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Alltagsgedanken

In meinem Kopf ist jeden Tag so viel los. Meine Gedanken springen zwischen meinen Geschichten, meiner Krankheit, meinem Alltag wild hin und her und sie lassen mich kaum zur Ruhe kommen. Ein klassischer Overthinker würde ich mal behaupten. Und dann kommen noch Fragen, Aussagen, "Tipps" und Gesten die mich dann wieder Tagelang beschäftigen, Schuldgefühle auslösen und mir keinen Moment Ruhe lassen. In diesem Kapitel will ich euch einen kleinen Einblick in die Gefühls und Gedankenwelt einer chronisch Kranken Person geben. Vielleicht erreiche ich es ja das der ein oder andere in Zukunft mit solchen Aussagen oder Fragen vorsichtiger umgeht, denn man weiß nie wie das gesagte beim anderen ankommt.

Der Alltagswahnsinn. Immer mehr und immer öfter wird mir bewusst das die Gesellschaft keinen Platz für Menschen hat, die gerade nicht Funktionieren. Jeder Mensch weiß das er nicht mehr geben kann als er hat, dennoch erwarten die meisten das man immer 100% oder sogar noch mehr geben soll. Jahrelang habe ich meine Schmerzen ignoriert oder noch schlimmer ausgehalten, nur damit meine Kollegen mich nicht hassen, weil ich zu oft fehle. Man sollte meinen das es nicht schlimm ist wenn man aufsteht und merkt das man sich heute nicht dazu in der Lage sieht zu Arbeiten und zu Hause bleibt ehe etwas schlimmeres passiert. Aber nein. Stattdessen laufe ich nervös und mit rasendem Herzen mit dem Handy in der Hand durch das Haus, überlege mir trotz der Schmerzen zur Arbeit zu gehen nur damit meine Kollegen nicht sauer sind, weil ich fehle und sie deshalb mehr Arbeit haben. Ich sage mögliche Sätze vor mich hin mit denen ich mich rechtfertigen kann wenn ich Anrufe, auch wenn ich weiß das ich das eigentlich nicht muss und ich am Ende ohnehin was völlig anderes sage. Ich bringe die Krankmeldung immer persönlich zur Arbeit, selbst wenn ich vor schmerzen kaum laufen kann, nur damit meine Kollegen mit eigenen Augen sehen können, dass ich wirklich nicht Arbeiten kann. Vielleicht ist das übertrieben, vielleicht ist es nicht nötig und vielleicht denken meine Kollegen gar nicht so von mir wie ich glaube, aber das weiß ich nicht und ehe ich mich in meinem schlechten Gewissen verliere, gehe ich auf Nummer sicher.

Ich bin es mittlerweile schon so gewohnt wegen meiner Krankheit nicht ernstgenommen oder berücksichtigt zu werden, dass ich überrascht bin, wenn ich angemessen behandelt werde. Wenn man sieht das ich am Limit bin und man mir sagt "Mach mal Pause" oder "Trink mal was und setz dich hin", weil ich mich nicht traue selbst zuzugeben das ich nicht mehr kann. Ich bin dankbar für diese kleinen Momente in denen man mich so akzeptiert wie ich bin und gleichzeitig macht es mich traurig, da es eigentlich normal sein sollte.

In meinem Kopf ist so viel los und die Sorge darüber wo mich meine Krankheit noch hinführt stellt meine ganze Zukunft auf den Kopf, aber die größte Frage der Gesellschaft bleibt: "Wann kannst du wieder Arbeiten?" Nichts anderes scheint die Menschen zu interessieren. Andere stört diese Frage vielleicht nicht, aber ich hasse sie. Wie soll ich diese Frage denn bitte beantworten? Ich kann meinen Körper nicht fragen wann er gedenkt nicht mehr weh zu tun. Ich kann auch nicht in die Zukunft sehen und nachsehen wann ich wieder Arbeiten kann. Ich bin Chronisch Krank, das bedeutet ich bin 365 Tage im Jahr Krank. Ich Arbeite wenn mein Körper mich lässt und ich sehe es nicht mehr ein mich für eine Gesellschaft zur Arbeit zu quälen die das ohne hin nicht zu schätzen weiß. Lange genug habe ich meine Bedürfnisse hinten angestellt und mein Ziel ist es genau damit endlich aufzuhören.

Aufklärung ist wichtig und wenn ich die Chance sehe Menschen über meine Krankheit aufzuklären nutze ich sie. Manche wollen es hören, andere nervt es wahrscheinlich. Aber mich nervt es immer als die Junge Frau mit der "alte Leute Krankheit" abgestempelt zu werden. Tatsächlich ist das die einzige Sache die kein schlechtes Gewissen in mir auslöst. Ich bin froh über jeden einzelnen Menschen dem ich die Augen öffnen kann. Und doch sitzt man manchmal da, erzählt den Leuten wie es ist Rheuma zu haben und man sieht in den Blicken das sie es nicht verstehen, denn sie fühlen es nicht.

Und dann noch der ständige Kampf mit irgendwelchen Behörden oder der Krankenkasse. Für alles muss man sich rechtfertigen, tausend Formulare ausfüllen und Anträge stellen auf deren Bearbeitung man mindestens ein halbes Jahr warten muss. Es ist eine Qual die auf die Krankheit allein noch oben drauf kommt. Man hat nie Ruhe, nie Frieden.

Das Umfeld verändert sich ständig. Manche Menschen gehen, obwohl du dachtest das sie bleiben. Am Ende hast du nur noch ein paar wenige die zu dir stehen und selbst bei denen entschuldige ich mich wenn ich glaube zu viel über meine Krankheit zu reden. Ich entschuldige mich bei meinem Partner wenn ich wegen meiner Krankheit die Aktivitäten nicht machen kann die er geplant hat. Natürlich ist er mir nicht böse und er versteht mich voll und ganz, aber manche Gewohnheiten wird man einfach nicht los.
Ich habe mich von meinem Elternhaus distanziert, gerade weil ich dort Erfahrungen gemacht habe durch die diese Gewohnheit überhaupt erst entstanden sind. Sachen wie:
-> "Ist es immer noch nicht besser?"
-> "Wann gehst du wieder Arbeiten oder zur Schule?"
-> "Du musst es auch wollen"
-> "Stell dich nicht so an"
-> "Anderen geht es viel schlechter als dir"
Diese Momente sind es die Besuche bei ihnen einem Graus ähneln und ich weiß nie, wie ich darauf reagieren soll.

Es sollte okay sein, Grenzen zu setzen und für mich selbst einzustehen. Man muss nicht alles ertragen müssen. Doch warum wird man immer gleich verurteilt und als arrogant abgestempelt nur weil man mal an sich selbst denkt und nicht an andere? Man sollte "Nein" sagen dürfen wenn man diese Fragerei nicht hören will ohne gleich verurteilt zu werden. Worte tun oft mehr weh als Taten und leider vergessen das sehr viele. Es ist auch okay, den Raum oder die Feier zu verlassen wenn es einem nicht gut tut, doch dafür fehlt mir leider oft der Mut. Im Zweifelsfall gehe ich dann gar nicht erst hin um nicht in diese Situation zu kommen und auch das ist in Ordnung! Man muss nirgendwo hingehen wenn man weiß das es einem nicht gut tut.

Und doch habe ich Momente überstanden und habe eine stärke entwickelt, die ich mir selbst nie zugetraut hätte und darauf kann ich stolz sein, egal was andere sagen oder denken...


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