4. Kapitel - Zugfahrt
Grinsend und die Zelda-Musik summend laufe ich durch meine Wohnung. Vor etwa einer Woche hat mich Sara über WhatsApp gefragt, ob ich nicht zu ihrem Geburtstag nach Köln kommen könnte, der heute ist. Ich habe natürlich ja gesagt, schließlich habe ich sie schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Ich glaube es sind sogar schon mehr als zwei Monate. Schade, dass Manu nicht mit kann. Laut Michael oder eher Zombey- ich kann mich einfach nicht an die Kosenamen gewöhnen- bin ich nämlich mit ihm offiziell zusammen. Dass er das nur scherzhaft gemeint hat, ist mir egal. Irgendwie habe ich gerade übertrieben gute Laune. Im Schlafzimmer ziehe ich meinen kleinen Koffer aus der Ecke und packe Kleidung und andere wichtige Sachen ein. Denn, was noch besser ist: Felix hat mir angeboten danach noch zwei Tage bei ihm zu übernachten. Also kann das doch eigentlich nur super werden, oder nicht? Ich klappe den Koffer zu und ziehe mir eine Jacke über. Dann gehe ich noch schnell zu Manuel, um mich zu verabschieden. "Hallo Manu!" Er umarmt mich leicht. "Hallo? Ich dachte du fährst jetzt weg?" "Tue ich ja auch, aber ich wollte mich noch schnell bei dir verabschieden." "Danke, also bis bald. Ich werd' dich vermissen." Er wischt sich eine imaginäre Träne von den Wangen und ich lache."Hey, so lange bin ich doch gar nicht weg! Also, bis bald!" "Bis bald, geliebte Lana!" Er winkt mir hinterher. Ich grinse nur über die Wortwahl. Das fängt doch schon einmal perfekt an. Nur das es etwas zu kalt ist. Ich bekomme eine Gänsehaut. Egal, bis zum Bahnhof ist es nicht weit.
Der Zug hat Verspätung. Das ist eigentlich auch nicht anders zu erwarten, aber trotzdem. Das gibt keine Pluspunkte für die Deutsche Bahn. Meine gute Laune könnte es mir nicht verderben.
Später im Zug sitze ich mit einem alten Mann im Abteil. Ich schaue von meinem Handy auf, aus dem Fenster. Draußen wirbelt der Herbstwind die Blätter auf. Es ist schon fast Oktober. Mehr als einen Monat kenne ich Manu schon und es hat mein Leben nur ins Positive verändert. Mein Handy summt. Eine Nachricht von Sara: Hey, Lana. Wo bist gerade? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich fast in Köln bin. Also in einer halben Stunde sollte ich schon am Hauptbahnhof sein. Bin bald da ^^ ich sehe dich schon, wenn ich aus dem Fenster schaue. Den Rest der Zeit vertreibe ich mir mit irgendwelchen Handyspielen und schreibe mit Manu. Ich weiß, dass hört sich jetzt echt bescheuert an, aber ich vermisse ihn schon jetzt, obwohl es erst 12 Uhr ist. Der Tagesrhythmus, dass ich immer zu ihm gegangen bin und wir mit den anderen gespielt oder geredet haben habe ich mir schon lange angewöhnt. Immer nach der Uni oder am Wochenende. Wenn ich Hausaufgaben aufbekommen hatte, haben mir die anderen immer versucht zu helfen. Echt cool. Allerdings freue ich mich auch schon darauf, zu Dner und den anderen im You-Tuber Haus zu sein. Das wird bestimmt richtig cool. "Sie erreichen den Kölner Hauptbahnhof in fünf Minuten. Ausstieg in Fahrtrichtung links.", ertönt die Ansage. Erleichtert, dass ich bald da bin, und nicht länger Zug fahren muss- pure Langeweile-, mache ich mich bereit auszusteigen. Langsam rollt mein Zug in den Bahnhof. Ich bin wieder in Köln. Es kommt mir wie ein Jahrzehnt vor, seitdem ich das letzte Mal hier war. Am Bahnhof warte ich auf Sara, die mich abholen wollte. Es ist echt kalt und nebelig. Ich schüttele mich. Solche Herbsttage hasse ich einfach! Die machen nur schlechte Laune. Es sei denn man liegt im Bett und macht einfach nichts. Ich seufze. Wann kommt Sara endlich? Sie sollte schon längst da sein. Ich nehme mein Handy aus der Tasche und schreibe ihr: Wann kommst du denn endlich? Ich warte schon seit Ewigkeiten. Minuten später bekomme ich eine Nachricht. Sorry, der Kölner Verkehr ist mal wieder echt schlimm :( ich bin aber gleich da.
Sara ist gleich da, wie sie versprochen hat. "Hey, Lana! Schön dich mal wieder zu sehen!" "Na, Sara. Alles Gute zum Geburtstag, hier... Warte." Ich hole ein kleines Päckchen aus einer kleinen Seitentasche meines Minikoffers. "Dein Geburtstagsgeschenk!", sage ich und übergebe ihr das Päckchen. "Danke!", antwortet Sara und umarmt mich stürmisch. "Das ist echt lieb von dir. Und, wie war die Fahrt?" "Lang und langweilig, wie immer.", grinse ich. Wir unterhalten uns noch im Auto weiter, bis wir bei Sara's Wohnung ankommen.
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