26. Kapitel - Abschied
Als ich aufwache, packt Sara bereits ihren Koffer, den sie von Zuhause mitgenommen hatte. "Hey Sara, guten Morgen.", begrüße ich sie. Sara dreht sich um und meint lächelnd: "Hi, gut geschlafen?" Ich nicke, obwohl ich nach der kurzen Nacht immer noch müde bin. Gestern, nachdem wir aus der Stadt zurückgekommen waren, haben wir noch ziemlich lange zusammen mit Manu, Zombey und Chessie und ein paar anderen gespielt, weswegen ich erst spät ins Bett gegangen bin. Sara hingegen scheint hochmotiviert und kein bisschen verschlafen. "Seit wann bist du denn Frühaufsteher?", frage ich sie. "Ich habe Chessie versprochen mit ihr und den Hunden nach draußen zu gehen, deswegen dachte ich, dass ich früher aufstehen sollte, um mich fertig zu machen.", antwortet sie mit einem Schulterzucken. "Und nebenbei hast du deinen Koffer gepackt.", merke ich an. "Hast du etwa ein Problem damit?", fragt Sara ironisch. "Nein, nein, alles gut.", wehre ich ab und grinse zurück. "Hast du schon gegessen?", frage ich eine Minute später, während Sara den Reisverschluss ihres Koffers schließt. "Ne, ich wollte auf dich warten.", sagt sie und kniet sich hin. "Ich kann essen machen." Sara nickt. "Gerne, soll ich Chessie kurz fragen, wann sie raus gehen will?", fragt sie und deutet zur Tür. "Bei dem Wetter? Bist du dir sicher?", erwidere ich skeptisch, aber zurecht: Das Wetter ist mal wieder alles andere als gut. Zwar regnete es nicht, stattdessen war es über Nacht so kalt, dass sich Raureif gebildet hatte und ich mir nicht vorstellen kann, dass es mittlerweile wärmer geworden ist. Sara nickt begeistert. "Ja! Du weißt doch, dass ich mir früher immer einen Hund gewünscht hatte und meine Eltern mir das nie erlaubt haben." Natürlich wusste ich das. Wie konnte ich das auch vergessen, wenn Sara mir über Monate hinweg gesagt hat, wie sehr sie sich doch einen eigenen Hund wünsche. Das einzige Problem war nur, dass ihr Vater eine Tierhaar-Allergie hat und ein Hund aus dem Grund nicht in Frage kam, sodass Sara zu ihrer Enttäuschung nur zwei Kaninchen bekam. "Wenn du dich erkältest, bin ich nicht schuld.", meine ich schließlich, woraufhin Sara lacht. "Das ist es mir wert, Mama." "Ist ja schon gut.", grinse ich. "Dann geh' eben und frag." Sara nickt und steht auf. "Okay, ich bin gleich wieder da." Nachdem Sara die Wohnung verlässt, gehe ich zufrieden in die Küche und decke schnell für meine Freundin und mich auf. Manu, Zombey und Chessie müssen sich selbst essen machen, auch wenn sie wahrscheinlich schon längst damit fertig sind. 10 Minuten später ist Sara wieder da. "Chessie hat gesagt, wir gehen raus, wenn ich etwas gegessen habe." Wie erwartet hatten sie also bereits gefrühstückt.
"Hast du heute noch etwas vor?", fragt mich Manu. Ich schüttele den Kopf. Eigentlich nicht, da es zwar nicht mehr Wochenende ist, aber ich meine Hausaufgaben schon erledigt habe, müsste ich Zeit haben. "Wir müssen zum Bahnhof und uns von Zombey, Chessie und Sara verabschieden." "Ja, ich weiß. Ich meine danach." Zimbel, der gerade seine Sachen packt, fragt: "Habe ich da etwa etwas von mir gehört?" Manu dreht sich zu ihm. "Ne, da musst du dich verhört haben, also ich habe nichts gehört." Damit schaut er wieder mich an. "Wir können etwas zusammen spielen.", meint er. "Also wie immer?" "Das ist jetzt aber übertrieben. Nur wie fast immer." Ich verkneife mir ein Lachen. "Ok, wenn du nichts anderes zu tun hast..." "Ich bin fertig!", höre ich Zombey rufen und bin kurz irritiert, bis ich verstehe, dass er meint, dass er mit dem Kofferpacken fertig ist. "Jetzt müssen wir nur noch warten, dass Chessie und Sara wiederkommen." Ich stimme Manu vollkommen zu. Ich schätze mal, dass sich die beiden alle Zeit der Welt genommen hatten und auch noch etwas länger wegbleiben würden... Trotz des unangenehmen Wetters. Wir vertreiben uns die Zeit, indem wir fernsehen, irgendeinen Anime. Ich mochte Animes noch nie so gerne und habe erst einen komplett geschaut, aber dieser ist auf jeden Fall besser als erwartet. Als Manu und Zimbel beschließen, noch etwas aufzunehmen, rufe ich Paluten an und rede kurz mit ihm, bis es endlich an der Tür klingelt. Da Manu es wahrscheinlich nicht hören wird, weil er noch mit dem Aufnehmen beschäftigt ist, gehe ich zur Tür. "Na endlich.", meine ich zu Sara und Chessie. "Das hat aber lange gedauert." Chessie schwingt eine Tüte, scheinbar vom Bäcker. "Wir haben uns noch Brötchen für die Zugfahrt gekauft.", entschuldigt sie sich lächelnd.
"Wir sehen uns bald wieder, oder?", frage ich Sara in einer festen Umarmung. Sara nickt. "Vielleicht kannst du mich ja bald mal besuchen kommen.", schlägt sie vor. "Klar, aber dieses Jahr wahrscheinlich leider nicht mehr." "Na ja, wenn nicht, können wir immer noch skypen." Ich lächele. "Ganz bestimmt." Wir lösen uns voneinander und Manu verabschiedet sich mit einem kurzen Lächeln und Händeschütteln von meiner Freundin. Ein paar Minuten später kommt ihr Zug und Sara nimmt ihren kleinen Koffer, den sie zu mir mitgenommen hatte. "Bis bald!", ruft sie mir zu, während sie sich auf dem Weg zu dem Zug macht. "Ja, tschüss!", antworte ich und winke ihr hinterher, bis sich die Türen schließen um der Zug sich in Bewegung macht, um Richtung Köln zu fahren. "Jetzt sind wir wieder alleine.", seufze ich. Zombey und Chessie sind auch vor ungefähr einer Stunde zurück nach Hause gefahren. Manu zuckt mit den Schultern. "Wieso, Zombey und Chessie ziehen doch in einer Woche zu uns." "Ja schon, aber eine Woche ist eine lange Zeit!", rechtfertige ich mich. Manu grinst. "Du hast ja ein gutes Zeitgefühl." "Besser als deins.", sage ich beleidigt.
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