55. Kapitel - Prüfung
"Bitte, Lana.", setzt Manu dazu und legt seine Hand auf meine Schulter. Ich drehe mich zu ihm um und bin mir nicht sicher, ob ich nicken oder mit dem Kopf schütteln sollte. YouTube würde mir viele Möglichkeiten eröffnen. Ich könnte mit Paluten aufnehmen, in Freedom mitspielen. Alleine dieser Gedanke ist es eigentlich wert. Ich habe nichts zu verlieren. Es wäre komisch. Komisch, aber... Ich nicke. "Ok, ich nehme mit dir aus.", sage ich. Manu ist die Freude anzusehen. Dankbar küsst er mich auf die Wange und setzt sich auf den anderen Stuhl. "Danke Lana. Das bedeutet mir viel. Ich meine, du musst nichts von dir sagen, aber ein Versuch ist es wert." Grinsend bejahe ich, während Manu sich weiter bedankt. "Ich hab's verstanden, Manu!", sage ich lachend. "Aber ich muss jetzt noch lernen, die Prüfung ist schon in einer ein einhalb Stunden und ich muss bald los. "Ich bin schon still." Manu steht leise auf und schiebt den Stuhl wieder an den Tisch. Dann verschwindet er im Wohnzimmer. "Wir nehmen danach auf, in Ordnung?", rufe ich ihm zu. Manu's Antwort lautet 'Ja'. Die letzten Minuten konzentriere ich mich auf die Prüfung. Dieses Mal bin ich, glaube ich zumindest, gut vorbereitet. Pünktlich um elf Uhr packe ich Schreibzeug und andere Sachen zusammen und verabschiede mich von Manu, der mir viel Glück wünscht. Ich ziehe meine Jacke und Schuhe an, dann verlasse ich die Wohnung. Manu kennt mein Computerpasswort, also wird er an meinem Laptop etwas spielen. Oder er wird zu Zombey gehen. Die beiden waren gestern zusammen draußen und haben mit einem alten Fußball, den sie auf dem Spielplatz im Gebüsch gefunden hatten, auf der Straße gespielt. Weder Manu noch Zombey mögen Fußball sonderlich, aber ihrer Erzählung nach, hatten sie viel Spaß gehabt. Das hatte Manu mir gestern noch über eine Sprachnachricht bei WhatsApp geschickt. Ich laufe die Treppen nach unten, die Straße bis zur Straßenbahn und fahre von dort weiter bis kurz vor das Unigebäude. Aufgeregt bin ich nur ein bisschen, es ist schließlich nur eine Prüfung von vielen, aber trotzdem wichtig.
Das Unigebäude verlasse ich ungefähr zwei Stunden später. Mit einem guten Gefühl und Vorfreude auf die Aufnahme mit Manu. Auch wenn ich zugegeben ein etwas mulmiges Gefühl habe. Ich könnte es total falsch machen oder etwas dummes sagen. Ich lasse mich auf den Sitz fallen und lege meine Tasche auf meine Knie. Dafür habe ich die Prüfung erstaunlich gut geschafft. Zumindest meiner Meinung nach. Also kann ich zufrieden sein. Gelangweilt schaue ich zu dem Jungen vor mir. Wie es aussieht, kommt er gerade von der Schule, er sieht aus wie vielleicht zwölf oder dreizehn. Neben ihm steht ein Longboard und er schaut auf seinen iPod. Auf Longboard fahren hätte ich gerade total Lust, am besten mit Palle. Ich kann mich also darauf freuen, dass wir geplant hatten, uns demnächst zu besuchen. Dass ist etwas, auf das ich mich wirklich freue. Außerdem habe ich in drei Wochen Geburtstag. Meine schlimmste Vorahnung ist, dass meine Mutter mich zu ihr einlädt. Das wäre nicht gut. Ich will weder meine Mutter noch ihren Freund sehen. Auf gar keinen Fall. Der Junge richtet sich auf, scheinbar muss er bei der nächsten Station aussteigen. Als er aufsteht, lächelt er mich kurz an. Ich lächele zurück. Scheint doch ganz sympathisch zu sein, dieser Junge. Eine Ansage nach der anderen ertönt, bis ich endlich da bin. Manchmal kann es echt nerven, wenn die Uni am anderen Ende der Stadt ist und ich ewig nach Hause fahren muss. Die letzten Meter beeile ich mich extra. Manu hat in meiner Wohnung auf mich gewartet. Das macht er öfter, wenn ich eine Arbeit schreibe, er sagt, dass bringt mir Glück. Auch wenn ich meine, dass das eigentlich Zeitverschwendung ist, interessiert das Manu nicht. Und solange er sich sinnvoll beschäftigen kann, soll er das ruhig machen. "Bin wieder da!", rufe ich in die Wohnung. "Ja, wollen wir gleich aufnehmen?", ruft Manu. "So in einer Stunde wäre ganz gut.", schlage ich vor, nachdem ich meine Sachen abgelegt habe. Manu nickt. "Also ich hab heute nichts anderes vor, ich kann warten." Ich strecke mich auf dem Sofa aus, sodass Manu zwar Platz hat, aber meine Knöchel auf seinen Beinen liegen. Ich schreibe Sara eine WhatsApp und Paluten eine etwas sinnlose und zusammenhangslose Sprachnachricht, in der Manu lachend mitwirkt. Ich hole mir ein Glas Wasser, lese das Buch, das Chessie mir zu Weihnachten geschenkt hat weiter und bin schließlich bereit für die Aufnahme.
Wie findet ihr die Idee mit de Aufnahme?
So, und ich wollte noch etwas zu der Sache sagen, dass sich hier gerade so viele beschweren, dass sie keine Kommentare bekommen. Klar, man freut sich immer über Rückmeldungen, aber wenn man deswegen ein Kapitel hochlädt und sagt, dass man nicht weiter schreibt, wenn man keine Kommentare bekommt, finde ich ziemlich dumm, weil man die Leute, die die Geschichte lesen, sozusagen dazu zwingt, einen Kommentar zu schreiben (also das soll jetzt nicht gemein sein, aber es ist doch so, oder?). Das ist meine Meinung.
Wie findet ihr das?
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