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I

Und schon spürte ich das Bonbon an meinen Lippen. Es schmeckte nach Karamell, bittersüß, nichts Außergewöhnliches und doch sehr lecker. Bis ich plötzlich zu zittern begann.

Nicht nur meine Hand, mein ganzer Körper zittert in einem Stück. Die Welt begann sich vor meinen Augen zu verdrehen, mir wurde schwindelig. Das war keine allergische Reaktion, da war ich mir sicher! Ich konnte an hunderte Male zurückdenken, die ich schon in meinem Zimmer gesessen hatte und Karamellbonbons gelutscht hatte. Heute aber, schnappte ich verzweifelt nach Luft. Es war ein schreckliches Gefühl. Es fühlte sich an, als würde ich sterben. Vielleicht versuchte ich auch zu schreien, doch nichts als ein klägliches Quietschen verließ meinen Hals. Wahrscheinlich hätte mir so oder so keiner helfen können, denn in diesem Moment wurde mir schwarz vor Augen. Einen Aufprall spürte ich nicht, doch hätte mir im Nachhinein jemand erzählt, ich wäre vor ihm auf den Boden gekippt, so hätte ich ihm geglaubt. In meinem Kopf fand ich nämlich nicht den Funken einer Erinnerung an diese Sekunde. Alles, was ich weiß, ist, dass nach dieser Sekunde alles anders war. Als ich es schaffte, die Augen wieder zu öffnen, befand ich mich weder in meinem Kinderzimmer, das meine Eltern immer Jugendzimmer nannten, damit sie sich als „coole" Eltern bezeichnen konnten, noch in irgendeinem sterilen Krankenhausbett. Stadtessen war um mich herum nur Stille und Wald, sonst nichts. Ich selbst saß in einer Hängematte, die locker zwischen zwei Bäume gespannt war und nicht besonders vertrauenswürdig aussah. Die Luft um mich war kühl, aber nicht kalt. Gerade so, dass man sich noch vom Wind gestreichelt fühlt. Ich sah mich vorsichtig um, während ich versuchte, den Blick nicht von der knallgelben Hängematte zu nehmen. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass eines der Seile gleich reißen würde. Immer wieder ließ ich meinen Blick kurz nach unten gleiten. Das Zittern hatte zwar mittlerweile stark nachgelassen, aber vollständig vergangen war es noch immer nicht. Meine Augen musterten weiter die Hängematte, bis mein Blick schließlich auf meine eigenen Beine viel. Eher ungewollt und aus Gewohnheit, aber der Schreck wurde dadurch nicht minder. Diese Beine, die da eher steif, als locker aus der Hängematte baumelten, waren ganz sicher nicht meine und die hässliche Wanderhose, die ich trug, war kein Kleidungsstück, dass ich besaß. Eilig kletterte ich aus der Hängematte heraus. Während ich zuvor noch gezweifelt hatte, ob ich diese Hängematte überhaupt jemals wieder verlassen konnte, schwang ich mich nun, ohne zu zögern, die zwei Äste bis zum Boden herunter. Voller Panik und immer noch voller Schock, rannt ich im unebenen Wald herum, bis ich einen kleinen Fluss entdeckte, gerade groß genug, um darin zu baden. Doch das war gar nicht mein Vorhaben. Viel mehr interessierte mich eine andere Frage. Ich beugte mich langsam vor, um nicht ungewollt im Wasser zu landen, dann hatte ich Gewissheit. Das Mädchen in der Spiegelung, das war nicht ich! Also eigentlich schon, aber irgendwie auch nicht. Ich wusste ja, dass mein Verstand in diesem Körper steckte, dass konnte ich spüren, aber mein Körper war das nicht. Und das war der Moment, in dem ich realisierte, was durch dieses eine unschuldige Karamellbonbon geschehen war.

Doch ich bekam kaum Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich hörte ich das Laub aus der Ferne rascheln. Erschrocken ging ich sofort ein paar Schritte zurück. Was auch immer das war, ich wollte es gar nicht wissen. Einmal fiel mein Blick noch auf den kleinen Fluss, nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann rannte ich. In meinem Kopf war das definitiv ein Bär, von dem dieses Geräusch da ausging. Und deshalb rannte ich auch ohne Ziel, vorbei an der knallgelben Hängematte und aus dem Wald heraus. Ich hatte den Blick stur auf dem Boden gerichtet. Ja nicht hinfallen, dachte ich. Doch als ich den Kopf wieder hob, erbot sich mir der schönsten Anblick, den ich jemals gesehen hatte. Ein weites, riesiges Stoppelfeld lag vor meinen Füßen, von dem langsam eintretenden Sonnenuntergang in ein warmes Orange gefärbt. Wie in einem Film. Nur ganz kurz, wurde ich wieder aus diesem Traum gerissen, als ich nämlich das Laub-rascheln wieder hörte. Dieses Mal nur ganz leise, aber trotzdem irgendwie nah. Eilig kramte ich in meiner Hosentasche, um irgendwas zu meiner Verteidigung zu finden, doch alles, was sich daran befand, war ein klitzekleiner Zettel. Sorgfältig entfaltete ich diesen und strich in glatt. „FREIHEIT", stand dort in Druckbuchstaben geschrieben. ‚Freiheit', dachte ich. Und es war genau das Gefühl, dass dieses Stoppelfeld bei mir auslöste, als ich wenig später einfach darauf rannte. Ich drehte mich ausgelassen im Kreis, schrie aus voller Seele und lachte und tanzte, als gäbe es kein Morgen und als sähe niemand zu. Wobei letzteres natürlich zutraf, denn hier war niemand. Niemand.

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