Wie die Mächtigen fielen
Severus wünschte sich von Herzen, dass sie das nicht getan hätte. Einerseits war es ein Traum, wie auch ein Alptraum, die nervtötendste, faszinierendste Hexe, die er jemals kennen gelernt hatte, vor sich kniend zusehen.
Er war ihr Geschenk?
Wenn er überhaupt eine Art von Geschenk war, dann ein wirklich armseliges. Eines von der Sorte, das schon kaputt ist, wenn man es erhält und nie richtig funktionierte, egal wieviel Zeit,Mühe und Geld man investierte.
Oh er wäre gerne ihrer würdig, doch er war es nicht und das war das Ende vom Lied.
Am liebsten hätte er seine Frau geschnappt und ihr ein für allemal verdeutlicht, wie sehr sie sie sich so eben erniedrigt hatte.
Er wollte sie auf den Boden werfen und sie gnadenlos nehmen und sie gleichzeitig mit seinen Qualen, seinem Zorn und seinem Samen füllen.
Natürlich würde er so etwas nicht tun.
Er liebte sie.
Severus war in seinem ganzen Leben noch nie so dankbar über die Anwesenheit von Albus Dumbledore gewesen, wie heute.
Doch als er nach links schaute, war der alte Knacker verschwunden.
„Erniedrige dich nie wieder vor einem Untergebenen.", sagte er streng und zog das exquisite törichte kleine Ding auf ihre Füße.
Severus bemerkte entsetzt, wie seine Frau den Mund öffnete, um zu widersprechen. „Für einen Untergebenen bist du allerdings schrecklich dominant, findest du nicht auch?", fragte Hermine bissig.
„Versuch nicht mich zu reizen", knurrte er und merkte dabei nicht, dass er noch immer ihren Arm umklammerte.
„Wenn es dabei hilft, deine alberne Hemmungen ab zulegen, dann bin gerne bereit, dieses Risiko einzugehen."
„Das werde ich mit Sicherheit nicht tun.", entgegnete er.
„Warum nicht?", fragte sie.
„Wenn ich es täte, dann könnte es sehr leicht sein, dass ich dich töte!", erklärte er sachlich.
Severus konnte sehen, wie es ihr dämmerte. Sie konnte zwar die Dunkelheit in ihm berühren, aber nie ganz ergreifen. Das Tier in ihm konnte gestreichelt werden, aber es von der Leine zu lassen, wäre Wahnsinn.
Der dunkle Lord hatte immer große Freude daran gehabt ihn dabei zu beobachten, wie er die Kontrolle über sich selbst verloren hatte.
Hermine hingegen brachte bei ihm einige Dinge hervor, von denen er nicht wusste, dass er sie besaß. Sie zu verletzen war ein Risiko, dass er nicht eingehen wollte.
„Vertrau mir", bat er und drückte steif ihre Schulter. „Bitte!"
Hermine lächelte unbehaglich und nickte.
„Hast du irgendwelche Einwände gegen die Tatsache, dass ich dich mit all der Sanftheit meiner ärmlichen Seele liebe?", fragte er mit emotionsloser Stimme. „Sie ist genauso vorhanden wie die weniger anständigen Teile von mir."
„Kannst du mir verübeln, dass ich alles von dir will?", fragte sie mit ihrer eigenen leisen klagenden Stimme. „Du hast doch auch alles von mir!"
Ihre Aussage bestürzte ihn, obwohl er nicht genau sagen könnte warum.
„Das Monster in mir liebt dich, Proserpina. Das bedeutet aber nicht, dass einer von uns ihm vertrauen kann. Erlaube mir deshalb, dich behutsam zu lieben, Liebes."
„Kann ich es trotzdem durch das Gitter streicheln?", fragte sie zaghaft.
Er zog sie in seine Arme und küsste ihr Gesicht, ehe er seine Lippen zu ihrer Kehle wandern ließ. Wenn sie es zulassen würde, könnte er dort den Rest seines Lebens verbringen.
Hermine, die normalerweise notorisch nicht in der Lage war, Dinge ruhen zulassen, folgte dieses Mal der Bitte ihres Mannes.
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Es war ein Dezembertag, als es ihm auffiel. Hermine war erneut schwanger und das neue Baby sollte im Februar das Licht der Welt erblicken. Die fünf Snapes waren gerade in der Winkelgasse unterwegs, Severus hatte sich Eleanore auf die Schultern gehievt und Traian und Seti führten eine lebhafte Debatte darüber, welche Übungsbesen ihnen wohl Santa Claus bringen würde. Die Kinder konzentrierten sich auf die Besen im Schaufenster, als er sich beim Anblick seines eigenen Spiegelbilds erschreckte.
Wann genau war er zu einem harmlosen Vatertyp mutiert?
Bei seinem Anblick kniff er ungläubig die Augen zusammen. Es änderte allerdings nichts an dem, was er vor sich sah. Dabei fühlte er sich nicht einmal anders als sonst. Oder vielleicht doch?
War er vielleicht doch unbemerkt gezähmt worden, in einem Moment als er nicht aufgepasst hatte?
Severus hatte das Gefühl, als würde er die larvenähnliche Gestalt von Arthur Weasley betrachten. Was würde als nächstes kommen? Würden ihm die Haare ausfallen, bevor oder nachdem er die Fähigkeit andere das Fürchten zu lehren, verloren hatte. Und zu guter letzt, würde er ehe er es selber merkte, von der irrationalen Sehnsucht ergriffen werden, elektrischen Krempel zu sammeln.
Natürlich rümpfte Hermine die Schreckliche, die neben ihm stand, ihre kleine Nase und lächelte wissend. Bei näherer Betrachtung konnte Severus erkennen, dass sie in Wirklichkeit krampfhaft ein Lachen unterdrückte. Und um dem Ganzen schließlich noch die Krone aufzusetzen, tätschelte sie sanft seinen Arm.
„Mach dir keine Gedanken, Severus; du wirst immer ein Bastard bleiben.", gluckste sie und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Tatsächlich ist die Welt weiterhin voll von Menschen, die dich fürchten und hassen!"
„Zum Beispiel?", fragte er.
„Na deine Schüler Severus, ganz zu schweigen von deinen ehemaligen Schülern!", fuhr Hermine fort.
„All meine ehemaligen Schüler?", er hob eine Augenbraue und fixierte ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe.
„Sagen wir mal die MEISTEN deiner ehemaligen Schüler!", antwortete Hermine und erwiderte den Blick. „Einige wenige meinen allerdings, dass du ziemlich milde auf deine alten Tage wirst!"
„Ach wirklich?", fragte er und ignorierte dabei völlig, die unangemessene Bemerkung seiner Frau, bezüglich seines Alters. Er war schließlich noch nicht einmal im mittleren Alter. „Wer?"
„Ron", entgegnete sie fröhlich. „Ron Weasley, ist der festen Meinung, dass du ein extrem nachgiebiger Vater bist."
„Und ich bin der festen Meinung, dass Ron Weasley, genauso eine Nervensäge ist, wie seine geschätzte Frau Mutter!" Severus runzelte die Stirn. „Und was sagt Potter? Lass nicht raten, er stimmt natürlich seinem Schwager zu!"
„Tut er nicht! Harry hat vor, sobald es ihm und Ginny gelingt ein Baby zu bekommen, dir starke Konkurrenz im Kinderverwöhnen zu machen."
„Und das kommt von einem Mann, der seine prägenden Jahre in der Kindheit in einem Schrank verbracht hat.", kommentierte Snape finster.
Wie Severus und Harry es über die Jahre geschafft hatten, sich gegenseitig zu tolerieren, ging niemanden außer ihnen beiden etwas an.
„Sieh dich doch einmal um, mein Schatz. Es gibt unzählige Generationen von neuen Schülern, die du mit deinen Lehrmethoden terrorisieren kannst!", sagte Hermine mit lieblicher Stimme.
Severus starrte durch die Fensterscheibe, auf ein Kind im Laden, das zufällig gerade vorbeikam und sah zu, wie es unter seinem Blick erstarrte. Er seufzte zufrieden. „Ach meine geliebte Frau, wie schaffst du es nur immer wieder, die richtigen Worte zu finden, um meine unruhige Seele zu beruhigen?" Das Problem bei seinen Worten war nur, dass er selber nicht genau wusste, ob er nun sarkastisch war oder nicht.
Hermine jedoch lächelte ihn liebevoll an, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft auf die Wange.
Am helllichten Tag, mitten auf einer öffentlichen Straße, diese Hexe war absolut nicht bei Sinnen.
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Ein Leben an Severus Snapes Seite zu führen, lehrte Hermine viele Dinge. Dinge, die sie niemals aus Büchern hätte erlernen können. Die wichtigsten Lektionen dabei, waren ihrer Meinung nach, dass es bei Liebe, Sex und Kinder keine Antworten gab, die man mal soeben in einem Buch finden konnte, sondern es war viel mehr so, dass diese Dinge eher kleine Rätsel in sich selbst waren.
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Severus Snape war kein perfekter Vater. Kein Mann, der das Bedürfnis verspürte zu schummeln, während er mit einem Fünfjährigen Zauberschnippschnapp spielte, konnte als perfekt bezeichnet werden.
Trotzdem liebte er seine Kinder und das war alles was für Hermine zählte. Da er der einzige Vater war, den sie hatten, war es Hermines Meinung nach besonders wichtig, dass die Kinder sich viel mehr auf die positiven Seiten ihres Vaters konzentrierten, als auf die Schlechten. Mit anderen Worten, sollte es für die Kinder interessanter sein, zu wissen, dass der Vater in der Lage war, ihnen aus einer guten Laune heraus ein exotisches Spielzeug zu kaufen, statt seiner Neigung nachzugeben und zu brüllen.
Um ehrlich zu sein, schienen die Kinder absolut unbeeindruckt zu sein, wenn Severus schrie. Sie fanden ihren Vater so einschüchternd, wie einen durchschnittlichen Pudding. Oh, natürlich hatte er sie mit fürchterlichen Warnungen und verstaubten viktorianischen Regeln überhäuft, aber leider hatte er keine durchgesetzt.
Im Inneren der Kerker von Hogwarts, war Madame Snape die Erziehende.
Die Snape-Kinder betrachteten ihren Vater viel mehr als eine Kombination aus Spielkameraden, Leibwächter und magischem Äquivalent eines Bankautomaten.
Es dauerte Dinge Jahre, in denen Hermine seine Erziehungsmethoden beobachten konnte, bis sie schließlich begriff, was genau los war. Obwohl man fairer Weise eher von einer ungesunden Erziehungsmethode sprechen sollte, als von einer falschen. Als Hermine das Problem erkannte, erklärte es auch ein wenig, das Verhalten, welches er im Umgang mit seinen Schülern an den Tag legte.
Sie hatte sich nur gewünscht, dass es eine etwas weniger peinliche Situation gewesen wäre, die sie das Problem erkennen lassen hatte.
Severus und sie hatten im Bett gelegen. Irgendwie landeten sie immer im Bett. Sex in ihrem Bett war, ihr intellektueller Schauplatz, der Platz an dem sich ihr Ehemann die Freiheit nahm, seinen Panzer abzulegen und sich völlig schutzlos ihr zu öffnen und sie nahm dabei soviel wie sie nur bekommen konnte.
Sie beide hatten also im Bett gelegen und hatten sich einen Moment lang, der postkoitalen Wärme hingegeben, die sich Severus in den letzten Jahren immer öfter gönnte. Wie immer saugte er dabei zärtlich an ihrer Brust, während seine Fingerspitzen sanft über ihr Schlüsselbein streichelten. Hermines Hände griffen in sein schwarzes, seidiges Haar, dass am nächsten Morgen ein öliges Durcheinander sein würde.
Eine feine empörte Stimme ließ sie aufschrecken. „Hör auf damit! Hör sofort auf damit! Sie ist nicht deine Mama und du bist kein Baby!" Es war die Stimme des vierjährigen Septimus, der in der Tür stand und eine hervorragende Imitation eines erzürnten Professor Snape darbot. Der Effekt wurde ein wenig gedämpft, durch die Tatsache, dass sein Schlafanzug Füße hatte.
Severus blinzelte kurz und richtete seinen tödlichen Blick auf den Jungen.
Hermine holte Luft, um Seti zurück ins Bett zu schicken, doch Severus legte ihr leicht zwei Finger auf die Lippen. Sie wollte nicht, dass ihr Sohn traumatisiert wurde, in dem er dachte sein Vater wäre brutal, somit entschloss sie sich, sich nicht zu wehren. Manchmal musste man den Menschen vertrauen, die man liebte.
„Oh, aber sie ist definitiv meine Mama, mein Junge.", entgegnete Severus in der stillen, bedrohlichen Weise, die er niemals bei seinen eigenen Kindern benutzte.
„Sei nicht albern. Sie lassen dich niemals deine eigene Mama heiraten!", erwiderte Septimus ärgerlich.
„Sie ist eine Mama, sie gehört mir, also ist sie meine MAMA!", knurrte Severus, wobei seine langen Finger immer noch auf Hermines Brust lagen.
Mit vier Jahren hatte Seti noch nicht die logische Erfahrung, um seinen Vater auf den Irrtum hinzuweisen, stattdessen starrte er ihn böse an. „Was ist mit dem Baby? Du trinkst seine Milch leer."
„Nun wie es scheint wächst es auch so!", antwortete Severus finster.
„Du bist verrückt!", kam es von dem kleinen, der zum persönlichen Angriff zurück gekehrt war, ganz offensichtlich hatte er die Methoden seines Vaters gelernt.
„Erlaube mir, Dir etwas klar zu machen, mein Sohn. Deine Mutter ist meine Frau. Sie gehört mir. Sie liebt dich, genauso wie ich, aber in ein paar Jahren bist du erwachsen und gehst deine eigenen Wege, aber ich werde noch immer hier sein.", erklärte Severus. „Und nun geh ins Bett, Seti!"
Die Tatsache, dass ihr Mann soeben mit einer Person, die sich noch nicht einmal selber die Schuhe binden konnte, gesprochen hatte als wäre er ein ebenbürtiger Gesprächspartner, war für Hermine eine recht unangenehme Erkenntnis.
Der Zauberer, der seit seinem eigenen Abschluss, unterrichtete, der jahrelang ein Doppeleben als Spion gelebt hatte, scheiterte spektakulär daran den Unterschied zwischen ihm und einem Kleinkind zu erkennen.
Deshalb gingen ihm seine Schüler so leicht an die Nerven, sie schafften es immer ihn auf die ein oder andere Weise zu verletzen oder zu verärgern, wie es seine Kollegen nicht konnten. Selbstverständlich würde Severus seine Verletzbarkeit niemals zugeben. Sein Verhalten war nachvollziehbar gewesen, als er mit einundzwanzig vor einer siebten Klasse gestanden hatte, aber jetzt über zwei Jahrzehnte später, war es etwas befremdlich. Auf eine bizarrere Weise sah er Kinder als eine Art Altersgenossen.
Er, der mächtige Zauberer der er mittlerweile war.
Hermine sah keinen Sinn in körperlicher Bestrafung an Kindern, aber sie war sehr versucht es an ihrem Mann auszuprobieren.
Hermine war zutiefst von sich selbst angewidert, als sie spürte wie Mitleid mit ihm in ihr aufstieg.
„Severus, er ist doch noch ein Kind", sagte Hermine vorwurfsvoll, mittlerweile unsicher, ob es eine gute Idee gewesen war Severus mit Seti sprechen zu lassen.
„Worauf willst du hinaus?", hatte er gefragt und die Stirn kraus gezogen. Hermine hatte es dabei belassen und als sie am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte sie Severus mit Seti und den anderen Kindern im Wohnzimmer vorgefunden, wie sie Zauberschnippschnapp spielten. Beide waren am schummeln.
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Eine Stimme wie ein Donnerschlag ertönte in den Tiefen der Kerker unter dem schwarzen See. „Oh, ihr kleinen Mistbomben, euer geliebter Vater ist in den Schoß seiner Familie zurück gekehrt. Beeilt euch bloß nicht, um ihn alle auf einmal zu begrüßen."
Da die Kinder keinen anderen Vater kannten, war es für sie die Aufforderung , dass ihr Vater mit liebevoller Aufmerksamkeit überhäuft werden wollte.
Hermine sah zu, wie ihre Kinder an ihr vorbeirannten, um auf den Schoß ihres Vaters zu klettern und wild auf dem Sofa herumzutollen.
„Ich habe nichts dagegen, wenn ihr euch gegenseitig verprügelt, doch wenn ihr mich oder meine Möbel demoliert, dann muss ich leider einschreiten. Dies zum Beispiel war einmal ein recht formidables Sofa."
„Ja bevor du Kinder hattest!", kommentierte Thales trocken, der mittlerweile neun Jahre alt, aber viel größer als andere Jungen in seinem Alter war.
„Genau.", antwortete Severus mit gerunzelter Stirn.
„Daddy, was hast du mir mitgebracht?", fragte nun das einzige Mädchen, dass aber für ein Kind, dessen Mutter es jeden Tag schrubbte außergewöhnlich schmutzig war. Lebhafte schwarze Knopfaugen dominierten ihr Gesicht und ihr schlaksiger Körper wurde von einer schwarzen Lockenpracht in den Schatten gestellt, die ihren Kopf wild um spielten.
„Wer sagt denn, dass ich dir überhaupt etwas mitgebracht habe, Miss Snape?", fragte der Vater müde.
„Du bringst mir doch immer was mit, Daddy. Also sag schon, was ist es dieses Mal?", fragte das kleine Mädchen sachlich.
„Ich vermute ich habe tatsächlich etwas für ein kleines grässliches Mädchen, wie du es bist!",sagte Severus und holte ein sehr kleines Päckchen aus einen seiner vielen Taschen.
„Ein Marienkäfer!!!", quietschte Eleanore freudig.
„Bevor ich mich von meinem Schatz trenne und ihn Dir überlasse, kannst du mir die zwei Haupttypen dieser Käfer nennen?", fragte der Vater und sah seine Tochter streng an.
„Rund", antwortete sie und hielt einen ihrer kleinen Finger hoch. „Dazu gehört der Coccinella Septempunctata auch als Siebenpunktmarienkäfer bekannt und der Harmonia Axyridis, also der Asiatische Marienkäfer." Sie hob einen zweiten Finger während sie weiter aufzählte. „Oval, dazu gehört der Hippodamia convergens, der hauptsächlich in Nordamerika beheimatet ist und der....ich kann mich nicht mehr an den anderen erinnern..!"
In diesem Moment kam ihre Mutter ins Zimmer und zog beim vorbeigehen ein Pergament aus den dunklen Locken ihrer Tochter. „Es ist der der Coleomegilla Maculata, der zwölf gepunktete Marienkäfer, Eleanore. Kannst du dich an ihn erinnern?"
„Vielleicht sollte ich den Käfer Dir schenken, meine Liebste. Du hättest ihn Dir jedenfalls verdient.", brummte der Vater und blickte mit dem Hauch eines Lächelns zu seiner Frau, während der winzige Käfer über seine Handfläche krabbelte.
„Nun warum eigentlich nicht, schließlich habe ich dich doch wegen deiner riesigen Insektensammlung geheiratet.", erwiderte Hermine und grinste ihn an.
„Achso, ich dachte bis jetzt immer mein sonniges Gemüt wäre der entscheidende Faktor gewesen!", sagte Severus und erhob dramatisch seine Stimme.
Das jüngste Snape-Kind, ein unscheinbarer Junge, dessen Gesicht von von einer unverhältnismäßig großen Nase dominiert wurde, legte seine kleine Hand vorsichtig auf die Wange seines Vaters. Der strenge Zauberer richtete seine Augen langsam auf seinen Sohn und der Blick den er dem Kind schenkte war fast eine Liebkosung, nur an den Mundwinkeln zuckte ein kleines Lächeln.
„Bitte Mama, nimm den Käfer nicht. Ich habe zwei von drein richtig. Das sind fünfundsiebzig Prozent. Daddy, gib mir JETZT meinen Marienkäfer!!!", sagte das kleine Mädchen wütend.
„Also gut, mein kleiner Tyrann!", seufzte Severus. „Wie sind wir eigentlich zu vier Kindern gekommen, meine Liebe?"
„Na ganz einfach, ihr hattet Sex", kam es von einem hübschen Kind, dessen Geschlecht man nicht auf den ersten Blick erkennen konnte und das auf den Namen Seti hörte.
Severus bedachte seinen Sohn mit einem Stirnrunzeln.
„Vielleicht solltest du vor dem Abendessen noch ein Bad nehmen, Severus.", schlug Hermine vor und konnte nur schwer ein Seufzen unterdrücken.
„Schrubbst du mir den Rücken?", fragte dieser und hielt ihren Blick dabei fest.
Hermine hob ihre Augenbraue. „Aber das versteht sich doch von selbst!"
Die Kinder blickten sich gegenseitig an, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie sich einig waren, dass ihre Eltern mit Sicherheit zu spät zum Abendessen kommen würden.
Das taten sie manchmal, aber es war nicht wirklich ein Problem, schließlich waren die Hauselfen auch noch da.
Außerdem waren die Wege von Eltern manchmal unergründlich.
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Hermine Snape beobachtete verstohlen, wie ihr Mann sich nach vorne beugte, um die Temperatur seines Badewassers zu regulieren.
Sie stellte anerkennend fest, dass sein Körper lang und schlank war, auch wenn das Eheleben ihn so fett werden ließ, dass man seine Rippen nicht sehen konnte. Am meisten jedoch, genoss sie seine Rückenansicht. Die Rückseite seiner Oberschenkel führten zu seinem makellosen und muskulösem Gesäß. So ein knackiger Hintern gehörte auf das Cover der Hexenwoche. Eins war gewiss Severus Snape besaß den perfektesten männlichen Hintern in der ganzen magischen Welt.
„Wie war dein Tag, mein Liebling?", fragte sie, anstatt sich weiter ihren Fantasien über Severus Hintern auf irgendwelchen Zeitschriften hinzugeben. Obwohl der Gedanke ihr gefiel, da es ihn maßlos beschämen würde.
„Wie wird mein Tag wohl gewesen sein, mein Schatz? Wie jeder ander Tag auch.", sagte er und stieg in die Badewanne. „Meine Schüler waren allesamt unerträgliche Idioten, die heute die gleichen Fehler gemacht haben, wie sie sie immer machen. Es ist ein nerviges Thema über meinen Tag zu sprechen. Unsere Kinder mögen eine Horde Wilde sein, aber sie sind weder dumm noch langweilig."
„Ich hatte ein erstaunliches Erlebnis!",sagte Hermine, während sie sich auszog, sie zwang sich dabei nich über ihren Körper nachzudenken. Die Geburt von vier Kindern innerhalb von fünf Jahren, hatten ihn dementsprechend verändert. Sie seufzt. Trotzdem hatte nie ein Wort darüber verloren und er hatte schließlich zu allem etwas unhöfliches zu sagen.
„Und was war dein erstaunliches Erlebnis?", fragte Severus mit einem Hauch von Sorge. Vielleicht war es aber auch nur Neugierde.
„Ich saß im Wohnzimmer und die Kinder stritten ausnahmsweise nicht. Für eine ganze halbe Stunde, hatte niemand was von mir gewollt, als mich ein seltsames Gefühl überkam. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, dass ich gerade den ersten ununterbrochenen Gedanken seit acht Jahren hatte." Sie lachte etwas nervös, doch Severus verzog keine Miene.
„Erwartest du jetzt, dass ich mich bei dir entschuldige?", fragte Severus gereizt. „Versuchst du mir damit zu sagen, dass deine Mutter Recht hatte? Habe ich dich nicht immer wieder gefragt, ob du nicht doch lieber ein Kindermädchen möchtest? Ist das Ganze jetzt vielleicht meine Schuld?"
„Nicht alles dreht sich immer um dich, Severus! Tatsächlich haben einige Dinge überhaupt nichts mit dir zu tun!", grinste Hermine ihn frech an.
„Was für ein durchaus beruhigender Gedanke!", kommentierte er sarkastisch.
„Severus, ich liebe unsere Kinder, ich bereue nicht das ich sie bekommen habe und ich bereue es auch nicht, dass ich mich entschieden habe bei ihnen zu Hause zu bleiben. Es ist nur.....", „...Hermine einen vollständigen Gedanken; Alarmiert die Weltpresse!", unterbrach Severus sie schroff.
Hermines Grinsen wurde zu einem traurigen Lächeln. „Nein, es ist nur so, dass ich früher eine schlaue und hübsche Hexe war, und jetzt bin ich nur noch eine langweilige Hexe, die ihre Tage damit verbringt ihren Kindern zu erklären, warum man seinen Bruder nicht dazu bringen sollte Schnecken zu schlucken, auch wenn er gerade ein absoluter Blödmann ist."
„Vielleicht sollte ich Argus auch einmal dazu bringen, eine Schnecke zu essen. Meinst du es würde helfen?", fragte Snape und zog seine Augenbrauen zusammen. „Hab ich dich irgendwie verletzt?"
„Nein, hast du nicht, was eigentlich beunruhigend ist!", entgegnete Hermine.
Severus sah seine Frau verblüfft an. „Es stört dich, weil ich mich nicht beschwert habe?"
„Ja, denn normalerweise beschwerst du dich über alles", antwortete sie ehrlich.
„Ist dir denn nicht einmal in den Sinn gekommen, dass ich mich nicht beschwere, weil es mir gefällt, wie du bist?", fragte er sanft.
„Ich bin fett, Severus!" Hermine überprüfte erneut kritisch ihr Spiegelbild, ehe sie zu ihm in die Wanne stieg. „Mein Hintern ist so groß, wie ein Kessel der Größe 9."
„Ich habe es bemerkt", erwiderte er und rutschte tiefer in die Badewanne. „Und ehrlich gesagt, finde ich es äußerst angenehm!"
Ehrlich gesagt wusste Hermine nicht genau was er damit meinte.
„Hexen sollten weich sein und Zauberer fest. Umgekehrt ist es irgendwie unpassend.", begann er nachdenklich. „Ich bevorzuge deine neuen Formen und Kurven. Es ist sehr weiblich, früher war es für mich wirklich so, als ob ich mit einem Besen schlafen würde, bevor du die Kinder bekamst. Du warst fast wie ein Junge, nur mit etwas Brust."
Als ob ihn das hätte abhalten können. Hermine schnaubte. „Und nun?", fragte sie und sah zu, wie ihre Brüste im Wasser schwebten.
„Du bist alles was ich mir wünsche. Reicht das denn nicht?", fragte er und hob seinen Kopf aus dem Wasser.
„Früher war ich schlau." antwortete sie.
„Du warst und bist immer noch brillant. Hermine willst du?", fragte Severus und griff unter Wasser, um ihren rechten Fuß zu fassen.
„Was meinst du?", sie rutschte tiefer ins Wasser, schloss ihre Augen und genoss das Gefühl, als er ihren Fuß streichelte.
„Was willst du machen? Thales wird in ein paar Jahren in Hogwarts eingeschult und die anderen drei werden ihm direkt nach einander folgen. Ich meine damit, was würdest du gerne tun? Wenn wir nicht geheiratet hätten, was wäre aus dir geworden?"
Hermine lachte auf, jetzt wurde es lustig.
„Was war dein Plan?", fragte Severus.
„Am Tag bevor das Gesetz in Kraft trat, habe ich zwei Stunden in Minervas Büro verbracht, um mit ihr darüber zu diskutieren, ob sie einen Antrag für einen Ausbildungsplatz bei Dir stellen sollte oder nicht." Hermine konnte sich bei der Erinnerung ein Kichern nicht verkneifen.
„Ich hätte dich nie als Auszubildende angenommen!", entgegnete er, während er ihren Fuß losließ und unbewusst seinen Penis streichelte.
„Warum nicht?" Hermine war empört.
„Weil du eine Frau bist!" Es klang so, als wäre dies die offensichtlichste Antwort der Welt.
„Und diese Tatsache macht mich ungeeignet für Zaubertränke?", fragte sie drohend und rückte etwas näher an ihn heran.
„Nein nicht deshalb, du warst ungeeignet, mehrere Stunden unbeaufsichtigt mit einem männlichen Professor zu verbringen!", erklärte er. „Ein unverheirateter männlicher Professor mit einer zwielichtigen Vergangenheit und der nur 23 Jahre älter ist als du, glaube mir das hätte förmlich nach Ärger geschrien."
Es war schon komisch, wie es auf einmal „nur" noch 23 Jahre waren.
Hermine konnte es sich einfach nicht verkneifen, darum fragte sie neugierig. „Und jetzt? Würdest du mich jetzt zur Auszubildenden nehmen?"
„Auf gar keinen Fall, es wäre äußerst unpassend, außerdem hörst du nicht auf ein Wort was ich sage. Ich denke wir hätten uns bereits noch vor dem Ende der ersten Woche gegenseitig umgebracht."
Hermine schien seine Worte kurz zu überdenken, ehe sie ihn breit angrinste. „Du könntest recht damit haben!"
„Was würde dich noch interessieren?", fragte Severus in seiner typisch beiläufigen Art.
„Ok, aber versprich mir, mich nicht zu verspotten, ja?",bat sie plötzlich schüchtern.
„Solange du nichts Lächerliches sagst!", antwortete er trocken.
Also gut sollte Argus Filch jemals wollen, dass Severus Snape Schnecken schluckte, dann würde Hermine ihm dabei helfen.
Sie starrte ihn einen Moment lang unsicher an, ehe sie tief durchatmete. „Ich denke ich könnte mir gut vorstellen, ins politische Leben einzutreten."
„Politik ist die Besessenheit der außergewöhnlich Gerechten und der außergewöhnlich Grausamen. Da du beides bist, würdest du diesen Beruf wahrscheinlich sehr gut machen!", entgegnete Severus ungewöhnlich milde.
„Es ist ein Gedanke, mit dem ich mich seit längerem befasse. Aber für den Moment möchte ich mich eigentlich lieber der Lust des Fleisches hingeben und das Ausarbeiten der Pläne für mein berufliches Leben gerne auf etwas später verschieben.", meinte Hermine und rutschte noch etwas näher zu ihm.
„Nun wenn dem so ist, dann nehme ich an, dass ich die lüsternen Launen meiner Frau befolgen sollte.", raunte er und zog sie auf seinen Schoss.
Seine sanft geschwungenen Lippen fanden ihre Brust und er begann begierig zu saugen.
„Wenn du das weiterhin machst, dann werde ich nie aufhören Milch zu produzieren.", sagte Hermine und versuchte dabei missbilligend zu klingen, obwohl ihr Körper eindeutig auf ihn reagierte. „Ich habe Quintus bereits vor zwei Jahren entwöhnt und sprudel immer noch wie ein Springbrunnen.
„Sollte das ein Versuch gewesen sein mich zu entmutigen, dann muss ich Dir leider sagen, dass du die falsche Taktik gewählt hast.", knurrte er, bevor er ihre Brust wieder in seinen Mund nahm.
Hermine konnte spüren, wie er hart wurde und zwar ganz in der Nähe von dem Ort, an dem sie ihn haben wollte. Seine Augen bohrten sich in ihre, als sie sich vorwärts schob und dabei das Wasser über den Rand der Badewanne laufen ließ, während ihr Schambein über seine Erektion strich.
Er legte den Kopf zurück, suchte an dem Porzellanrand halt, während seine Hüften zuckten. Hermine setzte sich wieder auf und wiederholte es, um sie beide zu necken. Sie musterte Severus, der durch seinen offenen Mund atmete. Sie rieb sich weiter an ihm und beobachte, wie sein Atem schneller wurde und seine nackte Brust sich mit ihren Bewegungen im Gleichklang hob und senkte. Es ließ sie zittern.
Mehr als nur Zittern.
Es brachte sie zum Beben. Ihre Hüften hoben und senkten sich. Der Kopf seines Penis rieb gnadenlos an ihrer Klitoris. Severus hatte die Augen geschlossen und seine Zähne gebleckt. Seine Hände gruben sich in ihre Taille. Die Badewasser wurde aufgewühlt und Wasser spritzte in alle Richtungen.
Und dann drang er mit einer einzigen Bewegung in sie ein, Hermine spürte, wie ein Kribbeln sie durchfuhr, als sie sich ihm entgegen beugte.
Severus antwortete mit einem Zischen.
Sie schob einen Finger in seinen grausamen Mund, seine Zunge wirbelte um ihn, während er sich in ihr bewegte. Er stöhnte und Hermine versuchte ihren Atem zu finden. Es fühlte sich alles so gut an.
Als sie ihn damals heiratete, hätte Hermine niemals gedacht, dass er eines Tages für sie schön sein könnte.
Sie sah in seine halb geöffneten Augen, als er sie mit einem Stoß seiner harten Hüften hob.
Seine schön geschwungenen Lippen teilten sich. „Verdammt!", flüsterte er.
Sie küsste ihn und sein Stöhnen hatte auf sie die gleiche Wirkung, wie sein Penis in ihr. Sie fing erneut an zu beben.
„Hermine...", stöhnte er. „Verdammt...Hermine...!" Der Klang seiner Stimme, dröhnte wie eine Glocke zwischen ihren Beinen. Sein Penis stieß wild in sie, während seine Hände sie fest an sich drückten. Er würde Spüren hinterlassen. Ein Erdbeben überrollte sie, das sie am ganzen Körper Beben ließ. Sein Mund legte sich auf ihren und saugte alles auf, jedes Bewusstsein, jedes Empfinden.
Die Hälfte des Badewassers, war auf dem Steinboden verteilt.
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