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11 - Sausewind

„Du bist echt ein Glückskind, Arielle. Schon wieder ein Strike", rief Flo und sie musste automatisch grinsen.

Offenbar lag ihr Bowling. Obwohl sie es etwas unangenehm fand, dass jeder sehen konnte, wie sie nach vorne trat und ihre Würfe machte. Immerhin gab es hier zehn Bahnen und die waren alle besetzt. Meist mit vier bis sechs Personen. Sie waren das einzige Pärchen hier.

Aber sie hatte sich noch nicht großartig blamiert, also nahm niemand von ihr Notiz, dachte sie gerade, als sie einen gellenden Schrei hörte: „Vorsicht!"

Und schon klatschte sie der Länge nach auf die Schnauze und es hallte in ihrem Kopf: ‚Aua. Das war wohl zu früh gefreut.'

„Oh, scheiße. Entschuldigung. Mir ist die Kugel aus der Hand gerutscht und sie ist direkt auf dich zu. Fuck. Hast du dir wehgetan?", hörte sie und sah in haselnussbraune Augen.

Diese sahen sie aus einem hübschen weiblichen Gesicht besorgt an, das von schwarzen Wellen umrahmt war. Sie merkte förmlich, wie sie rot anlief, als auch Flo dazu kam und sich beunruhigt zu ihr beugte. Sie wollte weglaufen, weil jetzt zusätzlich die anderen drei vom Tisch der hübschen, etwa 20-Jährigen auf sie zukamen und plötzlich alles still war.

„Brauchen wir einen Krankenwagen?", fragte einer und sie schluckte, ehe sie beschämt mit dem Kopf schüttelte.

Ich hasse es so im allgemeinen Interesse zu stehen. Das mochte ich nur, wenn ich  in der Schule Theater gespielt hab. Aber da konnte ich auch in andere Rollen schlüpfen und musste nicht ich sein', dachte sie und versuchte hektisch, sich zu beruhigen, während Florian jetzt ebenfalls sagte: „Anna, ist alles ok?"

„Ja, äh, alles gut. Nichts kaputt", brachte sie mühsam murmelnd heraus und die Schwarzhaarige kniete weiterhin neben ihr und sah sie stirnrunzelnd an.

„Wirklich? Das war echt ... das sah echt ... hm ... filmreif aus, wenn ich ehrlich bin. Du hast dir nichts getan? Sicher? Es tut mir so leid. Du heißt Anna? Ich bin Larissa. Und ich quatsche, wenn mir etwas peinlich ist und ich Scheiße baue und betroffen bin. Ach Fuck. Eigentlich rede ich immer. Was ich nicht sollte, denn dann könnte ich mich darauf konzentrieren, wo so ein Ding wie eine Bowlingkugel hinfällt, wenn ich es in der Hand hab und ... Ok, ja, also manchmal singe ich auch. Äh, ja, ich mag Pop, EDM und so. Hip-Hop mag ich genauso, aber im Rappen bin ich total schlecht, obwohl ich praktisch immer rede. Ich quatsche schon wieder. Tut mir leid. Du sagst nicht sehr viel oder?", plapperte die Schönheit und sie konnte diese nur mit aufgerissenen Augen anstarren.

„Du lässt sie ja nicht zu Wort kommen, Lari", erklärte ein Typ, der einen Kopf größer als Flo war und ebenso dunkles Haar hatte.

‚Aber blaue Augen', fiel ihr automatisch auf und sie merkte, dass die Schönheit offenbar auf eine Antwort wartete, also sagte sie: „Ja, so eher nicht so."

„Schade. Du hast eine schöne Stimme. Wenn du singst, klingst du bestimmt toll. Ich mag deine Locken. Meine sehen immer ein bisschen wie ausgelutscht aus, doch deine sind richtig schön. Du hast überhaupt ein nettes Gesicht. Oh, wie oberflächlich ich bin. Aber es stimmt, oder, Leute? Anna hat ein hübsches Gesicht. Und mehr kann ich ja noch nicht beurteilen. Du sagst ja kaum etwas. Komm, ich lad dich als Entschuldigung auf eine Cola ein. Du trinkst doch Cola, oder?", plapperte diese Larissa weiter und sie warf Flo einen hilflosen Blick zu, aus dessen Gesicht die Sorge verschwunden war.

Stattdessen amüsierte er sich offenbar köstlich über Larissa, die erklärte: „Bestimmt magst du Cola. Jeder mag Cola, oder? Oh, ich rede schon wieder zu viel. Wenn ich in die Gesichter von Massimo – das ist der große, gutaussehende Schwarzhaarige, Ela – das ist die Rothaarige mit den grauen Augen und Thomaso gucke. Der ist der Bruder von Massimo, der Ältere, obwohl er der kleinere ist. Ela ist die Freundin von Thomaso und ich bin mit Massimo zusammen. Ich wollte schon immer einen Italiener. Wegen der ‚grande amore' und so. Die ist wirklich grande, das kann ich dir verraten..."

„Oh, äh, ok?", brachte sie zustande, als Larissa sie erwartungsvoll ansah.

Im Augenwinkel sah sie, wie Flo sich auf die Lippen biss und Massimo breit grinste. Das waren definitiv mehr Informationen, als sie erwartet hatte. Sie bemerkte wie von fern, dass sich die anderen Gäste langsam wieder ihren Bowlingpartien zuwandten, während sie immer noch halb aufgerichtet auf dem Boden hockte.

„Ja. Wie heißt denn dein Begleiter? Seid ihr zusammen? Kommt ihr von hier? Job oder Studium? Wie alt seid ihr...", fing Larissa nun an und sie drehte sich zu ihrem Freund, weil der loslachte.

„Lari! Jetzt gib der Armen doch erst mal einen Moment, um sich zu akklimatisieren! Du textest sie völlig zu und wunderst dich dann, warum du keine Antwort bekommst...", japste dieser und sie sah, wie Larissa sich auf die Lippe biss und nickte.

„Kein Wort mehr von mir. Wirklich. Ich halt jetzt den Mund und hör nur zu", entschied diese.

***

„Das wage ich mal zu bezweifeln", foppte der Typ, der ihnen als Thomaso vorgestellt worden war von der kessen Schwarzhaarigen namens Larissa und er hatte etwas Mitleid mit Anna.

Seine Freundin sah aus, als hätte Lari sie mit dem LKW überrollt. Offenbar war seine Liebste total überfordert. Schon alleine, weil keiner gelacht hatte. Sondern alle sich besorgt gezeigt hatten. Das hatte sie bestimmt nicht erwartet. Es hatte aber auch echt böse ausgesehen, wie sie sich hingelegt hatte. Doch vielleicht stellte sich das Missgeschick von Larissa als Glück für Anna heraus? Sie könnte eine Freundin brauchen. Und die Truppe wirkte ganz nett.

„Ich bin Florian. Aber ihr könnt Flo sagen. Wir sind vor knapp vier Wochen hierhergezogen. Ich studiere hier ab Oktober und Anna macht eine Ausbildung. Und ja, wir sind zusammen", half er seiner Liebsten aus, die weiterhin völlig überfordert wirkte.

„Schön. Cool. Ich finde, ihr passt gut zusammen", entschied Larissa und Anna sah diese mit noch größeren Augen an, während die Schwarzhaarige erklärte: „Ich denke, ihr seid knuffig. Ich behalte euch."

„Sie sind doch keine Stofftiere, Lari!", rief Ela kopfschüttelnd amüsiert aus und Larissa grinste.

„Natürlich nicht. Aber mindestens genauso süß. Ok, Anna? Wir gucken jetzt mal, ob du noch aufstehen kannst, oder? Und dann bekommst du Cola. Eimerweise. Ok, wir fangen bei einem Glas an. Ich hab schon wieder Hunger. Schnuffel, bestellst du mir Pommes? Die sind hier echt gut, Anna. Ich könnte die eimerweise verdrücken. Bist du immer so still oder liegt es daran, dass ich so viel quatsche? Eigentlich sollte ich nicht so viele Pommes essen, weil na ja, als Musical-Darstellerin sollte man in sein Kostüm passen, aber na ja, leg ich halt wieder eine Extrarunde beim Joggen ein. Außerdem wird den Kostümbildnern nur langweilig, wenn sie nicht das eine oder andere Mal was ändern müssen...", erklärte Larissa und ihr Grinsen vertiefte sich, als Ela ihr lächelnd den Stinkefinger zeigte.

„Aha", machte Anna und warf ihm wieder einen hilflosen Blick zu, den er mit einem Schulterzucken beantwortete, ehe er seiner Freundin auf die Beine half.

„Eigentlich bin ich noch gar nicht fest in einem Musical-Ensemble, eher so in der Ausbildung. Auf der Schauspielschule hier. Du hättest meinen Vater sehen sollen, Anna! Kind, mach doch was Richtiges, sagte der und ich so: Was ist denn an einem Bürojob richtig, wenn man da nur stillsitzen soll? Was arbeitest du?"

„Ich arbeite in einem Büro", erwiderte seine Freundin und Larissa sah sie betroffen an.

„Ups. Fettnäpfchen. Schon wieder. Das kann ich gut. Eins meiner größten Talente. Die treff ich besser als mit der doofen Kugel die Kegel. Ich gewinne aber immer. Den Preis für die schlechteste Bowlingdarbietung. Da bin ich ganz vorne. Egal, ich hab trotzdem einen tollen Kerl bekommen. Eine Zeitlang hab ich echt gezweifelt, ob es irgendjemanden da draußen gibt, der mit so einer Schreckschraube wie mir klarkommt. Kommt ihr an unseren Tisch? Wir machen Mädchen gegen Jungs und ich hab dich spielen sehen. Du bist das perfekte Gegengewicht zu mir. Du kannst das richtig gut. Warst du mal in einem Verein oder so?", erkundigte sich Lari und er sah förmlich, wie Anna sich dachte, ob Larissa jemals Luft zu holen schien.

„Äh, nein. Ich bin zum ersten Mal beim Bowling", erwiderte seine Liebste und Laris Augen glänzten.

„Ein Naturtalent! Jungs, jetzt bekommt ihr sowas von den Arsch voll. Oh, ich muss Uli noch sagen, dass eure Bahn frei wird. Dann kann ich auch deine Cola bestellen, Anna. Äh, du magst doch Cola, oder? Ach ja, das hatten wir schon. Jeder mag Cola. Ich bin dann mal kurz weg...", entschied Larissa und verschwand.

„Ist sie immer so ... äh...", fing Anna an und Ela grinste.

„Übermütig, überschäumend, überenthusiastisch, wie ein Wirbelwind, der nie die Klappe hält? Die Wahrheit ist: Ja. Meistens. Es sei denn, sie ist schlecht drauf. Dann bekommt sie den Mund nicht auf. Ach ja, und wenn sie knutscht natürlich. Oder isst. Sie kann essen wie ein Bauarbeiter. Aber gut. Das war mal anders und sie ist mir so bedeutend lieber...", entschied diese und Anna sah sie lange an.

„Aha", sagte seine Freundin und er schlang den Arm um ihre Taille, weil sie sich etwas an ihn lehnte.

„Ja. Du hast dir nicht ernsthaft wehgetan, oder? Das sah echt heftig aus...", fragte Ela nun und Anna verneinte kleinlaut.

„Nur mein Stolz ist verletzt. Aber das kenn ich schon", murmelte sie und Ela schüttelte den Kopf.

„Wer nicht, Anna?", erwiderte die Rothaarige und ließ sich von ihrem Freund auf den Schoß ziehen, um sich einen Kuss abzuholen.

„Jetzt kommt schon. Holt eure Jacken. Lari lässt nicht locker", erklärte Massimo und lächelte freundlich.

Er sah, wie Anna schwankte und dachte sich, dass es ihr guttun würde. Also tat er, worum der schwarzhaarige Hüne ihn gebeten hatte, und schob sich auf einen freien Stuhl. Da seine Freundin neben ihm stand und so wirkte, als wollte sie weglaufen, griff er nach ihrem Arm und zog sie zu sich.

„Geht es dir gut, Arielle?", murmelte er so, dass nur sie ihn hören konnte und sie schaute ihn an.

Er sah Zweifel und Verunsicherung, aber auch Neugier, als sie langsam nickte und von Einem zum Anderen sah. Dann lehnte sie den Kopf auf seine Schulter und seufzte leise, ehe sie den Blick in die Runde warf und dann Larissa beobachtete, die gerade grinsend auf sie zukam.

„Ich liebe es einfach, wenn meine Anweisungen befolgt werden", entschied die Schwarzhaarige und er bemerkte, wie Laris Begleiter die Augen verdrehten, jedoch lächelten.

„Verrücktes Huhn. Aber nett", wisperte sie tonlos und er nickte nur, ehe er ihr einen Kuss aufdrückte.

Sofort wurde ein neues Spiel gestartet und während Lari zufrieden ihre Pommes verdrückte, bemerkte er, wie die Anspannung seiner Freundin allmählich nachließ. Die Runde war wirklich nett. Allesamt. Und sie hatten einen lockeren, freundschaftlichen Umgangston miteinander, selbst, wenn sie sich neckten. Genau das, was Anna brauchte. Die Sicherheit, dass sie so sein durfte, wie sie war.

Wie froh war er doch, dass seine Freundin sich heute für Bowling entschieden hatte. Freunde finden. Das hatte auf seiner Wunschliste für Anna ganz oben gestanden. Nicht, weil sie ihn nervte oder belastete. Sondern da er wusste, wie wichtig es ab und an war, welche zu haben. Also beobachtete er hingerissen, wie seine Freundin langsam auftaute und nicht mehr ganz so verschüchtert reagierte.

Vielleicht würde dieser Umzug nach Stuttgart ihr Leben auch in dieser Hinsicht bereichern. Das wünschte er sich von ganzem Herzen. Um seine Sozialkontakte machte er sich keine Sorgen, er fand schnell Anschluss, doch seine Freundin war nach wie vor gehemmt. Zu viele Verletzungen in der Vergangenheit lasteten da auf ihr.

„Floho! Nicht träumen, ok? Ich weiß, Anna ist hinreißend und echt der Knaller, aber wir wollten doch bowlen! Und du bist dran und hältst alles auf! Wir Mädchen gewinnen doch, jetzt, wo Anna in unserem Team ist!", riss Larissa ihn augenzwinkernd aus seinen Gedanken und er grinste.

„Du bist unmöglich, Lari, ist dir das bewusst? Du hast Anna schon wieder in Verlegenheit gebracht. Bellisima mach dir nichts daraus. Unser Wirbelwind ist manchmal mehr Axt im Walde, als feinfühlige Fee", entschied Massimo und als er Lari einen Blick zuwarf, bemerkte Flo, dass er Larissa vergötterte und schmunzelte.

„Bellisima. Aha", drang von seiner Freundin an sein Ohr und er sah aufs Neue, wie die Fragezeichen über ihrem Köpfchen aufploppten.

Er ließ das unkommentiert und da Larissa ihn schon wieder foppte, schob er Anna sanft von seinem Schoß. Nachdem er sich eine Kugel ausgesucht hatte, absolvierte er seinen Wurf und dachte sich, dass er gespannt war, was sich aus diesem Abend noch entwickeln konnte. So wie er das sah nur Gutes.

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