm eine Audio-Datei geschickt hatte.

„Nur öffnen, wenn du allein bist. Happy Birthday, Ace. Ich liebe dich", stand da und er runzelte die Stirn.

Er wusste jetzt nicht, was an einem Geburtstagsständchen so geheimnisvoll sein sollte, dachte er und startete die Aufnahme. Augenblicklich flogen Annas Augen zu ihm, während sie diese aufriss und ihre etwas kratzige Stimme leise erklang:

„Hatte so lange gewartet,
ich wusste nicht mehr worauf.
Karmakonto überzogen
und alle Joker verbraucht.
Achtung, beschädigte Ware,
ich hatte jeden gewarnt.
War wie ein Geist unter Geistern,
perfekt getarnt.
All die Geschichten in den Liedern,
in 99 Prozent,
den mit den großen Gefühlen,
unendlich fremd.
Aber dann hast du mich abgeholt
aus dieser Monotonie.
Das Feuer wieder angemacht,
es war schön wie noch nie.
Und dann hast du mich abgeholt,
alles in Silber getaucht
und mir gesagt,
ich bin nicht schlimmer kaputt
als alle anderen auch..."

Ihre Stimme wurde nur von einer leisen Gitarre untermalt und ihm wurde die Brust ganz eng vor Rührung, während er dem Song lauschte. Er hob den Kopf und schaute sie nur an. Er spürte, dass sie jedes Wort davon ernst meinte. Genauso wie der Rest der Anwesenden offenbar, denn auch sie waren völlig still und wirkten hingerissen.

„Habe die Tage durchgeschlafen,
hab wache Nächte durchlebt
und meine vorhanglosen Fenster
mit Zeitung blickdicht geklebt.
Hab Krieg und Frieden ausgelesen,
alles auf Netflix gesehen
und den Jahren dabei zugeschaut,
wie sie leise vergehen.
So mancher hätte wohl behauptet,
die kann man nicht reparier'n
und wer sich auf sie einlässt,
kann nur verlier'n.
Aber dann hast du mich abgeholt..."

Seine Kehle schnürte sich immer weiter zu, während Anna seinem Blick mit einer Mischung aus Beschämung und Liebe begegnete. Das war das beste Geschenk, das er jemals bekommen hatte. Besser als dieser Urlaub, der an sich schon phänomenal war. Doch das toppte alles. Immerhin hörte sie immer sofort zu singen auf, wenn er sie dabei erwischte und jetzt hatte sie ihm sogar eine Aufnahme ihres Gesangs geschenkt. Mit einer Liebeserklärung, die ihn nicht nur betroffen machte, sondern sein Herz heftig zum Schlagen brachte.

Als die letzte Zeile verklang, sprang er auf die Beine und zog sie in seine Arme. Er konnte nicht sprechen, dazu war er zu ergriffen. Stattdessen lehnte er seine Stirn an ihre und suchte ihre Lippen. Jetzt nervte es ihn, dass er nicht mit seiner Freundin allein war, obwohl die anderen weiterhin schwiegen.

„Danke, Arielle", raunte er und merkte, wie belegt seine Stimme war.

Anna nickte nur und strich ihm zart über seine Wange, ehe er hörte, wie Lari sagte: „Ich wusste gar nicht, dass du so singen kannst, Mäusle. Wer war das? Das Lied kannte ich nicht..."

„Alexa Feser ist die Interpretin. Der Song heißt Abgeholt. Ich habe es mal durch Zufall gehört und dann wusste ich, dass ich es Flo schenken will. Na ja, eigentlich war es nur für seine Ohren bestimmt..."

„Das wäre sehr schade gewesen, Bellezza. Du spielst Gitarre?", erkundigte sich Massimo interessiert und Anna schüttelte nur den Kopf.

„Keine von uns spielt ein Instrument. Also, wie hast du das gemacht, Sistabrain?", schaltete sich Alina ein und er sah seine Freundin ebenfalls erwartungsvoll an.

„Ich bin in einen Musikladen und hab gefragt, ob die mir helfen würden, ein besonderes Geburtstagsgeschenk zu machen. Hat mich ziemlich Überwindung gekostet, aber egal. Wollte, dass es schön wird."

„Und das ist es, Mäusle, echt! Dir ist schon klar, dass ich erwarte, dass du mal zu einer unserer Bandproben kommst und mit uns singst?"

Nicht nur er war erstaunt über diese Nachricht. Auch Anna sah ihre Freundin an wie ein Auto. Sie hatten nicht gewusst, dass ihre Stuttgarter Freunde eine Band hatten. Aber er fand die Idee genial. Mehr als das. Beim bloßen Gedanken, Anna bei so einer Gelegenheit zu beobachten, kribbelte es in ihm.

„Äh, ich glaub eher nicht, dass das was für mich ist", entschied seine Freundin und Alina schnaubte, woraufhin sich alle Köpfe zu ihr drehten.

„Jetzt tu nicht so, Ananas. Wäre nicht das erste Mal, dass du deine Sangeskunst mit anderen teilst. Immerhin warst du im Schulchor, bevor wir nach Regensburg gezogen sind. Und hattest dabei ein paar Solos..."

***

„Soli", berichtigte sie automatisch und wich den erstaunten Blicken der anderen aus.

„Und das ist ewig her. Damals dachte ich noch, wenn ich zeige, was ich kann, kann ich die Menschen davon ablenken, wie ich aussehe", setzte sie hinzu und Lari schnaubte.

„Mäusle, das vergessen die bestimmt, wenn sie die Augen schließen und nur deiner Stimme lauschen. Das mit der Band steht, ok? Sagen wir ... als Wiedergutmachung, wegen der Sache mit der Brücke."

Sofort flutete sie wieder schlechtes Gewissen, auch, wenn sie das ziemlich gemein fand. Doch Lari sah sie herausfordernd an, also murmelte sie eine Zustimmung. Irgendwann würde sie halt dann mal ein Lied mit Larissa singen. Hauptsache sie war nicht mehr sauer über die Episode, für die sich im Grunde nur noch schämte. Hätte sie nicht so unter Schock gestanden, hätte sie die bestimmt auch nicht ausgeplaudert.

Damit schien das Thema erledigt zu sein und da Flo an ihrem Handgelenk zog, als er zurück zum Tisch ging, setzte sie sich auf seinen Schoß. Wo er ihr nochmal einen Kuss ins Haar hauchte. Die Überraschung war ihr jedenfalls gelungen. Das freute sie mehr, als sie zeigen konnte. Sie lehnte sich still an ihn und hörte augenrollend, doch amüsiert zu, wie Alina noch ein paar Dinge aus ihrer Vergangenheit erzählte. Sie war wirklich froh, dass ihre Schwester hier war, mehr als sie zugeben würde.

„Du hast Flo echt immer beim Wettschwimmen fertiggemacht?", wandte sich Erik nun an sie und sie zuckte mit den Schultern und nickte.

„Das würde ich nur zu gerne sehen", gab Saskia zu und sie wollte den Kopf schütteln.

Doch dann meinte Flo spöttisch: „Klar würdest du das. Aber ich wette, dass Anna sich nie dazu überwindet, sich in Badeklamotten zu werfen, deswegen wird der Wunsch wohl nicht in Erfüllung gehen."

„Ja, na ja, wahrscheinlich flunkert ihr sowieso. Da wette ich drauf."

„Die Wette würdest du gewinnen. Nicht, weil du recht hättest, sondern weil Anna dich niemals vom Gegenteil überzeugen würde."

Sie sah ihren Freund fassungslos an, der betont gleichmütig mit den Schultern zuckte, während Saskia schnaubte und der Rest die Unterhaltung amüsiert verfolgte. Sie wurde jedoch wütend. Als dann noch Alina verlauten ließ, dass sie sich auch nicht vorstellen könnte, dass sie jemanden wie Florian jemals besiegen könnte, weil der echt gut in Form wäre, funkelte sie ihre Schwester an.

Die zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Ich frage mich ja weiterhin, wie es überhaupt möglich war, dass Anna Flo abgeschleppt hat. Immerhin ist es Fakt, dass sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Richtig, Sistabrain?"

„Ich kann Flo alle machen. Ich muss mich nicht mal anstrengen dabei", entwich ihr, bevor sie sich zurückhalten konnte, und sah ihn belustigte Gesichter, während Flo leise lachte.

„In deinen Träumen vielleicht, Anna. Nichts für ungut, aber ich weiß, was Flo sportlich drauf hat, und hab dich beim Schulsport gesehen, also...", erklärte Saskia und hatte einen mitleidigen Blick drauf.

„Wetten?"

„Ach, Anna, es ist ok. Nicht jeder muss eine Sportskanone sein. Du kochst hervorragende Marmeladen und singst wirklich toll, da..."

„Wetten?!? Ich geb Flo sogar einen Vorsprung."

Jetzt wirkten ausnahmslos alle amüsiert und Saskia erwiderte: „Ok, wieso nicht? Wetteinsatz?"

Sie überlegte. Was würde sie einsetzen können?

„Wenn Anna verliert, geht sie mit uns ein Eis essen. Im Ort, in der Eisdiele, und sie isst ein Eis, trinkt nicht nur einen Kaffee. Ich wette nämlich, dass Anna sich letztlich nicht traut, sich im Badeanzug zu zeigen, da will ich wenigstens mit ihr ein Eis schlemmen", schlug Flo vor und sie blitzte ihn an, was er mit einem frechen Grinsen quittierte.

„Und wenn ich gewinne, malt ihr euch Clownsnasen, damit ihr auch wie die dämlichen Idioten ausseht, die ihr seid", zischte sie und Saskia hielt ihr die Hand hin.

„Gebongt. Ich zieh mich dann schon mal um. Ich hab echt Bock auf ein richtig großes Bananensplit."

„Einverstanden."

Sie schlug ein und schob sich ohne weiteres Wort von Florians Schoß, um im Bully zu verschwinden. Sie war echt wütend! Wie konnte Flo auch noch darauf herumreiten, dass sie sich nicht vor allen im Badeanzug zeigen wollte? Das war doch wohl die Höhe! Und Alina! Ihre eigene Schwester! Von Saskia hatte sie ja nichts anderes erwartet, aber von ihrem Freund und Lina?!?

Hastig schlüpfte sie in ihr Badezeug und versuchte zu verdrängen, dass sie sich wirklich gleich fast nackt zeigen würde. Jetzt fing sie doch an zu zaudern und sah sich suchend um. Sie konnte sich nicht so zeigen. Unmöglich.

„Anna? Kommst du auch wieder raus? Oder gewinne ich die Wette?!?", tönte Flo und neue Wut flutete sie.

Ihr Blick blieb an einem T-Shirt von sich hängen und an Flos ausgeleierter Badehose, die er eigentlich entsorgen hatte wollen. Das würde gehen. So würde sie sich wenigstens nicht so nackt fühlen.

„Ich komme sofort!", rief sie zurück und schlüpfte in die beiden Kleidungsstücke.

Sie würde ihm beweisen, dass sie nicht nur den Mut aufbringen konnte, sich zu zeigen, sondern sie würde ihn gleichermaßen beim Wettschwimmen vernichten und ihm so seinen vorlauten Mund stopfen. Geburtstag hin oder her, sie würde keine Gnade walten lassen! Sie sah nochmal an sich herunter und nickte zufrieden. So ging es definitiv. Das T-Shirt würde sie im Wasser ausziehen, damit es sie nicht bremste.

‚Und dann wird Saskia ihr Fett wegbekommen', entschloss sie und verließ den Bully.

„Was ist jetzt, Flo? Ziehst du den Schwanz ein, weil es dein Ego kränkt, dass ich dich alle machen werde, während alle zusehen?!?", ätzte sie, als sie an den fassungslosen Gesichtern der anderen vorbeimarschierte.

Sie bemerkte im Augenwinkel, wie er sie mit weitgeöffnetem Mund anstarrte, ehe er sich fing und mit der Sonne um die Wette strahlte. Das besänftigte sie ja schon fast wieder. Aber nur beinah. Sie stapfte in den See und sofort fiel etwas von ihr ab. Wie immer, wenn sie im Wasser war. Da wurde nicht nur ihr Gewicht nichtig, sondern auch vieles andere. Sie ignorierte die Tatsache, dass sich alle am Ufer sammelten. Flo stellte sich knapp einen Meter neben sie und warf ihr einen Blick zu und sie schob nur trotzig ihr Kinn vor. Sie hasste es, in die Ecke gedrängt zu werden, und er hatte mitgemacht.

„Ich geb das Kommando! Bis da vorne zur Boje und zurück, ok?", hörte sie Lari rufen und nickte automatisch, während ihre Freundin herunter zählte.

„Mach sie alle, Flo! Ich weiß, dass Anna keine Chance hat!", vernahm sie Saskia noch und blieb an Ort und Stelle, als das „Los" erklang.

Flo kraule augenblicklich davon und sie hörte die Rufe, dass sie endlich losschwimmen solle, doch sie verblieb still auf dem Flecken Untergrund, auf dem sie stand. Sie hatte gesagt, er bekomme einen Vorsprung und daran hielt sie sich. Er war genauso wenig im Training wie sie, was Schwimmen anbelangte und die Wut würde ihr einen mächtigen Schub geben, dachte sie, während die Schreie in ihrem Rücken lauter wurden. Sie wartete, bis Flo etwa die Hälfte zur Boje geschafft hatte, ehe sie sich abstieß und unter Wasser mit kräftigen Schwimmbewegungen tauchte, ehe sie durch die Wasseroberfläche brach und zu kraulen begann.

https://youtu.be/UfoGCTrzijk

**********************************

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro