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26 - Wetterdeutung

Bevor sie etwas dazu sagen konnte, wurde Lari Ernst und meinte: „Anna, warum ich das so lang und breit erkläre, hat einen Grund: Du hast Übergewicht, das sieht jeder und ich kann mir vorstellen, dass du oft darauf reduziert wirst. Aber mach das nicht selbst auch, ok? Du bist verdammt nochmal so viel mehr, als nur deine Figur. Du brauchst dich für nichts zu hassen und zu schämen. Ich bin nicht dumm. Ich hab gemerkt, dass ich dich immer überfordere. Das sieht man dir schon an der Stirn an, was auch der Grund war, warum ich mich in dich schockverliebt hab, so auf freundschaftlicher Basis."

Sie schluckte hart und Lari zuckte mit den Schultern, während sie erklärte: „Aber ich bin nicht so subtil wie Massimo. Ich kann mich nicht still danebensetzen und warten, bis du dich zu irgendwas überwindest. Das bin ich nicht. Ich bin die Holzhammermethode, die dich zu etwas drängt und dann zusieht, dass du es nicht bereuen wirst. Solange ich dabei bin, braucht es keiner zu wagen, einen Ton zu sagen, der dich diskriminiert. Du hast mich noch nie so richtig wütend erlebt, aber das geht. Massimo grinst dann immer und zieht mich auf, wer wohl das italienische Feuer hätte. Zwei so Irre wie ich in der Beziehung würde auch nicht gutgehen. Ist ganz gut, dass er so gelassen bleibt und geduldig ist. Immerhin plant seine Mutter seit etwa drei Jahren die Hochzeit. Während ich bis vor sechs Monaten nicht mal darüber nachdenken konnte, mit ihm zusammenzuziehen."

„Aha", machte sie wieder automatisch und fing den belustigten Blick ihrer Freundin auf, die dann aber sofort aufs Neue Ernst wurde.

„Das hat nichts Massimo zu tun, sondern mit meinem Stolz. Jetzt haben wir eine Wohnung gefunden, die wir uns leisten können, die uns gefällt und die ein Extra-Zimmer für Jonah hat. Falls ich doch irgendwann das Sorgerecht zurückbekomme. Da Massimo und ich zusammenziehen, steigen meine Chancen. Weshalb ich das auch nicht wollte. Ich wollte aus eigener Kraft erreichen, dass sie mir mein Kind wieder zusprechen. Hat nicht geklappt. Aber ich kann und will Massimo nicht länger in der Luft hängen lassen, für etwas, was vielleicht nie passiert. Das hab ich von dir gelernt, Mäusle. Weil du Flo im Herbst Freiheit eingeräumt hast, obwohl es dir im Grunde schlechtging damit. Da hab ich mich gefragt, ob es Massimo womöglich ähnlich ging wie dir. Das will ich nämlich nicht. Ok, genug jetzt, du guckst wie eine Kuh, wenn es blitzt."

„So guck ich gar nicht!", widersprach sie und Lari lachte los.

„Oh doch, das tust du! Immer, falls du total überfordert bist, weil ich dich vollquatsche, guckst du wie ein Auto. Macht sie das bei dir auch?", fragte ihre Freundin Flo und der verkniff sich offenbar sein Lachen.

„Hm. Ja. Schon. Jetzt nicht mehr so oft", erwiderte ihr Freund und sie schnaubte.

„Weil ich mich an deine Art, mich chronisch zu überfordern gewöhnt hab!", rief sie aus und er nickte, während Larissa weiter kicherte.

„Du bist sooo niedlich, Anna. Dann hab ich ja noch Chancen, dass du mich eines fernen Tages auch nicht mehr so anguckst...", gackerte diese und machte vor, was sie meinte, woraufhin Flo doch losprustete.

Sie sah irritiert Gretel an, die ebenfalls ihr Grinsen hinter ihrer Hand verbarg und schüttelte den Kopf, während sie sagte: „Ihr seid doof. Alle. So guck ich gar nicht."

Ihr Kopf flog herum, als Lari feststellte: „Am Freitag ist Karaoke angesagt. Ihr beide seid eingeplant. Ich hab gehört, es werden so um die 200 Leute da sein."

Augenblicklich klickte es und Larissa hielt ihr lächelnd ihr Handy entgegen, während sie meinte: „Beweis genug?"

„Haha. Ja. Lösch es. Sofort", erwiderte sie, musste aber wegen des Fotos trotzdem grinsen.

Doch nur kurz, denn als ihre Freundin verkündete, das mit dem Karaoke stimme, gefror ihr Gesicht wieder, während Lari ihren Arm tätschelte und erklärte: „Keine Sorge. Ich hab dich im Auto singen hören, als wir zum Tanzen gefahren sind. Die werden so überrascht sein, dass aus dem Mäusle so eine Stimme kommt, da werden die vergessen, dass du nicht der Norm entsprichst. Was sollen eigentlich diese Kacknormen?"

Sie war gedanklich immer noch dabei zu verarbeiten, dass sie alleine vor Publikum singen sollte, als Lari schon hinzufügte: „Hab nie verstanden, wozu man die braucht. Ich pass da auch nicht rein. Ok, jetzt hab ich dich genug schockiert. Ich muss zu Massimo, ihn küssen und flachlegen. Hoppla, da entgleist das Gesicht. Zu deutlich. Hm. Neuer Versuch: Ich muss mich BEDANKEN, dass er mir gesagt hat, ich soll meinen Hintern hierherschieben und gucken, bevor ich durchknalle. Flo? Telefon? Da deine Süße im Moment keins hat, musst du ertragen, dass du meine Nachrichten für Anna bekommst..."

*

Er merkte, wie kaputt Anna war, als sie endlich im Bett lagen. Denn ihre Ma hatte Larissa gefragt, ob diese nicht ihren Liebsten ebenfalls herbitten wolle, um einen Filmabend zu machen. Er wusste, dass seine Mutter nur wissen wollte, wer ihre neuen Freunde waren. Lari hatte begeistert gelächelt und gemeint, sie könne sich ja noch die gesamte Nacht danach bei Massimo bedanken, da sie am Morgen nicht rausmüssten. Er hatte gewusst, dass Larissa sich nur zurückgezogen hätte, weil sie Angst gehabt hatte, Anna sonst zu sehr zu überfordern. Aber im Grunde war diese noch nicht überzeugt gewesen, ob ihre Freundin sich gefangen hatte.

Also hatten sie sich eine der, von seiner Ma so geliebten, alten Schnulzen angesehen und er hatte beobachtet, wie seine Mutter seine Liebste gefoppt hatte, weil Anna nicht mehr aufhören konnte, mit den Augen zu rollen. Sie fand die Filme total unrealistisch und das tat sie immer kund, während sie sich in seinen Arm kuschelte. Das hatte er irgendwie vermisst. Lari hatte erwartungsgemäß ein paar Tränen verdrückt, derweil Massimo milde grinsend den Kopf geschüttelt hatte. Irgendwann war Anna eingeschlafen und Larissa hatte ihn noch ein bisschen darüber ausgefragt, warum seine Freundin so Probleme damit hatte, jemanden zu erzählen, was in ihr vorging.

Er hatte es Lari erklärt, während Anna friedlich an seine Brust gekuschelt geschlafen hatte. Er hatte jetzt ein komplett neues Bild von Larissa. Er hatte vorher schon gedacht, dass diese tiefgründiger war, als man vermuten konnte, aber durch welches Martyrium sie gegangen war, hatte er nicht geahnt. Wie seine Mutter hatte Lari ebenfalls Tränen in den Augen gehabt, als er ihnen in groben Zügen erklärt hatte, wieso seine Freundin Probleme hatte, anderen zu vertrauen. So genau hatte das seine Ma auch nicht gewusst. Sie hatte nie danach gefragt. Jedenfalls hatte es gutgetan, sich seine Betroffenheit über Annas Familiensituation und ihre Erlebnisse mit Freunden von der Seele zu reden. Er hatte nicht zu viel verraten. Nur so ein bisschen, damit sie verstehen konnten.

Jedenfalls hatte er den Abend genossen, aber er war auch froh, dass der Tag vorbei war, dachte er in dem Moment, als Anna ihm eine Hand an die Wange legte und murmelte: „Woran denkst du?"

Er sah im Mondlicht, dass sich kaum wahrnehmbare Angst in ihrem Blick spiegelte und erwiderte: „Ich hab über Larissas Geschichte nachgedacht und darüber, wie schön der Abend geworden ist."

„Ja, das ist er. Hat gutgetan. Ich hab auch nicht geahnt, was Lari durch hat. War schockierend", stellte sie kurzangebunden fest und er nickte, ehe er die Stirn runzelte, da sie nachschob: „Bist du mir böse?"

Offenbar bemerkte sie, dass er keine Ahnung hatte, wieso sie das fragte, denn sie fügte an: „Weil ich nicht mit dir geredet hab. Ich ... mir lag es oft auf der Zunge."

„Ich bin nicht sauer, Arielle. Ich hätte dich tatsächlich sofort von hier wegbringen wollen. Ich hasse den Gedanken, dass sie dich fertigmachen. Ich müsste es gewöhnt sein, dass dir Ablehnung entgegenschlägt, aber ich kann es weiterhin nicht verstehen. Es war nie dein Gewicht, warum wir vor dieser Projektarbeit keinen näheren Kontakt hatten. Sondern dein ‚Lasst-mich-alle-in-Ruhe'-Schild auf der Stirn. Aber das weißt du mittlerweile. Es tut mir so leid, dass sich nicht alles so entwickelt hat, wie du dir das gewünscht hast. Ich bin sauer darüber, dass es offenbar kaum vernünftige Menschen gibt, die wissen, dass die Hülle nicht die Persönlichkeit ausmacht. Aber in Zukunft würde ich mir trotzdem wünschen, dass du mit mir sprichst", gab er zu und da sie beschämt den Kopf senkte, fügte er scherzend hinzu: „Damit ich entscheiden kann, ob ich mir ein paar Knarren kaufe oder nicht, um sie dann zu zwingen, sich bei dir zu entschuldigen."

„Darüber macht man keine Scherze", sagte sie sofort und er hob ihr Kinn an.

Obwohl sie sich bemühte, sah er ihr an, dass sie der Gedanke trotzdem amüsierte, also küsste er sie zärtlich und erwiderte: „Ich weiß. Aber die Vorstellung heitert dich auf. Das war es, was ich wollte. Du bist wunderschön, Anna. Egal, was andere sagen oder du denkst. Für mich bist du schön."

Er merkte, dass sie widersprechen und erklären wollte, dass er sich irrte, und verschloss ihr kurzerhand den Mund, indem er sie erneut küsste. Langsam und zärtlich. Das brauchte offenbar nicht nur er. Den sofort lagen ihre Arme um seinen Nacken und sie zog ihn näher. Die letzten Wochen hatte sie sich etwas zurückgezogen. Umso besser fühlte es sich an, dass sie sich nun an ihn schmiegte. Er ließ seine Hand zu ihrem Genick wandern und zog sie noch ein Stück näher, um den Kuss zusätzlich ein kleines Bisschen vertiefen zu können. Er hatte sie so vermisst. Wie er sie liebte.

Wie es ihn schmerzte, dass sie immer wieder gegen Widerstände lief. Das hatte sie nicht verdient. Sie tat niemandem etwas. Er spürte ihr tonloses Seufzen in seinem Mund prickeln und dachte, dass er ihr zeigen konnte, wie schön sie war. Wenn sie ihn ließ, würde er ihr das immer wieder beweisen. Seine freie Hand wanderte unter den Saum ihres Shirts und streichelte über die weiche, zarte Haut ihres Rückens, während Anna sich noch tiefer in seine Arme schmiegte. Ein beifälliger Laut schlüpfte währenddessen aus ihrem Mund und er schnappte nach Luft, als sie ihn leicht in die Unterlippe biss. Das war definitiv eine lautlose Zustimmung.

***

Es fühlte sich so gut an. Wie er sie streichelte, küsste und hielt. Genauso wie sie es genoss, wie er ihre Zärtlichkeiten in sich aufsog. Sie hatte das längere Zeit abgeblockt. Ihr Kopf war zu beschäftigt gewesen. Er war immer noch voll. Aber ihr Herz war leichter. Sie konnte sich nun wieder in dem Maße auf die Berührungen einlassen, die Flo verdient hatte. Und sie. Auch sie hatte es verdient, sich fallenlassen zu können. In seinen Armen und mit seinen Liebkosungen.

Sie hatte ihn vermisst. Den Laut, den er ausstieß, wenn er zischend die Luft einsog, weil ihm das besonders gefiel, was sie tat. Es setzte dieses sachte Machtkitzeln in ihr frei. Sie hatte genauso viel Macht über ihn, wie er über sie. Sie konnten sich beide in die Lüfte katapultieren und wieder erden. Dann fühlte sie sich sowas wie schön. Nur in diesen Momenten, wenn sie merkte, wie er sie begehrte.

So wie jetzt gerade. Sie konnte es in seinen Augen lesen, die sie mit liebevoller Gier musterten, ehe er sich automatisch in die Unterlippe biss. Sie wusste, wonach er sich sehnte. Ihr ging es genauso. Sie empfand die Hitze ebenso. Das gleiche Brennen, das durch ihre Adern rann und nach Erlösung schrie. Sie nickte reflexartig, als er sie wortlos mit einem fragenden Blick um Erlaubnis bat und schloss die Augen, um sich ganz dem Moment hingeben zu können.

Sich ihm schenken zu können. Sie spürte, wie er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückte und öffnete die Augenlider, um in seinen Zügen zu sehen, was sie erfuhr. Wie erwartet, machten sie ihre Entdeckungen ehrfürchtig. Sie war verantwortlich dafür, dass er so empfand. Dass er sich ihr genauso verbunden fühlte, wie sie sich ihm.

Sie barg ihr Gesicht an seiner Schulter und wollte die Augen schließen, um sich ihm und den Empfindungen komplett zu übereignen, die er auslöste, als ihr Blick wie magisch von etwas angezogen wurde. Sie schluckte hart und merkte, wie sich das Hochgefühl wandelte. Sie wollte wegsehen. Konnte nicht.

„Anna", hauchte Flo und sie beeilte sich, seinen Blick zu suchen, sich auf das zu konzentrieren, was jetzt zählte.

‚Wir beide', dachte sie automatisch und versuchte, sich wieder auf ihn einzulassen, küsste ihn und wollte sich aufs Neue von ihm gefangen nehmen lassen.

Sie schloss die Augen und sog die Atmosphäre in sich auf, seine leisen gemurmelten Worte, seine raschen Atemzüge, was sie fühlte, doch wie verzaubert, huschte ihr Blick wieder dorthin. Ihr wurde eiskalt.

„Hör auf. Bitte. Sofort", sagte sie und als er ihrer Forderung augenblicklich nachkam, wollte sie losheulen, weil er sie so verunsichert ansah.

***

„Ich ... es tut mir leid", murmelte sie und er sah ihr an, wie durcheinander sie war.

Er beobachtete verwirrt, wie sie sich hastig aus dem Bett schob und suchte fieberhaft nach einer Erklärung dafür. Sie hatte noch nie abgebrochen, wenn sie miteinander schliefen. Was war also schiefgelaufen? Hatte er ihr wehgetan, ohne es zu merken? Sie war doch aber ganz bei ihm, oder? Nein, halt. Stopp. Da war ein kurzer Moment gewesen, da war sie irritiert gewesen. Der war jedoch sofort wieder verflogen, oder? Oder?!? Was passierte hier gerade?

Er bemerkte, dass sie mittlerweile in Klamotten geschlüpft war und aus dem Raum flüchten wollte und sprang auf, um sich ihr in den Weg zu stellen. Sofort flogen ihre Augen zu ihm und als er die Qual darin erkannte, wurde ihm ganz eng in der Brust.

„Anna. Ich ... hab ich ... was falschgemacht? Dir wehgetan?", erkundigte er sich und zu seinem Erstaunen vergrößerte sich der Kummer in ihrem Blick noch, ehe sie sich auf die Lippe biss und mit dem Kopf schüttelte.

„Ich ... es hatte nichts mit dir zu tun", flüsterte sie kaum hörbar und er runzelte automatisch die Stirn.

„Dann versteh ich es nicht...", gab er zu und sie nickte.

Er sah, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten, doch zu seiner Verwunderung setzte sie zu keiner Erklärung an, sondern bat: „Bitte lass mich los."

Wieder kam er dieser Forderung sofort nach und sah ihr verdutzt hinterher, als sie aus dem Schlafzimmer schlüpfte.

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