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10 - Wolkenweite

Knapp vier Wochen später kam sie gerade von der Arbeit, als sie köstlicher Duft empfing. Flo hatte wohl gekocht. Sie war in den letzten Wochen zu kaputt dazu gewesen. Die vielen neuen Eindrücke schafften sie völlig. Aber sie war im Großen und Ganzen happy. Sie würde im Laufe ihrer Ausbildung jede Abteilung der Firma durchlaufen und die, in der sie im Moment war, war in Ordnung. Die Kolleginnen und der Abteilungsleiter waren freundlich, jedoch distanziert. So wie sie das mochte. Mehr erhoffte sie sich nicht. Aber die Arbeit war spannend, auch wenn sie genauso viele typische Lehrlingsaufgaben wie Kaffeekochen hatte. Das machte ihr nichts aus.

Nächste Woche begann zudem die Berufsschule. Mit dieser würde sie mehr Probleme haben, das wusste sie jetzt schon. Denn da war sie wieder unter Gleichaltrigen. Mit denen sie nicht so gut klar kam. Oder besser, die nicht mit ihr. Sie hatte nicht automatisch etwas gegen Menschen im gleichen Alter. Ihr Magen knurrte. Sie war so vertieft in die Arbeit gewesen, dass sie sich zu Mittag nur einen Kaffee geholt und weitergelesen hatte. Sie schob sich die Schuhe von den Füßen und atmete seufzend ein. Das roch so lecker.

Sie schlich in die Küche und lächelte, als sie sah, wie konzentriert Flo in der Soße rührte. Er hatte nicht so viel Übung im Kochen wie sie. Was klar war, denn Gretel kochte fantastisch. Allerdings konnte seine Ma noch besser backen. Für Florian hatte also nie die Notwendigkeit bestanden, für sich etwas auf den Tisch zu bringen. Auch wenn er wiederholt gekocht hatte, seit sie ein Paar waren. Sie konnte sich genau an den Morgen erinnern, an dem er ihr Rührei gemacht hatte. Weil sie ihm erzählt hatte, dass ihr Papa das immer an den Wochenenden getan hatte, an denen Alina und sie bei ihm gewesen waren. Das hatte er des Öfteren wiederholt seitdem. Aber meistens standen sie gemeinsam in der Küche. Sie hatte es sich selber beigebracht, zu kochen. Es entspannte sie.

„Hey, Ace. Was gibt es denn Leckeres?", fragte sie und trat zu ihm, ehe sie ihn küsste und nochmal schnupperte.

„Ich hab mich an einem Reiseintopf versucht. So eine Art Chili con Carne, nur, dass der Reis schon drin ist. Aber ich glaube, ich hab viel zu viel gemacht", erwiderte er verlegen und sie sah in den Topf und verkniff sich ihr Lächeln.

„Dann ist es gut, dass heute mein Mittagessen ausgefallen ist. Ich hab richtig Kohldampf und das sieht nicht nur lecker aus, es riecht auch so. Ich hoffe nur, du hast es nicht zu scharf gemacht...", zog sie ihn auf und er grinste.

„Quatsch. Das würde ich gar nicht aushalten. Bist du doch schon so scharf, Arielle", zog er sie auf und sie verdrehte die Augen, ehe sie kicherte, weil sein Atem an ihrem Nacken kitzelte, als er sie von hinten umarmte.

„Du kitzelst", beschwerte sie sich und er drückte ihr einen Kuss auf die Stelle, woraufhin sie ein Schauer überlief.

„Ich hab dich vermisst, Arielle", murmelte er und sie drehte sich zu ihm, um ihn zu küssen.

„Ich dich auch, wobei ich sagen muss, es wird Zeit, dass du Beschäftigung bekommst. Das Herumsitzen tut dir nicht gut. Da kommst du nur auf dumme Gedanken... hörst du jetzt bitte auf damit?", fragte sie gutmütig, weil er an ihrem Ohr knabberte.

„Aber ich hab Langeweile gehabt. Den ganzen Tag. Ich hab mich sooo nach dir gesehnt...", jammerte er grinsend und sah sie so an, dass ihr ganz heiß wurde.

„Hm. Ja. Sag ich doch. Du brauchst Beschäftigung...", erklärte sie und als sie etwas Verbranntes roch, fügte sie an: „Scheiße. Der Nachteil an Eintöpfen ist, Ace, dass man sich nicht mit der Freundin beschäftigen sollte, wenn er auf höchster Stufe kocht. Dann setzt er nämlich an und ist verbrannt. Schnell, gib mir einen neuen Topf. So können wir den Rest noch retten..."

Jetzt reichte er ihr hastig einen anderen Topf und sie kippte den Inhalt hinein, ehe sie sich die Bescherung ansah. Sie regelte der Kochplatte herunter und füllte den Behälter mit dem Angebrannten mit etwas heißem Wasser und angelte nach dem Backpulver.

„Was machst du da?", fragte Flo interessiert und sie sah ihn kurz an.

„Dafür sorgen, dass wir uns nicht die Hände wundschrubben. So löst sich das Eingebrannte mühelos. Kleiner Trick aus dem Internet. Klappt auch mit Natron. Egal. So, Katastrophe gebannt", erklärte sie und er hob ihr Kinn an, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

„Was würde ich nur ohne dich tun?", erkundigte er sich und sie strich ihm über die Wange, ehe sie ihm einen Kuss auf die Nasenspitze setzte.

„Schrubben, bis du den Topfboden wiedersiehst. Ist kein Ding. Ist nur ein kleiner Kniff", erwiderte sie und seufzte, als er sie an sich zog.

‚Es tut so gut, dass er genauso fanatisch nach Nähe ist wie ich', dachte sie und fragte: „Wie lange dauert das Essen noch? Hab ich Zeit zu duschen?"

„Du bist grausam und gemein. Da versuche ich, mich deinen Wünschen zu beugen und anständig zu bleiben, und du pflanzt mir Bilder in den Kopf, wo du herrlich nackt unter der Dusche stehst...", murmelte er und sie verdrehte die Augen.

„Ich glaub, wir gucken nachher mal, ob es hier einen Fußballverein gibt, bei dem du dich auspowern kannst. Ich meine, ich hab nichts gegen Sex, aber wenn du beim Gedanken daran schon sabberst, dass ICH unter der Dusche stehe, brauchst du dringend körperliche Betätigung...", zog sie ihn auf und als er lächelnd mit den Schultern zuckte, fügte sie an: „Also: Hab ich noch Zeit?"

Der Klingelton seines Handys, das er wohl als Wecker gestellt hatte, verneinte ihre Frage und sie nickte, ehe sie ihm nochmal die Arme um den Nacken schlang und flüsterte: „Ich liebe dich, Ace. Und im Grunde freue ich mich darüber, dass du mich so vermisst hast und der Gedanke von mir unter der Dusche dein Blut in Wallung bringt. Aber jetzt hab ich zuerst Hunger auf das lecker duftende Essen, das du zubereitet hast, ok?"

„Vollkommen ok, Arielle. Dann decke ich schon mal den Tisch. Ach ja. Ich liebe dich auch", murmelte er und drückte ihr einen Kuss auf die Nase, ehe er aus der Küche verschwand.

Sie unterdrückte ihr sehnsüchtiges Seufzen, schnappte sich den Topf und trug ihn in den behaglichen Essbereich, den sie in ihrem Wohnzimmer eingerichtet hatten. Dabei kam sie am Zeichentisch vorbei, den Flo wirklich liebte und entdeckte einen neuen Entwurf. Sie blieb reflexartig stehen und blickte auf das Blatt, betrachtete das Abbild von sich beim Schlafen. Sie hatte ein sachtes Lächeln auf den Lippen und sah irgendwie hübsch aus. Sogar sie fand das.

„Das ... das bin ich...", flüsterte sie automatisch und bemerkte, wie Flo zu ihr trat.

„Ja, das bist du, Anna. So hast du heute Morgen ausgesehen, kurz bevor der Wecker geklingelt hat, und ich musste es zeichnen...", sagte er und nahm ihr den Topf aus der Hand, um ihn auf den Tisch zu stellen.

„Aber ... aber ich seh ... ich...", stammelte sie fassungslos und er sah sie lange an.

„Hübsch aus?", half er ihr und sie nickte weiterhin völlig perplex.

„Das liegt daran, dass du wunderschön bist, Anna", erwiderte er sanft und umschlang ihre Taille, ehe er meinte: „Komm. Jetzt hab ich deinen Magen auch knurren hören. Lass uns essen."

Sie stimmte kaum hörbar zu und ließ sich von ihm an den Tisch führen, ehe er sie auf einen der Stühle drückte. Er tat ihr reichlich auf den Teller, doch ihr war vor Rührung die Kehle ganz eng. Wenn er sie so sah, lag sie dann falsch? Aber es konnten sich nicht alle bisher geirrt haben, oder? Darüber musste sie nachdenken, beschloss sie und warf ihm einen Seitenblick zu.

„Schmeckt gut. Die Schärfe ist genau richtig", flüsterte sie und er freute sich sichtlich über diese Feststellung.

„Dann greif zu. Sonst essen wir das die nächsten drei Tage", entschied er und sie nickte, während sie versuchte, den Kloß in ihrem Hals zu schlucken.

***

Er merkte, dass sie gerührt war und das wiederum berührte ihn. Aber er schwieg dazu. Ihre Reaktion hatte ihn betroffen gemacht. Man hatte so deutlich gespürt, dass sie sich nie zuvor so wahrgenommen hatte, dass ihm ganz eng in der Brust geworden war. Sie wusste also weiterhin nicht, wie schön sie eigentlich war. Dabei war der Entwurf nicht mal einer seiner Besten und um ehrlich zu sein, war es auch nicht das erste Bild, das er von ihr gezeichnet hatte.

Er hatte eine ganze Mappe von Skizzen, die alle Anna zeigten. Immer, wenn er etwas unwiderruflich im Gedächtnis behalten wollte, malte er die Szene nach. Es mochte ja sein, dass diese Form der Konservierung nicht genauso authentisch war wie ein Foto. Aber es bildete das Erlebnis ab, wie er es empfunden hatte. Das konnte keine Fotografie. Er bemerkte, wie Anna in ihrem Essen herumstocherte und überlegte, ob er etwas sagen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Sie würde sich vielleicht ebenso vor den Kopf gestoßen fühlen, wie damals als er sie im Bett ihrer Oma gefragt hatte, ob sie ihrem Vater gegenüber immer verharmloste, was in ihrem Innersten abging.

Als er seinen Teller geleert und sie ihren auch von sich geschoben hatte, fragte er dann doch: „Schon satt?"

Sie nickte nur und starrte auf die Tischplatte, ehe sie den Kopf hob, und meinte: „Ja, äh, ich ... ich bin nur ... es war lecker ... aber... Äh, darf ich das Bild haben?"

Er sah sie überrascht an, was sie wohl missverstand, denn sie fügte hastig an: „Du musst es mir nicht geben! Es ist nur ... na ja, ich ... ich hab mich noch nie ... also so ... Scheiße."

‚Sie ist völlig durch den Wind', erkannte er betroffen und erwiderte: „Klar kannst du es haben. Wofür auch immer."

„Wirklich? Also, äh ... wenn du es für irgendwas brauchst, dann äh...", stammelte sie weiter und er seufzte tonlos, ehe er sich erhob, und die schlichte Bleistiftzeichnung holte, um sie ihr wortlos zu geben.

Er beobachtete, wie ihr Blick wieder daran kleben blieb und wie sie völlig fassungslos mit dem Kopf schüttelte, ehe ihr Tränen in die Augen stiegen und sie kaum hörbar fluchte: „Scheiße. Nicht heulen. Fuck. Ich ... es ist nur ... ich ... es tut mir leid."

Wortlos nahm er wieder Platz und zog sie auf seinen Schoß, während sie kaum vernehmlich hauchte: „Ich hab mich nie als hübsch eingestuft. Das Mädchen auf dem Bild ist aber hübsch. Und es ist unverkennbar ich. Ich weiß nicht ... es tut mir leid. Es berührt mich, dass du mich so siehst. Ich ... keine Ahnung. Tut mir leid, dass ich heule. Du sagst mir immer wieder, dass du mich schön findest, aber ich dachte nicht ... ich bin völlig... Es tut mir leid."

Er strich ihr sanft die Tränen von den Wangen und scherzte: „Hey, wenn ich gewusst hätte, dass ein Bild von dir dich so rührt, hätte ich dir letzten Samstag eins geschenkt, statt dich ins Kino einzuladen und danach noch auf einen Cocktail mit dir zu gehen. Das wäre offenbar ein größeres Geburtstagsgeschenk gewesen."

„Mein Geburtstag war toll. Sag nichts gegen ihn. Ich glaub, ich hab nie so einen tollen Geburtstag gehabt: Mit Frühstück ans Bett, einem Zoobesuch und dann auch noch Kino und Cocktail", verbesserte sie ihn und er strich ihr nochmal Tränen vom Gesicht.

„Hm, vielleicht. Jedenfalls war es ein schöner Tag", erklärte er und sie lehnte sich an ihn, anscheinend ein bisschen besänftigt.

„Du wirst ein hammerguter Illustrator, weißt du das? Ich bin echt nicht so nah am Wasser gebaut, aber das macht mich fertig...", flüsterte sie und er zuckte mit den Schultern.

„Mal sehen, was die Zukunft so bringt, Arielle. Zur Not hast du dann ja einen richtigen Job gelernt und ich geh nur Kellnern als brotloser Künstler und versorge unsere Kinder...", foppte er sie und wie erhofft, zupfte ein Lächeln an ihren Mundwinkeln, also drückte er seine zärtlich darauf und murmelte: „Ich hab dich noch gar nicht gefragt, wie es heute war..."

„Och na ja, das ist auch nicht so wichtig, Ace. Es war alles gut. Ein normaler Tag im Büro sozusagen. Ich fütter dich dann übrigens gerne durch...", erwiderte sie kaum hörbar und er lachte leise.

„Gut zu wissen, Arielle. So und was machen wir heute noch? Es ist Freitag und du musst morgen nicht raus und wir können ausschlafen und Zeit miteinander verbringen und...", zählte er übermütig auf und sie verdrehte belustigt die Augen.

Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte: „Weiß nicht, Ace. An was hättest du denn gedacht?"

„Weiß nicht. Sollen wir nochmal ins Kino? Oder Bowling? Billard? Kartfahren?", schlug er vor und bemerkte, wie sie überlegte.

„Ich kann nichts davon...", stellte sie wohl beschämt fest und er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Gut. Dann hab ich eine Chance", erwiderte er und sie schnaubte.

„Ich wollte schon immer mal bowlen", gab sie anschließend zu und er strahlte sie an.

„Ok. Dann gucken wir mal, wie die Kegel fallen, oder?", entschied er und sie nickte.

„Ja, das machen wir. Aber erst springe ich unter die Dusche und zieh die Büroklamotten aus...", erwiderte sie, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und wollte sich schon von seinem Oberschenkel schieben, ehe ihr wohl etwas einfiel, denn sie lehnte sich abermals an ihn und hauchte: „Danke, für das tolle Bild und das Essen. Und entschuldige nochmal, dass ich geheult hab..."

„Ist kein Ding, Arielle. Jetzt los. Mach dich fertig. Damit ich dich im Bowlen fertigmachen kann...", erklärte er und sah, wie sie belustigt lächelte, ehe sie aus dem Raum verschwand.

‚Da weint sie, weil sie sich durch meine Augen gesehen hat. Unglaublich', dachte er und erhob sich seufzend, um den Tisch abzudecken und sich anschließend umzuziehen.

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